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#1
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
Das tut mir so schrecklich leid! Aber versuche, deinen Vater zu verstehen. Er wollte sich und euch viel Leid ersparen und es kurz machen. Sicher war es auch eine Kurzschlußreaktion, und ich kann mir vorstellen, daß das Beispiel seines Lieblingsbruders da ein Vorbild war. Aber versuche, es so zu akzeptieren und es positiv zu sehen. Du mußt nicht sehen, wie dein Vater dahinsiecht und sich quält.
Lieben Gruß und viel Kraft für die kommende Zeit, Alannah |
#2
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
Liebe Dani!
Also erstmal möchte auch ich Dir sagen, wie schrecklich leid mir das alles tut! Als mein Papa Ende Mai 06 die Diagnose BC mit Hirnmetastasen bekam ging für uns alle die welt unter! Nachts, wenn er im KH war und das Telefon klingelte, dachten meine Mama und ich: Der Papa hat sich was angetan!... und ich hätte es auch verstanden! Er hatte so grosse Angst, die Nerven lagen blank -ich weiß wirklich nicht, wie ich reagieren würde! Er hat sich entschlossen zu kämpfen... und seinen Kampf zuletzt ganz elendlich aufgeben müssen! Er wollte dann auch nicht mehr, es war zu schwer für ihn! Einen Tag vorher sagte er : Einem Hund gibt man die Spritze! Und ich...? Als es dann vorbei war, war es zwar auch ein Schock aber danach kam bei mir die Erleichterung! ALLES war besser als ihn so leiden zu sehen!!! Diese Angstzustände hatte ich auch! Allerdings kamen sie erst zwei Wochen nach seinem Tod, wahrscheinlich, als wir wieder etwas zur Ruhe kamen! Auch ich glaube an ein Leben nach dem Tod und bin mir fast sicher, daß mein Papa mir Zeichen gegeben hat, daß es ihm gut geht! Das mag mancher als Spinnerei empfinden, aber auch ich hatte das Gefühl, nicht allein in der Wohnung zu sein... Vielleicht sind´s auch nur die Nerven... Als mir dann das zweite Mal nachts kurz hintereinander das Licht ausging, da habe ich mit ihm gesprochen und ihm gesagt, ich wüsste jetzt Bescheid, ich bin froh, daß es ihm gutgeht, aber er doch auch wüsste, wie schreckhaft ich doch bin... Ich denke, das ist angekommen, seitdem ist Ruhe! Mittlerweile geht´s mir besser, aber wenn ich nachts alleine in der Wohnung bin, schlafe ich immer mit einem kleinen Licht! Meine schlimmsten zwei NÄchte habe ich zitternd auf der Couch, mit Festbeleuchtung in der ganzen Wohnung und Fernseh an verbracht... Ich dachte, ich werde verrückt! Wir hätten doch gar keinen Grund zur Angst, wenn unsere Papas uns besuchen würden...Ich habe meinen Papa die Wochen vor seinem Tod gepflegt und er würde mir nie was Böses wollen! Aber ich denke, es ist so eine Grenzerfahrung, da kann sich das Gehirn nicht wirklich drauf einstellen! Wie auch immer, bleib stark für Deine beiden Mäuse, das ist das Wichtigste! Ich habe auch zwei (10 und fast 7) und die Kleine leidet wie ein Hund! Sie ist dadurch auch krank geworden, es hat sie so schlimm mitgenommen! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles erdenklich Gute! Und denk daran, Dein Papa konnte diesem Druck nicht standhalten! Ihm geht es da, wo er jetzt ist, besser! Wir können unseren Lieben zwar beistehen - reinfühlen können wir uns nicht annähernd! Liebe Grüsse Jenny |
#3
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
Danke liebe Jenny....deine Worte und deine geschichte hilft mir sehr weiter!
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#4
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
Liebe Dani,
ich drück Dich virtuell und wünsche Dir, Deiner Schwester und den Kindern viel Kraft und Stärke für die nächste Zeit, komm ins Forum, wenn Dir danach ist, hier sind immer Menschen, die trotz eigenen Schicksals zu trösten vermögen. Du selbst hast es schon getan hier, trotz Deiner eigenen Traurigkeit, daür bewundere ich Dich! Ganz liebe Grüße Michaela |
#5
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
liebe dani ,
auch von mir mein ganz herzliches beileid. er wollte sicher allem entgehen was noch kommt. wenn einem diese krankheit erwischt hat ist die angst vor dem was kommt sehr groß. ihr werdet irgendwann seine entscheidung verstehen können . ich wünsche dir und deinen lieben viel stärke für die nächste zeit. ich schließe mich michaela an, wenn du uns brauchst sind wir hier für dich da. liebe grüße gloria |
#6
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
Liebe Dani,
es tut mir sehr leid, dass Ihr so eine schlimme Erfahrung machen müsst Die nächste Zeit wird sicherlich sehr hart und ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft und dass die schönen Erinnerungen überwiegen! Dein Vater hat diesen Weg gewählt - sicherlich für viele nicht nachvollziehbar - aber eben doch seine eigene Entscheidung. Die Ängste, die Du hast, sind ganz normal und verlieren sich im Laufe der Zeit, und auch das hintergründige Schuldbewusstsein ist hoffentlich bald bei Dir vorbei. Man stellt sich ja auch immer wieder insgeheim die Frage, ob man es hätte verhindern können, ob man selbst etwas falsch gemacht hat ... Mein Vater hat sich vor 26 Jahren ebenfalls das Leben genommen - auch wegen einer Krankheit. Ich war damals 12. Leider hat er damals keinen keinen Brief zurück gelassen, was mich jahrelang beschäftigt hat. Ich denke, der Brief Deines Vaters sollte Euch zeigen, dass er einfach wirklich nicht mehr konnte und nur noch Angst hatte. Und vor allem sollte er Euch zeigen, dass seine Entscheidung nichts mit Euch, mit seiner Liebe zu Euch oder Eurem Verhalten zu tun hat. Ein solches Erlebnis zu "verarbeiten" dauert lange. Nimm Dir die Zeit zu Trauern und zu Weinen, die Du brauchst. Das ist wichtig. Es ist schwer, das weiß ich, aber Du wirst es schaffen. Und versuch bitte nachts, wenn die Angst vor Geistern kommt, einfach daran zu denken, dass Dein Vater Dich sehr liebt! Wie eine Vorrednerin schon schrieb: Er würde Euch ganz sicher niemals etwas Böses wollen! Dann geht auch die Angst weg. In Gedanken bin ich bei Dir und Deiner Familie und wünsche Euch viel Kraft, Helga |
#7
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AW: Mein Vater hat sich umgebracht
Was ich nicht verstehe:er hatte noch am Dienstag so viel Mut und Kraft.Hat sich auf die Strahlenterapie gefreut und ist am Mittwoch aus dem Kh abgehaun.Angeblich weil ein Dritter ins Zimmer gelegt wurde und die Schwestern so doof waren.Als er hier anrief war er fix und fertig.Und am Donnerstag haben wir uns für Freitag noch verabredet,meine Schwester war für ihn einkaufen,er hat die Wohnung noch geputzt....wie kann man da abends auf einmal selbstmord begehen,wenn man vorher noch so viel geplant hat?Ich verstehe das nicht.Vielleicht hat er sich auch nur selbst etwas die ganze Zeit vorgemacht (er redete ja immer in jahren,die ihm noch bleiben)und nun gesehen wie ernst es um ihn stand und das er doch keinen mut und keine lust auf die ganze terapie hatte.Er sagte mal zu mir:"bevor ich qualvoll sterbe,bringe ich mich um."Und ich habe ihm nie geglaubt oder es ihm zugetraut.Wie verzweifelt muß man sein um so etwas zu tun?
Seelisch war er eh fertig,bekam Anti depressiver,aber keine seeliche Hilfe....die er sowiso nie angenommen hätte. Er hat uns seid der Diagnose nur ausgenutzt....einkaufen,tabletten besorgen,ihn zu uns holen,Anrufe tätigen u.s.w. Aber er konnte alles selbst.Er hats ohne Probleme zu mir in den 4. Stock geschafft und konnte am letzten WE noch mit Bus und Bahn zu mir..... Er hat uns früher das leben zur Hölle gemacht und seid etwa 7 jahren ist er ein vater für uns.Alkohol bestimmte in meiner Kindheit sein Leben.Und dieses Weihnachten wurde er rückfällig(nach 16 Mon. trocken sein)Er beschimpfte uns wieder so wie damals.....ich war so sauer.Ich liebte und liebe ihn aber trotz dem.Meine gefühle sind das reinste Durcheinander... |
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