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  #1  
Alt 30.06.2007, 22:22
Simone1810 Simone1810 ist offline
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Registriert seit: 28.06.2007
Ort: Werdohl
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Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Hallo Fahrmischer,

Ich verfolge diese Beiträge hier schon seit einer Woche im Stillen und habe mich nun auch hier angemeldet. Vielleicht hilft es ja doch. Es tut mir sehr leid, vor allem da Du das alles mit den beiden kleinen Würmern durchstehen mußt. Mein Vater hat letzte Woche Dienstag die Diagnose bekommen, Leberkrebs. Wir wollten es nicht glauben, denn er war bis dahin trotz Diabethis für seine 75 fit. Die Ärzte haben eine OP sofort ausgeschlossen, der Tumor ist größer als 5 Zentimeter. Am Mittwoch dieser Woche dann die Entscheidung doch OP, nach dem CT am nächsten Morgen dann, ist zu gefährlich, zu nah an einem wichtigen Blutgefäß, einige Stunden später dann wir besprechen noch mit einem Spezialisten an der Uni Klinik in Jena. Nun heißt es warten am Montag nächste Woche bekommen wir Bescheid, wenn nicht operiert wird dann auf jeden Fall Chemo das wissen wir schon. Daher wundert es mich genauso , wie Elli und Silke. Ich bin auch der Meinung, solange operiert wird ist es positiv, denn bei LK ist das ja so wie ich bis jetzt informiert bin quasi die einzige Chance. Es ist alles so furchtbar traurig. Ich habe noch keinen Weg gefunden, damit umzugehen. Wie muß es meinem Vater erst gehen.

Halte uns auf dem Laufenden. Sei lieb

Liebe Grüße Simone
__________________
Die Hoffnung stirbt zuletzt
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  #2  
Alt 01.07.2007, 12:49
DTFE DTFE ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 410
Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Hallo Fahrmischer,
es tut mir auch sehr leid, dass du mit 2 so kleinen Kindern das alles zu bewältigen hast.
Beim Lesen deiner Berichte stellte sich mir die Frage: Hat dein Mann nun Leberkrebs oder sind Metastasen in der Leber aufgrund des Darmkrebses ? Das ist glaube ich ein wichtiger Unterschied.
Übrigens man kann mit einem 1/7 der Leber immer noch leben und die Leber ist das einzige Organ, das innerhalb 3 - 5 Monaten wieder nachwächst. Das Lebergewebe ist dann allerdings nicht mehr ganz so leistungsfähig wie die erste "Ausführung". ;Mein Mann hat sich deshalb entschieden praktisch keinen Alkohol mehr zu trinken, um die Leber wo es geht zu schonen.
Zu der Frage Chemo bzw. OP: Ich hatte es bisher immer so verstanden, dass es bei Metastasen grundsätzlich wichtig ist eine Chemo zu verabreichen, denn wenn man das befallene Gewbe aus der Leber schneidet, ist zwar die Meta weg aber die Minizellen, die zunächst ja nicht sichtbar sind, sind ja im ganzen Körper unterwegs und setzen sich bei nächster Gelegenheit wieder irgendwo ab, um eine neue Metastase zu bilden. Deshalb muss der ganze Körper systemisch (d.h. das ganze System Mensch) mit der "Giftkeule" behandelt werden und bei Uschi und mir kannst du nachlesen, dass erst danach bei unseren Männern eine OP erfolgreich gemacht wurde.
Sollte es sich jedoch um einen Primärtumor in der Leber handeln, dann muss ich bezüglich der Vorgehensweise passen. Dann kann es sein, dass es anders gehandhabt wird - aber da kenne ich mich nicht aus.Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft und vor allen Dingen eine erfolgreiche Behandlung.
Liebe Grüße Doro
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  #3  
Alt 01.07.2007, 13:21
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
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Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Hallo liebe Fahrmischer,
auch ich möchte Dir Mut zusprechen. Ich hoffe von Herzen, dass Du nicht mit Deinen Kindern alleine dastehst, sondern eine Familie im Hintergrund hast, die Dich tatkräftig unterstützen. Und glaub mir, Du schafftst das. Du ahnst ja gar nicht, was wir Angehörigen alles wegstecken, wenn wir so gefordert sind.
Irgendwann kommt dann zwar auch die Zeit, wo man intensive Hilfe braucht und mal schlappmachen muss, aber wenn Du da Deine Familie im HIntergrund hast, wirst Du es schaffen, glaub mir.

Zu Chemo/OP, da kann ich auch nur sagen, wichtig zu wissen, ob Leberkrebs oder Metas nach Darmkrebs, wie Doro schon schreibt.
So oder so halte ich die Chemo für immens wichtig. Wenn es Metastasen sind, sollte man doch vorsichtshalber auch den "heimlichen Bösewichten", die im Körper vielleicht unentdeckt unterwegs sind, zu Leibe rücken.
Natürlich, wenn operiert wird, und die Metas können definitiv entfernt werden, ist das Gold wert. Aber eine Chemo, einfach zur Vorsicht und zum Schutz der anderen Organe, halte ich bei Metas für wahnsinnig wichtig.
Stell Dir doch mal vor, das mit der Leber kommt wieder hin, und dann werden in der Lunge oder so Metas entdeckt.

Mein Mann wird palliativ an Lebermetas behandelt. Da er schon viele Chemos bekommen hat, bin ich mir einfach ganz sicher, dass er "nur" mit seinen Lebermetas kämpfen muss. Bei jedem CT bin ich relativ ruhig, dass nicht plötzlich an anderen STellen Metas auftauchen. Und bisher hat es auch so funktioniert. Er ist auch schon einmal an der Leber operiert worden, leider nicht besonders erfolgreich.
Aber im Moment geht es ihm ausgezeichnet. Die letzte Chemo verträgt er ganz prima, wir sind alle guter Hoffnung, dass wir so den verflixten Metas noch lange ein Schnippchen schlagen könnnen.

Also lass Dich nicht unterkriegen, such Dir Hilfe, wo immer Du sie bekommen kannst.
Und komm immer gerne nach hier, hier ist dein Ruhekissen und Deine Unterstützung. Fühl Dich lieb gedrückt Erle
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  #4  
Alt 01.07.2007, 13:31
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Ort: Ludwigshafen am Rhein
Beiträge: 119
Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Hallo Fahrmischer, hallo Simone, ich kann euch mal schildern, wie´s bei uns ablief. Mein Papa (65) bekam im März die Diagnose Leberkrebs (Primärtumor). Keine Metastasen. Wir bekamen gesagt, es gäbe dafür folgende Therapiemöglichkeiten:
1. Transplantation
2. Leberteilresektion
3. RFA (Radio-Frequenz-Ablation)
4. PEI (perkutane Ethanol-Injektion)
Es war dann so, dass man uns sagte, dass eine Transplantation ausscheidet, da die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Kürze auch das neue Organ wieder mit Krebszellen besiedele, sehr groß sei. Auch bekäme man mit 65 nur sehr sehr schlecht ein Spenderorgan. Eine Teilresektion schied auch aus, da die Tumore in der ganzen Leber verteilt sind. Bei der RFA werden die Tumore mit großer Hitze verkocht. Auch das ging nicht, teilweise ungünstige Lage der Tumore um sie zu erreichen. Man entschied, Papa mit der PEI zu behandeln. Dabei wird hochprozentiger Alkohol in die Tumore injiziert. Aber auch dabei kann man je nach Lage nicht alle Tumore erreichen. Auch diese Therapie wurde dann abgebrochen, da sich nicht der gewünschte Erfolg einstellte und es Papa nach dieser Prozedur immer viel schlechter ging als vorher.
Der Chefarzt erwähnte dann, dass ein neues Medikament gegen Leberkrebs auf den Markt komme. Offizielle Zulassung in Deutschland ab Januar 2008. Alle Studien seien mit gutem Erfolg abgeschlossen, die Tabletten sollen das Tumorwachstum eindämmen und bestehende Tumore sollen schrumpfen. Die Beschaffung dieses Medikaments läuft per Antrag (da noch nicht auf dem Markt) über die Krankenkasse zwecks der Kostenübernahme für diese Therapie. Es kosten dabei 112 Tabletten, diese reichen 28 Tage, 4400 Euro. Papa nimmt jetzt diese Tabletten seit 3 Wochen, er verträgt sie gut und unsere ganzen Hoffnungen liegen jetzt bei dieser Therapieform.
Wir bekamen sowohl vom Hausarzt als auch in der Klinik und vom Onkologen gesagt, dass bei einem Primärtumor der Leber eine Chemotherapie keinen Sinn machen würde. Die Nebenwirkungen hätte man in vollem Umfang bei keiner oder nur geringer Chance auf Besserung.
Ich wünsch euch alles erdenklich Gute und haltet uns doch auf dem Laufenden. Ganz liebe Grüße an euch und an alle anderen. Elke
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  #5  
Alt 02.07.2007, 11:46
fahrmischer fahrmischer ist offline
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Registriert seit: 28.06.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Hallo zusammen,

erst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die mir hier so den Rücken stärken. Ich habe lange mit mir gehardert, mich bei diesem Forum anzumelden, aber jetzt weiß ich, die Entscheidung war richtig. Und das verdanke ich Euch - DANKE

Mein Mann hat Metasthasen in der Leber. Der Primärtumor war im Darm. Die Ärzte wollen so lange operieren, solange noch etwas da ist und weil sie auf dem CT auch nur eine neue Metasthase erkennen konnten. Beim letzten Mal - im Januar 2007 - hatte ich mich allerdings viel viel besser im Griff im Gegensatz zur jetzigen Situation. Ich bin nur noch am Heulen. Wäre froh, wenn die Woche schon vorbei wäre. Er hat doch nur noch 2 Segmente von der Leber. So viel kann man da nicht mehr wegschneiden. Und - diese Metasthase liegt direkt am Zwerchfell. Meine Angst ist, dass das Zwerchfell auch schon etwas abgekommen hat. Außerdem hatte er bei der letzten OP so viel Blut verloren.

Ich habe zwar meine Eltern noch, die mir beistehen und auch Freunde, aber vielleicht habt Ihr den Spruch ja auch schon des öfteren gehört: Wir sind da, aber wir wissen gar nicht so recht, wie wir dir helfen sollen.

Ich versuche den ganzen Tag, gute Miene zum bösen Spiel zu betreiben, schon der Kinder wegen. Sie wissen zwar das Papa schwer krank ist, aber man will Ihnen ja auch keine unnötige Angst machen. Mein Mann verschließt sich von OP zu OP immer mehr, möchte am liebsten überhaupt nicht mehr darüber sprechen und selbst Freunde haben es schwer, mit ihm darüber zu reden.

Ich halte Euch auf dem Laufenden. Fühlt Euch gedrückt .

Eure fahrmischer
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  #6  
Alt 04.07.2007, 01:12
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Ich kann nicht mehr! Wer gibt mir neuen Mut?

Liebe fahrmischer,

vielleicht nimmst Du psychologische Hilfe in Anspruch. Soweit ich weiß,gibt es dafür sogenannte Psychoonkologen. Dann stehst Du mit der Situation nicht ganz alleine da,und kannst Dir professionelle Hilfe holen.
Ich hoffe ich bin Dir jetzt nicht zu nahe getreten,denn das war nicht meine Absicht.
Ansonsten setzt Dich an den PC und hämmere auf die Tastatur und lass Deine Wut und Deinen Frust hier aus.Du weißt das Du nicht aleine stehst.
Mir hat dieses Forum auch immer sehr geholfen. Hier ist immer jemand,der einen in den Arm nimmt.

Liebe Grüsse
Elli
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