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Alt 06.12.2006, 09:33
herbstwind herbstwind ist offline
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Registriert seit: 16.09.2005
Beiträge: 20
Standard AW: Nimm sie in deine Arme oh Herr....und gib mir mehr Kraft!

Hallo Norma,

ich sitze hier und mir laufen die Tränen die Wangen herunter. Deine Worte berühren mich so sehr. Es könnten auch meine sein. So vieles an Erinnerungen kommt immer und immer wieder hoch, alles ist auch jetzt noch so nah.
Vor fast genau einem Jahr (17. Dez. 2005) ist meine Mutter an Darmkrebs mit Metastasen in der Leber und an den Knochen gestorben. Die Zeit vor ihrem Tod war so schwer. Vieles war genau wie bei dir. Ich stand neben ihr, saß bei ihr und konnte nichts tun außer ihre Hand zu halten, Tag und Nacht. Sie hatte solche Angst. Ganz langsam verließ sie unsere Welt, zog sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück. Obwohl sie doch die Augen immer offen hatte, war sich schon lange vorher nicht mehr bei uns. Sie verließ sich auf mich, sie sagte immer du machst das schon, du schaffst das schon. So oft wußte ich nicht mehr wo ich meine Kraft hernehmen sollte, aber es ging immer, irgendwie.
Ja, ich habe es geschafft ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Sie konnte zu Hause bei uns, in ihrem Bett ihre letzte große Reise beginnen.

Ich vermisse sie so sehr. Und immer wieder kommen Briefe für sie an.
Ich habe bis heute nicht die Kraft, ihr Häuschen zu räumen. Es fällt mir so schwer am Grab meiner Eltern zu stehen.

Der Schmerz holt mich ein; es ist schlimmer als je zuvor. Ich durchlebe jede Stunde ihres Sterbens immer und immer wieder, jede Nacht.


Liebe Norma, du redest so liebevoll über deine Mutter. Ich kann so sehr mit dir fühlen und ich bewundere Dich.
Ich wünsche Dir die Kraft, für Dich, die du auch für Deine Mutter hattest. Kraft, Deine Krankheit zu besiegen.
Auch ich bin nach ihrem Tod sehr krank geworden und kämpfe noch heute damit. Ich spreche so oft mit ihr und viele kleine Dinge zeigen mir: sie und auch mein Vater sind immer bei mir. Sie schützen mich, sie geben mir Kraft.


Wenn etwas von uns fortgenommen wird,
womit wir tief und wunderbar zusammenhängen,
so ist viel von uns selbst fortgenommen.

(Rainer Maria Rilke)

Herbstwind

Geändert von herbstwind (06.12.2006 um 09:54 Uhr)
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