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  #1  
Alt 19.01.2008, 03:08
Benutzerbild von bixxxxi
bixxxxi bixxxxi ist offline
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Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Hallo
Ich denke auch, dass Hoffnung und Zukunftspläne das wichtigste sind. Wir waren auch sehr geschockt, dass sie ihm dass einfach so auf den kopf zu gesagt haben. Aber scheinbar wollte er dass der Arzt endlich Klartext mit ihm redet.
Gestern waren wir bis 7 Uhr morgens wach und haben geredet. Meine Schwester will ab Oktober studieren und sein Ziel ist es dass noch zu erleben. Er möchte auch unbedingt noch einen Urlaub machen und deshalb versucht er wieder zu Kräften zu kommen und isst ganz tapfer. In der Nacht hat er mir auch eine Liste mit 30 Gerichten diktiert die ich ihm in den nächsten Wochen kochen soll. Der heutige Tag war wirklich gut, er hat Mittag ordentlich gegessen und war abends sogar fit genug um mit Mama und ein paar Freunden Essen zu fahren.
Das sind wirklich gewaltige Fortschritte und sie lassen sich für mich gar nicht mit der Prognose des Arztes vereinbaren.
Nach dem Essen ist er jedoch ziemlich niedergeschlagen nach hause gekommen. Ein Freund und Kollege, den er seit 20 Jahren kennt, ist heute verstorben. Papa muss sich um die Todesanzeige kümmern und will der Frau seines Freundes beim Begräbnis ein bisschen unter die Arme greifen. Ich hoffe nur, dass das alles nicht zu belastend ist für ihn. Aber er möchte das gerne machen.
Ich hoffe dass seine Tapferkeit belohnt wird in dem ich noch eine schöne halbwegs schmerzfreie Zeit bleibt in der er seine Pläne verwirklichen kann....
__________________
Papa ist jetzt ein Engel
21.7.1959 - 18.2.2008
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  #2  
Alt 19.01.2008, 13:49
lila26 lila26 ist offline
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Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Liebe bixxxi!

Du sprichst mir aus der Seele, sei weiter so tapfer, keiner kann es wissen, wann, wo,wie, wie lange... Ich hoffe für euch, solange es geht. Ich würde dir raten, bleib bei deinem Vater, vergiss dein Studium für ne Weile, das kriegst du schon hin. Es war das Einzige, was ich ich für meine Mutter machen konnte, und ich bin so glücklich darüber, dass ich jede Minute bei ihr sein durfte(studiere auch in einer anderen Stadt). Sie war natürlich sehr besorgt, dass ich alles hingeschmissen hab, hat sich dann aber beruhigt, und wir hatten noch ganz schöne (und gleichzeitig auch nicht so schöne) Tage zusammen. Man hat versucht einander Ängste zu nehmen, genauso wie dein Dad mit seinem Optimismus. Drücke dich ganz ganz fest.
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  #3  
Alt 20.01.2008, 22:47
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bixxxxi bixxxxi ist offline
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Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Hallo.

Ja dass mit dem Studium war auch schon Thema. Mir fehlt zum Glück nur noch eine Veranstaltung, dann habe ich den ersten Abschnitt. Der Professor war sehr entgegen kommend. Ich muss die Veranstaltung nicht besuchen, gebe einfach am Ende des Semesters meine Arbeit ab und kann so bei meinem Vater sein. Das war mir auch sehr wichtig. Heute war wieder ein guter Tag, er ist am Nachmittag sogar wieder ein paar Stunden unterwegs gewesen mit Freunden und hat am Abend wieder richtig viel gegessen. Auch gestern Abend waren viele Freunde von ihm zum Essen da. Es kommt mir vor als möchte er der Prognose des Arztes trotzen und sich selbst und allen anderen beweisen, dass er sich nicht unterkriegen lässt.

Möchte euch allen auch für eure lieben Beiträge danken.

Liebe Grüße
__________________
Papa ist jetzt ein Engel
21.7.1959 - 18.2.2008
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  #4  
Alt 01.03.2008, 05:26
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bixxxxi bixxxxi ist offline
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Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Hallo ihr Lieben!

Mein Papa hat am 18.2.2008 den Kampf verloren. Und Kampf ist auch genau das richtige Wort um die seine letzten Tage und Stunden auf dieser Welt zu beschreiben. Es war nicht friedlich, oder still. Er ist nicht einfach eingeschlafen. Er hat gekämpft und sich gewehrt bis ihn die Kraft verlassen hat. Es ist auf einmal alles so schnell gegangen. Am 14. hat er noch selbst einen Rollstuhl besorgt, für den Fall dass er nicht mehr gehen kann. Dann hat er am abend plötzlich Blut gebrochen. Er hat noch einige Dinge zu hause erledigt und dann ins Krankenhaus gefahren. Ich dachte es sei so wie immer, sie behalten ihn 2 tage dort und dann darf er wieder nachhause und fortgehen. Am nächsten Tag bin ich Mittag ins Krankenhaus. Ich kann nicht mal beschreiben wie er da ausgesehen hat. Naja und die Ärtzte meinte wir sollen besser nicht mehr nach hause fahren. Dass haben wir dann auch bis zum 18. nicht getan. Er hat sich bis dahin nie eingestanden, dass er nicht wieder gesund wird. Am 19. hätte er noch einen Termin bei einem anderen Spezialisten gehabt. Immer noch so voller Hoffnung. Er wollte nicht gehen....
Was dann in diesen 4 tagen passiert ist kann ich nicht in Worte fassen. Aber die Nachricht über seinen Zustand hat sich wie ein Lauffeuer herum gesprochen. Alle sind gekommen. Jugendfreunde die seit 15 jahren keinen Kontakt mehr zu ihm hatten. ich habe pro tag an die 15 leute gezählt. und auch wenn er wieder mal nicht ansprechbar war, hat er doch jedes mal wenn die tür aufging den blick auf denjenigen gerichtet, ihn erkannt und sich gefreut.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er wirklich nicht mehr da ist. Ich warte darauf dass er nachhause kommt. auch wenn ich dabei war als er die augen für immer geschlossen hat, ich kann es nicht begreifen. Er war so voller Lebensfreude... gerade mal 48 jahre alt.

Die Verabschiedung war schön, ca 400 leute waren da, aber ich kann nicht glauben, dass es dabei wirklich um meinen Papa ging. Er kann nicht wirklich nicht mehr da sein.

Ich vermisse ihn so schrecklich, er fehlt mir. Alles ist so schnell gegangen. Viel schneller als ich begreifen kann. Er war so stark und tapfer, voller Hoffnung. Jeden tag hat er mit mir pläne für die zukunft geschmiedet, dinge die wir zusammen tun wollten. Insgeheim wusste ich jedes mal, dass er diese dinge nicht mehr erleben wird. aber irgendwie hat er mich mit seinem optimismus mitgerissen und ich habe geglaubt, dass ein so starker wille wunder bewirken. Wir wussten alle, wie die Chancen stehen und doch haben wir alle mitgespielt. Keiner von uns konnte ihm seine Hoffnung zerstören.

ER FEHLT UNS ALLEN SO!
PAPA WIR VERMISSEN DICH!
__________________
Papa ist jetzt ein Engel
21.7.1959 - 18.2.2008
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  #5  
Alt 01.03.2008, 16:33
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Hallo Bixi,

schicke einen stillen Gruß, es ist unfaßbar.

Sei stark

Anja
__________________
Betroffene: Meine Mum, Baujahr 1943
inoperabler BSDK mit Lebermetastasen, Diagnose 26.06.2007
Für immer eingeschlafen am 16.01.2008
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  #6  
Alt 01.03.2008, 19:54
torsten40 torsten40 ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Auch von mir ein stiller Gruß und die Kraft das Unfassbare zu begreifen.

Liebe Grüße

Torsten
__________________
Betroffen: meine geliebte Frau Claudia mit 46 Jahren, Diagnose BDSK Tumor T3N1M0 am 23.11.07 festgestellt, keine Operation möglich. Chemo seit 12.12.07 mit Gemzar 1000mg/qm².

Am 16.12.2009 ist mein Engel heim gegangen und sie fehlt uns überall!
*23.04.1963 - verloren am 16.12.2009
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  #7  
Alt 03.03.2008, 13:17
Katharina Katharina ist offline
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Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 947
Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

..auch von mir viele traurige Grüße.. 48 ist doch soo jung.
Dir wünsche ich viel Kraft für die kommende Zeit!!
__________________
Katharina
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