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#1
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Liebe Magdalena,
die ersten zwei Verse Deines Gedichtes geben genau meine derzeitigen Empfindungen wieder. Was Du in den nächsten Versen beschreibst empfinde ich auch manchmal, sogar über einen längeren Zeitabschnitt. Nur falle ich immer wieder in ein tiefes Loch, von dem ich annahm, es längst zugeschüttet zu haben. In den letzten vier Jahren hatte ich tatsächlich viel zu bewältigen. Der Tod meiner Eltern und alles, was damit zusammenhing, die Erkrankung meines Mannes und letztendlich mein eigener BK. Letztes Jahr verstarb mein Schwager. Irgendwann bleibt man selber auf der Strecke. Aber ich weiß auch, dass diese Phase wieder vorübergeht, nur geht es mir nicht schnell genug. Geduldig war ich nie. Aber ich möchte mir nicht mehr selber im Wege stehen und werde des öfteren Ruhepausen einlegen, so, wie mein Körper es verlangt. Viele liebe Grüße und viel Spass beim Lesen Anneli
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#2
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Lieber Blauerschmetterling, ich würde dir ähnlich wie Magdalena antworten und dir vorschlagen gegen diese Fatigue etwas zu unternehmen. Ich selber (Speiseröhrenkrebs), habe diese Phase glücklicherweise nur kurz durchlebt. Was nicht heißt, dass sie endgültig vorbei ist.
Ich wünsche dir, dass du die Kraft hast das Zuviel an Belastung abzugeben. Die Lasten, die in deiner Geschichte liegen sind genug, die kannst du nicht reduzieren, nur langsam verarbeiten. An den Belastungen, die in deiner Gegenwart sind, kannst du vielleicht mit deiner Familie arbeiten. Notwendig dafür ist jedoch, dass du ihnen die Chance gibst zuerkennen, dass sie dir da helfen können. Der Vorschlag einer solchen Kur erscheint mir sinnvoll. Deine Fähigkeit zu schreiben ist sicher beneidenswert. Ich wünsche dir und auch den anderen , die sich in vergleichbarer Situation und Stimmung befinden, die Energie dort heraus zu kommen. Alles Liebe Irmgard05 |
#3
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Es ist wunderschön, durch Euch diese herzliche Anteilnahme zu erfahren. Sie hat mir auch die Augen geöffnet, stehe ich doch mit meinen "Problemen" nicht alleine da. Eure Nöte und Empfindungen sind den meinen ähnlichen, ja, sie gleichen einander. Nur gibt es kein Patentrezept, jeder versucht auf seine Art damit umzugehen. Man muss erst herausfinden, was das Richtige ist. Meine Familie würde mir sofort helfend unter die Arme greifen, würde ich den Wunsch äußern. Aber solange ich noch nicht meinen Kopf unter dem Arm trage, "will" ich alles selber machen. Auch hat niemand etwas dagegen, würde ich mich mehr schonen und Arbeit liegen lassen. Doch bin ich nicht der Typ dazu und muss noch immer lernen, auf die Stimme meines Körpers zu hören. Vielleicht treibt mich meine innere Unruhe dazu, so viel wie möglich zu erledigen. Eine Kur wäre sicher nicht schlecht. Aber meine Familie würde ich nicht alleine lassen. Sie kämen auch zurecht. Während meines Krankenhaus Aufenthaltes ging es ja auch. Und dennoch, meine Verlustängste sind wohl zu groß und ich bin froh, wenn alle wieder wohlbehalten zu Hause sind. Ich werde mir meine Zeit anders einteilen müssen und mich auch mal mit einem Buch zurückziehen. Über die Zukunft mache ich mir keine Gedanken, das Heute ist wichtig, für mich und ebenso für Euch.
Alles Liebe für Euch und viel Kraft Blauerschmetterling
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#4
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Lieber Blauer Schmetterling,
ich finde gerade erst deinen Beitrag und kann das sooo gut nach empfinden! - Ich habe den ganzen vergangenen Winter in diesem tiefen Loch verbracht, und bin immer noch nicht ganz raus.... Bin heute abend zu müde für eine ausführliche Antwort, aber es ist das Wort Fatigue gefallen.... - schau mal unter www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de .....-Fatigue ist mehr als nur körperliche Müdigkeit und eine ernstzunehmende Neben- und Nachwirkung der Krebserkrankung und Behandlung. Sicher wirst du auf der Website einiges wiedererkennen, was du erlebst. (Dort sind auch Reha-Empfehlungen für Kliniken, die sich auf Fatigue spezialisiert haben) Die Ärzte fangen gerade erst an, dies sozusagen als eigenes ernstzunehmendes Krankheitsbild zu betrachten und in den Studien in den Lebensqualitätsfragebögen auch zu erforschen. Mir hat es als 1. Schritt sehr geholfen, zu erfahren, dass ich nicht irgendwie lebensunfähig oder arbeitsscheu oder sonstwie "daneben" bin, sondern dass dies eine ganz "normale Nebenwirkung" ist. Ganz liebe Grüße von Bellinda |
#5
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Liebe Bellinda,
vielen Dank für den Link. Habe auch sofort nachgelesen und festgestellt, dass die Symptome für tumorbedingte Fatique in acht Punkten übereinstimmen. Habe im nächsten Monat eine Nachsorge bei meiner FÄ und werde das Thema ansprechen wie auch in unserer Selbsthilfegruppe, die nach einer Pause Ende September wieder beginnt. Liebe Grüße und alles Gute für Dich Blauerschmetterling
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#6
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Heute ist ein guter Tag, ich fühle mich wohl, ja mir geht es gut und vor allen Dingen bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Liegt es an dem Sonnenschein oder an dem bevorstehenden Wochenende? Habe ich die momentane Talfahrt überwunden, mal wieder? Auf jeden Fall denke ich nicht weiter darüber nach und freue mich über diese schönen Momente. Es ist mit Sicherheit erwähnenswert, da diese ständigen Auf`s und Ab`s unsere Begleiter sind. Ein wunderbares Gefühl, wenn die Tage nicht so grau und trostlos erscheinen. Könnte ich sie doch nur festhalten.
Blauerschmetterling
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#7
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AW: Traurigkeit ohne Ende
Jetzt habe ich mich zu früh gefreut. Überfallartig macht sich eine Migräne über mich her. Das starke Flimmern vor den Augen lässt mich kaum die Buchstaben erkennen. Tabletten habe ich schon genommen und nach einigen Minuten kann ich wieder klar sehen. Bleibt zu hoffen, dass die Kopfschmerzen nicht allzu stark werden. Schade, es war so ein schöner Tag. Und trotzdem bin ich zufrieden.
Blauerschmetterling
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