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  #1  
Alt 02.06.2008, 09:36
stella29 stella29 ist offline
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Registriert seit: 13.02.2008
Beiträge: 810
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Das kommt der Geschichte meines Papas sehr ähnlich... Papa hatte auch Nierenversagen - keine Dialyse mehr, da er schon Krebs im Entstadium hatte. Er fiel Samstag in so eine Art Tiefschlaf, wachte nur immer paar Minuten täglich auf, schlief dann wieder weiter. Donnerstag verstarb er dann, hat einfach aufgehört zu atmen als wir bei ihm waren. Er hat es auch 6 Tage noch geschafft. Man kann wohl innerhalb einer Woche - mal nach 2 Tagen, mal nach bis zu 7 Tagen erst drann sterben. Für mich war das auch ein Zeichen, er wollte einfach nicht sterben, deshalb hat er es noch solange geschafft

Hoffe es hilft dir bisschen hier zu schreiben - wir lesen immer mit !
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #2  
Alt 03.06.2008, 00:39
phl phl ist offline
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Registriert seit: 31.05.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Danke.
Naja, wüsste jetzt auch nicht, was ich da noch zu schreiben sollte.
Hat mir jedenfalls ein bisschen geholfen, über das ganze - wenn auch anonym - ein wenig zu sprechen.
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  #3  
Alt 03.06.2008, 11:03
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
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Ort: Köln
Beiträge: 234
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Hallo PHL!

Es stimmt mich traurig zu lesen, dass Dein Freund in so jungen Jahren der Krankheit erlegen ist.
Ich hoffe, dass Du Deine Vorwürfe ein bisschen ablegen konntest, denn sie werden Dir in Deiner Trauer nur im Wege stehen. Es ist jedoch völlig normal, dass man im Nachhinein über viele Dinge nachdenkt, und einfach glaubt, man hätte vieles besser machen können, sollen, dürfen, müssen.
Ich weiß, dass es hart klingt, wenn man lesen muss, dass man dankbar dafür sein sollte, dass der Verstorbene ruhig und in Frieden einschlafen durfte.

Wir sollten dankbar dafür sein, dass wir die gewisse Zeit, die wir hatten, mit ihnen verbringen durften.

LG Röbi
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #4  
Alt 03.06.2008, 17:05
phl phl ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Genau, das stand auch in seiner Traueranzeige.

Danke für die Zeit, die wir mit dir verbringen durften.
Wir haben dich über alles geliebt.

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  #5  
Alt 03.06.2008, 21:56
Benutzerbild von Pflegefrau
Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Beiträge: 208
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Ich empfinde es als sehr schlimm, wenn ein junger Mensch sterben muß. Der Tod kommt immer zu früh, egal ob plötzlich oder nach längerer Krankheit! Dein Freund wollte nur mit seiner Familie diese Sterbephase durchleben und das muß man akzeptieren, auch wenn Du ihm gerne beigestanden hättest. Ich habe im Dezember meine 28jährige Tochter verloren. Auch sie starb an Krebs mit allen Höhen und Tiefen, drei Jahre lang ein ständiges Auf und Ab. Sie wurde die ganze Zeit bis auf die letzten zwei Tage von ihren Freundinnen, Kolleginnen und Verwandten begleitet und sie wollte es auch so. Sie war immer sehr aufgeschlossen und dankbar. Allerdings die letzten beiden Tage war sie durch das Morphin im Dämmerschlaf. Diese Tage war nur die Familie bei ihr, da sie auch nicht auf Ansprache reagierte. Aber ich bin mir ganz sicher, sie hat alles verstanden und hat gefühlt, dass wir bei ihr waren. Als sie dann in meinem Arm für immer eingeschlafen ist, war es für sie eine Erlösung, denn es gab keine Heilung mehr. Und ein Siechtum hätte ich ihr nicht länger gewünscht. Jeder Tag war ein Stück Abschied.

Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, den Verlust zu verarbeiten. Mir hat es geholfen, den Tod aus Sicht meiner Tochter zu betrachten, da konnte ich sie schweren Herzens loslassen, weil es für sie das Beste war.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft,
Hedwig
__________________

Jeder Tag ist ein Stück Abschied
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  #6  
Alt 03.06.2008, 23:13
Benutzerbild von maja-s04
maja-s04 maja-s04 ist offline
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Beiträge: 710
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Hallo PHL,

es tut mir sehr leid, dass auch Dein Freund so jung sterben musste.
Ich kopiere hier ein Brief von sehr guten Freund von Lukas.

Liebe Grüße
Maja mit Lukas ganz tief im Herzen

"Es macht mich heute noch sehr traurig, dass ich Lukas in seinen letzten Monaten praktisch nicht gesehen habe.
Als er zur Kur gefahren ist, war ich mir sicher, dass bald alles wieder wie früher sein würde, aber leider hat er mir dann ziemlich schnell erzählt, dass er meinte bei sich wieder Metasthasen gefunden zu haben. Ich war sehr verzweifelt, vor allem, als er mir sagte, dass ihm nur noch eine Knochenmarktransplantation helfen könnte. Ich kannte das bloß aus dem Fernsehen und wusste wie schwierig es ist einen passenden Spender zu finden. Als dann ziemlich schnell einer gefunden war, konnte ich das Glück kaum fassen, irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass mit der KMT alles wieder in Ordnung kommen würde.
Leider kam Lukas dann aus der Kur direkt in die Uniklinik und ich merkte bei Telefongesprächen und Chats mit ihm, dass er immer schwächer wurde. Ein paar Wochen vor seinem Tod erzählte er mir per ICQ von starken schmerzen im Bauch und, dass eine Darmspiegelung geplant sei, die dann aber erst doch nicht durchgeführt wurde. Ich habe einfach nur gehofft, dass es alles wieder gut wird. Niemanden hätte ich es mehr zugetraut diesen schweren Kampf zu gewinnen.
Als ich dann ein paar Wochen nichts von ihm gehört hatte, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl, aber ich wollte ihn auch nicht mit Besuchen zu sehr stressen, zumal er mir auch erzählt hat, dass er außer seiner Familie und Jenny niemanden sehen wollte, weil er einfach die Kraft nicht hatte.
Als dann Nachmittags mein Handy klingelte und Micha am Apparat war der das Gespräch mit den Worten "Ich weiß gar nicht, wie ich dir das jetzt sagen soll..." begann, wusste ich, dass das passiert war, was ich nie für möglich gehalten hätte. Lukas ist dieser scheiß Krankheit doch erlegen!
Die Tatsache, dass ich ihn schon längere Zeit nicht mehr persönlich gesehen hatte, tat mir damals wie heute noch sehr weh. Aber ich weiß, dass es für Lukas nicht einfach gewesen wäre uns zu sagen, dass es keine Hoffnung mehr gibt."


Ich habe geantwortet:

"Lieber Bastian!
Wie recht du hast! Lukas tatsächlich, als er erfahren hat, dass für ihn keine Heilung mehr ist, fragte mich: Mutti, wie soll ich meinen Freunden sagen, dass ich sterben muss? Noch vor paar Tagen habe ich doch gesagt, dass alles OK ist?!?

Als Lukas in Essen lag, wollte er keine Besuche. Sogar Jenny oder mein Mann durften nur für 1 Stunde kommen (nur eine Person durfte im Zimmer sein). Lukas Wunsch war, dass ich bei ihm sitze.
Aber in Gedanken war er immer bei Euch!"

Bastian antwortete:

"Das habe ich mir gedacht, es ist ja auch mehr als verständlich, ich würde wohl genauso handeln. "[/
__________________
Ich liebe DICH wahnsinnig mein ENGEL!
In ewiger, inniger Liebe
DEINE Mutti

www.lukas-benedikt.de
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  #7  
Alt 04.06.2008, 01:54
phl phl ist offline
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Registriert seit: 31.05.2008
Beiträge: 7
Standard AW: Das Leben ging vorbei bevor es begann

Hallo, danke für die lieben neuen Antworten.

Das ist auch noch so eine Sache, über die ich mir Gedanken mache. Ich weiß nicht, wie die Krankheit genau verlaufen ist. Ich weiß nicht, ob er vielleicht schon seit der Diagnose wusste, dass keine Heilung in Sicht ist und er dann einfach nur noch das Beste aus seinem Leben machen wollte...
Vieles spricht dafür, vieles dagegen.. er hat wirklich viel unternommen in seinem letzten Jahr, aber das würde er wohl auch getan haben, wenn ein Heilungsprozess stattgefunden hätte, einfach nur, um sich abzulenken... dagegen spricht auch, dass er trotz Krankheit oft von seiner Zukunft gesprochen hat.
Der Gedanke daran, dass er vielleicht schon länger wusste, dass er bald sterben muss, macht mich nochmals unglaublich traurig. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, ob es eher besser ist, dass ich es nie erfahren habe oder ich es lieber wissen wollte, um seinem Tod ein wenig, sagen wir gelassener, entgegenzutreten.

Das sind leider alles Fragen, die er mir nie beantworten wird...


Gute Nacht!
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