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  #1  
Alt 07.09.2006, 22:32
Bellinda
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Lieber Blauer Schmetterling,

ich finde gerade erst deinen Beitrag und kann das sooo gut nach empfinden! - Ich habe den ganzen vergangenen Winter in diesem tiefen Loch verbracht, und bin immer noch nicht ganz raus....
Bin heute abend zu müde für eine ausführliche Antwort, aber es ist das Wort Fatigue gefallen.... - schau mal unter www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de .....-Fatigue ist mehr als nur körperliche Müdigkeit und eine ernstzunehmende Neben- und Nachwirkung der Krebserkrankung und Behandlung. Sicher wirst du auf der Website einiges wiedererkennen, was du erlebst. (Dort sind auch Reha-Empfehlungen für Kliniken, die sich auf Fatigue spezialisiert haben)
Die Ärzte fangen gerade erst an, dies sozusagen als eigenes ernstzunehmendes Krankheitsbild zu betrachten und in den Studien in den Lebensqualitätsfragebögen auch zu erforschen.
Mir hat es als 1. Schritt sehr geholfen, zu erfahren, dass ich nicht irgendwie lebensunfähig oder arbeitsscheu oder sonstwie "daneben" bin, sondern dass dies eine ganz "normale Nebenwirkung" ist.

Ganz liebe Grüße
von
Bellinda
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  #2  
Alt 08.09.2006, 11:38
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Liebe Bellinda,
vielen Dank für den Link. Habe auch sofort nachgelesen und festgestellt, dass die Symptome für tumorbedingte Fatique in acht Punkten übereinstimmen. Habe im nächsten Monat eine Nachsorge bei meiner FÄ und werde das Thema ansprechen wie auch in unserer Selbsthilfegruppe, die nach einer Pause Ende September wieder beginnt.

Liebe Grüße und alles Gute für Dich
Blauerschmetterling
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  #3  
Alt 08.09.2006, 16:24
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Heute ist ein guter Tag, ich fühle mich wohl, ja mir geht es gut und vor allen Dingen bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Liegt es an dem Sonnenschein oder an dem bevorstehenden Wochenende? Habe ich die momentane Talfahrt überwunden, mal wieder? Auf jeden Fall denke ich nicht weiter darüber nach und freue mich über diese schönen Momente. Es ist mit Sicherheit erwähnenswert, da diese ständigen Auf`s und Ab`s unsere Begleiter sind. Ein wunderbares Gefühl, wenn die Tage nicht so grau und trostlos erscheinen. Könnte ich sie doch nur festhalten.

Blauerschmetterling
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  #4  
Alt 08.09.2006, 17:09
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Jetzt habe ich mich zu früh gefreut. Überfallartig macht sich eine Migräne über mich her. Das starke Flimmern vor den Augen lässt mich kaum die Buchstaben erkennen. Tabletten habe ich schon genommen und nach einigen Minuten kann ich wieder klar sehen. Bleibt zu hoffen, dass die Kopfschmerzen nicht allzu stark werden. Schade, es war so ein schöner Tag. Und trotzdem bin ich zufrieden.

Blauerschmetterling
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  #5  
Alt 09.09.2006, 13:10
Bellinda
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Lieber Blauer Schmetterling,

irgendwie habe ich diese Woche kaum Zeit und Muse zum Schreiben (ein gutes Zeichen bei mir), aber ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das beides dazugehört. Lass' dich nicht entmutigen. Es gibt immer wieder diese Tage, da läuft alles "wie früher", du fühlst dich wieder "wie ein normaler Mensch" (wobei die Frage bleibt, ob das so normal und gesund war, was man sich früher alles zugemutet hat), du nimmst dir in deinem Überschwang alles Mögliche für den nächsten Tag vor - und dann bist du völlig erschöpft, depressiv, hast KOpfschmerzen oder dein Körper sorgt auf irgendeine andere Weise wieder dafür, dass du dir eine Auszeit nimmst. Ich begreife das Leben mittlerweile als den Weg, damit umzugehen zu lernen, mich an den guten Tagen zu erfreuen und mich gleichzeitig daran zu erinnern, auch an ihnen Maß zu halten, mich nicht zu überfordern, meine Grenzen auszuloten, zu respektieren, und doch immer wieder liebevoll, ganz sachte ein wenig auszuweiten (ich gehe diesen Weg nunmehr seit zwei Jahren ...)- Es sind winzig kleine Schritte, aber ingesamt kann ich doch sagen, dass es ganz, ganz langsam bergauf geht, auch wenn es immer wieder Tage gibt, wo es nach dem Gegenteil aussieht. (Siehe z.B. mein letzter Beitrag im Stuttgart Stammtisch Thread - ansonsten findest du bisschen mehr von mir im "Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung - vor allem im Austauch mit achimmaryweyhe)

Ganz liebe Grüße für dich
Bellinda
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  #6  
Alt 10.09.2006, 12:20
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo Birgit,

ich weiß, ich bin in Gottes Händen gut aufgehoben, zu ruhen sanft.
Doch will der Erdenschmerz nicht enden, täglich ein neuer Kampf.
So bitte ich um Kraft und Stärke, zu erfüllen meinen Lebenstraum.
Das meine Familie glücklich werde, was anderes wünsche ich mir kaum.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #7  
Alt 10.09.2006, 13:23
Alannah Alannah ist offline
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Ort: In der Stadt mit den berühmten kleinen Bächle ;-)
Beiträge: 99
Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Das klingt stark nach einer Depression. Ich würde mal zu einem Psychiater gehen, vielleicht können dir Medikamente oder eine Therapie helfen.
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  #8  
Alt 10.09.2006, 21:28
Bellinda
Gast
 
Beiträge: n/a
Lächeln Ein Lächeln für dich

... zu erfüllen meinen Lebenstraum. Das meine Familie glücklich werde, was anderes wünsche ich mir kaum.

Lieber Blauerschmetterling,
du schreibst wunderschön, doch mir fällt auf, dass du bei deinen Wünschen zum Glücklichsein dich selbst überhaupt nicht erwähnst ... (Die Thematik ist mir vertraut ..., darum bin ich auch so sensibilisiert darauf). Ganz sicher wird aber deine Familie nur wirklich glücklich sein, wenn auch du es bist.

Um Alannahs Anregung aufzugreifen: Ich habe Anfang des Jahres in meiner Verzweiflung mir einen Pychoonkologen gesucht, und bin in besten Händen, und kann es dir nur empfehlen!!!! Ich weiß leider nicht, wo du wohnst - ich kenne eine gute Adresse in Unterfranken/Bayern und eine in Baden-Württemberg.
Leider gibt es bisher noch nicht so viele frei niedergelassene Psychoonkologen, doch sie haben wirklich Erfahrung mit Krebspatienten und wissen, was wirklich in uns vorgeht und womit wir uns quälen. Wenn es in deiner Nähe niemanden gibt, so scheue dich bei den "normalen" Therapeuten nicht danach zu fragen, ob sie Erfahrung mit Krebspatienten haben!
Außerdem musst du nach meinen Erfahrungen bei einem "normalen" Psychotherapeuten mit ca 6 - 12 Monaten Wartezeit rechnen... (Ich habe so lange frustriert gesucht, bis ich schon fast aufgeben wollte - da erst kam mir die Idee mit dem Psychoonkologen - der sofort eine Woche später einen Termin für mich hatte....)
Auch ist es ganz wichtig, wenn du keinen Psychoonkologen findest, darauf zu achten, dass der/die TherapeutIn verhaltenstherapeutisch arbeitet - auf keinen Fall Psychoanalyse oder Tiefenpsychologie - das kann uns mehr schaden als nützen.
In einer verhaltenstherapeutische orientierten Therapie geht es nicht darum bis zur Selbstzerfleischung in der Vergangenheit herumzugraben, sondern ganz im Gegenteil, es geht ums Hier und Jetzt, um konkrete Hilfen für den Alltag, um ganz konstruktive Lebensverbesserungshilfe, darum, krankmachende Verhaltensmuster zu erkennen und sie durch neue, gesunde Verhaltensformen zu ersetzen, wahrhaft für sich selbst sorgen lernen (und damit auch für diejenigen die uns am Herzen liegen, denn nur aus einem vollen Brunnen kann man schöpfen....), immer mehr authentisch, sprich im Einklang mit sich selbst, seiner inneren Stimme, seinem Körpergefühl zu leben -

Auf der folgenden Website findest du weitere Informationen und ein Therapeutenverzeichnis:
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie eV - Informationen zur Psychosozialen Betreuung Krebskranker.
www.dapo-ev.de

Für heute alles Liebe
und eine dicke Umarmung
von Bellinda

und zu guter Letzt noch was zum Lächeln für dich:
(es ist übrigens erwiesen, dass, auch wenn uns absolut nicht zum Lachen ist, die Übung des Lächelns -z.B. als spirituelle Übung im Buddhismus - durch die entsprechende Veränderung der Gesichtsmuskulatur das Gehirn veranlasst wird, die "Glückshormone" - Endorphine auszuschütten - ganz genauso wie im umgekehrten Fall, wenn ein echtes Glücksgefühl als Ausgangspunkt uns zum Lächeln bringt - der Vorgang ist also ganz bewusst umkehrbar - eine schier unmögliche Übung, wenn man im Elend hängt, aber einen Versuch wert.)

Ein Lächeln

Ein Fremder hat mir ein Lächeln geschenkt
an einem Regenmorgen.
Es streifte mein Herz, das angstvoll bedrängt,
und linderte meine Sorgen.

Ich wollt es behalten, ich Egoist,
doch begriff ich, mit einem Mal heiter,
dass man in der Fülle großzügig ist-
und gab´s an den Nächsten weiter.

So trat es seine Wanderung an
durch Strassen, Plätze und Gassen,
durch Bus, Tram und Untergrundbahn,
so greifbar- und doch nicht zu fassen.

Am Abend, als ich nach Hause ging,
da bückt ich mich plötzlich nieder
und sah wie ein kleines, strahlendes Licht
m e i n Lächeln auf einem Kindergesicht
und nahm mir´s und hatte es wieder.

(Linda Strauss)
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