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#1
10.06.2007, 11:34
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AW: Wir sind stärker!
Hallo Lea,
ich finde gut wie Du kämpfst und wünsch Dir von Herzen, dass Du durch die OP wieder ganz gesund wirst. Ich habe allerdings eine ganz andere Einstellung zu meinem Krebs : das ist nicht irgendwas Fremdes, ein Bakterium oder ein Tier, sondern ich/meine Zellen sind es selbst, das heißt ich bin krank. Übrigens ist es bei mir so, dass meine Lymphzellen einfach viel zu lange leben bleiben (möchten) . Kann ich meine Zellen (mich) hassen ? Da die Krankheit als "unheilbar" gilt bin ich eigentlich nicht am dagegen "kämpfen" sondern versuche damit zu leben - immerhin schaue ich schon dankbar auf 10 Jahre Leben damit zurück. Ich wünsch Dir weiterhin Kraft und Mut Thomas 
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#2
10.06.2007, 16:57
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AW: Wir sind stärker!
Hallo ihr Zwei
 ,also...zuerst zu dir Thomas: Ich denke einfach, dass jeder mit dieser Krankheit so umgehen muss, wie es ihm hilft und gut tut. Ich freue mich über deine zehn Jahre und wünsche dir das es noch sehr viele mehr werden!!!  .....Mir geht es eben so, dass ich den Krebs ( ich nenne ihn gern Mr. K  ), nicht als ein Teil von mir aktzeptiere!!! Ich stelle ihn mir vor , wie ein kleines mieses hinterhältiges gemeines Männchen, dass meinem Körper und mir schadet. Ich habe nicht vor ihm weiterhin Asyl zu geben und er ist auch nicht ich, weil ich möchte leben und alles genießen , was ich noch in meinem Leben erfahren darf.... und er will das Gegenteil. Er kann gar kein Teil von mir sein....ich will mich ja nicht selber töten!!! Allerdings......wenn mir die Ärzte sagen müssten, dass ich nur noch Lebensverlängernd behandelt werden kann, würde ich es versuchen so zu sehen, wie du. Ich mache das jetzt schon seit vier Jahren und solange meine Ärzte und ich noch eine Chance sehen gänzlich gesund zu werden, werde ich kämpfen und ihn nicht aktzeptieren! Trotzdem finde ich es bewundernswert, wie du damit umgehst....vielleicht kannst du mir ja noch was beibringen  ...Und zu dir Marion..... Ich bin beides .....Betroffene seit vier Jahren und Angehörige von einer Betroffenen. Eine meiner engsten Freundinnen ist vor zwei Jahren an BK gestorben. Ich habe sie mit ihrem Mann, ihrer Familie und Freunden begleitet. Zu sehen, wie jemand leidet den man liebt und der einem wichtig ist, empfinde ich bis heute als schlimmer, als wenn ich selber krank bin. Man selber kann kämpfen ..... Chemo machen, Bestrahlungen.....Operationen etc...als Angehöriger kann man nur bis zu einem gewissen Punkt unterstützen und begleiten.....aber eben leider nicht abnehmen. Wie ich lesen musste , ist dir dieses Gefühl wahrscheinlich nicht unbekannt! Ich weiß nicht, wie ich es geschafft hätte, wenn so viele wichtige Menschen in meinem Umfeld dieser Krankheit zum Opfer gefallen wären. Du musst sehr stark sein...  .Ich gehe Donnerstag in die Uniklinik Göttingen zur OP, gucke aber vorher sicher noch mal vorbei....... LG Lea
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#3
11.06.2007, 19:50
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AW: Wir sind stärker!
Hallo Lea!
Vielen Dank für Deine lieben Worte, die mir sehr gut getan haben!  Ich weiß nicht, ob ich wirklich so stark bin.....irgendwie hab ich immer das Gefühl mehr tun zu müssen bzw. hätte mehr tun können.......liegt wohl daran, dass ich nur sehr schwer den Gedanken akzeptiere, dass wieder jemand gehen wird, den ich mag/mochte/liebte. Zuerst ist dann immer die Traurigkeit; dann kommen die Gedanken, dass ich doch irgendetwas tun können muss; danach ist die Wut dran, die so stark wird, dass man sie fast ständig herausschreien möchte; und nun, nun kommt die Stille, die Ruhe, weil ich dann eingesehen hab, dass es ist wie es ist...... So, Lea, nun bist Du dran  Ich denk ab Donnerstag an Dich, wenn Du in der Uniklinik bist und drücke Dir fest die Daumen! Zeig ihm, wer der stärkere ist!!! Liebe Grüsse Marion
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#4
11.06.2007, 23:40
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AW: Wir sind stärker!
Hey Marion,
keine Sorge.... Ich werd ihm zeigen wo der Haken hänkt!!  Ich kenne das Gefühl.....immer den Drang zu haben, man hätte noch was tun können.....und vielleicht hätte das, ja gerade das, dazu beigetragen, dass alles anders ausgeht. Ich denke, wir müssen und mussten einfach leider auch ein Stück weit einsehen, dass wir (als in dem Moment nicht unmittelbar Betroffene ) viele Dinge nicht beeinflussen können oder konnten. So sehr wir es uns auch gewünscht hätten!!!! Jetzt weiß ich, dass es mein Kampf ist. Oder eben der jeweilige Kampf der betroffenen Person. Egal , wie dieser Kampf aussieht.......kämpfen muss man immer selbst! Trotzdem weiß ich sehr die Unterstützung meiner Freunde und meiner Familie zu schätzen....denn ohne sie, wäre mein Kampf sicher schwerer und einsamer. Deshalb....auch , wenn du glaubst du kannst nicht viel tun.....die Person zu stützen , zu lieben....das Leben trotzdem zu genießen. Gemeinsam Spaß zu haben.....DAS ist eine große Unterstützung! Ist lieb, dass du mir die Daumen drückst..... Ich werde mich spätestens nach der OP melden. Versprochen.Übrigens bin ich mir sehr sicher, dass du ein starker Mensch bist....überleg dir mal....andere Menschen in deiner Position wären sicher daran zerbrochen. Vielleicht kannst du auch ein bisschen stolz auf dich selber sein..... Bis bald und LG Lea
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