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  #1  
Alt 16.05.2008, 18:55
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klomi12 klomi12 ist offline
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Standard AW: Diagnose: Frührezidiv

Hallo Mosi-bär,

du bist jetzt schon die zweite mit Drainage und mehreren Tagen KH-aufenthalt nach der Bauchspiegelung. Wir haben heute im Rahmen der Voruntersuchungen mit mehreren Ärzten gesprochen. Von 4 Ärzten haben 3 meiner Mama gesagt, daß das trotz Verwachsungen kein komplizierter Eingriff ist und daß sie trotz Narkose am Dienstag das KH wieder verlassen kann, wenn alles planmäßig verläuft. Von Drainage. Katheter etc. war da nicht die Rede. Nur der Chefarzt hat da eine andere Ansicht. Aber der würde meine Mutter auch am liebsten sofort operieren, um den Tumor zu entfernen. Der war beleidigt, daß wir nur eine Spiegelung machen wollen, um danach zu entscheiden, was wir tun. Anstatt seinem Rat zu folgen, einen Längsschnitt machen zu lassen, damit er gucken kann, wie es aussieht und um dann den Tumor sofort am Montag zu entfernen.
Das geht uns aber zu schnell. Mittwoch sollte nur ein Ultraschall vor der nächsten Chemo gemacht werden. Jetzt will sie ein Chefarzt, der sie nicht kennt und den vor allem meine Mama nicht kennt, die Chemo absetzen und versuchen, sie tumorfrei zu operieren. Ohne Zweitmeinung lassen wir gar nichts mehr machen. Zumal uns mehrere Ärzte gesagt haben, daß 1 oder 2 Wochen nicht viel ausmachen. Und der ist beleidigt und wollte meine Mama sogar fast nicht spiegeln. Weil sie eine OP verweigert. Aber nicht grundsätzlich. Wenn bei der Spiegelung etwas passiert, darf er schon operieren. Aber er soll den Tumor drin lassen. Jetzt haben wir aber schriftlich festgelegt, was wir wollen. Dafür macht er uns jetzt die Spiegelung madig. Hatte ich jedenfalls den Eindruck, weil er dann von Komplikationen sprach und von einem größeren Schnitt etc.. Vielleicht war er sauer, weil wir seinem Urteil nicht vertrauen. Aber am Mittwoch konnten wir unsere Bedenken nicht äußern, weil wir noch das Gespräch mit unserem Onkologen abwarten wollten, der den Fall meiner Mama ja schon länger kennt. Und heute Morgen hat das 1.Aufklärungsgespräch mit einer Assistenzärtin stattgefunden. Er hat also erst von unseren Plänen erfahren, als er seiner Oberärztin seine Vorgehensweise am Montag erklären wollte. Und dann haben wir ihm dazwischengefunkt. Aber vorher war das ja leider nicht möglich. Wir haben ja auch erst heute Morgen seine Bericht von der Untersuchung am Mittwoch gelesen, in dem er seine Vorgehensweise darlegt. Für uns hörte es sich aber so an, als wollte er erst nur spiegeln und nach einem Gespräch operieren. Zum Glück war die Ärztin, die dann ein 2.Aufklärungsgespräch mit uns führte, weitaus verständnisvoller. Und auch der Oberarzt, der bei meiner Mama das Rezidiv entdeckte und den wir zufällig getroffen haben, konnte wieder Ruhe hereinbringen. Jetzt hoffen wir für Montag das Beste. Auch wenn der Chefarzt die Spiegelung wohl persönlich vornimmt. Wir haben doch schriftlich fixiert, was wir wollen. Und da muß er sich doch dran halten. Vielleicht kann ja jeder "Wald- und Wiesenarzt" (verzeiht diesen Ausdruck) den Tumor entfernen. Was aber wenn nicht? Daher wollen wir ja erst nur die Spiegelung. Ich glaube, meine Mama traut dem Arzt trotz Erklärung nicht so recht.
Bis Montag ist ja noch etwas Zeit zum Nachdenken. Das war echt ein anstrengender Tag heute, von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Dazu noch das ganze Hin und Her. Außerdem muß man das jetzt erst mal alles sacken lassen. Aber verstehen kann ich meine Mama schon. Richtiges Vertauen zum Chefarzt hat sie nicht entwickelt. Leider war es heute für ein Gespräch mit ihrem Onkologen schon zu spät. Mal gucken, wie wir Morgen über die ganze Sache denken.

Liebe Grüße und danke für Deine Antwort.

Andrea.
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  #2  
Alt 26.05.2008, 23:53
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klomi12 klomi12 ist offline
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Standard AW: Diagnose: Frührezidiv

Hallo liebe Forumsleser/innen!


Ich habe gerade mal etwas Ruhe und wollte berichten, was in der letzten Woche so passiert ist.
Meine Mama hatte ja am letzten Montag ihre Bauchspiegelung und nur ihre Bauchspiegelung. Das wußte zum Schluß auch die ganze Station. Egal. Hauptsache die Wünsche meiner Mama wurden respektiert.
Die Spiegelung verlief normal und ohne Komplikationen trotz vorliegender Verwachsungen. Sie wurde auch am Mittwoch schon wieder entlassen. Sie hatte zwar eine Drainage, die ihr aber schon am Dienstag gezogen wurde. So konnten wir wenigstens den 5.Geburtstag meines Sohnes mit meiner Mama feiern. Das haben wir auch ausgiebig getan. Meine Mama hat sich tapfer geschlagen. Aber das mit unserem gemeinsamen Urlaub, auf den wir uns schon soo lange gefreut haben (Wir wollten eigentlich schon letztes Jahr fahren, aber da wurde ja der EK bei meiner Mama entdeckt. Das Verschieben um 1 Jahr hat leider auch nichts gebracht. Soll wohl nicht sein.), wird leider wieder nichts. Denn Morgen bringe ich meine Mama wieder ins Krankenhaus zur Laparotomie fast 1 Jahr nach ihrer 1.OP. Der Tumor muß raus.
Wir haben aber wohl Glück im Unglück, weil der komplette Bauchraum bis auf den einen Tumor tumorfrei ist, wie die Spiegelung gezeigt hat. Auch die Spülung, die gemacht wurde, weißt keine bösartigen Zellen auf. Genaueres über die Art des Tumors läßt sich leider aufgrund der vorliegenden Verwachsungen nicht sagen. Das wissen wir erst nach der OP. Jetzt hoffen wir nur, daß meine Mama alles so gut übersteht wie beim 1.Mal. Und das sie dieses Mal tumorfrei operiert werden kann. Obwohl die Chemo beim 1.Mal doch alle Reste gekillt hat, wie wir jetzt nach der Spiegelung wissen. Denn dort, wo sich der Tumor jetzt befindet, hatte sie keine Tumorreste mehr. Und dann bekommt sie noch eine Chemo. Aber kein Carboplatin/Taxol und auch kein Caelyx. Aber was dann? Topotecan oder Gemcitabin ist wohl im Gespräch. Jetzt habe ich hier im Forum schon mal etwas über einen Chemosensibilitätstest gelesen. Kann mir jemand mehr dazusagen bzw. mir sagen, wo ich Informationen zu diesem Thema finde ? Denn noch eine Chemo, die nicht wirkt, können wir nicht gebrauchen. Dankeschön schon im voraus.

So, das wär´s für heute. Ich werde jetzt versuchen, Schlafen zu gehen. Aber obwohl es nicht so eine große OP ist wie beim letzten Mal werden wird, mache ich mir doch schrecklich viele Sorgen um meine Mama. Denn immerhin ist es eine OP mit erneuter Narkose. Und es kann ja immer zu Komplikationen kommen. Das war auch schon bei der Spiegelung so. Da war ich auch so nervös und durch den Wind. Schlimmer als bei der 1.OP. Vielleicht, weil man jetzt schon weiß, gegen wen man kämpft. Und wie stark dieser Gegner ist.
Aber das ist meine Mama auch. Und unsere Familie ebenfalls. Ich sollte mir ein Beispiel an meiner Mama nehmen. Ich bewundere sie total für ihre Haltung und ihre nach außen hin getragene Ruhe und Gelassenheit.
Klar hat sie auch ihre Tiefpunkte. Dann weint sie bzw. weinen wir zusammen und sind fertig. Aber dann rappeln wir uns wieder auf und es geht weiter. Und das finde ich soo toll an ihr und das macht mich auch sehr stolz. Daß sie den Kopf nicht hängen läßt, sondern kämpft.
Und ich hoffe und wünsche mir, daß sie für ihren Kämpfergeist auch belohnt wird.
So wie ich allen Betroffenen und ihren Familien das wünsche.
Denn wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zum Schluß.


Liebe Grüße an alle,

Andrea.
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  #3  
Alt 05.06.2008, 19:37
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klomi12 klomi12 ist offline
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Reden AW: Diagnose: Frührezidiv

Hallo liebe Forumsleser/innen ,

es hat etwas gedauert, aber jetzt kann ich berichten, wie es meiner Mama so in der letzten Zeit ergangen ist, da wir heute den entgültigen Befund erhalten haben.
Also die OP hat meine Mama gut überstanden. Sie war zwar nicht ganz einfach aufgrund der vielen Verwachsungen, aber es mußte diesmal bei der Tumorentfernung nichts vom Darm weggeschnitten werden. Der Darm war allerdings ziemlich verwurschelt und beim Entwirren bzw. bei der Tumorentfernung ist er auch verletzt worden. Aber alles ist gut gegangen. Die Tumormasse konnte komplett entfernt werden. Man hat die Verwachsungen teilweise gelöst. Aber von einer erneuten Bauchspiegelung hat man meiner Mama schon abgeraten.
Die werden wir hoffentlich auch nicht niemals mehr brauchen.
Denn heute kam der entgültige histologisch-pathologische Befund.
Und ich kann es immer noch kaum glauben. Aber es hat sich herausgestellt, daß es sich bei dem Tumor um eine gutartige Zyste handelt, die von Verwachsungen umgeben war. Es konnten keine bösartigen Tumorzellen nachgewiesen werden!!!
Und ich kann meinen Thread also umbenennen in:
Fehldiagnose: Frührezidiv.
Meine Mama wird Morgen entlassen, bekommt keine Chemo, sondern nimmt ihr normales Nachsorgeprogramm wieder auf.
Und sie ist jetzt 9 Monate tumorfrei!!!
Mehr kann ich im Augenblick gar nicht schreiben, weil ich es irgendwie nicht fassen kann. Aber nach fast zwei Monaten Leben mit der Diagnose Frührezidiv, fällt es schwer umzudenken. Ich traue mich beinahe nicht, mich zu freuen aus Angst vor dem nächsten Hammer.
Meiner Mama geht es da ähnlich. Eben noch schwer krank, jetzt auf einmal "gesund"? Auch so etwas muß man erst verarbeiten.
Aber ich denke, ich werde heute Abend doch ein Gläschen trinken und mich freuen.
Glückwunsch auch an alle anderen, die diese Woche etwas Positives zu berichten hatten.
Und allen übrigen wünsche ich alles Gute, wenig NW und viel Kraft im weiteren Kampf.
Und nochmals vielen Dank an alle hier im Forum, die mir geantwortet und geholfen haben.

Liebe Grüße an alle,

eine sehr glückliche Andrea (die heute die Welt der Smileys für sich entdeckt hat.)
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  #4  
Alt 05.06.2008, 19:46
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Diagnose: Frührezidiv

Hallo liebe Andrea,

das ist ja eine supertolle Nachricht! Auch ich konnte es kaum glauben, als ich las, daß es keine bösartigen Zellen gab!

Juhuuuuu! Kein Frührezidiv!!!!!

Ich kann mir gut vorstellen, daß ihr euch gar nicht traut, euch zu freuen! Ich glaube, auch eine solche Nachricht kann ein echter Schock sein. Plötzlich ist alles anders, wenn auch im positiven Sinn!

Ich freue mich mit euch! Ich wünsche deiner Mutter alles Gute und baldige Erholung von der OP!!!!!

Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

Feiert schön!

Liebe Grüße
Mosi-Bär

Diese Meldung gehört eigentlich in den Thread "Auch mal Positive Nachrichten!"
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  #5  
Alt 05.06.2008, 19:58
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Diagnose: Frührezidiv

liebe andrea,

was für eine schöne nachricht!!!!
daß ihr einen solchen gedankenumschwung erstmal "verdauen" müßt, ist klar. und ihr habt ja schwere sorgen ausgehalten, auch wenn sie sich jetzt als unnötig erwiesen haben. das kostet einfach kraft.
vielleicht könnt ihr aber trotzdem schon ein bißchen feiern?!

weiterhin alles gute!
linnea
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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  #6  
Alt 05.06.2008, 21:07
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Bessie Bessie ist offline
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Standard AW: Diagnose: kein Frührezidiv

Hallo Andrea!

Gute Nachrichten sind hier immer willkommen. Da seid ihr ja noch einmal mit einem Schrecken davon gekommen. Ich wünsche es euch von ganzem Herzen dass es so bleibt.

LG
Bessie
__________________
Glücklich, wer alles zum Guten wendet und auch das Widrige sich zum Gewinn macht.
(Thomas von Kempen)


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  #7  
Alt 05.06.2008, 23:20
vivi2007 vivi2007 ist offline
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Beiträge: 83
Standard AW: Diagnose: Frührezidiv

Liebe Andrea,

ich freeeeeuuuuuuuueeeeeeeee mich so sehr mit Euch. Ich habe sehr viel an euch gedacht. Gott sei Dank ist es kein Krebs.
Am liebsten würde ich sofort zu euch kommen und deine Mama und dich ganz
doll knuddeln.
Viele liebe Grüße
Miriam
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