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  #1  
Alt 02.07.2008, 21:14
Ronnya Ronnya ist offline
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Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 985
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hallo ihr alle,
Ach es stimmt schon ,die Gedanken die ich mir ständig mache führen ins nichts...aber ich kann es noch nicht abstellen, vielleicht wird es irgendwann aufhören und ich kann Papas Tod akzeptieren,noch fällt es mir sehr schwer..

Ich kämpfe gerade mit der Endlichkeit ,die der Tod so mit sich bringt...es ist jetzt über 2 WO. her und Papa ist noch immer nicht wieder hier und ich kann mir einfach nicht vorstellen das er in 2Mon. auch nicht da sein soll...
Da kann ich stur wie ein kleines Kind sein...

Heute war ich mit meiner Mutter und meinem großem Bruder auf dem Friedhof und es hat so gut getan...wir haben über die letzten Tage mit Papa gesprochen und uns allen sind noch Kleinigkeiten eingefallen, die Papa gesagt hat ...wir haben diese schweren Tage noch einmal gemeinsam hochgeholt(ich für mich mache es jeden Tag) und es war schön darüber zu reden ,es war auch traurig ,wie schon mal gesagt..ich würde eigentlich gerne noch einmal so an seinem Bett sitzen,da war er halt noch da...und jetzt ...
alles ist so seltsam leer ohne ihn .Aus unserer Familie ist jemand herausgerissen worden und diese lücke kann einfach niemand schließen...

Ach mann ich hoffe ich nerve euch nicht mit meinem Geschreibe es dreht sich einfach alles um die selben Gedanken und ich finde keinen Abschluß..
.Ich kann meinen Vater doch nicht einfach so vergessen..ich kann auch nicht aufhören zu trauern...ich hab (wie ihr auch )so viel Leid mitgemacht...ich muss das erst mal verarbeiten und wegstecken...
Nun ja hier ist der einzige Ort(und meine engste Familie) an dem ich meiner Trauer freien Lauf lassen kann...Und eure Worte sind immer (!!!) so tröstlich ,dabei habt ihr alle (Angie Daggi Ela Sunny...usw) euer Päckchen zu tragen...

Es tut gut den PC anzumachen...
Einen schönen Abend noch,hier gewittert es gerade richtig...und ich muss noch mit dem Hund raus...
ich warte noch ein bißchen...hab morgen zum Glück frei...
Regina
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  #2  
Alt 02.07.2008, 22:05
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Ort: Hannover
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

du nervst uns doch nicht!!! Wir machen alle das gleiche durch. Manche sind schon weiter und andere noch nicht. Ich habe mich hier auch schon ausgeheult, wenn es besonders schlimm war und ich stundenlang geheult habe und nicht mehr aufhören konnte...

Mein Papa redet nicht viel über Mama. Vielleicht wie es ganz früher war, aber nicht über die letzten Tage. Ich muss dazu sagen, dass Mam meistens mit mir geredet hat und ich glaube, Papa nimmt mir das übel. Aber ich habe mich nicht anders ihr gegenüber verhalten, habe ich alles noch gesagt und hab versucht, mich in sie reinzuversetzen. Mir fehlt meine Mam auch unendlich und manchmal hoffe ich, dass ich aufwache... Leider ist das kein Traum.

Ich finde es sehr schön, dass du mit deiner Familie so offen darüber redest.

Ich habe ein Gedicht gesucht und gefunden, vielleicht hilft es dir auch...

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen,
jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt,
nicht zulassen, dass unsere Gefühle
dem im Wege stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.

Sergio Bambaren



Ich drück dich

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #3  
Alt 03.07.2008, 12:31
Benutzerbild von AngieM.
AngieM. AngieM. ist offline
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Beiträge: 469
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

du nervst uns doch nicht. Deine Gedanken und Gefühle sind doch ganz normal. Mir geht es doch genauso. Wenn ich bei meinen Eltern im Schlafzimmer bin steh ich immer an Mamas Bett und denke mir, Mensch, vor ein paar Wochen lag sie noch da drin und ich konnte sie anfassen, streicheln und mir ihr reden. Hab ihr mit meinem Papa die Wäsche gewechselt, sie gewaschen und wieder richtig ins Bett gelegt. Ich wünsch mir dann auch immer, es könnte noch einmal so sein und kann nicht glauben, dass es nicht mehr so ist.

Obwohl wir wußten, dass sie nicht mehr gesund wird konnte ich mir nie vorstellen, dass sie irgendwann einmal nicht mehr da ist. Ich denke den Tod eines Elternteils wird man nie richtig akzeptieren können ...

Ich schick dir eine liebevolle Umarmung
Angie
__________________
Meine Mami *21.07.35 +16.05.08
****************************************
Ich lass dich gehen
Und wünsch dir alles Glück der Welt
In diesem Augenblick
Bist du das Einzige was zählt
Lass dich fallen
Und schlaf ganz einfach ein
Ich werde für immer an deiner Seite sein
(Aus "An Deiner Seite" von Unheilig)


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  #4  
Alt 03.07.2008, 17:55
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Beiträge: 389
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

so es hat etwas gedauert aber nun bin ich hier. Ich habe mir in den letzten Tagen nach und nach Deinen ganzen Thread durchgelesen und musste einfach immer wieder Pause machen. So vieles kam dabei immer wieder hoch. Ich bin erstaunt wie ähnlich sich die Geschichten hier teilweise sind.

Du schreibst du kämpfst mit der Endlichkeit die der Tod so mit sich bringt...
Das ist o.k. - das ist normal. Das Erlebte muss erstmal sacken und sich seinen Platz suchen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich erst jetzt in meiner Trauer ankomme und mich ein bißchen zu Hause da drin fühle. Dass ich es als Teil von mir akzeptieren lerne. Manchmal fühlt es sich so an, dass die Veränderungen langsam anfangen o.k. zu sein. Und manchmal denke ich noch heute: Ach das musst du Papa nachher mal fragen. Und dann trifft mich die Erkenntnis hammerhart

Sandra
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #5  
Alt 03.07.2008, 20:41
Ronnya Ronnya ist offline
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Beiträge: 985
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Hallo Ihr Lieben

ELA:
Ich versteh was du meinst...
habe auch immer schon mit meiner Mutter mehr geredet...
Ich kann mir aber nicht vorstellen,das dein Vater dir das übelnimmt...War bestimmt bei Euch auch immer schon so und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern...
Ihr müsst ja auch nicht über die schlimmen Tage reden. In euren Herzen werden sie eh immer präsent sein, das verbindet auch...
Männer sind da halt anders gestrickt(grins)..

Ich hab echt schon son bißchen gedacht, Oh Gott hoffentlich nerv ich die Mädels nicht, bin aber jetzt froh,das das nicht der Fall ist...
Also werde ich weiter meinen Gefühlen freien Lauf lassen...tut ja auch gut...

Heute ging es mir eigentlich ganz gut....
War mit Mutter und Kind und Hund bei meiner Schwester in Wuppertal zum Kaffeetrinken..
Meine Schwester hat alte Fotos vorgekramt,die sie schon vor Jahren hat mitgehen lassen ...ich kannte diese Fotos garnicht...Was war mein Vater doch für ein hübscher Mann...

Im Moment höre ich oft dein Lied Angie...
irgentwie tröstet es mich..es ist soooo schön
und ich bin meinem Papa immer ganz nah wenn ich es höre...
Kannte die Band gar nicht ...

Ach Sandra..
Hab ich ganz vergessen zu fragen..
Hat das mit dem Foto eigentlich geklappt?

O.K. Mädels einen schönen Abend noch...
Danke das es euch alle gibt...
Lieben Gruß
Regina
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  #6  
Alt 03.07.2008, 21:22
Benutzerbild von AngieM.
AngieM. AngieM. ist offline
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Registriert seit: 08.03.2008
Ort: 90766 Fürth
Beiträge: 469
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

freut mich zu hören, dass dich das Lied tröstet. Ich mag es auch sehr, kann es aber nicht immer hören ...

Liebe Grüße
Angie
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Meine Mami *21.07.35 +16.05.08
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Ich lass dich gehen
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Und schlaf ganz einfach ein
Ich werde für immer an deiner Seite sein
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  #7  
Alt 04.07.2008, 10:43
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Registriert seit: 10.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 2.030
Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

ich glaube schon, dass mein Papa mir ein wenig das überl nimmt. Meine Mam hat während der Krankheit manchmal tagelang nicht mit ihm geredet und auch nicht gesagt, wenn sie was wollte (Gehstock usw). Wir hatten eine andere Bindung zueinander, da wir Jahrelang zusammen gearbeitet haben und das verbindet ungemein.

Ich bin nicht stark. Ich kann anderen besser helfen als mir selbst. Habe ich von meiner Mam. Sie hat immer erst an die anderen gedacht und dann erst an sich (wenn überhaupt).

Bin heute ein wenig durch den Wind. wir mussten gestern Abend unseren Hamster einschläfern lassen. Die Kleine ist bei uns geboren, wäre nächsten Montag 2 geworden. Sie hat sich nur noch gequält und dagegen gekämpft. Hat mich so an Mam erinnert. Die Mutti von der Kleinen ist auch erst vor kurzen gestorben, aber normal. Als der Arzt ihr die Spritze gegeben hat, sind mein Freund und ich raus gegangen. Ihm kamen sogar die Tränen. Das kenne ich nicht von ihm...
Jetzt beerdigt mein Papa die Kleine neben ihrer Mutti. Ihr Bruder (wird nächsten Monat 2) und ihr Papi (bereits 2 1/2 Jahre alt) kommen dann auch dahin. Mein Papa versteht das bei Tieren nicht so, macht es aber...

Hab dann noch nachts den kafig gemacht. Ich konnte ihn nicht bei uns stehen haben, dass ging gar nicht. Jetzt bin ich müde und hab Kopfweh.

Kannst du mir sagen, wie die Band heißt und das Lied (genau)? Vielleicht ist das was für mich...

Ich höre immer wenn ich einen Depri habe, Nightwish. Zu bestimmten Liedern habe ich schlechte Nachrichten bekommen und dann kann ich richtig doll weinen. Tut manchmal auch sehr gut, mal alles raus zu lassen...

Ja, ich liebe meine Mam sehr. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis. Ich habe über ALLES mit ihr geredet. Und sie hat mir oft in den Hintern getreten, wenn ich einen Durchhänger hatte... Bestimmte Erinnerungen während der Krankheit sind besonders wichtig für mich und das zeigt, wie sehr sie mich geliebt hat.

Am 23.12. hatte ich Geburtstag. Meine Mam hat es noch gewußt und mich angerufen und mir gratuliert - mir kamen die Tränen... Monate voher (August) da hatte meine ältere Schwester Geburtstag und da hat sie nicht mehr angerufen. Als sie bereits im Sterben lag und mich sah, dass hat sie gelächelt und als ich gehen wollte, hat sie mich mit letzter Kraft festgehalten. Mein Papa hat das gesehen und sich gefreut darüber... Ich liebe meine Mam und der Tod ist das schlimmste, was passieren konnte.

Ich habe auf dem Schreibtisch ein Foto von ihr, gehalten von einem Engel als Schaf auf einer Wolke. Und wenn ich mal nicht weiter weiß, schaue ich es mir an.

Irgendwann sehen wir unsere Lieben wieder. Nur weil ich daran fest glaube, kann man es ertragen.

Und manchmal denke ich noch nach fast 6 Monaten, dass meine Mam wieder kommen muss, dass das alles ein Traum war... Leider ist das nicht der Fall.

Mir geht es zur Zeit nicht so gut. Ich war lange nicht mehr auf dem Friedhof, nur dort finde ich für eine Weile meinen inneren Frieden. Ich werde morgen hin gehen. Ich wohne leider weiter weg und kann nicht so oft hin...
Und dann habe ich noch ein Ritual, was mir einigermaßen hilft. Aber dennoch zieht es mich ab und zu runter...

So jetzt ist es doch ein wenig lang geworden... sorry... Ich bin 31 Jahre alt.

Drück dich

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!

Geändert von Ela4811 (04.07.2008 um 10:44 Uhr) Grund: Was vergessen
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