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#1
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AW: Dein ist mein ganzes Herz...
Mein Herz,
was für ein Tag gestern?! Ich bin ziemlich froh, dass er vorbei ist. Er war so furchtbar und traurig. Dabei habe ich dich doch gebeten, dass Du ein Auge hast, dass der Tag schnell und schmerzlos vorbei geht. Und dann keine 2 Stunden später der Anruf. Papa wieder kurz vorm Krampfanfall. Schnell hin, unterstützen, RTW rufen, festhalten, gut zureden, Sanis einweisen. Papa ist dann wieder ins KH gekommen zumindest zur Überwachung. Ich hab die Chance genutzt, bin schnell nach Hause zum Duschen und dann zu Dir zum Friedhof. Gefällt Dir mein "Weihnachtsgeschenk"? Mir ist leider nix besseres eingefallen. Aber irgendwas wollte ich Dir geben. Etwas schönes, etwas weihnachtliches. Ein "Ich habe Dich nicht vergessen". Tut mir leid, dass ich mit Dir geschimpft habe. Aber Du hast einfach nicht gut genug gestern aufgepasst. Ich verstehe das alles nicht. Warum muss alles so schief laufen? Ist Weihnachten dieses Jahr nicht schon traurig, schlimm und dunkel genug? Warum dann noch dieser Schreck? Diese Spannung zusätzlich? Ich fühle mich verlassen. Von Dir - und vor allen Dingen von Gott. Mein Glaube ist gestern wohl komplett in der Versenkung verschwunden. Mir soll bloß keiner mehr kommen und irgendwas von dem gütigen, allwissenden Gott erzählen... Ich frage mich immer wieder, warum meine Mum und ich soviel ertragen müssen? Wofür werden wir so dermaßen bestraft? Was haben wir falsch gemacht? Ich bekomme keine Antwort - immer nur wieder weitere Nackenschläge. Ich will nicht mehr, Frank! Ich will so einfach nicht mehr. Es ist zu hart. Wenigstens durfte Papa dann am frühen Abend wieder mit uns nach Hause kommen. Aber die Stimmung war versaut, kannste Dir ja vorstellen. Er ist dann natürlich auch gleich ins Bett, nur kurz für Essen und seine Geschenke wieder aufgestanden. Mama und ich haben den Abend also weitgehend alleine bestritten. Der Tag war anstrengend. Ich war so ko und habe dann B die Verabredung abgesagt. Wir wollten endlich mal wieder am Heiligabend durch die Kneipen ziehen. Ich dachte, das sei eine gute Idee, um dem Ganzen auch ein wenig zu entgehen. Aber sie war böse. Sie hat nicht verstanden, dass ich einfach nur erschöpft und traurig bin. "Du wolltest doch schließlich los". Ja, Entschudigung bitte. Ich mag einfach nicht. Wirklich herzlichen Dank für das Verständnis, dass diese Tage sowieso etwas schwer zu tragen sind und so ein Krampfanfall meines Vaters die Stimmung auch nicht gerade hebt. Die paar Stunden im KH sind natürlich auch auf einer Backe abgesessen - danach fühlt man sich ja immer wie frisch geboren... Ist klar. Merkste selber, oder? Nee, anscheinend nicht. Ich habe dann noch überlegt, Ihr eine sms mit ner Entschuldigung zu schicken. Aber ich habe es gelassen. Ich glaube nicht, dass ich kriechen muss. Nicht dafür. Wenn sie es nicht versteht, dann versteht sie mich nicht. Dann muss ich im Moment sowieso eher krüppelnde Freundschaft noch mehr in Frage stellen. Ich werde mich nicht entschuldigen für gestern. Ich hab zwar null Bock auf ihre Zickereien, aber sollte sie noch einmal was sagen, sag ich ihr meine Meinung dazu. Dann werde ich mich für ihr freundschaftliches Verständnis bedanken... Okay, Du siehst, war ein ausgesprochen anstrengender Tag. Mal sehen wie es heute mit der Verwandschaft wird. Ich hoffe auf ein wenig Spass, Abwechslung und nette Gespräche. Mein Herz, Du weißt, wie sehr ich Dich gerne dabei hätte. Du fehlst uns allen sehr. Meinen Eltern warst Du wie ein Sohn, meiner Verwandschaft wie einer von ihnen und mir warst Du einfach das Liebste und Beste. Ich liebe Dich!... und das mit dem Aufpassen übst Du noch nen büschen, ja? 1112 Küsse
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern, in alle Formen mich kleiden, in alle Sprachen des Lebens, um dir einmal wieder zu begegnen. (Friedrich Hölderlin: Hyperion) Geändert von SiHa (25.12.2006 um 09:41 Uhr) |
#2
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AW: Dein ist mein ganzes Herz...
Lieber Frank,
Weihnachten 2006 ist vorbei - juhu! Die beiden Weihnachtstage waren nicht so schlimme wie der 24. - aber ich bin echt froh, dass es vorbei ist. Jetzt steht noch Silvester vor der Türe - und ich hoffe, dass auch dieser Tag ohne großen Seelenschmerz vorbei geht. Ich bin ganz happy, dass A mich besuchen kommt. Da hört sich nach Abwechslung und vor allen Dingen Ablenkung an. Heute schneit es das erste Mal hier bei uns. Es ist so schön. Rauslaufen, spazierengehen, den Hund abholen, an die Ostsee fahren - das wäre wohl unser heutiger Plan. Aber ohne Dich - nein danke. Ich war noch immer nicht ohne Dich an unserer Ostsee. Ich mag nicht. Allein der Gedanke daran.... Okay, stattdessen gehe ich wohl shoppen (wenn der Schnee nicht anfängt liegen zu bleiben...). Vielleicht kann ich meine beiden Cousins als Begleiter aktivieren. Tja, im letzten Jahr waren wir noch zusammen beim Lagerverkauf von C. Wie so vieles im letzten Jahr: Gemeinsam, zusammen, zu zweit. Auuuutsschhhh! Wann hört dieses Schmerz bloß auf? wann? Dieses Loch im Herzen ist so unglaublich groß, dass ich manchmal denke, ich habe gar kein normales Herz mehr. Dass es vor Schmerz manchmal richtig versteinert. Mein Herz, ich denke an Dich - sehr viel. Und ich schicke Dir einen dicken Schnee-Knutscher
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern, in alle Formen mich kleiden, in alle Sprachen des Lebens, um dir einmal wieder zu begegnen. (Friedrich Hölderlin: Hyperion) |
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