Mit 30 Jahren alleine

[tatin]

Hallo mein Schatz,

ich schicke dir heute mal wieder ganz liebe Grüße in den Himmel.

Deine kleine Tatin

[tatin]

Nicht sie gehen weiter weg von uns,
wir kommen ihnen näher,
jeden Tag ein bisschen mehr.

Türkischer Spruch

[tatin]

Hallo mein Süßer,

na, gestern hast aber wie nasse Füße bekommen. Erst habe ich gut gegossen und dann kam noch so ein heftiges Gewitter. Es hat geschüttet ohne Ende. Heute ist es schon wieder so unerträglich und ich befürchte, du bekommst heute nochmal ne Ladung Wasser ab.

Habe dich lieb!

Deine kleine Tatin

[tatin]

Hallo Süßer,

irgendwie ist mal wieder ein Tag nur zum heulen. Ich vermisse dich so sehr!!

Deine kleine Tatin

[tatin]

Hallo Süßer,

gleich komme ich zu dir und bringe dir Besuch mit. Freu mich gleich bei dir zu sein. Hoffentlich macht das Wetter etwas mit und wir können uns noch ne weile zu dir hinsetzen. Danach wollen wir noch was Essen gehen. Hab ich jetzt schon ein Hunger.

Hab dich lieb!

Deine kleine Tatin

[tatin]

"Kleine Seele ich lass Dich gehn,
denn ich weiß wir werden uns wiedersehn!
Dein Leben hier auf Erden war viel zu schnell vorbei.
Ich liebe Dich, deshalb gebe ich Dich frei.
Dein Leiden hat jetzt ein Ende,
ich übergebe Dich in mächtigere Hände.
Auch wenn mein Herz mich schmerzt so sehr,
die Erinnerung an Dich nimmt mir keiner mehr.
Nun lasse ich Dich gehen fort,
über die Regenbogenbrücke, an einen besseren Ort.
Kleine Seele ich lass Dich gehn,
denn ich weiß wir werden uns wiedersehn!"

[tatin]

Hallo mein Süßer,

bald ist es wieder soweit und ich komme ein Stücken dir entgegen geflogen. Bin echt froh, wenn ich bald Urlaub habe und mich etwas erholen kann. Gehe ganz schön auf dem Zahnfleisch im Moment.
Mit meinem neuen Flitzer habe ich mir echt ne super Freude gemacht. Ich finde es war ne gute Entscheidung und ich bereue es nicht. Schade, dass du es nicht mehr sehen konntest.
Sei mir nicht böse, dass ich heute nicht bei dir war. Dafür habe ich dir eine nette neue Schale für den Herbst gekauft, die ich dann im Herbst bepflanzen möchte. Morgen komme ich auf jeden Fall zu dir.

Habe dich lieb!

Deine kleine Tatin

[tatin]

Hallo mein Süßer,

es ist mal wieder soweit. Hast es ja schon mitbekommen, dass ich morgen wieder zu dir in den Himmel fliege und dir somit ein Stück näher sein kann. Wird mir gut tun, mal wieder am Meer zu sein um Kraft zu tanken, für das was noch alles kommt.

Ich bin in Gedanken ganz feste bei dir und sobald ich wieder zu Hause bin, werde ich dich besuchen. Freu mich jetzt schon darauf!

Habe dich lieb!

Deine kleine Tatin

[tatin]

Hallo mein Schatz,

ich bin wieder im Lande. Habe eben noch Blumenund eine neue Laterne für dich gekauft und freu mich ganz doll auf morgen, wenn ich endlich wieder zu dir kann.

Habe dich Lieb!

Deine kleine Tatin

[heistof]

Hallo Tatin,

hab grad ein bisschen bei dir gelesen,
ich wollt dir nur sagen wie gut ich dich verstehen kann -
mein Schatz ist am 11.07.08 gestorben,
und auch von mir wird teilweise jetzt schon erwartet, dass alles wieder gut sein muß.

Das tut am meisten weh, oder wenn keiner mehr über ihn spricht, als obs ihn nie gegeben hätte, und in meinem Kopf ist er immer, ich will am liebsten ständig über ihn reden....

Ich wünsch dir weiterhin viel viel Kraft.

Ganz liebe Grüße
Heike

[tatin]

Hallo Heike,

ja es ist kein einfacher Weg, den wir nun gehen müssen. Einerseits sollen/wollen wir uns unsere Trauer stellen, sie ausleben, spüren, erleben und auf der anderen Seite sollen wir sofort wieder die "Alten" sein und am Leben teil nehmen. Nur werden wir nie wieder wie früher sein, nie wieder das Leben so unbeschwert und frei genießen können, wie vor der schrecklichen Krankheit.
Aber eins stimmt. Die Trauer verändert sich. Man fällt nicht mehr so tief und auch nicht mehr so oft in ein Loch. Man spürt es, wenn wieder ein Loch auf einem zukommt. Aber leichter ist es trotz allem nicht immer. Aber ich habe wieder etwas meinen Weg im Leben gefunden. Kann mich an Dingen erfreuen, an vielen Tagen sogar wieder das Leben genießen und komme Abends nach Hause und kann zu mir sagen, dass es heute ein schöner Tag war. Daher habe ich auch etwas das Schreiben hier etwas eingestellt, obwohl ich jeden Tag auf der Seite lese. Mein Schatz ist in meinem Herzen und weiß wie ich denke und fühle.

Drücke dich ganze feste
Tatin

[tatin]

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter.

Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.

"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.

"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"

"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"

"Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief.

"Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer.

"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.

"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:

"Aber..., aber – wer bist eigentlich du?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung."

[heistof]

Liebe Tatin,

das Märchen ist schön.

Hoff dir gehts einigermaßen....?

Liebe Grüße

Heike