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  #1  
Alt 07.08.2006, 15:14
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Haiseli Haiseli ist offline
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Die heutige CT erbrachte folgendes Ergebnis:

Thorax: Nachweis von 5 (FÜNF !), vorwiegend subpleural gelegenen intrapulmonalen Filiae. Größe 3 cm, 10 mm, 12X8 mm, 5 mm und 8 mm.

Alle anderen Organe im Abdomen und Becken sind - Gott sei Dank - ohne Befund.

Das sieht also leider nicht gut aus. Ich bin mal gespannt, was mein Onkologe morgen vorschlägt.

Frage: Ist dieser Befund durch Thorax-Chirurgie lösbar?

Viele Grüße
Hans
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  #2  
Alt 08.08.2006, 20:29
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Haiseli Haiseli ist offline
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Hallo @ all,

heute war ich nun bei meinem Onkologen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Als er den radiologischen Befund durchgelesen hatte, sagte er, ich müsse mich mit dem Gedanken an eine Chemotherapie anfreunden.

Auf meinen Einwand, ich würde gerne vorher eine Abklärung durch einen Thorax-Chirurgen haben, war er dann auch gleich bereit, mich in die Chirurgie-Ambulanz der Thorax-Klinik Schillerhöhe, Gerlingen bei Stuttgart zu überweisen. Er hat dort auch sofort einen Termin für Donnerstag, 09:45 telefonisch vereinbart.

Mein Onkologe hat mir aber ein Schreiben an den ihm bekannten Arzt der Schillerhöhe mitgegeben, in dem steht, dass er mir gegenüber wegen der offensichtlich raschen Progredienz eine Chemotherapie vorgeschlagen hätte, da ja das Risiko weiterer rascher Metastasen-Manifestationen als hoch einzuschätzen sei.

Von einer Behandlung mittels Cyberknife-Technik in Großhadern hat er abgeraten, da die Metastasen in ganz unterschiedlichen Ebenen der Lunge aufgetreten seien und durch die hochdosierte Strahlung viel gesundes Gewebe beeinträchtigt würde.

Jetzt bin ich erst mal ziemlich geknickt am Boden.

Mal sehn, was der Chirurg am Donnerstag sagt. Dieser hat übrigens auf dem Gebiet der Lungen-Metastasen habilitiert. Also wird sein Urteil wohl maßgebend sein, für das weitere Vorgehen.

Liebe Grüße
Hans

Geändert von Haiseli (08.08.2006 um 20:32 Uhr)
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  #3  
Alt 08.08.2006, 21:58
sanne2 sanne2 ist offline
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Hallo Hans,
es tut mir wirklich leid, dass es Dich so schnell erwischen musste!
Vielleicht solltest Du die Behandlung mit Chemotherapie einmal in Ruhe überdenken. Natürlich hört sich das Wort beängstigend an, aber es wird eventuell zu Deinem Gesundwerden beitragen. Mein Mann bekam damals gleich nach seiner Operation insgesamt vier Zyklen und bisher ist er Rezidivfrei geblieben und noch ohne Metastasen. Ob es nun mit der Chemotherapie zusammenhängt weiß natürlich niemand.
Eine zweite Meinung einzuholen wäre in Deinem Fall sicherlich sinnvoll.
Ich hoffe, dass Du bald erfährst wie es nun weitergeht!
Ich wünsche Dir einen baldigen Behandlungsbeginn!
Herzliche Grüße!
Sanne
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  #4  
Alt 09.08.2006, 08:25
MartinaV MartinaV ist offline
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Halo Hans,

das sind natürlich niederschmetternde Nachrtichten für dich. Aber bitte laß dich nicht unterkriegen ! Mein Sohn hat seit 7 Jahren immer wieder Lungenmetastasen, 5 Rezidive. Bei der letzten OP wurden ihm ca. 40 Stück entfernt ! Und kurz danach hatte er wieder ca. 30 in der Lunge. Und trotzdem lebt er, und das auch recht gut ! Er bekommt eine Erhaltungschemo, die das weitere Wachstum schon seit 3 Jahren eindämmt. Die Mistdinger gehen davon zwar nicht weg, aber es werden auch nicht mehr und sie wachsen seitdem nicht. Da diese Chemo natürlich nicht ganz so aggressiv ist wie eine Intensivtherapie, hat er trotzdem eine gute Lebensqualität. Bei uns hat es auch mit 3 Metastasen angefangen. Aber leider haben sie die Eigenschaft, daß eben unsichtbare Mikrometastasen bereits vorhanden sind, die dann mit unterschiedlichem Zeitfaktor auftreten. Allerdings bietet eine intensive Chemotherapie nach der kompletten Entfernung aller sichtbaren Metastasen tatsächlich die Chance, endgültig von diesem Übel befreit zuwerden. Diese Chance würde ich auch nützen. Bestrahlung wurde bei uns auch ausgeschlossen, ebenso diese Gamma-Knife-Therapie. Auch Hyperthermie ist hier nicht empfehlenswert. So viele Optionen gibt es dann leider nicht. Aber trotzdem findet sich immer wieder ein Weg aus dieser vermeintlichen Sackgasse. Laß dich nicht unterkreigen und kämpfe ! Dein Körper merkt das !
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und drück dir für morgen alle Daumen. Dort bist zu in allerbesten Händen.
Liebe Grüße
Martina
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  #5  
Alt 10.08.2006, 17:16
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Haiseli Haiseli ist offline
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Hallo zusammen,

es ging wieder einmal alles ganz schnell:

Heute Vormittag war ich in der chirurgischen Ambulanz. Der Arzt war wie mein Onkologe ebenfalls der Meinung, dass bei mir eine Chemotherapie die erste Wahl sein müsste. Vor dem Hintergrund eines G3 Sarkoms wäre zu erwarten, dass die Metastasen in meiner Lunge mit solcher Geschwindigkeit und Häufigkeit entstehen, dass man bei einer OP nur noch „hinterher rennen“ würde. Er hat daher vorgeschlagen, zuerst die Chemo zu machen und anschließend nachzuschauen, ob noch ein verbliebener Rest durch eine OP zu beseitigen wäre. Seine Auffassung hat er mir vorab in einer kurzen handschriftlichen Notiz für meinen Onkologen mitgegeben. Auf diese Weise habe ich wenigstens sehr schnell eine „interdisziplinäre Empfehlung“ bekommen.

Ich bin dann gleich zu meinem Onkologen gefahren, den ich auf dem Flur der Praxis angetroffen habe und der mich sofort in sein Sprechzimmer gebeten hat. Wir haben dort das weitere Vorgehen besprochen:

Zunächst sind 3 Zyklen Chemo mit Adriamycin / Ifosfamid (EORTC) im Abstand von 3 Wochen vorgesehen. Nächste Woche Donnerstag geht es los. Die Chemo wird ambulant durchgeführt und dauert 9 Stunden!

Zuvor muss ich morgen noch zum Kardiologen zum UKG wegen der Adriamicin Chemo, die das Herz beeinträchtigen kann.

Außerdem Blutbild wöchentlich, vor jedem Zyklus Laborprofil und Restaging nach 2 Zyklen (kontrollieren, ob die Chemo anschlägt).

Ich muss jetzt einfach zuversichtlich sein, dass alles gut abläuft.

Herzliche Grüße
Hans

Geändert von gitti2002 (18.04.2013 um 22:15 Uhr) Grund: Link entfernt, Seite konnte nicht mehr aufgerufen werden
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  #6  
Alt 11.08.2006, 12:36
Zoe Zoe ist offline
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Hallo Hans,
es bleibt mir nur, Dir viel Glück für die Chemo zu wünschen. Es ist ermutigend, was Jürgen bisher berichtet hat und ich hoffe auf baldige ähnliche Erfolgsmeldungen von Dir. Bleibe zuversichtlich und halte Dich an die Realität im Moment - das Ausmaß Deiner Metastasen ist begrenzt und wird nun engmaschig kontrolliert. Noch gibt es keinen Grund zur Panik, Alles Gute für Dich - Zoe
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  #7  
Alt 19.08.2006, 12:23
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Erster Zyklus Chemo ambulant schief gelaufen

Am letzten Donnerstag war der erste Zyklus meiner Chemotherapie (Adriamycin / Ifosfamid) angesetzt. Vorgesehen war eine insgesamt 9-stündige Sitzung in der ambulanten Tagesklink meines Onkologen. Diese sollte nach Plan noch zweimal im Abstand von 3 Wochen wiederholt werden.

Um 08:00 Uhr morgens begann die Prozedur mit Vorlauf und verschiedenen Medikamenten, danach folgte 15 min lang das Adriamycin. Dann kam der 6-stündige Abschnitt, bei dem das Ifosfamid einlaufen sollte.

Kurz vor 12:00 Uhr habe ich mit gutem Appetit meine mitgebrachten Vesperbrote mit Wurst und Käse und ein Heidelbeerjoghurt zum Nachtisch gegessen und Tee getrunken.

Um 13:45 Uhr bekam ich einen Schweißausbruch. Ich meldete mich gleich, der Puls war aber noch normal 120 / 80 und so ließen sie das Ifosfamid weiter einlaufen. Um 14:00 Uhr wurde mir schlecht und ich meldete mich wieder. Da waren gerade 2/3 des Ifosfamid (= 4 Std.) eingelaufen. Ich spürte noch ein Kribbeln in den Fingerspitzen, einen nochmaligen Schweißausbruch und wurde dann ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam, hatte sich meine Blase entleert und die Umstehenden (2 Ärzte, 2 Schwestern) sagten, ich hätte eine Krampfanfall gehabt. Ich wurde dann mit dem Krankenwagen in ein anderes Krankenhaus gebracht. Auf der Fahrt habe ich dann erbrochen. Dort wurde ich auf die Wachstation gelegt. Am Abend wurde noch eine CT vom Schädel und eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht. Die CT ergab keinerlei Hinweise auf eine Gehirnblutung oder eine intracerebrale Filialisierung. Die Aufnahme der Lunge zeigte nur die bereits bekannten metastatischen Herdformationen bds.

Gestern wurde ich dann in die Onkologie verlegt und zwischenzeitlich in der Neurologie untersucht. Das Alpha-EEG war völlig normal ohne Herdbefund oder epilepsietypische Veränderungen.

Die Zusammenfassung der Onkologie lautet nun: Am ehesten handelt es sich um eine neurotoxische Wirkung des Ifosfamid. Wir empfehlen im nächsten Zyklus eine Verlängerung der Ifosfamidinfusion (ggf. prophylaktischer Einsatz von Methylenblau). Sollte eine stationäre Durchführung erwünscht sein, stehen wir gerne zur Verfügung.

Mündlich hat mir die dortige Ärztin ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass sie wegen der besseren Überwachungsmöglichkeiten eines Krankenhauses eine stationäre Aufnahme zur Durchführung der nächsten Zyklen (jeweils 24 Stunden mit einer Übernachtung) empfehlen würde. Ich wurde dann gestern Nachmittag noch nach Hause entlassen.

Am Montag muss ich das weitere Vorgehen mit meinem Onkologen besprechen, der am Freitagnachmittag von der Ärtzin der Krankenhauses telefonisch nicht mehr erreichbar war.

Ich bin froh und dankbar, dass offensichtlich kein Krampfanfall aufgetreten ist, sondern "nur" ein Kreislaufzusammenbruch, dass also kein neurologischer Befund vorliegt. Ich für mein Teil werde kein weiteres Risiko mit einer "Kurzinfusion" mit Ifosfamid eingehen und darauf bestehen, dass die nächsten beiden Zyklen stationär durchgeführt werden. Ich fühle mich dort besser aufgehoben bei einer Prozedur, die derart kritisch werden kann.

Jetzt ist mir schlecht, mein Magen hängt am Hals (wie Sodbrennen), trotz der Medikamte, die ich nach Plan heute noch und in den nächsten Tagen einnehmen muss. Ich werde es mal mit einem Grießbrei und Apfelmus zum Mittagessen versuchen.

Liebe Grüße
Hans

Geändert von gitti2002 (18.04.2013 um 22:17 Uhr) Grund: Link entfernt, Seite konnte nicht mehr aufgerufen werden
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