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  #1  
Alt 08.04.2008, 10:06
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Liebe Didi-mei,

die Frage mit dem „was kommt dann, nach dem Jahr?
Nach der Zeit, wo man noch „etwas tun kann“?
Und wie kann ich das dann bewerkstelligen, und WO?“
stelle ich mir auch immer wieder.

Ich kann das nicht mit ihr besprechen, das würde sie zur
Zeit völlig überfordern – wir müssen dann mit ihr entscheiden,
wenn es soweit ist.

Zu Hause pflegen würde erfordern, dass ich mich zumindest
beurlauben lassen können müsste –- sonst könnte ich
das nicht leisten. Ob mit oder ohne Pflegediensthilfe.

Ich weiss auch überhaupt nicht, was kommt. Ich versuche nur,
mich weitestgehend zu informieren, welche Möglichkeiten
da sind, damit ich in dem Moment, wenn ich sie brauche,
nicht völlig überrollt werde. Aber richtig konkret planen – das
geht irgendwie überhaupt nicht mehr.

Die Ärzte haben mir auch gesagt: „man kann immer was tun!“ –
was genau, das wurde nicht gesagt.
Aber soll meine Ma bis zum letzten Atemzug im Krankenhaus
liegen?
Das möchte ich auch nicht…soweit die Theorie.

Schicke dir ein Päckchen Kraft, und schön, dass du dir
Hilfe und Unterstützung für dich selbst suchst! Pass auf dich
auf. Und versuche, die schönen Momente, die es AUCH gibt,
wahrzunehmen und zu geniessen.

Alles Liebe

vom Blümchen
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In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #2  
Alt 08.04.2008, 10:57
didi-mei didi-mei ist offline
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Gestern gings Mama schlecht im Krankenhaus nach der 3. Dosis im 2. Chemodurchgang. Sie bekommt jetzt regelmäßig die MCP-Tropfen, damit diese Übelkeit zurückgeht. Das Schlimme dabei ist, dass sie immer weiter abnimmt, weil der Appetit fehlt. Und wenn sie was isst, dann 1 Scheibe Brot oder so. Was tut Ihr, um etwas in die Lieben hineinzubekommen ?

Ein anderes Problem sehe ich im Stolz meiner Mutter. Sie ist unglaublich stark, verkennt aber die Grenze zum Hilfe suchen. Sie würde nie die Schwester rufen im Krankenhaus oder wenn ich zu doll Hilfe anbiete wird sie richtig bös. Das Perücketragen ist eine unglaubliche Erniedrigung bzw. Entwürdigung für sie. Immer zählt was die Leute denken... Sie beschäftigt sich damit mehr als mit ihrer Gesundheit.

Habt Ihr ERfahrungen damit, wenn man zur Anschlussheilbehandlung mitfährt ? Ich wollte das tun, weils der letzte "Urlaub" sein könnte.

Danke Euch
Claudi
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  #3  
Alt 08.04.2008, 11:51
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Blume68 Blume68 ist offline
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Beiträge: 1.752
Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Hallo Didi-mei,

nicht dass du denkst, ich wollte nur von mir erzählen.
Es war eher als Antwort auf deine Frage gedacht "wie macht
ihr das?"

Das Problem mit dem Appetit haben wir auch - es hilft
nur, immer Kleinigkeiten anzubieten. Oder irgendwas kräfigendes
reinzumischen, hab ich hier gelesen. Viel geht eben nicht.
Und das "Haarproblem" kennen wir auch...ach, es ist traurig
alles.

Wünsche dir Kraft!!

Blümchen
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  #4  
Alt 08.04.2008, 15:15
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Hallo Ihr Lieben,
das Problem mit dem Essen ist für uns Angehörige,die wir ja nur das Beste wollen,wirklich groß.Ich biete meinem Mann alle zwei Stunden eine Kleinigkeit an und mische auch hochkalorisches Pulver in fast alles.Gibt es in der Apotheke,lasst Euch da beraten.Obwohl er immer noch keine richtige Lust zu essen hat,hat mein Mann so sein Gewicht von 57 auf jetzt 63 Kilo steigern können.
Die Frage:"was kommt nach....",da habe ich für mich beschlossen sie mir nicht mehr zustellen.Erstens kann sie mir doch niemand beantworten und Zweitens:was würde ich mit dem Wissen heute schon anfangen,mich verrückt machen höchstwahrscheinlich.
Ich versuche soviel wie nur irgendmöglich an Information zusammeln,damit man nicht ahnungslos da steht,letztendlich können mir die Ärzte nur die Fragen beantworten die ich auch stelle,also brauche ich Informationen.Diese beziehe ich aber nicht ausschließlich auf unsere Situation da ich auch weiß es kann so oder so verlaufen.
Seit der Diagnose ist alles anders,ich reagiere auf die jeweilige Situation,gehts ihm schlecht versuche ich heraus zu finden warum und wie kann ich helfen.Geht es ihm gut versuche ich diesen Zustand so lange wie möglich festzuhalten.Das alles ist nicht immer leicht,aber es geht halt nicht anders.Ich glaub das wichtigste für uns Angehörige ist zu zeigen das wir immer da sind für unsere Lieben,ob nun im Gespräch oder tatkräftig.Planen geht bei uns überhaupt noch nicht,in ein,zwei Stunden kann das Befinden schon wieder ganz anders sein,darauf habe ich mich jetzt eingerichtet.Aber damit kann ich jetzt einigermaßen umgehen und mach mich nicht verrückt weil irgendwas nicht nach Plan läuft.
Jetzt habe ich schon wieder einen Roman geschrieben,dabei wollte ich Euch nur sagen das es sich mit der Zeit "einspielt",jeder findet den für sich richtigen Weg.Es ist traurig das wir diesen Weg gehen müssen, aber bitte nie aufgeben!

LG Lissi
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Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

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  #5  
Alt 08.04.2008, 19:06
triebi triebi ist offline
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Hallo Claudia,

wir haben im Februar die Diagnose kleinzelliges BC bekommen. Meine Mutter ist psychisch krank und wurde nicht völlig über den Verlauf dieser Krankheit aufgeklärt. Auch ich bekam von dem behandelnden Arzt eine Lebensdauer von ca. 1 1/2 Jahren gesagt statistisch gesehen.

Nach drei Wochen bereits habe ich mich an die hiesige Hospizgruppe gewandt und habe dort alle 4 Wochen einen Gesprächstermin. Allein kann ich das nicht bewältigen.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine Kinder nicht mehr zu Oma Helga fahren können und daß sie evtl. noch nicht mal die Einschulung von Finja nächstes Jahr miterlebt. Sie hat die drei Chemos sehr gut verkraftet. Nun bekommt sie noch eine. Der Tumor ist wohl nicht mehr zu sehen gewesen beim MRT. Sie hat sich so sehr gefreut darüber.

Jetzt ist es an der Zeit, mir zu überlegen, was mir noch auf dem Herzen liegt. Was ich sie noch fragen will. Bin bei meiner Oma aufgewachsen und da sind doch noch einige Fragen offen. Evtl. möchte sie noch Verwandte besuchen, die sie lange nicht mehr gesehen hat. Vielleicht habt ihr beide auch noch das ein oder andere zu "erledigen".

Ich wünsche Euch viel Kraft!

LG Sandra
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  #6  
Alt 09.04.2008, 07:19
didi-mei didi-mei ist offline
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Hallo an Alle !
Vielen Dank für die super Antworten...
@Blümchen: es tut mir doch auch gut von Euch was zu hören. Ich denke keinesfalls, dass Du nur von Dir schreiben möchtest. Ist aber auch bei Dir ne harte Geschichte. Wie alt seid Ihr ?

@ Lissi 2: vielen Dank für den lieben Beitrag, Du schreibst so positiv und kraftgebend. Ich denke da steckt viel Wahres drin, aber sieh das mal immer in dieser schweren Zeit. Ich weiß auch, dass ich nur reagieren kann, aber gerade das macht mich unheimlich wütend auf das Schicksal.

@Triebi: Das mit dem Erledigen bzw. noch was Schönes unternehmen ist auch ein guter Gedanke, das überlege ich auch schon. Unternehmungen oder gar Urlaube kann ich nur vom Zustand meiner Ma abhängig machen. Sie fühlt sich daheim auf der Couch am besten :-) Erledigt (rein formal) ist alles.......denn,

wisst Ihr meine Wut auf das Schicksal hat noch mehr Gründe. 1997 fing meine Familie (Mama, Papa, Bruder, ich) an auseinanderzufallen. Mein 19 Jahre älterer Bruder ließ sich nach der Scheidung von seiner Frau völlig gehen. Meine Eltern nahmen ihn auf und gingen bald selbst daran kaputt. Nur noch Streit. Ich war erst 17, hatte aber stets die Aufgabe auf alle aufzupassen, dass nichts eskaliert. Im Mai 2000 verstarb mein Bruder an plötzlichem Herzversagen. Im September 2000 auch noch mein Vater, weil er das alles nicht verkraftete. Ich war also 20 und hatte die Hälfte meiner Familie verloren und nur noch die Sorge um meine Mutter. Wir haben uns jetzt also 8 Jahre gegenseitig umsorgt - und jetzt das ?!!!!!! Das ist doch nicht wahr ! Mit 28 bin ich bald allein auf der Welt ? Entschuldigung aber Gottesglaube oder "Alles hat seinen Sinn"......neeee. Das ist zu viel !
Sorry, das ich mich abgelassen habe, aber ich hoffe so könnt Ihr manche meiner Zeilen besser verstehen.

Traurige Grüße
Claudi
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  #7  
Alt 09.04.2008, 07:33
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Liebe Didi-mei,

schimpf ruhig, das tut auch mal gut!!

Unser beider Geschichte ist ja ähnlich, ich bin 40 Jahre, meine Ma 75 Jahre alt.

Nein, man kann sich sicher nicht immer sagen, alles hätte einen Sinn. Man darf auch mal "wüten" und mit dem Schicksal hadern!

Sagt die der Name Kübler-Ross etwas? In einem ihrer Bücher habe ich mal den Rat gelesen, sich ein Stück Schlauch o.ä. zuzulegen, und seine Wut einfach mal an einem Kissen, oder was immer greifbar ist, auszulassen. Der biegsame Schlauch hat den Vorteil, er schnellt nicht zurück, und du kannst dir selbst nicht wehtun. Ich weiss nicht, ob es dir hilft - ist nur so eine Idee.

Ansonsten vielleicht einfach mal die Stereoanlage bis zum Anschlag aufdrehen, mit der entsprechenden Musik...oder wohnst du nicht allein?
(Ich meine, abgesehen von Mit-Mietern )

So, ich muss was tun - fühl dich gedrückt!!

vom Blümchen
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