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#1
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AW: Angst vor der 1. Chemo
Hallo,
ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Es tut gut zu lesen, dass es nicht unbedingt so schlimm sein muss, kann aber, eben nicht muss. Die Horrorszenen, die ich mir ausmale müssen nicht sein. Heute war ich in der Klinik zum Herzultraschall und Blutabnahme. Ich habe dort auch das Chemozimmer gesehen. Mit der Schwester und einer Ärztin das Vorgespräch geführt. Sie hat mir alle Nebenwirkungen aufgezählt, doch im Moment möchte ich erst mal die ersten 2 Tage überstanden haben. Dann sehe ich weiter. Nun weiß ich also, wo ich morgen hin musss, wie es dort aussieht und kenne die Schwester, die mich betreut. Wieder eine Unwissenheit abgebaut. Den Nachmittag werde ich noch mit Besorgungen verbringen und hoffen, dass mich meine Angst nicht wieder so überrollt. Vielen Dank an euch! Stefanie |
#2
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AW: Angst vor der 1. Chemo
liebe stephanie,
ich habe auch sehr grosse angst gehabt vor der ersten chemo. was mir geholfen hat, war, mir fantasiebilder zu machen über das, was dabei passiert. ich mag zb sehr gerne science fiction und habe bilder entwickelt, in denen mein körper quasi wie ein raumschiff durch raum und zeit unterwegs war, leider von so etwas wie ausserirdischem schimmelpilz befallen. durch den infusionsschlauch bekam ich so was wie lauter nanosonden, kleine putz- und reparaturmaschinen, die sich auf die suche machten und unentwegt alles kontrollierten und säuberten und die ordnung wiederherstellten... oder jetzt (ich bekomme z. zt. doxorubicin, das ist gelöst in glukose und von oranger farbe) stell ich mir vor, wie meine krebszellen alle ärmchen ausstrecken - gierig nach dem zucker und vor lauter gier übersehen, dass an diesem zucker ein kleines oranges giftschwänzchen dranhängt. ich feuer sie an: "nehmt es, greift es, saugt euch voll, bis ihr platzt...." und dann lenk ich mich ab, kümmer ich mich um was anderes, um meine mitpatientinnen, ums fernsehprogramm, um ein nettes buch oder meinen besuch. gegen den fiesen geschmack im mund hilft wasser mit einem bisschen schwarze johannisbeer-saft, aber mehr tu ich nicht. zweimal hab ich mich bisher übergeben müssen, aber das war nicht so unangenehm, wie ich es kannte von magen-darm-katarrhen oder zu viel alkohol. es war eher so unspektakulär wie pinkeln gehen. ohne jede übelkeit hat mein magen kurz, entschieden und effektiv beschlossen, nichts mehr in sich haben zu wollen und hat massnahmen ergriffen. danach hat er sich zufrieden "zurückgelehnt" und alles war gut. ich war sogar ein bisschen stolz auf ihn, wie souverän er das hinkriegte chemotherapie ist kein sonntagsspaziergang, aber krebs ist eine fiese krankheit und irgendwie will ich meinem körper bei seinem kampf um gesundheit mit allem beistehen, was möglich ist. ich werde an dich denken morgen alles gute, elisabeth
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I'm going to beat this cancer or die trying. Michael Landon, 1991 |
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