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#1
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AW: Die Einsamkeit
Lieber Wolfgang,
ich bin sprachlos. Noch nie hat es jemand so treffend beschrieben...alle glauben, dass der Verlust das schlimmste ist. Aber das ist es wirklich nicht. Diese schrecklichen Gedanken an den Leidensweg, die Schmerzen und die Ängste und Einsamkeit, die die geliebte Person ausgestanden haben muss. Diese Gedanken treffen einen immer und immer wieder wie ein kleiner Blitz aus dem Nichts und zu den unmöglichsten Gelegenheiten. Und ich glaube das wird niemals aufhören. Aber was mir wirklich den Atem raubt, ist die Vorstellung, dass es das eigene Kind ist. Nur Gott alleine weiß wohl, wie du und deine Frau das ertragen könnt. Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr jeden Tag aufs neue die Kraft und den Mut findet - für euren Sohn. Du bist immer noch sein Papa und du musst immer noch stark sein für ihn, bitte vergiss das niemals! Liebe Grüße, Rezzan |
#2
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AW: Die Einsamkeit
Hallo zusammen!
Ja, Wolfgang oft herrscht die Meinung vor, dass die Anghörigen letztendlich sich selbst betrauern, das hat mich schon immer ungeheuer wütend gemacht. Du hast es tatsächlich auf den Punkt gebracht, so einfach ist es denn doch nicht, dass man sagen kann, wenn man es lang genug psychologisch zerpfückt: man tut sich selbst nur schrecklich leid. Nein, schließlich hat Liebe und Mitgefühl damit zu tun, dass man seinem lieben Menschen nur Gutes gewünscht hat, alles versucht hat, was einem selbst möglich war und leider war es doch zu wenig, gerade weil man sich so sehr liebte und beschützen wollte... es gab Grenzen, die das Leben setzte, die die eigene Kraft vielleicht setzte und nun stehen wir da. Gibt es hier Trost? Sicher haben unsere Lieben gewußt wie wichtig sie uns sind und dass wir unsere ganze Kraft aufwenden, aber tröstet uns das darüber hinweg, dass sie mit vielen Gedanken unseret wegen, um uns zu schonen allein waren? Sie haben es so entschieden, weil sie uns so sehr liebten und ihrerseits alles tun wollten um es uns nicht noch schwerer machen zu müssen. Ich glaube es fiel ihnen ganauso schwer sich in unsere bevorstehende Zukunft hinein zu versetzten, wie es uns schwer fiel zu begreifen wie sterben geht...Wo lernt man das, wie soll man das "üben" - jaja "loslassen" heißt die kluge Zauberformel, es soll Menschen geben, die haben ein Urvertrauen, sie können damit umgehen. Ich gehöre zu den Menschen, denen der liebste Mensch so sehr leid tut - aus vielen Gründen und da geht es nicht darum, dass ich nun allein lebe. Mir fehlt das Urvertrauen, ich muss mir die Hoffnung jeden Tag neu hart erkämpfen. Gib dir Zeit und schreib so viel du kannst und willst. Petra Geändert von Petra_S (25.01.2007 um 22:32 Uhr) |
#3
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AW: Die Einsamkeit
Lieber Wolfgang,
für Eltern gibt es nichts schrecklicheres , kaum eine größere Traurigkeit, als ein Kind zu verlieren. Tränen des Schmerzes und der Sehnsucht, der sich nie ausleeren wird, Wut und Verzweiflung, Traurigkeit. Es brennt und schmerzt. Diesen unerträglichen Schmerz, das geliebtes Kind nie wieder in den Arm nehmen zu können, erlebe ich seit 7 Monaten! Das Vermissen wird mit keinem Monat weniger! Der Schmerz kommt immer wieder. Ich hoffe, Ihr habt liebe Menschen an Eure Seite, die Euch in den Arm nehmen und Euch Kraft und Halt geben. Traurige Grüße Maja www.lukas-matuschek.de.vu |
#4
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AW: Die Einsamkeit
lieber wolfgang,
mein tiefes mitgefühl an dich. ich habe meinen vater vor ca. 2 wochen verloren, zwar "nur" ein elternteil, aber ich habe ihn mehr als jeden anderen in meiner familie geliebt... ich verstehe sehr gut, was du meinst damit, dass der "verlust" nicht das schwierigste ist, sondern den einsamen leidensweg bis zum ende miterleben zu müssen. mir geht es genauso. es zerreisst einem das herz. bei uns kam dazu, dass mein vater nie gut über gefühle reden konnte und immer ein tapferer, "harter" mann gewesen war. bis zuletzt wollte er uns "nicht unnötig viel" belasten mit seinen ängsten, sorgen, gedanken etc...ich frage mich heute so oft, ob und wie ich ihm nicht noch mehr hätte helfen können, habe dabei alles versucht, u.a. reiki gelernt und es ihm gegeben, was er glücklicherweise zugelassen hat. ich hatte während seiner letzten 6 monate massive gesundheitliche probleme (psychosomatisch), war körperlich sehr schwach, und hab mir deswegen oft vorwürfe gemacht, d.h. dass ich nicht stärker und in vielen situationen psychologisch weiser/besser ihm helfen konnte. aber letztendlich ist man auch nur ein mensch, und todkranke und sterbende zu betreuen, die man liebt, ist nunmal sehr schwer, v.a. wenn mans zum ersten mal erlebt. was mir momentan hilft ist, dass ich meinem vater briefe schreibe. ich möchte wie AndreaS glauben, dass er mich so hört und versteht, dass er nun in einer welt ist, die gewissermassen über unserer steht. ich versuche ausserdem, so sehr es mich auch verletzt, dass ich ihm nicht immer helfen konnte und er gewisse dinge alleine ausstehen musste, seine entscheidung zu respektieren, dass er uns nicht damit "so" belasten wollte und stolz zu sein auf seine stärke... |
#5
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AW: Die Einsamkeit
lieber wolfgang,
mein tiefes mitgefühl an dich. ich habe meinen vater vor ca. 2 wochen verloren, zwar "nur" ein elternteil, aber ich habe ihn mehr als jeden anderen in meiner familie geliebt... ich verstehe sehr gut, was du meinst damit, dass der "verlust" nicht das schwierigste ist, sondern den einsamen leidensweg bis zum ende miterleben zu müssen. mir geht es genauso. es zerreisst einem das herz. bei uns kam dazu, dass mein vater nie gut über gefühle reden konnte und immer ein tapferer, "harter" mann gewesen war. bis zuletzt wollte er uns "nicht unnötig viel" belasten mit seinen ängsten, sorgen, gedanken etc...ich frage mich heute so oft, ob und wie ich ihm nicht noch mehr hätte helfen können, habe dabei alles versucht, u.a. reiki gelernt und es ihm gegeben, was er glücklicherweise zugelassen hat. ich hatte während seiner letzten 6 monate massive gesundheitliche probleme (psychosomatisch), war körperlich sehr schwach, und hab mir deswegen oft vorwürfe gemacht, d.h. dass ich nicht stärker und in vielen situationen psychologisch weiser/besser ihm helfen konnte. aber letztendlich ist man auch nur ein mensch, und todkranke und sterbende zu betreuen, die man liebt, ist nunmal sehr schwer, v.a. wenn mans zum ersten mal erlebt. was mir momentan hilft ist, dass ich meinem vater briefe schreibe. ich möchte wie AndreaS glauben, dass er mich so hört und versteht, dass er nun in einer welt ist, die gewissermassen über unserer steht. ich versuche ausserdem, so sehr es mich auch verletzt, dass ich ihm nicht immer helfen konnte und er gewisse dinge alleine ausstehen musste, seine entscheidung zu respektieren, dass er uns nicht damit "so" belasten wollte und stolz zu sein auf seine stärke... |
#6
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AW: Die Einsamkeit
Eins möchte ich noch loswerden:
Ich wünsche uns allen hier Kraft, Kraft die uns dem Rücken stärkt, Kraft die uns die Zukunft nicht raubt, Kraft die uns lernt weiter zu leben, Kraft es nie zu vergessen, Kraft weiter zu glauben und hoffen.
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Was vergangen kehrt nie wieder, aber ging es leuchtend nieder, leuchtet`s lange noch zurück. www.meinetrauer.de |
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