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  #1  
Alt 01.03.2008, 22:59
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

@william :


sorry, wollte es nicht so ausführlich schreiben und evtl. andere nicht schokieren aber es ist mir wichtig darüber zu schreiben, evtl. habt ihr ja hier auch solche erfahrungen und es ist doch "normal" die art zu sterben. Habe bisher noch nie jemand sterben oder auch nur tot gesehen.
Der Schock sitzt tief.

Vor dem Krankenhausaufenthalt haben wir es schon befürchtet, daß es keine gute Diagnose wird. Er hatte wohl Schmerzen - aber das es SO schlimm um ihn steht, hatten wir nicht im geringsten geahnt.

Wie bist du mit der Trauer umgegangen ? Vergißt man die Bilder irgendwann, oder verblassen sie wenigstens und sitzen nicht mehr so fest ?

@barbara:

danke für die Zeilen ! Jede Antwort hilft mir ein Stück weiter - es tut einfach nur gut seine Erfahrungen mitzuteilen und auch antworten zu finden. Auch ich habe seit den 2 tagen nur im Internet gegoogelt um über die Sterbephasen etwas zu finden. Mir hilft es weiter, sonst würde ich nur Angst haben vor dem Ende.
Ich hoffe, ich kann es später positiv sehen, daß ich bis zum Schluss bei ihm war. Nur im Moment kann ich das noch nicht so sehen.

Die Anstehende Beerdigung wird wohl noch sehr schwer für mich ... Er fehlt jetzt schon an allen Ecken und Enden.. Ihn nie mehr zu hören, sehen und mit ihm zu diskutieren - das alles schnürt mir das Herz ab wenn ich nur dran denken muss.

Hoffe, ich finde hier noch bisschen Rat und auch Austausch in diesem Forum - genau das ist gerade sooo wichtig für mich.

LG traurige Grüße
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  #2  
Alt 02.03.2008, 01:35
o-otto o-otto ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Stella,
meine liebe Lebenspartnerin ist hier im Haus verstorben. Über viele Jahre habe ich sie bei ihrem Leiden begleitet und in den letzten Wochen gepflegt. Rasend schnell ging es abwärts mit ihr nach Wihnachten – trotz ihres schlechten Zustands hatte sie Pläne. ….im Frühjahr will ich im Garten… den Busch zurückschneiden, …. die Blumen umpflanzen u.v.m. Unsere einst großen Pläne waren mit den Jahren immer kleiner geworden – und nach Weihnachten ging alles sehr schnell – ich pflegte sie hier bei uns im Haus (sie hatte Angst vor Pflegeheim, Krankenhaus und Apparatemedizin). An einem Sonntagnachmittag kam Besuch – ihr Lieblingsneffe und ihr Sohn – zunächst saßen beide bei ihr am Bett (hatte sie auf ihren Neffen gewartet????) Ich wurde gerufen und sie wollte zur Toilette, ich hob sie in den Rolli und unterstütze sie. Inzwischen hatten die jungen Leute Kaffee bereitet. Sie wollte den Kaffee nicht im Bett aus dem Schnabelbecher trinken sondern im Esszimmer am Tisch. Am Kaffeetisch hob sie ihre Tasse und sah wie der Sohn eine Zigarette anzündete – „ich möchte auch eine“ – ein Blick in die Runde den ich nicht vergessen kann – Erstaunt? Verwundert? Erschreckt? – mir fehlt der passende Ausdruck.
Die Tasse fiel, der Kaffee ergoss sich über Kleidung und Tisch ………

Im Freundeskreis habe ich einen Bestatter. Dieser Mann hatte mir als Freund geraten nicht sofort den Bestatter zur Abholung zu rufen.
Wir haben meine verstorbene Partnerin mit dem Notarzt in ihr Bett zurückgelegt und ich hatte Zeit bis zum anderen Tag um Abschied zu nehmen.
Was habe ich in dieser Nacht gemacht? – Ich habe in dieser Nacht an ihrem Bett gesessen – ein Glas (zuviel) von unserem Lieblingswein getrunken, geweint, zwischendurch etwas gegessen, den Hund Gassi geführt und auch etwas geschlafen. Ganz früh habe ich Kaffee bereitet und bei ihr (mit ihr?)am Bett getrunken.
Während der Nacht hatte sich das erstaunte, verschreckte, und von Krankheit und Schmerzen gequälte Gesicht völlig verändert, in das eines zufrieden und glücklich schlafenden Menschen – so wie ich es aus schönen Tagen kannte verwandelt.
Hätte ich diese Verwandlung nicht erleben dürfen, könnte ich sie mir nicht vorstellen.
Dann ging die Tür auf, ihr Sohn kam ins Zimmer – ich hab sie noch einmal in die Arme genommen – „ Machs gut“……

Stella,
du fragst wie du deinen Verlust verkraften kannst – ich habe keine Antwort und suche selbst.
Zur Zeit betäube ich mich mit Arbeit, Arbeit, Arbeit – und trotzdem holt es mich immer wider ein, wie jetzt – und ein weiterer schwerer Verlust bahnt sich für mich an.
Dir und allen von ähnlichem Schicksal betroffen viel Kraft.
o-otto
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  #3  
Alt 02.03.2008, 08:39
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Otto !

Deine Zeilen haben mich sehr bewegt - und der lange Leidensweg ist sicherlich einer der Schwersten Zeiten. Dies wurde meinen Papa erspart - das ist wohl das einzigst "positvive".

Ich wünsche mir auch, daß dieses ängstliche, schmerzverzehrte Gesicht als er starb, in ein friedliches verwandelt hat.

Kann ihn jedoch nicht nochmal am offenen Sarg besuchen, das schaff ich nicht. Was ist, wenn er noch "schlimmer" aussieht, das würde ich nieeeeee verkraften

Ich versuche ihn in guten Zeiten in Erinnerung zu behalten, und die vier letzten Wochen zu vergessen soweit es geht...WIE weiß ich allerdings noch nicht- wünsche mir, daß es verblaßt und ich nicht mehr so darunter leiden muss wenn ich daran erinnert werde.

Dir, lieben Otto, wünsche ich ebensolche Stärke die kommenden Dinge gut zu meistern.

Viele Grüße
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geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
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  #4  
Alt 03.03.2008, 10:32
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Britta !

mein herzlichstes Beileid erstmal. Fühl dich gedrückt

Jeder hier in diesem Forum macht so schreckliche Erlebnisse mit - jeder auf seine Weise..

Tröste dich, dein Vater hatte ein langes Leben - auch das ist wichtig in der Trauerarbeit einzubeziehen.

Mein Papa ist leider nur 66 J geworden, und da frag ich mich WIESO SO JUNG ? das ist doch kein Alter !!!!!!!!!!!!!!!!

Könnte es wohl noch besser "verstehen" wenn das alles erst in 10-20 Jahren passiert wäre...

Ist wohl auch kein Trost jetzt für dich - aber es gibt so viele Schicksale.

Du brauchst nun Deine Kraft für deinen Mann ! Und nicht immer endet alles mit dem Tod - jede Krankheit kann auch überstanden werden.. und ich drücke alle meine Daumen, daß es bei Euch weiterhin so bleibt

Die Hoffnung stirbt zuletzt !!!!!!!!

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  #5  
Alt 03.03.2008, 10:34
habija habija ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

liebe Stella,

meine aufrichtige Anteilnahme zum Todes deines Vaters.
Ich kann dir nachfühlen wie du dich im Augenblick fühlst.
Meine Mutter verstarb am 16.06.2007 an einem T-Zell-Lymphom mit nachsichziehenden Kompilationen.

Du kannst stolz auf dich sein, deinen Vater wirklich bis zuletzt begleitet zu haben. Ich habe mir eigendlich immer gewünscht, es nicht zu erleben, diesen "Gefallen" hat meine Mutter mir auch getan, aber im nachhinein wünschte ich mir es doch (vielleicht).

Der Mittwoch wird sicherlich nochmals sehr sehr hart für euch alle.
Ich habe diesen Tag mit (4 x Baldrian stark "für die Nacht") einigermaßen überstanden.


Begrenzt ist das Leben,
doch unendlich ist die Erinnerung.


Traurige Grüsse
Birgit
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  #6  
Alt 03.03.2008, 10:58
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Halllo Birgit !

vielen Dank für Deine Anteilnahme - auch du sollst dich von mir gedrückt fühlen -- hoffe, deine Mama musste nicht lange leiden !!

Werde mir wohl die Baldrian holen - mag irgendwie nicht zum Arzt gehen.

Hoffe, du hast den Verlust schon eingigermaßen überstanden und verarbeitet.

Bin selbst grad auf der Suche nach ein paar guten Büchern... Um alles noch besser zu begreifen.

Wir sind stark und schaffen das - es muss ! Auch unsere Eltern haben ihre Eltern verloren.. Das ist der Kreis des Lebens, auch wenn man es nie verstehen mag...

@ALL:
Dürfte ich wissen, an welchen Krankheiten eure Liebsten verstorben sind ?
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  #7  
Alt 03.03.2008, 12:21
Rotschuepi Rotschuepi ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo Stella,
wünsche Dir und mir viel Kraft für den Mittwoch. Dir für die Trauerfeier und mir für die Urnenbeisetzung.Ich denke es liegt noch ein langer Weg vor uns.
Aber mal ehrlich, wäre dir das alles in 10 oder mehr Jahren wirklich leichter gefallen? Wie hat mir eine Freundin in einer Trauerkarte geschrieben: Eine Mutter dürfte eigentlich garnicht sterben, denn wir brauchen sie ein Leben lang.
Ein kleines Büchlein möchte ich die empfehlen: Trauer hat heilende Kraft ( Ein Besuch wenn alle gegangen sind) von Jörg Zink.
Alles Liebe Rotschuepi
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  #8  
Alt 03.03.2008, 14:14
Shalimar Shalimar ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Ach, liebe Stella, Dein Bericht hat mich sehr tief berührt.
Mein Papa ist am 12.10.2006 von uns gegangen, er hat vier Jahre lang tapfer gegen seine Lebermetastasen angekämpft (Primärtumor im Darm).
Auch er lag zum Schluß da wie Dein Papa, meine Mutter und ich saßen rechts und links von ihm und hielten seine Hände, nur von unten, damit er sich nicht 'festgehalten' fühlt.
Ich habe es gerade noch geschafft, am 11.10. fuhr ich von meinem Wohnort zum Wohnort meiner Eltern, wo mein Papa inzwischen in einem Hospiz war.
Er war bewußtlos, aber ein Tränchen kullerte aus seinem Auge, als ich ihm sagte, daß er sich um meine Mutter keine Sorgen machen müsse.
Es sah eigentlich so aus, als würde er noch ein paar Tage durchhalten, deshalb gingen meine Mutter und ich abends nach Hause. In dieser Nacht ist er eingeschlafen. (Aber ich weiß, daß es für ihn wichtig war, alleine zu sein, wenn es soweit ist, bei aller Liebe zu uns).
Ich habe dann morgens bei ihm gesessen, er sah ganz klein aus plötzlich. Aber diese Stille, diese ehrfuchtgebietende Stille des Todes wird mich nie loslassen, sie tröstet. Sehr.
Ich denke jeden Tag an meinen Vater, Stella, und ja, ich habe die Bilder immer noch vor Augen, aber die positiven Erinnerungen überlagern die negativen.
Ich habe übrigens bei der Trauerfeier einen Betablocker genommen. Allerdings war ich bei der Trauerfeier immer noch wie betäubt, erst bei der Urnenbeisetzung bin ich dann ziemlich aus der Fassung geraten.
Ich wünsche Dir, daß Du Dir keine Vorwürfe mehr machen mußt, daß Du Dich nicht mehr feige fühlst, daß auch bei Dir die positiven Erinnerungen überwiegen mögen - und daß Du Mittwoch die Kraft haben magst, der Trauer zu begegnen.
Alles Gute für Dich.
Shalimar
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  #9  
Alt 03.03.2008, 15:40
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

...es tut sooo gut - Eure Antworten !!!!!!!

Vielen lieben dank !

@rotschuepi : danke für Gedanken - stimmt, in 10 Jahren wäre es mir auch nicht leichter gefallen - aber evtl. etwas verständlicher - oder ich bilde mir das grad nur ein ! Danke für den Buchtip - werde ich gleich mal suchen.

@ela: mein herzliches Beileid noch nachträglich - ist ja alles noch sehr frisch Du schilderst auch so wie ich es erlebt habe - anscheinend ist das der allgem. Abschied. Also auch "normal". Ich versuche mir nicht mehr einzureden, daß ich ein Feigling bin. das DANACH zählt doch nicht - das DAVOR war wichtig - bei ihm zu sein ....

@Shalimar: dieser Scheiß Krebs !!!!!!!!!! er zerstört auf solch unschöne Weise alles auf dieser WELT auch ich suche immer mehr die schönen Erinnerungen ... Das soll mir helfen --- aber gar nicht so einfach !!!

Haben heute das Urnengrab gekauft ... liegt sehr schön unter Bäumen und in Richtung Süden - mein Papa liebte die Sonne und die Wärme.
Konnten uns nicht für diese Urnennieschen entscheiden - viel zu unpersönlich und kalt. Paßen auch nur zwei Personen rein - und das geht nicht. Möchte bei meinen Eltern sein ... und das jetzige Grab ist für 6 Urnen gedacht - möchte doch nicht meinen Papa "alleine" lassen ...

Würde auch gerne wissen, warum es zwei Wochen noch dauert bis die Urnenbeisetzung ist !? Was passiert in den 2 Wochen mit meinen Papa ? Wo liegt er da ? was dauert da so lange ? Die Feuerbestattung dauert doch nur 1 Stunde.. warum hat man dann so eine lange Zeitspanne bis zur Urnenbeisetzung ? Weiß das jemand ??????

ICH PLATZE VOR WUT !!!


Meine Mum erzählte mir gerade : mein Cousin - also Papa`s Neffe, hat Mama am Samstag gefragt, ob er Papa nochmal am offenen Sarg sehen darf vor der Beerdigung. Da wir als Familie das eh nicht geplant haben, offener Sarg, verneinte meine Mam. Sie möchte das nicht. Er soll ihn so in Erinnerung behalten wie er war. Er bekommt ein Bild. Muss dazu sagen - die zwei haben sich eh schon vieele Jahre nicht mehr gesehen - 6 jahre oder so.. war auch kein soooo toller Kontakt..

Nun aber der Hammer: Hat mein Cousin nicht beim Bestattungsinstitut selbst angerufen und gefragt, ob er nicht 1 Std. vor Beginn der Trauerfeier meinen Papa sehen darf ( Sarg offen ) !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


HALLO ????????? Meine Mama hat am Samstag schon NEIN gesagt, was ruft er trotzdem beim Beerdigungsinstitut an ????????

Dann riefen die natürlich uns an, fragten nach , denn das gehe nur wenn die Familie das genehmigt. Meine Mutter war total ausser Fassung und verneinte !

Wie kann man so respektlos sein ???????? Hintenrum ??? WIR wollen das nicht und PAPA AUCH NICHT.

Ich bin sooo sauer, ich weiss gar nicht wie ich mich am Mittwoch ihm gegenüber verhalten soll ?????????????


Melden sich Jahre lang nicht, und dann so eine Aktion abliefern ????????

Reagieren wir alle über oder wie findet ihr das ????? Das regt mich noch zusätzlich auf - muss doch nicht auch noch sein
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Geändert von gitti2002 (23.10.2023 um 21:17 Uhr)
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  #10  
Alt 02.03.2008, 12:19
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella,
ich kann dir sehr nach empfinden wie es dir geht, bei uns ging es auch alles schnell. Aber doch net spo schnell wie bei euch, ihr hatte keine Chance euch auf alles vorzubereiten und wurdet einfach überrumpelt und trotzdem hast du eine super Leistung gebracht. Dein papa ist sicher sehr stolz auf dich, da kannst du dir sicher sein.

Die Bilder werden leider nicht so schnell gehen, auch ich habe lange damit gekämpft und oft haben sie mich dann im schlaf wieder eingeholt.
Es kommen immer wieder qualende fragen hoch und obwohl man weiß es war alles richtig sucht man doch nach fehlern.

Ich wünsche dir alles alles gute und ganz viel kraft für die kommende Zeit und versuche dich auch mit freunden darüber zu unterhaöten das hilft wunder.

Viele Grüße
Manu
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Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #11  
Alt 02.03.2008, 16:07
Lasna Lasna ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella!

Dein Verlust ist ein schwerer, und die Trauer, die Bilder und quälenden Fragen und Aussichten auf die nächsten Tage belasten dich zur Zeit schwer. Dazu wünsche ich dir viel Kraft - und du wirst sie haben. Glaube mir. Ich denke, dass das viele bestätigen können, die diese Phase schon hinter sich haben. Die Kraft kommt von irgendwoher und man steht alles (Beerdigung etc.) durch. Es sind ganz wichtige Elemente des Abschieds, die dir später helfen werden.

So auch der Abschied direkt am Sterbebett deines Vaters. Du siehst es heute natürlich noch nicht so, aber eines Tages wirst du froh sein, diesen letzten Liebesbeweis am Ende noch erbracht zu haben. Er musste nicht alleine sterben. Und irgendwann wird es dir nicht mehr ganz so arg vorkommen. Die Bilder werden verblassen, ja. An ihre Stelle treten wieder die Bilder von deinem Vater, wie er gesund war und du wirst dich mit einem Lächeln - aber auch oft mit Tränen - an ihn erinnern. Das ist gut und wichtig.

Meine Mama ist am 30.11.07 nach 4,5 Jahren Kampf gegen den Krebs innerhalb von einer Woche verstorben. Auch ich war bis zum Schluss bei ihr. Deine Beschreibung ähnelt unserer Situation ziemlich, nur waren ihre Augen die letzten 2 Tage durch geschlossen. Was William sagte, traf auch bei meiner Mama zu. Aus dem ausgezehrten, von der Krankheit gezehrten Gesicht wurde binnen 2 Stunden ein Gesicht mit einem leichten Lächeln und eindeutig sichtbaren Lachfältchen um die Augen. Das haben auch alle gesagt, die sich noch von ihr persönlich verabschieden wollten. Dieser letzte Anblick hat mich sehr getröstet. Ich weiß - auch aufgrund anderer Zeichen - dass es ihr gut geht! Dass es nicht so schlimm war, wie es aussah! Darauf kannst du vertrauen und das wird dir helfen.

Für die kommenden Tage wünsche ich dir viel Kraft und Zuversicht, dass es eines Tages besser sein wird!

Liebe Grüße
Ines
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  #12  
Alt 02.03.2008, 16:54
Kirstie Kirstie ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella,

auch ich könnte einige Zeilen mehr schreiben, als ich es vor habe: Soviele mir vertraute ähnliche Augenblicke, Gedanken, Erinnerungen, wie viele andere von hier und nun auch Du es erleben mußtest......

Ich möchte Dir einen innigen Gruß schicken und Dir sagen, daß es mir sehr leid tut! Wünsche Dir Kraft und Menschen, die Dich lieb haben und wenigstens in einigen schwachen Momenten mal auffangen können. In diesem Sinne, Kirstie.

Ein Gedicht, daß ich vor wenigen Tagen gefunden habe:

Zur Erinnerung

Wir wären eigentlich vier
und sind doch nur drei,
denn es fehlt einer und doch fehlt keiner,
denn einer ist immer dabei.
Dabei, wo drei gehen und singen,
dabei, wo drei gehen und Späße machen.
In Wirklichkeit kann uns niemand trennen.
Auch wenn es so aussieht,
als wär´n wir nur drei ...
denn einer ist immer dabei.
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  #13  
Alt 02.03.2008, 18:12
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

@all:

viiiiielen lieben Dank für Eure Antworten !

Man fühlt sich doch nicht so alleine, wenn ich all eure Geschichten lese... Ich kann nicht so wirklich mit Freunden reden... weiss nicht warum - habe das Gefühl sie können meine Trauer nicht nachvollziehen, da alle ihre beiden Elternteile noch haben.

Ich selbst konnte mir nie vorstellen welchen Schmerz man durchlebt. Und keiner hat einen lieben beim Sterben begleitet. Sie wissen also nicht wovon ich rede.

Daher tut mir dieses Forum sehr gut, manchmal lese ich nur und hier habe ich das Gefühl Ihr versteht mich. Denn auch ihr habt tragische Schicksalsschläge erlebt.

Gut, daß es solche ein Forum gibt !!!!!!!!!!

Verbringe momentan meine freie Zeit am PC und sauge hier alle Infos auf. Tags beschäftigen wir unsere liebe Mama, aber heute war ein schlechter Tag für sie ... sie war die letzten Tages so stark - heute kam der Einbruch - man sah ihr den kummer so sehr an - nun habe ich auch noch so eine Angst, daß meine Mama zuhause so alleine verkümmert... das ist meine nächste Sorge. Irgendwie komm ich von einen Kummer nicht über den nächsten weg.

Wieso kann mein geliebter Papa nicht einfach wieder wie früher da sein ??? Ich will einfach aufwachen, und alles war nur ein schlimmer, schlimmer albtraum !!!!!!!!!!!

Heute haben wir auch die Liederauswahl getroffen für die Beerdigung. Harfenmusik - nicht zu schwer und traurig - mehr eine "angenehme" musik.

Wir hatten auch so ein Vogelgezwitscher mal spielen lassen ( mein Papa war seeehr Naturverbunden und liebte die Tiere usw.. ) aber als wir so am hören waren, da brach ich in Tränen aus.. es ist doch zu persönlich oder so schmerzhaft für uns alle.

Wir haben uns dann für die Harfe entschieden.

Oh mein Gott, wenn Papa das alles wüsste - er würde soo sehr weinen wenn er uns so leiden sehen würde.

Euer Zuspruch, daß ich die Sterbebegleitung doch irgendwann mal als eine positive Erfahrung sehe, wünsche ich mir so sehr. Die schrecklichen Bilder werden hoffentlich verblassen - das ist mein größter Wunsch.

Erst jetzt merke ich, wie wenig man einen trauernden Menschen verstehen kann, wenn man es nicht selbst erlebt hat.

Nur jeder geht damit anders um - nach Aussen zumindest. Aber innen sieht es wohl bei jeden gleich aus. Der Schmerz ist einfach wie ein Stich ins Herz - nur man überlebt es und das ist das schlimme....
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geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
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  #14  
Alt 02.03.2008, 19:14
tristesse tristesse ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Liebe Stella!
Ich fühle mit Dir
Lies doch mal was ich auf Seite 12 unter dem Titel"Mein Vater" geschrieben habe
fühl Dich ganz fest in den Arm genommen
tristesse
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  #15  
Alt 02.03.2008, 19:30
Rotschuepi Rotschuepi ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Hallo tristesse
habe deinen Bericht gelesen. Habe keine Ahnung wo du die Kraft hernimst das alles zu bewältigen.
In den letzten Monaten habe ich jedoch gelehrnt, dass wir stärker sind als wir glauben und Dinge tun können die wir uns selber nie zugetraut hätten.Ich wünsche dir weiter viel, viel Kraft. Du kannst sie gebrauchen.
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