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  #1  
Alt 19.04.2007, 08:51
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Guten Morgen Kerstin
Habe den Eintrag im Angehörigenforum auch gelesen und es hat mich auch nachdenklich gemacht.
Ich habe ein ganz liebe Freundin deren Mutter an Krebs gestorben ist. Mich hat es extrem beeindruckt, wie sie damit umgeht. Ich glaube ich könnte das nicht! Und das obwohl ich zu meiner Mutter nicht ein so tolles Verhältnis habe.
Angehöriger zu sein ist auch sehr schwierig! Für meinen Freund war es zu viel. Zuerst war ich unendlich enttäuscht dass er nicht mit mir diese schwere Zeit durchgestanden hat. Aber im Nachhinein versteh ich ihn irgendwie. Obwohl ich fast sicher bin, dass ich anders reagiert hätte!

Mir haben einige Freunde gesagt sie haben Probleme mit meiner Krankheit weil sie nie wissen, wie es mir gerade geht und wie sie auf mich zugehen sollen. Soll man fragen? soll man einfach so tun als sei nichts? Manchmal weiss ich selbst nicht, was mir lieber ist. Wenn sie fragen bin ich gernervt, weil ich nicht dauernd über die Krankheit reden will. Wenn sie nicht fragen bin ich genervt, weil ich doch gerne hätte, dass sie Interesse zeigen.
Manchmal staune ich, dass gewisse Freunde immer noch zu mir halten.

So, fertig geklönt... Sollte noch ein wenig Arbeiten damit ich am Abend die Sonne geniessen kann.
Grüsschen
Christina
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  #2  
Alt 20.04.2007, 09:23
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!

@Lisa: Ich würde mich vielleicht nicht richtig als gläubig bezeichnen, aber ich bin ein fester Bestandteil in der Jugend meiner Gemeinde. Dort habe ich während meiner Krankheit sehr viel Rückhalt erfahren.

Ich rede einfach immer über meine Krankheit und soweiter und ich glaube, dass meine Umwelt daher in der Regel wenig Probleme mit meiner Krankheit hat.

Meine Haare sind immer noch nicht ausgefallen, was mich wundert. Gestern habe ich sogar im Internet nachgelesen, ob Haarausfall wirklich zu den Nebenwirkungen gehört bei meinen jetzigen Zytostatika. Ja, Haarausfall gehört eigentlich dazu. Wo bleibt meine Glatze?

Liebe Grüße
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #3  
Alt 20.04.2007, 17:22
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Liebe Kerstin
wollte Dir eigentlich guten Morgen sagen. Naja, nun ist schon fast Zeit nach Hause zu gehen. Also sage ich wohl besser guten Abend.
Wie war Dein Tag? Was machen die Haare? Als ich Chemo hatte wartete ich auch darauf, dass sie ausfallen. Jeden Morgen schaute ich zuerst aufs Kissen, ob dort Haare liegen. Irgendwie war ich beruhigt, als sie ausfielen da ich dann wusste, dass die Medikamente sich in meinem Körper verteilt haben, wo sie hoffentlich nicht nur meine Haare, sondern auch die Krebszellen angreifen.
Ich habe mit meinem Professor an der Uni über die Möglichkeit, eine Doktorarbeit zu schreiben gesprochen. Ich denke, das könnte mir Spass machen. Ich arbeite seit 2 Jahren als Teaching Assistant (=Mädchen für Alles) in der Gruppe. Daher kenne ich die Leute, die Abläufe schon. Die Arbeitskollegen wären nett, die Arbeit interessant. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin nicht schlau genug dafür. Anscheinend will mich aber der Professor, jedenfalls haben mich alle seine Assistenten bequatscht, dass ich das schon kann. Naja, da ich im Moment sowieso keine Lust habe einen Job zu finden, werde ich dem einen Versuch geben. Fange ich September an als Assistentin an der Uni zu arbeiten. Falls es mir nicht gefällt, kann ich immer noch in einem Jahr einen "richtigen" Job suchen.
Grüsschen aus der Schweiz
Christina
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  #4  
Alt 20.04.2007, 23:56
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Christina!
Ist doch sehr toll, dass der Professor dir so viel zutraut. Ich habe gedacht, dass man sich seiner selbst sicherer ist, wenn man an der Uni schon so weit ist. Komisch, dass das nicht weg geht. Ich hoffe, dass ich durch meine Lektüre, die ich gerade intensiv betreibe, wenn ich nicht an meiner Krankengeschichte schreibe, etwas weiter komme. Ich habe ja jetzt bis Oktober Zeit, da ich ja ein Urlaubssemester habe. Es geht mir richtig gut, dafür dass ich erst vor drei Wochen eine Chemo hatte. Ich war vorgestern mit dem Rad an einem See, habe mir einen Latte Machiatto bestellt und gemütlich gelesen. Heute war ich bei meinem normalen Sport, wo ich vielleicht schon acht Jahre hingehe. Ich werde dort regelrecht wie ein Held behandelt, was mich motiviert weiter zu machen. Tja, meine Haare. Ich habe vielleicht drei einzelne gefunden, was ja noch kein wirklicher Haarausfall ist.
Morgens stehe ich immer mit meinen Eltern auf und frühstücke mit ihnen. wenn ich müde bin, schlafe ich noch ein bisschen. Dann surf ich ein bisschen im Internet, nehme ein Bad. Bis mittags habe ich es dann geschafft mich anzuziehen. Dann setze ich mich auf meinen IKEA-Strandstuhl und lese gemütlich. Das treibe ich so denn ganzen Tag. Ich bin zufrieden, dass ich mich nicht vor den Fernseher hänge, was ich letztes Jahr oft gemacht habe.
Viel Glück in der Uni!
Liebe Grüße
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #5  
Alt 21.04.2007, 10:33
flyyy flyyy ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hey Kerstin
Klingt so als ob es Dir (den Umständen entsprechend) ganz gut geht. Freut mich.
Ich glaube die Unsicherheit im Studium geht nie vorbei. Hatte dazu ein interessantes Gespräch mit einer Assistentin. Sie meinte das sei ein "Frauenproblem". Die Männer sind viel selbstsicherer, obwohl sie oft viel weniger können. Vielleicht sind sie nicht selbstsicherer sondern tun nur so cool...
Dein Tagesplan klingt etwa so wie meiner als ich Chemo hatte. Ich habe aber jeden Morgen ausgeschlafen da mein Vater immer schon sehr früh ins Büro gefahren ist. Dann Morgenessen, lesen... Bis Mittags war ich meistens angezogen. Nachmittag ein Schläfchen auf meinem Liegesessel auf dem Balkon oder auf dem Sofa. Muss zugeben, dass ich ab und zu auch einen Nachmittag vo r dem Fernseher verbracht habe. Wenn es mir zu langeweilig wurde, ging ich zur Uni mit Kollegen Kaffee trinken. Einige Kolleginnen haben es sich angewöhnt, nach der Uni oder Arbeit bei mir vorbei zu schauen. So gab es ab und zu ganz gemütliche Abende bei mir zu Hause.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende
Ich werde jetzt mein Notebook auf den Balkon zügeln und dort weiterarbeiten
Grüsschen
Christina
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  #6  
Alt 23.04.2007, 12:28
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich bin fix und fertig. Mein Vater hat heute mein Zimmer verwüstet. Er und meine Mutter wollten ein Gespräch mit meinen Bruder führen. Ich sollte erst meinem Bruder sagen, was mich am Wochenende an ihm gestört hat und dann gehen. Ich sagte meinem Vater, dass ich auch beim Ende des Gespräches dabei sein und gegebenfalls meinen Bruder unterstützen möchte. Das ist er voll ausgetickt, weil ich alle Lösungen boykotiere seiner Meinung nach. Er hat alle Bilder von meiner Wand gerissen und ich habe mich unter meinem Schreibtisch versteckt. Ja, komisch für eine 23jährige. Ein Ölbild von mir und viele CDs sind kaputt gegangen. Ich mache ihm nur Schwierigkeiten und er will so nicht mehr leben. Mein Bruder und ich seien Rucksäcke, die sein Leben erschweren. Meine Mama ist dann extra von der Arbeit gekommen, hat mit meinen Vater gesprochen und mir geholfen mein Zimmer wieder ein bisschen aufzuräumen. Sie hat sogar für mich Stellung bezogen und er hat eingesehen, dass es unverhältnismäßig war, was er getan hat.
Jetzt habe ich Bauchschmerzen.
Liebe Grüße Kerstin
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  #7  
Alt 23.04.2007, 13:51
flyyy flyyy ist offline
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Beiträge: 375
Standard AW: Krebs und Studium

wow, das klingt ja heftig!
was war denn mit deinem bruder los, dass du ihm sagen solltest, was dir an ihm nicht passt? Also wenn Du nicht antworten willst, ist es natürlich auch ok.
Das brauchst Du jetzt wirklich nicht! Hast doch schon genug Sorgen im Moment! Da soll sich Dein Vater gefälligst zusammennehmen und Dich unterstützen, anstatt ein solches Chaos anzurichten.
Und was meint Deine Mutter zu der Sache?
Besorg Dir etwas Ablenkung meine Süsse! Magst Du rausgehen? Oder besorg Dir eine Kollegin Dir Dich etwas ablenkt.



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