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#1
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
Morgen wird mein Vater vom Krankenhaus aus zum Neurologen gefahren, die arbeiten mit einigen niedergelassenen zusammen. Ich hab mich vorhin mit einer sehr netten Oberärztin unterhalten, die auch in Sachen Psyche und Depression ein offenes Ohr hatte und dies nun auch schon im Vorfeld dem Neurologen mitteilen will. Zudem hat sie mir angeboten mit dorthin zu fahren, da sie es wichtig fände dass ich ihm auch meine Beobachtungen mitteile.Tja, ich bin gespannt, vielleicht kann meinem Vater ja jetzt endlich geholfen werden...
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#2
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
Hallo Susanne,
das hört sich doch schon mal sehr gut an. Ich denke, es ist auf jeden Fall eine Chance - und zu verlieren habt Ihr mit diesem Versuch ja nichts. Ich drücke Euch die Daumen, dass der Neurologe Deinem Vater - und somit auch Euch - helfen kann. Viel Glück! destiny68 |
#3
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
hallo susanne,
ich hoffe das der neurologe deinen vater richtig einstellen kann mit medi, u. für die pflege zuhause hast du schon mal daran gedacht euch hilfe von einer sozialstation zuholen dann wirst du entlasstet u. meiner erfahrung nach verhalten sich die zu pflegenden gegen über fremde pflegekräften anders als zu familien angehörige. ich wünsche euch viel kraft liebe grüße linde |
#4
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
Liebe Susanne,
ich habe deinen Thread fast zufällig entdeckt und bin dann dabei hängen geblieben. Ich kann dir keinen "alleinseligmachenden" Rat geben, aber ich kann dir eine Frage stellen: Warum sollte dein Vater sein Verhalten ändern? Es hat doch bisher immer alles nach seinen Wünschen funktioniert. Wo sollte seine Motivation für eine Änderung herkommen? Dadurch, dass ihr ihm immer alle Launen, Wünsche, Bitten und Befehle erfüllt, bestärkt ihr ihn permanent in seinem Verhalten. Erst wenn ihr euch ändert, wird er sich ändern (müssen). Nicht er braucht eine Therapie, sondern ihr. Professionelle Hilfe, um euer Verhalten dauerhaft und konsequent zu ändern. Bis dahin werdet ihr alle in einem immer enger werdenden Kreis laufen... bis... Ich wünsche euch Mut, viel Mut! lima-mali v
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Weitergehen - und nach dem Wunder Ausschau halten. |
#5
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
Ich danke euch für eure Antworten, ihr Lieben, vielleicht sollten wir uns tatsächlich Hilfe holen, mal sehen was wird, noch hoffe ich auf morgen...
Liebe Lima-mali, ich weiß dass du recht hast, wir müssten auch unser Verhalten ändern, wie oft haben wir das nicht schon versucht... mein Vater hat irgendwie immer die "stärkeren Argumente"... Kümmern wir uns nicht ums Essen, nimmt er schnell ab, kümmern wir uns nicht um seine Hautpflege, kriegt er arge Hautprobleme wegen des Tarcevas, kümmern wir uns nicht um die Einnahme seines Movicols können wir ihn gleich wieder mit Verdacht auf Darmverschluss ins Krankenhaus einliefern lassen, sorgen wir nicht für Bewegung besteht Thromboserisiko, sorgen wir nicht dafür dass er sich was überzieht, ist das Risiko für eine Lungenentzündung groß.... die Reihe lässt sich fast beliebig fortsetzen, irgendwie ist das Kümmern immer das kleinere Übel zu dem was das Nicht- Kümmern vermutlich bringen wird. Ist er nachlässig müssen das auch wieder wir tragen... Wir kennen das ja leider schon, haben quasi auch aus "Fehlern" gelernt (er leider nicht)...Und es ist noch anstrengender als die Grundsituation. Wir hatten sogar schon versucht uns helfen zu lassen, aber man kann sich selbst einfach verdammt schlecht sagen, man ist nicht verantwortlich, wenn man das Gefühl hat man beschwört damit neue Katastrophen herauf. Und immer wenn wir uns vornehmen jetzt soll er dieses oder jenes selber machen kommt was neues, erst ging es nicht wegen der Schmerzen, jetzt sind die weg und er kann nicht mehr Laufen... zuvor wars eben die Chemo, Übelkeit, Atemnot, Aufregung, Schwäche,... irgendwas gibts eben immer, da muss man doch helfen...und immer diese Zweifel: mutet man ihm vielleicht zu viel zu...?! Ein Teufelskreis, ich weiß, ich hoffe einfach dass wir es doch noch irgendwie schaffen auszubrechen... Liebe Grüße Susanne |
#6
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
Es tut mir schrecklich das so sagen zu müssen, aber ihr alleine kommt da so nicht raus.
Ihr werdet alle daran kaputt gehen, wenn ihr nicht bald die notbremse zieht. Und damit ist keinem geholfen, weder euch noch deinem Vater. Ich habe mir jetzt nicht den gesamten Threat durchgelesen, aber wie steht es denn mit einer Form der Kurzzeitpflege? Die Symptome die du beschreibst müssen doch mindestens für eine Pflegestufe 2 ausreichen.... Ihr sollt deinen Vater um Gottes Willen nicht abschieben, aber dieser gewisse Abstand, einfach die Möglichkeit denjenigen auch mal ein paar Stunden nicht zu sehen und ihn trotzdem in guten Händen zu wissen ist unglaublich wichtig! Eine Begutachtung von einem Psychologen/Psychater würde ich auch anraten, er kann die Medikamente richtig einstellen und auch weiteren Rat geben! Auch ich wünsche euch viel Kraft und Mut, das durchzustehen. Aber nochmal, Alleine wird das sehr sehr sehr schwer!!!! glg |
#7
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AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....
Liebe Susanne,
nein! Ganz entschieden: NEIN! Nicht 'irgendwie' und 'irgendwann' und 'es wird schon werden' und 'wir hoffen auf morgen'! Bis du sicher, dass du eine Veränderung wirklich willst oder hast du dich mit der Lage bereits arrangiert? Wenn du wirklich willst, dass eure Lage sich ändert, dann musst du dich heute ändern. HEUTE! Ihr werdet erpresst - und immer, wenn man einer Erpressung nachgibt, erkauft man sich damit keine Ruhe, sondern die nächste Erpressung. Ihr erlebt es doch seit Monaten täglich. Spürst du nicht, dass du bereits eine Gefangene deiner eigenen Argumente bist? 1.) Schaltet unverzüglich einen guten Pflegedienst ein, der täglich z.B. Wundversorgung und Medikation erledigt. 2.) Kümmert euch um einen guten Therapeuten, der Hausbesuche macht und beim Patienten die Mobilität fördert. 3.) Erklärt eurem Vater in Ruhe, aber konsequent und mit Nachdruck, dass er in ein Pflegeheim muss, wenn die Pflege zuhause nicht sichergestellt werden kann. 4.) Holt euch sofort psychotherapeutische Hilfe - für euch, nicht für den Vater. Ihr habt ein massives Problem. Heute! Jammere nicht, klage nicht darüber, wie schlimm alles ist. Das hilft ab und zu, die Seele zu befreien, löst aber dauerhaft kein Problem. Nutze die Zeit, die du bisher für das Klagen verwandt hast, um sofort erste Schritte zur Lösung einzuleiten. Heute!
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Weitergehen - und nach dem Wunder Ausschau halten. Geändert von lima-mali (07.08.2007 um 08:54 Uhr) Grund: Schrebfehler |
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