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  #1  
Alt 10.07.2008, 19:57
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,

na, noch keine Ruhe eingekehrt. Adenokarzinom ist nicht unbedingt mein Gebiet. Meine Mom hat ja einen Kleinzeller. Dennoch, sie hat auch alle von Dir benannten Chemomedis bekommen. Allerdings nicht alle zusammen. Das letzte was Du anführst, das Dexamethason ist Cortison und dient im Grunde genommen der Unterdrückung von Entzündungs- und Allergiereaktionen des Körpers.

In jedem Fall ist die Kombination sicherlich heftig. Meine Mom war zu Beginn der Chemo ebenso. Teilnahmslos, lethargisch, ergeben. Ich konnte nicht damit umgehen, normalerweise ist sie eben ganz anders und hinterfragt nahezu alles.

Meine Mom bekam damals auch viel Schmerzmittel. Zu der Zeit war ich der Meinung dass es zu Ende geht, sie wirkte auf mich so. Diese Phase hielt bei meiner Mutter etwa 3 Wochen an. Davon hat sie eine Woche lang kein Wort gesprochen, fast nur geschlafen. Egal was ich fragte, ich bekam bestenfalls ein Schulterzucken wenn überhaupt eine Reaktion erfolgte.

Was ich Dir damit sagen möchte ist, dass zumindest bei meiner Mutter der Zustand, der mich in die größte Panik meines Lebens versetzt hat, vorübergehend war. Meine Mutter hatte keine Fernmetastasen zu dem Zeitpunkt. Aber gerade zu Beginn werden die Schmerzmittel sehr hoch eingestellt. Außerdem steht der Körper einer außergewöhnlichen Belastung gegenüber. Ganz davon abgesehen schafft die Psyche es ja auch nicht so schnell, diesem neuen "Lebensgefühl" gegenüber zu stehen.

Ich hoffe, es ist bei Euch ebenso.
Was Ihren Sohn angeht... ich kann Dir dazu nichts mehr sagen. Ich vermute aber dass Deine Schwester ihm vermutlich dennoch helfen möchte. Sicher schlimm für Dich Dir das ansehen zu müssen. Den Bruder meiner Mutter habe ich in dem ganzen Jahr seit Erkrankung 2 mal gebeten, spontan bei ihr vorbei zu sehen. Das erst mal kam er (sonst auch, aber sehr selten), das zweite mal war letzte Woche, es ging meiner Mutter seehr schlecht und sie kam mit der Einsamkeit nicht zurecht.

Am Abend habe ich ihm dann gesimst dass es ihr etwas besser geht; er nicht kommen MUSS, sie sich aber sicher sehr freuen würde.

Er hat nicht einmal angerufen. Erst gestern.
Soviel zum Blut das soviel dicker sein soll als Wasser. Mir fällt es auch sehr schwer dann ncith mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Aber mit der Zeit akzeptiert man immer mehr dass jeder anders damit umgeht. Allerdings vergesse ich das nciht. Weiß Gott nciht. Und das Wort Respekt wäre dann fehl am Platze.

Sorry, medizinisch kann ich Dir nicht mehr dazu sagen. Regina und all die anderen aus dem Adenonest (Adenokarzinom inoperabel heißt der Thread glaube ich) sind da wesentlich fachkundiger.

Ich denke an Euch und drücke die Daumen dass es ebenso vorübergehend ist wie bei meiner Mom.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
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ist die Erinnerung
des Herzens
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  #2  
Alt 17.01.2009, 16:13
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***anja*** ***anja*** ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

HAllo an alle ,
so - nach nun einem halben Jahr ( unglaublich wie schnell die Zeit vergeht) möchte ich mich mal wieder melden.
Meiner Schwester geht es sehr schlecht - die Chemotherapie wurde nach 3 Zyklen mangels Erfolg abgebrochen.
Sie kam dann gleich im Anschluss in die Studie mit Tarceva und Pemetrexed ( Alimta) - bekommt also seit nun 21 Wochen täglich ihr Tarceva und alle 3 Wochen eine Infusion mit Alimta.
NAch einem anfänglichen Hoch - dies hielt ca 2 Wochen an - verschlechterte sich ihr Zustand von Tag zu Tag.
Sie hat mittlerweile 30 Kilo abgenommen - das Waser in der Lunge und im Herzbeutel wurde bereits mehrfach abgezogen - dies steht iht nun wieder bevor weil sie kaum noch atmen kann.
Seit Weihnachten hat sie enorm abgebaut - sie hat jetzt starke Ödeme in den Füßen, Unterschenkeln , Händen und im Gesicht ( hauptsächlich in der rechten Gesichtshäfte) - kann kaum noch laufen - Treppensteigen geht fast gar nicht mehr - seit ein paar Tagen bekommt sie Panikattacken die ihr den Atem rauben ---
Ihre Haut ist überall gelb ( Lebermetastasen) und sie ist so richtig in sich zusammen gefallen.
Ich mache mich wieder große Sorgen um sie - sie lehnt es zur Zeit ab in die Klinkik zu gehen , sie will bis zum nächsten Termin an dem sie die Infusion bekommt warten.
Wenn ihr Hausarzt bei den Blutabnahmeterminen fragt wie es ihr geht sagt sie immer " MIR GEHT ES GUT " - kein Wort von uhren Beschwerden oder Sorgen und Ängsten -
gestern fragte sie mich, warum sie dass alles überhaupt noch macht ........
Sie leidet auch sehr unter Durchfällen in Abwechsulung mit Verstopfung, täglichem Erbrechen ( sie behält fast nichts bei sich ) , Schwäche und Appetitlosigkeit.
Für uns Angehörige ist klar dass wir sie in allem was sie möchte oder eben nicht möchte unterstützen - aber zur Zeit fühle ich mich sehr hilflos- ich würde gern ihren Arzt informieren auf der anderen Seite respektiere ich ihre Entscheidung es eben nicht zu tun - eine Zwickmühle die mich zur Zeit sehr beschäftigt.

Wenn ich bei ihr bin und sehe wie sehr sich ihr Leben eingeschränkt hat - sie hat ja nur noch einen winzigen Lebensraum - und wie sie mich ansieht bricht es mir einfach das Herz.
Ich habe jetzt wieder viel mehr Angst, dass nun bald der Moment des Abschieds kommt.

Nun ist mein kurzes Melden fast zu einem Roman geworden ....
liebe Grüße an alle
Anja
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  #3  
Alt 18.01.2009, 13:40
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,
das tut so weh, ohnmächtig zusehen zu müssen ...
Dass deine Schwester beim Arzt ihre Beschwerden verneint, könnte daran liegen, dass sie wie meine Mutter Angst vor einem erneuten KH-Aufenthalt hat.
Was die Panikattacken betrifft, wirkt bei meiner Mutter Tavor sehr gut - sie hat auch oft diese Angstzustände, ganz schlimm war's im KH. Vielleicht ist das bei deiner Schwester einen Versuch wert? Es sind Schmelzplättchen, die innerhalb von Minuten wirken.
Ich würde dich so gern trösten, aber ich weiß, dass das eigentlich unmöglich ist - diese Krankheit ist unglaublich grausam ...
Ich wünsche dir von Herzen Kraft und Stärke,
Karin
__________________
"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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  #4  
Alt 20.01.2009, 12:15
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Hallo KArin,
danke für deine lieben Worte - bin heute ziemlich fertig - meine Schwester muss sofort in die Klinik - alle Blutwerte sind total im Keller !!! Es geht ihr jeden Tag schlechter - sie schläft fast nur noch - jeder noch so kleine Handgriff ist eine Qual für sie.

Sie soll Bluttransfusionen bekommen und wenn sich ihr Zustand nicht stabilisiert bekommt sie kein Tarceva und Alimta mehr.

Sie ist am ganzen Körper mittlerweile gelb , sie hat ständig Nasenbluten - die Blutungen sind kaum zu stoppen - essen geht auch nicht ......

Ich muss jetzt erstmal versuchen einen klaren Kopf zu bekommen - ich habe einfach nur noch Angst - uns allen war klar was kommen wird - aber die Angst dass es nun bald soweit sein könnte ist der Wahnsinn.
Liebe Grüße
Anja
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  #5  
Alt 08.02.2009, 19:26
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Beiträge: 29
Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Meine Schwester ist heute morgen verstorben - trotz allem doch plötzlich.
es ging - zum Glück - sehr schnell und sie musste nicht leiden.
aber es tut unsagbar weh.
Danke für all Eure Beiträge und die lieben Worte -
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  #6  
Alt 08.02.2009, 19:33
jutta50 jutta50 ist offline
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Beiträge: 1.440
Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,

mein Beileid.

Jutta
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  #7  
Alt 08.02.2009, 21:39
tina n. tina n. ist offline
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Registriert seit: 23.09.2008
Beiträge: 1.033
Unglücklich AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja

Mein Aufrichtiges Beileid

Tina n.
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