Die Zeit heilt alle Wunden?

[stella29]

Hallo Sandra,

lese jetzte erst DEINE Geschichte, du schreibst, wie du deinen Papa zuhause hattest und ihr sooo liebevoll Abschied genommen habt. Ihr wart wirklich ein Trauerhaus, wie es sich jeder wünschen würde. Dein Papa wäre mächtig stolz af Euch gewesen . Ich stelle es mir allerdings auch sehr schmerzhaft vor, kann es leider nicht beurteilen, denn Papa starb im KH - genau dort,wo er nie sterben wollte Habe genauso wie du die ängstlichen Augen in erinnerung mit diesen schlimmen an Luft röchelnden Geräusch. Sein Gesichtsausdruck als er starb war ängstlich. Leider blieben wir nur eine halbe Std. noch an seinem Bett, ich musste weg, es lag da nicht Papa. Er sah so fremd aus. Heute, bereue ich das sehr, ihn allein gelassen zu haben. Wäre ich doch nur länger bei ihm geblieben - evtl. hätte ich auch einen friedlichen Gesichtsausdruck erlebt. Nur ich hatte Angst, Angst vor noch schlimmeren Bildern. Hatte noch nie jemanden beim Sterben begleitet oder tot gesehen. Heute schäme ich mich für meine Angst. Das belastet mich ein bisschen.

Das mit dem Verbrennen der Krebszellen ist mein einziger Trost, ansonsten find ich die Vorstellung einfach grausam. Aber ebenso Erdbestattung.

Aber genug nun - du sollst die dieses WE entspannen und auf andere Gedanken kommen. Ich drück dich und bin Sonntag in Gedanken bei dir - du schaffst das !

ganz lieben gruß

[Tanni2006]

Liebe Sandra,

ich denke heute an dich! Ich wünsche dir viel Kraft den Tag zu überstehen, aber ich weiß du packst das!

Tanja

[Desi]

Hallo liebe Sandra!
Ich denke heute an dich und drück dich.
Du wirst den Tag überstehen.
Und denk immer daran, dein Dad ist immer bei dir.
Meld dich wenn du wieder von deinem WE Trip zurück bist.

[Desi]

Hallo Sandra!
Wo bisse denn? Meld dich mal!

[Mae-Geri]

Ihr Lieben!

Vielen Dank, dass Ihr am Sonntag an mich gedacht habt. Ich war sehr berührt als ich es gelesen habe.
Ich hab auch die Woche im KK immer mal mit gelesen aber was soll ich sagen? Es geht mir gut!
Ich habe ein soo wundeschönes Wochenende hinter mir und hatte mich Anfang der Woche hier noch nicht blicken lassen, weil ich dieses gute WE Gefühl noch etwas behalten wollte. Und ich hab es immer noch. Was ist passiert?
Ich bin am Samstag mit zu einem Karatelehrgang gefahren, hatte von Anfang an aber klar gestellt, dass ich nicht mittrainieren werde. Ich hatte aufgehört als mein Vater krank wurde und war immer davon ausgegangen, dass ich schon wieder trainieren werde sollte ich DAS irgendwann hinter mir haben. Aber es war nicht so. Ich habe also beim Training zugeguckt und merkte plötzlich, dass ich genau das wieder will. Das es super wichtig für mich ist. Alle waren total nett zu mir, haben mich nicht mit blöden Fragen genervt. Ich hab einfach nur dagesessen und die Stimmung in mich aufgesogen. Abends haben wir dann bei Freunden aus dem Dojo gesessen und auch das war einfach schön. Die Stimmung war sehr angenehm und ich konnte mich in dieser Atmosphäre enstpannen und für mich sehr wichtige Gespräche führen. Das mag alles sehr nach esoterischem Geschwafel klingen aber ich bin an diesem Wochenende einen unglaublich wichtigen Schritt im Umgang mit meiner Trauer und meiner persönlichen Situation gegangen. Das spüre ich sehr deutlich. So auch gestern als meine Ma - mal wieder - total zusammen brach. Es tut mir nach wie vor leid aber ich weiß, dass es mich nicht mit runterziehen darf. Denn so kann ich niemanden helfen. Ich habe am WE so viel gelacht und diese etwas unbeschwertere Sandra gefällt mir viel besser. Sonntag hab ich an meinem Papa gedacht aber ich spürte wirklich, dass es o.k. war nicht zu Hause zu sein. Mein Papa war bei mir und es hätte ihn bestimmt sehr gefreut wenn er mitbekommen hätte, dass ich zwar traurig aber tief in mir doch auch irgendwo froh ob dieser wichtigen Veränderungen war. Ich hätte den 60igsten Geb. meines Papas nicht besser und würdevoller verbringen können. Ich trage die Liebe und die Gewissheit meines tollen Paps immer in mir.
Übrigens haben glaube ich alle um mich rum gemerkt, dass an diesem WE "etwas" passiert ist.
Am Mittwoch war ich nach meiner langen Abstinenz wieder beim Training. Es war sehr befreiend und bewegend. Als ich anschließend im Auto saß sind auch ein paar Tränen geflossen, vor Erleichterung und Freude.
Ich bin dann in den Supermarkt habe einen Piccolo Sekt geholt bin zum Friedhof habe dort auf den "60" "angestoßen" (genaugenommen hab ich auch etwas Sekt neben den Grabstein geschüttet) und spürte eine Wärme und angenehme Ruhe in mir.

Ich werde Euch am WE nach und nach in Euren Threads besuchen - wollte aber schnell ein Update für Euch erstellen.

Eure Sandra

[Ela4811]

Hallo Sandra,

es freut mich zu lesen, dass es dir ein wenig besser geht.
Ich finde die Idee mit dem Sekt schön. Ich habe noch ein wenig Zeit, Mam hat erst im Juni Geburtstag...

Ich drück dich
Ela

[Desi]

Liebe Sandra!
Es freut mich von dir zu hören.
Und es freut mich noch mehr, das es dir gut geht.
Ich fand es sehr schön was du geschrieben hast.
Ich denke du hast den richtigen Weg für dich gefunden. Dein Dad wäre stolz auf dich!
Ganz liebe Grüsse