Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.06.2007, 17:26
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2006
Beiträge: 286
Standard AW: Angst um Papa

Hallo Engel,

arbeite gerade, möchte Dir aber doch eine kurze Nachricht auf Dein verzweifeltes Posting hinterlassen.

Diese Zusammenbrüche wird Dein Vati vielleicht noch öfters bekommen, ich habe von vielen Patienten mitbekommen, dass sie nach der Diagnosestellung einen Schock erleiden und erst mit der Zeit alles scheibchenweise realisieren. Das ist ganz hart. Oft kommt der Kampfeswille dann langsam wieder, manchmal braucht man aber auch professionelle Hilfe.

Meine Mam wollte Chemo erst ablehnen und sich ne "Pille" besorgen, um alles zu beenden. Uns bzw. ihr hat dann ein Psyoonkologe sehr geholfen. Den hatte sie zwar erst abgelehnt, aber auf mein Bitten kam der bei ihr vorbei, während sie Chemo hatte und sie fasste wieder Mut. Vielleicht wäre das ja eine Option.
Es tut mir sehr leid, dass Du jetzt solche Angst hast. Aber vielleicht können ihm ja auch die anderen Chemopatienten die er dort sieht, die Angst etwas nehmen, wenn er sieht, wie "normal" es dort abläuft.

Ich fand eine Chemo-CD super - sie wird während der Chemo gehört. Milde Klänge im Hintergrund, man kann sich einfach treiben lassen und dabei wird so leicht visualisiert.

Ich hoffe solche Rückschläge werfen Euch nicht zu sehr aus der Bahn.

Alles erdenklich Gute für morgen

Juliane
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.06.2007, 18:47
Benutzerbild von Tanni2006
Tanni2006 Tanni2006 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.12.2006
Ort: Moers
Beiträge: 528
Standard AW: Angst um Papa

Oh Gott, Engel was lese ich da? Das ist ja sehr traurig, aber ich verstehe deinen Vater nur zu Gut.
Ich kann nicht mehr tun, als dir eine RIESEN Kraftpaket zu schicken!
Ich hoffe du fängst es!
Aber ich denke wie Juliane, dass sich das mit dem akzeptieren der Diagnose wieder legen wird.
Schreib bitte, wenn du nicht mehr kannst. Wir sind da!!!

Viele liebe Grüße

Tanja
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.06.2007, 18:54
Engel07 Engel07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.06.2007
Beiträge: 1.822
Standard AW: Angst um Papa

Hallo Juliane,

danke Dir. War grad nochmal da. Ma hat gesagt, er hätte vorhin geschrien, sie soll doch das Licht ausmachen, er wolle Dunkelheit (die Rollos waren runter), es sei alles vorbei. Er hat dann 'ne Weile geschlafen. Als er wach wurde hat er wieder so geweint und sich entschuldigt und gesagt, er hätte nicht gedacht, dass aus ihm mal so ein Weichei wird.

Ma hat gesagt, dass er ihr zeitweise richtig abwesend vorkam. Sie hat nicht gesehen, dass und wieviel er getrunken hat. Ich hab dazu nichts weiter gesagt, aber nach allem, was ich hier so lese, hab ich jetzt natürlich Angst, dass da im Kopf etwas vor sich geht, was nicht sein soll. Das letzte CT kurz nach Ostern war sauber. Oder reagiere ich über? Weiß grad nich mehr, was ich denken soll und was nicht.

Hab 'nen guten Erfahrungsbericht vom KK ("offener Brief von einem Selbstbetroffenen") ausgedruckt. Das ist so gut geschrieben und macht Mut. Ich wünschte so sehr, ich könnte mehr tun....

Bin traurig...
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.06.2007, 19:08
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2006
Beiträge: 286
Standard AW: Angst um Papa

Hallo nochmal lieber Engel,

Du tust ja schon alles, was überhaupt möglich ist. Ich finde Du reagierst nicht über.

Was Du so schreibst, klingt zwar eher nach purer Verzweiflung, aber ihr wisst natürlich nur, ob dieses Verhalten einer medizinischen Abklärung (MRT statt CT) bedarf.
Wichtig wäre für Deinen Vater, während der Chemo auf Alkohol ganz zu verzichten. Vielleicht kann ihm vorrübergehend ein angstlösendes Mittel helfen. Seinen Vater so zu erleben muss ganz schrecklich sein. Aber diese Krisenmomente werden Deinen Vater und auch mal Euch befallen. Ich wünschte, ich könnte Dir einen echten Rat geben.Sorry.

liebe Grüße
Juliane
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.06.2007, 19:21
Engel07 Engel07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.06.2007
Beiträge: 1.822
Standard AW: Angst um Papa

Ach Juliane,

schön, dass Du da bist. Es ist schon soooo viel wert, zu wissen, dass man nicht allein ist und aufgefangen wird.

Hab schon so viel von Dir gelesen. Ich finde es toll, wie mutig Du Deinen Weg gehst und auch Anderen zur Seite stehst. Übrigens finde ich die Homepage für Deine Mutti sehr schön.

Umarme Dich...
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 20.06.2007, 08:09
Benutzerbild von Anni72
Anni72 Anni72 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: NRW
Beiträge: 50
Standard AW: Angst um Papa

Hallo Engel,

Möchte Dir auch ein großes Kraftpaket schicken !

Mein Vater hatte auch mega Angst vor der ersten Chemo ! Er hatte sich dafür entschieden bei der "großen" Chemo (Carboplatin/Vonorelbin in größerer Dosis)stationär in die Klinik zu gehen, weil er sich dort sicherer fühlte, weil er nicht wusste, was auf ihn zukommt und meine Ma natürlich auch nicht. Vor der Chemo wurden die Nieren durchgespült, er bekam für den Magen schon mal etwas verabreicht und nach der Chemo liefen dann nochmal Kochsalzlösungen durch. Nach 3 Tagen ist er dann wieder nach Hause. Die "kleine" hat er dann (1 Woche später) ambulant bekommen. Die ersten Chemo´s hat er gut vertragen. Keine Nebenwirkungen ! Die letzten 1-2 waren dann doch kräftezehrend und ér kam zu den typischen Nebenwirkungen .

Hey aber heute (bzw. gestern) ging´s ihm super gut. Ich habe mal nach Cuxhaven telefoniert und dort war herrliches Wetter und die beiden freuen sich riesig über die "kleine" Auszeit !!!!

Dein Vater schafft das schon ! Ihr seid an seiner Seite ......

Liebe Grüsse
Anni72
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 20.06.2007, 08:14
Benutzerbild von maydu
maydu maydu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2007
Ort: Viersen
Beiträge: 21
Standard AW: Angst um Papa

Alles Liebe für Euch
__________________
Alles Liebe Anja
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 20.06.2007, 17:44
Engel07 Engel07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.06.2007
Beiträge: 1.822
Standard AW: Angst um Papa

Hallo Anni,

schön, von Dir zu hören. Freu mich, dass es Deinen Eltern gut geht, das tut Dir auch mal ganz gut, oder?

Wir waren heute zum ersten Termin in der Klinik, wo die therapie gemacht wird. Sind dort mit großen Erwartungen angerückt, aber es dauert noch bis zum 17.07. bis überhaupt was passiert. Da ist ja der Teufel los. Die haben täglich über 70 Patienten zur Bestrahlung. Meine Eltern haben mit einer Ärztin gesprochen, die ihnen den Ablauf erklärt hat. Sie fühlten sich sehr gut aufgehoben und konnten Alles fragen. Sonst ist heute weiter nichts passiert. Keine Blutabnahme, kein CT und überhaupt. Das kommt dann ab dem 17.

So wie's aussieht, wird der Ablauf wie bei Deinem Papa sein. Das mit dem Nieren durchspülen hat sie auch gesagt. Was mich ein bisschen wundert ist, dass sie gesagt hat, die Therapie dauert ersmal 6 Wochen. Lese aber hier immer wieder, dass in der Regel 6 Zyklen gemacht werden und das dauert doch wesentlich länger als 6 Wochen. Mit der Bestrahlung käme es ja hin mit 30 mal.

Naja, das wird sich zeigen. Dad hat jetzt nach dem Gespräch etwas Mut gefasst, zumindest nach außen hin. Ich hoffe, er kann sich mit der Therapie im wahrsten Sinne anFREUNDen und sie nicht mehr als Bedrohung sehen. Er hat ja auch heute gesehen, wie 'normal' es dort zugeht, und dass auch die Chemopatienten guter Dinge dort erscheinen. Er hat sogar schon einen Stationsnachbarn aus der Lungenklinik getroffen. Er sagte, is alles halb so wild. Dad brauchte das einfach.

Was ich auch nicht verstehe, hab meine Ma gebeten, die Ärztin wegen dem Selen zu fragen und die meint, das geht GAR NICHT! HÄÄÄÄ Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen??!!.. Hab das hier aus dem KK. Außerdem hoffe ich, dass sich in den 4 Wochen nichts in seinem Körper tut, was er nicht gebrauchen kann.

Fühl mich grad, wie in einer Achterbahn.

Ganz liebe Grüße und ein großes Danke für Dein offenes Ohr - Äähhh Auge -


@ Maydu: Vielen Dank...
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:39 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55