Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hautkrebs

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.10.2006, 22:25
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
Beiträge: 1.283
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Na das freut mich aber, wenn Ihr die Idee gut findet!

Mensch, liebe Sybille:remibussy:, das tut mir leid, daß Du Dir die Arbeit gemacht hast und jetzt alles futsch ist! Laß Dir Zeit, kommt ja nicht auf den Tag an, aber es wäre klasse, wenn Du Deine Erfahrungen aufschreiben würdest.

Liebe Claudia, na klar, so war das gedacht! Super, ich freu mich schon auf Deine Beiträge! Klasse, daß Du die Auswahl zwischen zwei Psychos hast! Ich glaube, das hat so schnell noch keiner in dieser kurzen Zeit geschafft! Übrigens habe ich am 16.10. auch wieder einen Termin bei dem Therapeuten, bei dem ich damals meine Therapie gemacht habe. Auch wenn ich aus meinen vier Therapiejahren als absolut gefestigt hervorgegangen bin, kann es mir nicht schaden, wegen der aktuellen Metas psychologische Unterstützung zu kriegen.

Liebe Flip,
willkommen hier bei uns! Aber selbstverständlich kannst und sollst Du hier schreiben! Wir freuen uns über alle Berichte - je mehr, desto besser. Theoretisch könnte man diesen Threat ja auch noch in "andere Therapien" setzen, aber ich weiß nicht, ob man dann die Diskussion nicht verzettelt und in erster Linie hatte ich natürlich an "unsere" Leute mit MM gedacht - wobei "Fremdgänger" bei uns immer von Herzen willkommen sind!

Alles Liebe für alle, die jetzt eine Therapie beginnen. Auch wenn es sicher nicht einfach ist, es lohnt sich! Versprochen!!!

Claudia
  #2  
Alt 04.10.2006, 16:35
Thomo13 Thomo13 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.09.2006
Ort: Jena
Beiträge: 19
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia,

ich finde deine Informationen über die PT gut und wichtig.
Mit einigen Dingen bin ich aber etwas unzufrieden. Grundsätzlich: der Psychiater ist keineswegs ein Facharzt für Nervenerkrankungen und genausowenig ist das Betätigungsfeld der Psychologen und Psychiater grundsätzlich verschieden. Klinisch arbeiten beide Gruppen immer zusammen. Du wirst keinen Psychologen finden der bei Menschen mit akuter Suizidgefahr eine Psychotherapie durchführt. Das funktioniert nicht! Die Patienten in der Psychiatrie sind somit auch nicht alle geisteskrank oder "verrückt", sondern auch häufig Menschen mit seelischen und/oder sozialen Problemen und Erkrankungen!
Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie haben mitnichten eine Schmalspurausbildung. Sie müssen zur theoretischen Ausbildung eine 5-jährige Praxiserfahrung in Psychotherapie,Psychiatrie und/oder Psychsomatik und evt. Neurologie, vorweisen.
Also Vorsicht vor übereilter Kompetenzaberkennung, der Psychiater steht an vorderster Front in der Sozialmedizin und kümmert sich neben der Therapie um soziale, pflegerische Betreuung, betreut die Angehörigen, hilft bei rechtlichen Fragen, knüpft Kontakte zu Reha-Einrichtungen und besitzt auch noch mehr medizinische Kompetenz bezüglich der Krebserkrankung. Ich möchte damit keineswegs die Leistungen der Psychologen schmälern (obwohl das Psychologiestudium noch Patientenfremder ist als das der Medizin), aber der dargestellte Gegensatz zwischen den Berufsgruppen ist nicht mehr als ein altes Märchen, also ich kenne keinen Psychologen der so etwas behaupten würde.

Wichtiger als solche nutzlosen Überlegungen wäre doch einen Therapeuten zu finden von dem man sich verstanden, ernstgenommen fühlt und mit dem man eine vertrauensvolle Basis für die PT aufbauen kann. Eine langjährige Erfahrung auf genau diesem Gebiet wäre auch wichtig, man sollte auch darauf achten welche Schule(n) der Psychotherapie der Therapeut beherrscht.
Patienten die aufgrund einer Krebserkrankung unter extremer Angst leiden würde ich persönlich nie zu einem Verhaltenstherapeuten mit dem Schwerpunkt Phobie schicken. Eine Phobie ist eine unbegründete Angst, das trifft auf Krebspatienten sicher nicht zu, somit halte ich die angewendeten Methoden der Phobietherapie für wenig geeignet.

Wer einen Therapeuten sucht kann sich auch noch im Addressbuch der Arbeitsgemeinschaft der Psychoonkologie umsehen. http://www.dapo-ev.de/

Eine bessere psychoonkologische Schulung der Dermatologen/Onkologen (und des Pflegepersonals)in den Kliniken wäre trotzdem erforderlich. Das würde den oft schrecklichen Umgang mit Tumorpatienten vielleicht endlich beseitigen.
Gruss Thomas
  #3  
Alt 06.10.2006, 09:39
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
Beiträge: 1.283
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Thomas,
sorry, daß es mit der Antwort etwas gedauert hat, aber mein Rechner will z.Zt. nicht ganz so, wie ich.

Meine Zusammenfassung zur Psychotherapie erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch wollte ich derart ins Detail gehen. Meine Intension war es einfach, Menschen in einer Extremsituation Mut zu machen, den Schritt zu einer Psychotherapie zu wagen und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und Fragen zu schaffen.

Eine Cousine und eine meiner Schwiegertöchter sind Dipl. Psychologen mit, bzw. in der Zusatzausbildung für Psychotherapie, ein anderer Verwandter ist Sozialpädagoge und therapiert auch. Außerdem habe ich selbst eine vierjährige ambulante Psychotherapie gemacht. Deshalb sind meine Infos nicht einfach aus der Luft gegriffen.

Daß im klinischen Bereich beide Berufsgruppen zusammenarbeiten ist so. Davon war aber in meinem Beitrag nicht die Rede. Es geht hier um eine ambulante Psychotherapie
Der Begriff "Psychotherapeut" ist nicht geschützt, also z.B. kannst Du Dich auch so nennen und auch Psychotherapie anbieten. Eine fachlich qualifizierte Ausbildung haben psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten.
Vor dem neuen Psychotherapeuten Gesetz (Gesetz über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Psychotherapeutengesetz - PsychThG)
1998) durfte jeder Arzt, Heilpraktiker einfach so Psychotherapie anbieten und durchführen. Ob es sinnvoll ist, sich so jemandem anzuvertrauen, muß man wohl gut überlegen. Vielleicht mag es Menschen geben, die aufgrund ihrer Lebenserfahrung, Intuition usw. fähig sind, zu therapieren - ich selbst würde immer lieber zu einem Fachmann mit entsprechender Ausbildung gehen! Diese "Therapeuten" mußten nach der Erlassung des neuen Gesetztes nur eine bestimmte Fallzahl nachweisen (die sie ohne Ausbildung therapiert hatten) und bekamen danach die Erlaubnis weiterzuarbeiten.
Daß ein Psychologe Menschen in akuter Suizidgefahr nicht alleine behandelt ist ebenso nicht richtig. Ich möchte da nicht weiter darauf eingehen, kenne aber sowohl Psychologen als auch Klienten, die genau das mit bestem Erfolg getan haben. Die Verantwortung liegt sowohl beim Psychologen - aber ebenso beim Klienten. Ich selbst habe in meiner tiefen Krise damals ganz bewußt jegliches Angebot auf unterstützende Medikamentation durch z.B. einen Psychiater zurückgewiesen. Das war eine wohlüberlegte Entscheidung und hat sehr wohl "funktioniert"! Meine Therapie hat mich als psychisch gesunden und belastbaren Menschen entlassen. Allerdings habe ich ja auch deutlich darauf hingewiesen, daß eine Zusammenarbeit und eine unterstützende Medikamentation durchaus wichtig, sinnvoll und hilfreich sein können.

Die Wichtigkeit einen Therapeuten zu finden, der sowohl die fachliche als auch die menschliche Qualifikation besitzt, eine tragfähige und nutzbringende Arbeitsbeziehung herzustellen, habe ich versucht herauszustellen.

Was den Umgang mit Tumorpatienten in Kliniken oder bei niedergelassenen Ärzten betrifft, so stimme ich Dir aus vollstem Herzen zu - nur war das hier nicht das Thema.

Du hast kein Profil eingegeben und postest in verschiedenen Foren - unter welcher Krebsart leidest Du?

Viele Grüße

Claudia
  #4  
Alt 06.10.2006, 10:19
Spinxe Spinxe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 144
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo,

dieses "Wirrwarr" um Begrifflichkeiten und Zuständigkeiten ist gerade für Ratsuchende nicht sehr hilfreich. Ist da nicht der Gesetzgeber gefordert, den Begriff "Psychotherapeut" zu schützen und an Auflagen zu binden?

Man kann sich zwar von erfahrenen Freunden, Bekannten etc. Tipps geben lassen, aber am Ende muss man doch selber entscheiden. Das ist schwer. Ich hoffe wirklich, dass ich hier nach meinem Erstgespräch am 10.10. die "richtige Wahl" treffen kann. Eine weitere "Odyssee" wäre mir nicht wirklich recht.

Beste Grüße
Claudia aus Köln
  #5  
Alt 06.10.2006, 19:17
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
Beiträge: 1.283
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Ja, liebe Claudia, da geb ich Dir vollkommen recht!
Deshalb wollte ich die ganze Sache möglichst einfach halten und gar nicht so sehr ins Detail gehen. Man kann es aber auf einen Hauptnenner bringen, wenn man sagt, es sollte psychologischer Psychotherapeut oder ärztlicher Psychotherapeut auf dem Praxisschild stehen.
Ich wünsch Dir für Dein Erstgespäch unendlich viel Glück und eine supergute Erfahrung!
Alles alles Liebe und Gute für Deinen Termin - und natürlich für Dich!!!

Deine Claudia
  #6  
Alt 06.10.2006, 20:32
Thomo13 Thomo13 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.09.2006
Ort: Jena
Beiträge: 19
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Claudia,

nachdem ich nun erfahren habe, dass sich in deiner Familie einige Psychologen befinden kann ich deine Hervorhebung der Rolle des Psychologen etwas besser verstehen.
Das ist ja auch vollkommen richtig.
Das du die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen der Ärzte und Psychologen so betonst, finde ich trotzdem nicht so toll.
Solche Einstellungen schaden dem endlich beginnenden Prozess der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Natürlich gibt es immer wieder Ärzte und Therapeuten die glauben es nicht nötig zu haben mit anderen zusammenzuarbeiten. Ich hoffe diese Spezies stirbt bald aus.
So arbeiten in der von mir genannten Arbeitsgemeinschaft Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen gemeinsam und Gemeinschaftspraxen von Psychologen und Psychiatern gibt es ebenfalls. Warum auch nicht? Schaden tut es wohl nicht.
Das die pschoonkologische Ausbildung des Krankenhauspersonals für dich ein anderes Thema ist finde ich irgendwie schade. Das wäre doch ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden psychotherapeutischen Betreuung bereits am Krankenbett, oder findest du nicht?

Übrigens, bei mir ist keine Krebserkrankung bekannt, ich hoffe trotzdem mich mit Rat und Tat an diesem Forum sinnvoll beteiligen zu können, oder wie soll ich deine Frage sonst verstehen?

Gruss Thomas
  #7  
Alt 07.10.2006, 17:29
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
Beiträge: 1.283
Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Thomas,

ich kann inzwischen die Hervorhebung der Rolle der Psychiater deinerseits auch besser verstehen...

Nein, wenn die interdisziplinäre Zusammenarbeit wirklich gut funktioniert, schadet sie sicher nicht, ganz im Gegenteil - nur leider kenne ich aber deutlich mehr Fälle, in denen das alles andere als gut gelaufen ist, als daß sie funktioniert hätte.
Nein Thomas, Du hast mich falsch verstanden. Ich fände eine nicht nur psychoonkologische, sondern generell bessere psychologische Ausbildung des Krankenhauspersonals durchaus für extrem wichtig (ich bin ja selbst erst eine Woche nach meiner letzten OP zuhause und habe wieder so einiges erlebt... )und wünschenswert - nur werden wir das hier in und durch diesen Threat ganz sicher nicht erreichen können. Das war auch nicht die Idee, als ich diesen Threat eröffnet habe. Mir ging es darum, Menschen, die nach ihrer Diagnose dringend Hilfe brauchen, Wege aufzuzeigen und Mut zu machen, sich professionelle Hilfe zu suchen und sich nicht so leicht entmutigen zu lassen. Es geht mir hier in allererster Linie um ambulante Psychotherapie, in der der Diagnoseschock, die Zukunftsängste und auch Altlasten aufgefangen und aufgearbeitet werden können! Hier sollte eigentlich eine Plattform für Erlebnisberichte und Fragen aus der Praxis entstehen. An vielen Beiträgen in anderen Threats wird deutlich, daß hier ein echter Bedarf besteht.

Selbstverständlich ist uns hier jeder herzlich willkommen, der uns zu unterstützen und zu helfen versucht - egal ob Betroffener, Angehöriger oder Gesunder. Allerdings wirst Du mir sicher zustimmen, daß es durchaus nicht alltäglich ist, daß sich ein Gesunder hier anmeldet, um in verschiedenen Foren zu posten. Und das ist keinesfalls böse gemeint. Wie gesagt: hier ist jede Unterstützung willkommen!
Viele Grüße

Claudia
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:43 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55