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  #1  
Alt 19.10.2008, 16:12
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Mein Vater

Hallo allerseits,

ich bin wieder zurück und es war "so gesehen" eigentlich ein schöner Urlaub . Sonne, eine wunderschöne Gegend und man konnte sogar noch im Meer baden. Die ersten Tage ging es mir dort auch gut, aber die Gedanken holten mich natürlich auch dort ein. Na ja, das war zu erwarten...keiner kann seinen Kopf ausschalten. Ich war mit einer Freundin unterwegs und die wollte ich auch nicht "schon wieder" mit dem Thema zuquatschen. Ich habe mir alle Mühe gegeben, leicht und fröhlich zu sein (ist auch gelungen...). Es war ja schließlich auch ihr Urlaub...

Jetzt bin ich wieder zuhause und wie gern würde ich meinem Papa erzählen, was wir erlebt haben und ihm Bilder zeigen... dazu kommt noch, dass ich meinen letzten Urlaub am Meer (wirklich schon ewige Jahre her) noch mit meiner (inzwischen auch verstorbenen) Oma und meinem Vater zusammen verbracht habe (ich war seither nur mehr in den Bergen unterwegs...). Jetzt sind so viele alte Erinnerungen wieder hochgekommen und ich könnte schon wieder nur noch heulen. Ich glaube, ich habe mich mit diesen Ferien gefühlsmäßig wieder voll an die Wand gefahren. Aber vielleicht muss man so oder so durch diese Tiefs...

Seid ganz lieb gegrüßt,
Leuchtfeuer
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  #2  
Alt 20.10.2008, 21:30
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Lilian101 Lilian101 ist offline
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Standard AW: Mein Vater

hallo leuchtfeuer

auch von mir ..mein herzliches beileid...
ich kam auch gerade aus dem Urlaub mit den Kindern...ich fand es sehr schlimm...für die Kinder aber war er wichtig...es war das erste mal das wir ohne meinen Mann geflogen sind...ich hatte mir erholung und ruhe erhoft..
aber ich wurde immer wieder daran erinnert....es gibt kein Entrinnen...und jetzt da ich wieder zuhause bin..ist es schlimmer als vorher....

ich wünsche dir alle Kraft der Welt..
lg simone
__________________
geboren.am 17.09.1970
verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom
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  #3  
Alt 20.10.2008, 22:43
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Mein Vater

Hallo Simone,

vielen Dank für Deine Zeilen. Und auch für Dich mein herzliches Beileid (ich lese ja schon länger in diesem Forum und habe auch Deinen Bericht gelesen).

Ich habe auch das Gefühl, dass es mir im Moment wieder schlechter geht. Ich hatte gehofft, ich habe schon ein Stück weit geschafft, aber jetzt... weiß gar nicht so recht, was ich mir von dem Urlaub erwartet habe. Mal weg hier... mal auf andere Gedanken kommen... so in der Art. Hat nicht ganz so geklappt. Ich glaube aber, es wäre uns auch in 10 Jahren noch so gegangen, wenn wir dann zum ersten Mal wieder irgendwas gemacht hätten, was wir vorher mit Mann oder Elternteil unternommen haben. Ich merke auch immer wieder, dass ich mich um die Trauer nicht herummogeln kann. Es gibt nur einen Weg mittendurch - was für eine Sch....-erkenntnis.

Diese Trauerwellen sollen ja irgendwann flacher werden...

Liebe Grüße!
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  #4  
Alt 26.10.2008, 11:00
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Mein Vater

Guten Morgen allerseits...

gestern waren es genau 3 Monate... wo ist die Zeit geblieben? Es ist, als war er eben noch da. Er scheint mir grad so gegenwärtig, aber nicht wie er schon krank war sondern vorher, als es ihm noch "gut" ging.

Auf der anderen Seite waren diese Monate so zäh und lang.

Jetzt ist der Tag auch noch "kürzer" geworden. Eine Stunde früher dunkel... umgekehrt wär's mir lieber!

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!
Leuchtfeuer
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  #5  
Alt 26.10.2008, 11:31
Katja1974 Katja1974 ist offline
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Standard AW: Mein Vater

Liebe Leuchtfeuer,
ich drücke Dich ganz doll
ich weiss zu gut wie Du Dich fühlst..!! Wünsche Dir Kraft und lass den Kopf nicht hängen..liebe grüsse,katja

Geändert von Katja1974 (26.10.2008 um 11:34 Uhr) Grund: smiley
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  #6  
Alt 05.02.2009, 19:50
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Mein Vater

Ooooh, hallo Annett,

hast Du mein Eckchen gefunden... Herzlich Willkommen! ... es ist wirklich dunkel und kalt hier...alles voller Spinnweben, kein Kaminfeuer, nix zu naschen... Danke für die Nougatstangen (habe ich gleich verputzt ).

Ja, ich war selbst schon lange nicht mehr hier. Habe mich auf der Seite von Katja (Mama hat den Kampf verloren) und jetzt auch bei Dir herumgedrückt und dort meine Gedanken aufgeschrieben.

Nicht nur hier, auch im "Echtlauf" durchquere ich gerade lange nicht betretenen Räume... Durch die komplizierte Erbschaftssache, die es jetzt zu klären gilt, habe ich heute Ordner aus meiner ganz frühen Vergangenheit durchgeblättert... alte, schon fast vergilbte Urkunden... meine Adoptionspapiere, alte handgeschriebene Testamente und damit verbunden jede Menge Erinnerungen an meine lieben Großeltern... und an meinen Papa

...und gerade heute findest Du hier her... (???)

Vielleicht ist es Zeit, den Staub von den Wänden zu putzen und wieder Licht zu machen!

Liebe Grüße,
Dein Leuchtfeuer

Geändert von Leuchtfeuer (05.02.2009 um 19:54 Uhr) Grund: Zusatz
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  #7  
Alt 12.03.2009, 16:15
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Mein Vater

Liebe Annett,

oooh, erwischt... ich hatte mich wieder davongeschlichen...

Danke, dass Du mir die Süßigkeiten und Blumen dagelassen hast!

Es ist manchmal etwas schwer, sich genau hier aufzuhalten. Ich habe zwar hin und wieder mal einen Blick zum Fenster rein geworfen, aber diesen Raum nicht betreten mögen. Gerade jetzt denke ich nämlich oft daran, dass vor ziemlich genau einem Jahr alles anfing: eine Bronchitis, über die man sich ja keine ernsten Sorgen macht, dann plötzlich doch Krankenhaus und schon am Tag der Einweisung das Wort „Krebs“ . Die Falltüren (eine nach der anderen, aber wem erzähl’ ich das...), die meinem Papa danach geöffnet wurden (und auch mir), der Beginn der Behandlung. Wir haben doch „auf Sieg“ gespielt und nicht nur auf „Zeit“, weil wir so sehr auf einen Erfolg der Therapie hofften...WAS für einen hinterhältigen Gegner er hatte, haben wir (oder vor allem ich?) auch erst spät verstanden. Jetzt – hinterher – weiß ich natürlich, dass es nur ein Wunsch war... und doch bin ich froh, dass ich die 3 ½ Monate, die mein Vater noch lebte, hoffen durfte. Es ist unglaublich, an was für dünne Härchen man sich klammert, aber ohne jegliche Hoffnung zu leben, ist unvorstellbar.

Manchmal führt mich mein Weg an dem Krankenhaus vorbei, in dem Papa lag. Zur Chemo und ...zum Sterben. Auf der Straße ist immer noch eine Baustelle, der Radweg ist auch noch nicht fertig... ich bin ihn voriges Frühjahr so oft entlanggefahren ohne zu wissen, wie wenig Zeit mein Papa und ich noch zusammen haben würden. Es ist so lange her und fühlt sich so nah an. Ich frag’ mich, was ist „Zeit“?

Ich drück’ Euch alle, seid lieb gegrüßt,
Leuchtfeuer
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