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Alt 07.07.2006, 08:40
shalom shalom ist offline
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Registriert seit: 25.08.2005
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 221
Standard AW: Annehmen, glauben, kämpfen! Mein Weg...

Selbst sehr religiös erzogen, habe ich es doch lernen müssen, Vieles hinterfragen zu müssen.

Religion kann es erleichtern schwierige Wegstrecken im Leben besser zu bewältigen und zu ertragen. Eine ganz große Rolle spielen wir aber auch selbst mit unseren Einstellungen, Haltungen, Taten, unseren Gefühlen, unserem Verstand. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie wir uns selbst im Weg stehen können oder auch nicht. Wir können die Hände in den Schoß legen und alles ertragen, wir können aber auch aktiv und verantwortlich etwas tun. Das schließt eine religiöse Haltung ja gar nicht aus. Nur gibt es weder im religiösen Glauben noch durch Psychologie eindeutige kausale Abhängigkeiten: "Weil ich dies und das getan habe, muss das und jenes die Konsequenz sein oder haben"; das gilt auch für das religiöse Beten oder ein psychologisches Imaginationstraining.

Nachdenkenswert sind religiöse oder auch psychologische Betrachtungsweisen von Krankheit, Heilungsmechanismen bzw. Konflikten und deren Auflösungen jedoch allemal, das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung sollte aber dabei ein steter Begleiter sein.

Krankheit und Konflikte muß man nicht in Demut ertragen, ich darf und (sollte) vielleicht auch AKTIV damit umgehen lernen.

Während der Frühphase der Krankheit meiner Frau (siehe der Thread im Krebskompass: "Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit" im Hinterbliebenenforum) spielte die sogenannte "positive Psychologie" von Dr. O.C. Simonton (USA) für sie eine wichtige seelisch aufbauende Rolle. Wir konnten diesen "frühen Vater" der Psychoonkologie sogar während einer Vortragsreise in Europa in Stuttgart selbst erleben.

Für Kranke wie Gesunde kann die von O.C. Simonton angeregte Betrachtung nützlich sein, wie wir mit unseren Gefühlen (z.B. auch mit Konflikten und Trauer) umgehen.

Psychoonkologie kann helfen, die stürmischen Umwälzungen der Gefühle durch z.B. eine Krebserkrankung zu hinterfragen, die "positive Pychologie" selbst bietet aber aus sich heraus keine Garantie für die Heilung von Krankheiten oder für eine Konfliktlösung.

Liebe Grüsse
Shalom

ZITATANFANG

Sie und Ihre Gefühle

"Wir werden nicht aus der Fassung gebracht durch die Dinge (Umstände), sondern die Art, wie wir sie wahrnehmen."

Dieses Statement verdeutlicht eindrucksvoll, wie unser Gefühlsleben arbeitet.

Ein genauerer Blick zeigt, das es (das Gefühlsleben) sich wie ein ABC buchstabieren läßt.

Das ABC der Emotionen wird gebildet aus

A. dem gefühlsanregenden (auslösenden) Ereignis und Ihrer eigenen Wahrnehmung dieses Ereignisses (d.h. was Sie sehen, hören, körperlich fühlen...),

B. Ihren eigenen aufrichtigen (sich selbst gegenüber echten und ehrlichen) Gedanken über Ihre Wahrnehmungen (d.h. nur denjenigen Gedanken, denen Sie auch glauben),

C. Ihren emotionalen Empfindungen, d.h. die Reaktion auf Ihre Empfindungen ( "C" ist dabei stets dienlich für "B" )

Es ist wichtig herauszufinden, ob Ihre Gedanken/Einstellungen und die daraus resultierenden Gefühle gesundheitsfördernd oder krankmachend sind. Um das herauszufinden, sollten Sie die folgenden Fragen
aufrichtig beantworten:

1. Sind Ihre Gedanken/Einstellungen durch Tatsachen begründbar ?

2. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihr Leben und Ihre Gesundheit zu schützen ?

3. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen ?

4. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen die unerfreulichsten Konflikte zu vermeiden ?

5. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen sich so zu fühlen, wie Sie sich fühlen möchten ?

Falls Sie drei oder mehr Fragen mit NEIN beantwortet haben, sollten Sie Ihre Gedanken/Einstellungen ändern, denn sie machen krank.

Eine Haltung zu ändern ist kein einfaches Unterfangen. Es bedarf harter Arbeit und Übung !

SCHLUSSSATZ:

Um sich besser zu FÜHLEN, ist es notwendig, besser zu DENKEN.


ZITATENDE


(aus www.simonton.ch bzw. aus seinen Büchern)
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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