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Alt 12.08.2008, 13:13
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 938
Standard AW: Glioblastom

Liebe Illy!

Ich habe Eure Geschichte gelesen und möchte Dir nur sagen, daß ich Dich sehr bewundere für Deine Geduld, für Deinen Umgang mit der Krankheit Deines Mannes... Es ist furchtbar traurig, wenn man daneben steht und gerne helfen möchte, wenn man mitansieht, wie ein Mensch abbaut Tag für Tag, wenn man letzten Endes sich nur mehr wünscht, daß der geliebte Mensch friedlich und ohne große Schmerzen die Reise ins Regenbogenland antreten darf, wenn man lernen muß loszulassen... Es kostet enorm viel Kraft, ich habe meine Tante begleitet, sie verstarb vor einem Monat an Magenkrebs mit zahlreichen Metastasen zum Ende...

Du schreibst, daß Du oft nicht weißt, was er mitbekommt... Deswegen will ich Dir eine Geschichte aus unserem Umfeld erzählen:

Von einem Bekannten (Freund von meinem Mann) seine Frau erlitt vor 2 Jahren eine Gehirnblutung, die Ärzte hatten sie nach einer Zeit aufgegeben gehabt, sie lag im Sterbezimmer im Koma. Ihr Mann und ihre Schwägerin haben sie jeden Tag besucht, mit ihr Stunden geredet, eine Krankenschwester meinte mal zu ihrem Mann, daß er seine Zeit besser woanders nutzen solle, sie bekäme ohnehin nichts mit und es wäre nur eine Frage der Zeit... Nach 4 Wochen machte sie das erste Mal ein Auge halb auf, am nächsten Tag ein Auge ganz auf, sonst keine Reaktionen... So verbesserte sich ihr Zustand von Tag zu Tag, heute kann sie selber wieder gehen, essen usw., Beeinträchtigungen sind schon zurückgeblieben, aber es grenzt an ein Wunder, daß sie wieder so zusammengekommen ist. Es ist noch nicht lange her, da habe ich mit ihr gesprochen und sie sagte mir, daß sie sich daran erinnen habe können, daß immer jemand da war und daß sie sie alle schon aufgegeben hatten , außer ihr Mann und ihre Schwägerin und sie ihnen es verdanke, daß sie noch leben würde... Im Moment ist sie auf der Alm auf Urlaub mit ihrer Katze im Gepäck , mein Mann fährt heute noch rauf, um mit ihnen am Abend ihren 2. Geburtstag zu feiern...

Wie sie mir das so erzählt hat, hat es mich so beeindruckt gehabt, deswegen glaube ich, daß man niemals denken darf, daß der Mensch dies oder jenes nicht mitbekommt, nur weil sie darauf nicht so reagieren können, weil ihr Körper die Gestik und das Sprachvermögen behindert... ich denke, daß sie dann viel mehr fühlen können...

Ich wünsche Dir, daß Du ganz viel Kraft und Liebe in Dir weiterhin hast und die nötige Portion Geduld um den schweren Weg Deines Mannes mitzutragen, ihn zu begleiten .

Lieben Gruß
Chrisi
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