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  #1  
Alt 20.06.2007, 23:05
wisteria wisteria ist offline
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Standard AW: Hilfe. Leukozyten viel zu niedrig. Keine Chemo?

Hallo Jennifer,

ich habe bis jetzt 2x FEC bekommen, und jedesmal direkt für den Anschluss (also als die Infusion noch lief) 3 Tabletten für den Blasenschutz in die Hand bekommen. Die 1. sollte ich direkt danach nehmen(wenn alles durchgelaufen war), die anderen im Zeitabstand von 4 Stunden. Was mir gegeben wurde hieß "Uromitexan".

Schon "seltsam" und etwas beängstigend, wie unterschiedlich das gehandhabt wird.

Dir weiter alles Gute und hoffentlich gute Verträglichkeit der Chemo.

Liebe Grüße

Petra
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  #2  
Alt 21.06.2007, 16:00
briho briho ist offline
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Standard AW: Hilfe. Leukozyten viel zu niedrig. Keine Chemo?

Hallo

also Tabletten als Blasenschutz habe ich bei meinen 5 x FEC nie bekommen.
Dabei war ich immer der Meinung dass ich in der Uni bestens versorgt
werde.

Werde aber trotzdem bei Chemo Nr. 6 mal nachfragen.
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  #3  
Alt 21.06.2007, 17:18
Benutzerbild von Kimmy07
Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Standard Uromitexan (Mesna)

Hallo miteinander,

vielleicht kann ich die Unsicherheit bezüglich des Mesnas etwas aufklären. Erstmal: es gibt klare Indikationen, wann es gegeben wird und wann nicht. Und zweitens zur allgemeinen Verunsicherung: beim ersten Zyklus (an der Uni Erlangen) hab ich es bekommen, beim zweiten (im Tumorzentrum Chur) nicht Hier heisst es, sei unüblich. Deswegen habe ich mich vor Wochen schon schlau gemacht weil ich es natürlich auch genau wissen wollte.

Zur Indikation sagt das Kompendium für Ärzte:
Bei einer Tumortherapie mit Ifosfamid sollte immer gleichzeitig Uromitexan gegeben werden, bei einer Tumortherapie mit Cyclophosphamid stets bei intravenösen Dosen über 10 mg/kg Körpergewicht (= 400 mg/m² Körperoberfläche) und bei Risikopatienten. Risiken sind vor allem:
vorangegangene Radiotherapie im Bereich des kleinen Beckens,
Zystitis bei vorangegangener Cyclophosphamid- oder Ifosfamid-Therapie,
Harnwegserkrankungen in der Anamnese.
Die Dosierung und Art der Verabreichung von Mesna richtet sich nach der Dosis und Dauer der Therapie mit Cyclophosphamid oder Ifosfamid. Auch beim Einsatz von Mesna zur Verhütung der Harnwegstoxizität von Oxazaphosphorinen sollte auf eine ausreichende Hydratation und eine regelmässige Blasenentleerung geachtet werden. Es sollte eine Harnausscheidung von 100 ml/Stunde angestrebt werden. Der Urin sollte während und 1 Tag nach der Behandlung auf das Auftreten einer Hämaturie oder Proteinurie überwacht werden.


blablabla..... aufpassen muss man eigentlich, da Mesna selbst stark nebenwirkungsbehaftet ist, so induziert es z.B. Blasentumore und macht unangenehme allergische Reaktionen. Zitat:

Aus klinischen Studien und im Rahmen der Marktüberwachung häufig gemeldeten unerwünschten Wirkungen, die mit der intravenösen, respektive oralen Verabreichung von Mesna in Zusammenhang gebracht werden können, sind: Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Koliken (z.B. Leibschmerzen), Appetitlosigkeit, Grippe-ähnliche Symptome, Fieber, Rigor, Flush, Husten, Pharyngitis, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Arthralgie.
Da Uromitexan in Kombination mit Chemotherapie verabreicht wird, ist es schwierig die Nebenwirkungen, die mit Mesna im Zusammenhang stehen könnten, von denen zu unterscheiden, die von den gleichzeitig verabreichten Zytostatika hervorgerufen werden.


Also, damit Mesna Sinn mach, sollte man Chemo mit Ifosfamid oder Cyclophosphamid bekommen, und da auch mind. mit Dosen über 10 mg/kg Körpergewicht (= 400 mg/m² Körperoberfläche) UND Risikopatient (s.o.) sein. Alle anderen können sich diese Ladung zusätzliche Chemie ruhigen Gewissens sparen. Ich selbst hab wie ein trotziges kleines Kind drauf bestanden, wer will mit 32 Jahren schon in 30 Jahren einen Blasentumor bekommen.... und nehme deswegen die zusätzliche Übelkeit und gelegentliche Juck- und Kratzanfälle in Kauf. Letztendlich ist das aber Geschmackssache...... :-)

herzliche Grüsse,

K.
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  #4  
Alt 21.06.2007, 20:00
briho briho ist offline
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Standard AW: Hilfe. Leukozyten viel zu niedrig. Keine Chemo?

Hallo Kimmy

zuerst mal einen lieben Gruss in die Schweiz zu dir.

Lese deine Beiträge immer mit grossem Interesse.
Schön dass du uns dein Wissen zur Verfügung stellst.
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  #5  
Alt 22.06.2007, 00:10
wisteria wisteria ist offline
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Standard AW: Hilfe. Leukozyten viel zu niedrig. Keine Chemo?

Hallo Kimmy und hallo an alle anderen Lesenden,

war ja eigentlich ganz zufrieden ,daß ich den Blasenschutz bekommen habe- aber seit ich von den ganzen Nebenwirkungen gelesen hast, die Du aufgezählt hast (selbst wenn ich Cylophosphamid bekomme), bin ich schon wieder verunsichert -ärgere mich über mich selbst(daß ich es als positiv hingenommen habe, ohne es zu hinterfragen),und über die Chemoärzte, die mir davon nichts "erzählt" haben.

Stelle mal wieder fest, daß jeder doch selber schauen muß, womit man am besten zurecht kommt, oder was man für sich vertreten kann- allerdings verlasse ich mich schon meistens erst auf die ärztlichen "Ratschläge". Das ist ein Gedanke, den ich mir vor Beginn der Chemo fest mit auf den Weg gegeben habe . Denn ich war so verunsichert was die ganze Chemo betrifft, daß es mir als einziger für mich gehbarer Weg erschien - damit ich nicht vollkommen durcheinander werde.

Aber ganz so leicht geht es dann doch nicht...., kann eigentlich kaum richtig abschalten, und denken, daß der Weg der Richtige ist

Habe nach der 2. chemo (ist ein anderes Thema), dann doch "eigenmächtig"auf die weiteren Begleitmedikamente Zofran und Fortecortin verzichtet -denn mir war es bei dem Vorlauf (mit Zofran und Kortison- was ja eigentlich gegen die Übelkeit sein soll) schon schummerig und sooo schlecht geworden - und dann hatte ich noch die super unangenehmen Nebenwirkungen (Verstopfung, Heißhunger auf alles, trotzdem Übelkeit, wenn ich ans Essen dachte, also alles vollkommen verrückt) , von der 1. chemo in Erinnerung - so wollte ich mir wenigstens das ersparen.

Ich bin einfach nur froh, wenn das alles vorbei ist...

Meine nächste Chemo ist in einer Woche, und ich habe schon wieder Angst- es gelingt mir nicht, wie ich es gehofft, diese Angst abzubauen....


Liebe Grüße

Petra
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  #6  
Alt 22.06.2007, 10:00
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Hilfe. Leukozyten viel zu niedrig. Keine Chemo?

Zitat:
Zitat von wisteria Beitrag anzeigen
...denn mir war es bei dem Vorlauf (mit Zofran und Kortison- was ja eigentlich gegen die Übelkeit sein soll) schon schummerig und sooo schlecht geworden...
Petra
Hallo Petra,

und ich dachte schon, dass ich die Einzige wäre, der es so ergangen ist. Allerdings habe ich das anders gemacht. Ich habe auf den Vorlauf mit Zofran verzichtet und stattdessen am Morgen vor der Chemo, nachmittags nach der Chemo und am folgenden Morgen je eine Zofran-Tablette genommen. Hat wunderbar geklappt und ich hatte weder Übelkeit noch Verstopfung oder andere Nebenwirkungen des Zofrans.

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #7  
Alt 22.06.2007, 18:39
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Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Standard AW: Hilfe. Leukozyten viel zu niedrig. Keine Chemo?

Hallo,

ohh, ich wollte jetzt nicht verunsichern, das ist nämlich der Krux an vielen Informationen: es macht die Sachlage nicht besser! Deswegen lernen wir schon im Studium, den Patienten mit den wichtigsten und nötigsten Informationen zu versorgen, aber eben nicht mit allem, das verkompliziert die Sache nur. Wenn jemand besonders interessiert ist und mit den Informationen gut umgehen kann, kann man auch mehr sagen.

Ein Bsp: auf meiner Station liegt eine (echt schwierige) Patientin mit neuem Hüftgelenk. Von der Anästhesie gibts zur Schmerzprophylaxe ein Medikament namens "Oxycontin", das ist sehr stark und kommt aus der Wirkstoffklasse der Opiode. Diese Patientin hat sich irgendwoher einen Beipackzettel besorgt und sich schriftlich beim Co-Chefarzt beschwert, sie würde ohne ihr Wissen mit stark nebenwirkungsbehafteten Drogen vollgepumt werden (zu mir als ihrer Stationsärztin hat sie kein Wort gesagt und Nebenwirkungen hatte sie keine einzige!). Also wurde ich angewiesen, das abzusetzen. Ich habe das der Patienten genau erklärt und mit ihr besprochen, sie war einverstanden, es mit weniger und anderen Mitteln zu probieren. Am nächsten Tag bei der Chefvisite (war ja klar... ) hat sie sich beschwert, man würde ihr die Schmerzmittels wegnehmen und sie müsse unter Schmerzen mit der Physiotherapie laufen... ächz.

Danke übrigens für die netten Worte, ich helfe sehr gern, profitiere ja auch sehr von den netten Kontakten hier.

@wisteria/Birgit: Zum Thema Übelkeit: ich leide da auch immer wie ein Hund, trotz Zofran, Emend und MCP. Heute war im Tumorzentrum eine neue Ärztin, die hat mir daraufhin etwas anderes gegeben, nämlich "Aloxi". Das wird als Einmaldosis vor der Chemo i.v. gegeben, hat eine Halbwertszeit von 40 Stunden und wirkt über 5 Tage (!!!). Und man muss es nicht mehr einnehmen. Abgesehen von dem üblichen Ekelgefühl am Chemotag gehts mir echt gut, erstaunlich.... also Mädels, Aloxi ist zwar teuer aber einen Versuch wert.

Infos:
Aloxi zur Injektion ist indiziert:
zur Prävention von akuter Übelkeit und Erbrechen bei stark emetogener Chemotherapie aufgrund einer Krebserkrankung;
zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei mässig emetogener Chemotherapie aufgrund einer Krebserkrankung.
Dosierung/Anwendung
Erwachsene
0,25 mg als einmaliger intravenöser Bolus etwa 30 Minuten vor Beginn jeder antikanzerogenen Chemotherapie-Dosis. Aloxi muss während einer Zeitdauer von 30 Sekunden injiziert werden.
Es wird empfohlen, eine Frist von sieben Tagen zwischen zwei Anwendungen von Aloxi einzuhalten.
Die Prävention von Übelkeit und Erbrechen, induziert durch eine stark emetogene Chemotherapie, kann durch Hinzufügen eines vor der Chemotherapie verabreichten Corticosteroids (z.B. Dexamethason) verbessert werden.
Keine (!) häufigen Nebenwirkungen, nur seltene....
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