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#1
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
Hallo Nightschlumpf,
ich kann mir gut vorstellen, dass Du mit der Situation total überfordert bist. Das alles erinnert mich an die Zeit, als mein Vater in der Klinik lag. Ich bin auch täglich mit meiner Mutter ins Krankenhaus gefahren. Bei uns waren es 3,5 - 4 Stunden Fahrtzeit, je nach Verkehr. Das zehrt an den Nerven. Und am schlimmsten ist die Angst, wie man den geliebten Menschen vorfindet, wenn man ins Krankenzimmer kommt. Es tut mir schrecklich leid, dass es Deinem Vater so schlecht geht. Diese Scheißkrankheit .... Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass es ihm bald wieder besser geht. Ich kann Dich auch verstehen, dass Du bei Deiner Mutter bleiben willst. Auch die Ängste Deiner Mutter kann ich nachvollziehen. Bei uns war es auch so, meine Mutter war nervlich total am Boden. Aber sie wusste, dass ich da bin und das hat ihr geholfen. Ich war auch so oft verzweifelt, habe dann abends, wenn ich allein war, geheult. Glaub mir, für mich war es oft sehr schlimm. Ich wusste, wie es um meinen Vater steht und konnte bzw. wollte alle anderen nicht beunruhigen. Aber glaub mir, man hält das alles aus. Ich habe einfach nur noch funktioniert. Obwohl ich abends fix und fertig war, konnte ich nicht schlafen. Auf der Arbeit war ich oft so müde, dass ich jeden Moment dachte, dass ich einschlafen werde. Anschließend sind wir dann wieder in die Klinik gefahren. Vor 21 Uhr waren wir nie zu Hause. Trotz der ganzen Strapazen würde ich es immer wieder so machen. Für meinen Vater war es sehr wichtig, dass wir ihn jeden Tag besucht haben. Er hat zwar immer gesagt, dass wir nicht jeden Tag kommen müssen, aber gefreut hat er sich doch. Und ich weiß, dass mein Vater das auch für mich gemacht hätte. Ich habe es gern getan, denn wenn ich nicht jeden Tag gesehen hätte, wie es ihm geht, wäre ich zu Hause verrückt geworden. Ich bin heute der Klinik noch dankbar, dass sie uns, als es mit meinem Vater zu Ende ging, gleich benachrichtigt haben. Auch wenn seine letzten Tage, die schlimmsten waren, die ich je erlebt habe, bin ich froh, dass ich ihn auf seinem letzten Weg begleiten durfte. Ich wünsche Deinem Vater, dass es bald wieder aufwärts geht und Ihr ihn wieder bei Euch habt. Dir und Deiner Mutter wünsche ich alle Kraft, die Ihr jetzt braucht. Ganz liebe Grüße Viola |
#2
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
huhu ich wollt mich mal kurz wieder melden. und zwar mein vater sollte behandelt werden mit bestahlung direkt durch den hals das liegt jetzt 8 wochen zurück und keiner tut was "er ist kein dringlichkeitsfall " sagte der arzt . ich habe tierische angst das es bald zu spät sein wird. er kann nichtmal mehr trinken .was soll ich tun was haltet ihr davon? ich versteh das alles nicht warum kümmert sich keiner darum? soll er das kh wechseln oder dauert es echt und es kann nix passieren? ich hoffe ihr könnt ein paar worte dazu schreiben liebe grüße naddel
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#3
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
Hallo Naddel,
wurde bei deinem Vater denn eine Chemo gemacht? Und wie ist denn überhaupt seine genaue Diagnose (TNM)? Ich möchte dich nicht beunruhigen, aber ich finde, man lässt sich etwas viel Zeit mit der Bestrahlung. Schreib doch mal ein bischen mehr. Deine Infos sind so unklar, dass man nicht viel dazu sagen kann. LG Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
#4
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
naja der krebs ist/war 6cm groß im oberen bereich. sie wollten chemo und bestrahlung machen haben auch schon angezeichnet aber jetzt passiert seit wie gesagt 3mon oder sso nix mehr. sagen einfach es hätte noch zeit usw. haben die ärzte ihn aufgegeben? er hat eine magensonde und kann nimmer essn und auch nich trinken warum tun die verdammtnochmal nix? (bischen wweiter oben hatte ich schon mal beschrieben was er genau hat sry )
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#5
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
Hallo Naddel,
für mich sind da viele FRagen offen. Ist der Tumor ein mögl Rezidiv des alten Krebses oder hat dein Vater Metastasen, dann wird er anders behandelt, als wenn es ein neuer Tumor ohne Metas ist. Aber wie auch immer - hast du selbst mit den Ärzten gesprochen? Wenn nicht, dann tu es doch, damit du weißt was Sache ist, warum die Behhandlung erst so spät beginnt usw. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass es viel ausmacht, wenn die Ärzte wissen, dass Angehörige sich engagieren! Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
#6
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
Hallo zusammen.
Naddel, diese Ängste hatte ich auch, dass es schnell zu spät sein kann. Diese Sorgen habe ich nun Monate mit mir rumgetragen - aber Papa ist zäh. ich wundere mich immer wieder, was ein Körper so alles erträgt. Neues: Ich bin in 2 Wochen Anfang bis Mitte Mai fast 4000 km mit dem Auto gefahren und bin um sehr viele Erfahrungen reicher. 11 Tage Koma, insgesamt 2 Wochen Intensivstation, eine Woche Normalstation hat Papa hinter sich. Und wir auch. Ich bin einfach nur platt. Kann irgendwie gar nicht mehr. Papa hat gekämpft ohne Ende. Montag kam Papa auf eigenen Wunsch nach Hause. Katastrophe: wir hatten kein Pflegebett - großes Hickhack zwischen Krankenkasse und dem Sanitätshaus (und ich mit über 20 Anrufen am Montag morgen zwischendrin). Es war keine Infusionsnahrung organisiert (Papa kann nix mehr trinken und essen, weil er inzwischen eine Fistel = Loch zwischen Luft- und Speiseröhre hat). Der Doktor musste noch zum Hausbesuch geordert werden, der Diakonie wegen der Pflege Bescheid gegeben werden. Was für ein Theater. Es hat alles in allerletzer Minute hingehauen, aber ich bin nun am Ende. Papa ist glücklich, wieder zu Hause zu sein - ich also auch glücklich darüber. An Behandlungen wird gar nichts mehr gemacht. Nur noch Schmerztherapie und Infusionen gegeben. Das war´s. Krebs im Endstadium (was immer das heisst - von Tagen bis Monate ist alles möglich). Leider ist Papa nicht mehr der Papa wie ich ihn gekannt habe. Die Rückentwicklung in Richtung Kindstadium ist doch enorm. Es ist alles so furchtbar - aber wir schaffen das. Mama schlägt sich tapfer - auch das Aufstehen alle 3 Stunden in der Nacht (den Körper umdrehen) packt sie besser als erwartet (Hut ab). Das waren erst mal die Neuigkeiten. Müde und schlappe Grüße Nightschlumpf
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Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt, kann man nicht kaufen. (Wiliam Faulkner) |
#7
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AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?
Hallo.
Bin mal wieder unterwegs zu meinen Eltern. Sitze in der Lufthansa-Lounge und daddel dort in den PC (wenigstens hier hat man den kostenlosen Internet-Zugang als Service). Habe mit Mama telefoniert. Es geht rapide bergab - Papa möchte sterben ... Jetzt wo er nciht mehr kämpft, wird alles noch schlimmer. Er kann nicht mehr aufstehen, kaum noch reden, langweilt sich ohne Ende - lesen ist zu anstrengend, fernsehen sowieso... zu nichts mehr hat er Lust. Woran erkennt man, ob es noch Stunden, Tage, Wochen oder Monate geht? Ich habe immer wieder das blöde mulmige Gefühl und riesengrosse Angst, es nicht mehr "rechtzeitig" zu meinen Eltern zu schaffen. Die Gesichtsfarbe wird immer blasser, sprechen geht kaum noch, er braucht zusätzlich zu den Schmerzpflastern schon min. 3 mal täglich Morphium (oder Morphin? Was auch immer). Alle drei Stunden den Körper drehen... Es ist alles so schrecklich und wir haben auch keine positive Perspektive. Hm Wer hat denn Erfahrung damit, wenn es zu Ende geht und kann mir Tipps geben, woran ich es erkennen kann, dass das Ende wirklich naht. Ich habe große Bange davor, gerade mal wieder für kurze Zeit nach Hause (über 700 km) zu fahren und dann passiert´s... So langsam geht das ganze auch bei mir an die Substanz. Ich dachte immer, der nächste Schritt wird leichter, aber immer anders herum war es: jede Stufe war noch anstrengender. Grüße von unterwegs + schöne Pfingsten Nightschlumpf
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