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  #1  
Alt 10.08.2007, 22:57
Isabelle Isabelle ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Liebe Brigitte,

bei östrogenpositiven Tumoren ist es auf jeden Fall sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, die die Östrogenproduktion im Körper stoppen, damit eventuell noch vorhandene Krebszellen nicht zum Wachstum angeregt werden.

Das kann auf verschiedenen Weisen geschehen:

Durch monatliche Spritzen (z.B. Zoooladex)
oder durch die Entfernung der Eierstöcke.

Egal für welche Möglichkeit man sich entscheidet, ist es zusätzlich notwendig, eine Antihormontherapie durchzuführen. (Heutzutage wird meist die Sequenztherapie empfohlen, d. h. 2-3 Jahre Tam, danach einen Aromatasehemmer.)

Dies ist notwendig, da Östrogene nicht nur in den Eierstöcken gebildet werden, sondern auch im Muskel- und Fettgewebe, in der Nebennierenrinde usw.

Deshalb glaube ich, dass du möglicherweise deinen Arzt falsch verstanden hast.

Bei mir war es übrigens so, dass ich bis zur 4. Chemo noch ganz regelmäßig meine Periode hatte. (Da war ich 44)
Ich hatte mich danach zur Entfernung der Eierstöcke entschlossen, (laparoskopisch, d. h. drei winzige Narben) weil mir die Zoladexspritzen als größeres Übel erschienen. Ich habe diesen Schritt nicht bereut.

Alles Gute für dich,
herzliche Grüße
Isabelle
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  #2  
Alt 10.08.2007, 23:32
Benutzerbild von Malani
Malani Malani ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

@Hallo Isabelle,

ich habe den Arzt nicht falsch verstanden. Ich habe ihn explizit danach gefragt. Er sagte ich müsste dann kein Tamoxifen nehmen. Vielleicht hat er ja das Zoladex gemeint...
Am Freitag habe ich die erste Sono zur Feststellung ob sich der Tumor verändert hat. Da frage ich nochmal die behandelnde Ärztin.

@Isabelle und Suze

Ihr schreibt nicht bereut/keine Problem.... Ich habe jetzt 3 Stunden damit zugebracht im Internet wahre Horrorgeschichten von Frauen ohne Eierstöcke zu lesen. Nicht mehr vorhandene Libido und Orgasmusfähigkeit, Schwindel, Knochenschmerzen, Hitzewallungen...usw.

Jetzt hab ich richtig Angst bekommen. Ich hatte trotz meiner 48 Jahre noch nichtmal einen Anflug von Wechseljahren. Ganz im Gegenteil. Hätte ich nicht massenweise Östrogen produziert, wäre mir dieser Tumor erspart geblieben.

Wie lebt es sich nach Überschuss mit dieser massiven Unterproduktion?

Danke für eure Antworten

Liebe Grüße
Brigitte
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  #3  
Alt 11.08.2007, 12:40
Benutzerbild von staufda1
staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Hallo Brigitte,

Isabelle hat absolut recht. Mit der Entfernung der Eierstöcke ersparst Du Dir die Zoladexspritzen, nicht aber das Tamoxifen respektive die Aromatasehemmer! Im Gegenteil das Tamoxifen ist sogar wichtiger als das Zoladex, denn es bezetzt die Hormonrezeptoren an den Krebszellen damit diese nicht mehr zugänglich sind und die Zelle zum teilen anregen.

Ich (43 Jahre)mache seit 1 Jahr AHT mit Zoladex und lebe sehr gut damit. Ausser gut ertragbarer Hitzewallungen habe ich keinerlei Probleme. Jede Frau reagiert da eben individuell. Es haben ja auch nicht alle Frauen Probleme mit den Natürlichen Wechseljahren.
Die Aussage meiner Ärzte war ganz klar, kommt nach den 2-3 Jahren Zoladex die Periode wieder, werde ich Tamoxifen bis zu 5 Jahren nehmen müssen, bleibt sie weg, kann ich auf einen Aromatasehemmer umsteigen.

Wenn Dein Arzt etwas anderes sagt, dann hat er m.E. keine Ahnung von der Botanik!

An Deiner Stelle würde ich vor einer Ovarektomie zuerst die AHT mit den Zoladexspritzen machen. Das ist nicht so endgültig und wenn Du schlimme Nebenwirkungen haben solltest, kannst Du die Therapie wieder abbrechen. Wer weiss, vielleicht bist Du ja in 2-3 Jahren in der Menopause und dann erübrigt sich die Operation.

Leider gibt es auch mit der AHT keine Garantie für eine definitve Heilung, aber die Chancen dafür steigen.


Liebe Grüsse

Daniela
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  #4  
Alt 11.08.2007, 18:33
Benutzerbild von Malani
Malani Malani ist offline
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Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Hallo Daniela,

danke..ich sehe das mittlerweile auch so.

Nachdem ich mich gestern stundenlang mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich auch davon abgekommen diesen Eingriff machen zu lassen.

Manche nennen die Eierstockentfernung die weibliche Kastration. Dafür bin ich jetzt entschieden zu jung

Wenn man auch von den teilweise gravierenden Nebenwirkungen von Tamoxifen und Zoladex liest, so sind es im Grunde die gleichen wie bei einer Ovarektomie. Sie müssen also nicht unbedingt von den Medikamenten stammen, sondern können einfach durch den Entzug der Hormone entstehen.

Ich bin mal gespannt was am Freitag bei der Sono rauskommt...

Liebe Grüße
Brigitte
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  #5  
Alt 11.08.2007, 18:40
Benutzerbild von Squirrel
Squirrel Squirrel ist offline
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Beiträge: 267
Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Liebe Brigitte,

meine Regel ist damals nach der 5. Chemo nicht mehr gekommen und das für 9 Monate, ich war aber damals erst 24! Also kann es bei dir auch durch die Chemo noch ausbleiben und vielleicht kommt sie dann nicht wieder, wer weiß...

lg
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  #6  
Alt 12.08.2007, 11:34
Isabelle Isabelle ist offline
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Beiträge: 152
Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Liebe Brigitte,

... Kastration - welch schreckliches Wort. Auch ich habe sorgfältig recherchiert und gut überlegt, ehe ich mich für eine Ovarektomie entschieden habe.
Leider ist es so, dass bei hormonabhängigen Tumoren Rezidive häufig erst nach 5 Jahren auftreten, also in einer Zeit (oder gerade deshalb) in der die Therapien abgeschlossen sind. Mir erschien dieser Eingriff als zusätzliche Absicherung. Mein Arzt hat mir zugeraten.

Was Nebenwirkungen angeht, kann ich dir nur von meinen Erfahrungen berichten:
Durch die Antihormontherapie mit einem Aromatasehemmer (nicht als Nebenwirkung der Ovarektomie) habe ich wie viele andere auch Knochenschmerzen, sie sind auszuhalten. Hitzewallungen hatte ich fast überhaupt nicht (meine Erfahrung ist, dass Frauen, die Zoooladexspritzen bekommen, weitaus mehr darunter leiden)
Leider habe ich 10 kg zugenommen, wie so viele von uns (auch die ohne Ovarektomie).

Ich bin ein aktiver Mensch, arbeite Vollzeit und war mit 44, als ich diese Entscheidung traf, in einem Alter, indem die Kinderplanung abgeschlossen war.

Meiner Meinung nach ist also die Ovarektomie ein sinnvoller, aber nicht zwingend notwendiger Eingriff, jede muss sorgfältig abwägen.

Herzliche Grüße
Isabelle
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  #7  
Alt 12.08.2007, 12:56
susi2727 susi2727 ist offline
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Beiträge: 30
Standard AW: Eierstockentfernung bei östrogenpositivem Tumor?

Hallo!

Ich hatte 1999 BK und nach der Chemo u. Beastrahlungen Zoladex u. Tamof., danach Aromatasehemmer wegen Nebenwirkungen von Tamox. Auf die Zoladex-
Spritzen habe ich zugenommen, hatte auch die charakteristischen Wechselbe-
schwerden. 2002 habe ich mich zur Entfernung der Eierstöcke entschlossen.
Die OP war keine große Sache. Ich nehme jetzt nur noch den Aromatasehemmer (Feemara) und habe die Kilos, die ich unter Zoladex zugenommen habe, wieder verloren. Bin jetzt 40 Jahre alt, leide aber ziemlich unter den Hitzwallungen - und unter sexueller Lustlosigkeit!! Das ist in diesem Alter natürlich schon ein Problem, da man doch noch sehr aktiv im Leben steht und auch so manch netten Mann kennen lernt.
Sonst gehts mir aber sehr gut und ich habe die OP nicht bereut (fühle mich auch nicht "kastriert")

lg und schönen Sonntag noch
Susi
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