Es bleibt die Liebe

[Quinto]

Liebe lissi,
Ich habe gerade deine Zeilen gelesen und mußte dabei weinen.Warum mußten unsere Liebsten nur so leiden?Sie waren so tapfer und immer wieder voller Hoffnung,diese schreckliche Krankheit doch noch zu besiegen.Aber sie wurden nicht belohnt und am Ende mußten wir sie gehen lassen.Ich habe versucht meinem Mann mit meiner ganzen Kraft und Liebe beizustehen.Ich war immer an seiner Seite ,aber nur durch seinen Lebenswillen und seiner Liebe zu mir,hat er auch mir die Kraft und den Mut gegeben niemals die Hoffnung zu verlieren. Sie hätten es wirklich verdient,diesen Kampf zugewinnen! Ich freue mich sehr für dich, das du diesen Brief von deinem Schatz gefunden hast.Er ist ein wunderbares Zeichen seiner Liebe zu dir!Wir werden unsere beiden Engel in unseren Herzen tragen,bis wir sie wiedersehen!LG Quinto

[Ekaka]

Liebe Lissi, Langsam fange ich an mir Sorgen zu machen da ich weder hier noch im LK-Forum etwas von Dir lese.Ich hoffe inständigst,das bei Dir alles in Ordnung ist! Liebe Grüsse: Erika.

[dani33]

Liebe Lissi, ich danke Dir für Deine Anteilnahme und drücke Dich ganz feste!!!
Alles Liebe
Dani

[illy]

Hallo Lissy,
habe dich auch hier gefunden und alles gelesen. Ja, auch ich wollte nicht mehr im Hirntumorforum schreiben als mein Mann starb, denn ich habe mich dort auch nicht zugehörig gefühlt. Solange wir noch Hoffnung hatten, war das ok, aber dann?
Ich habe fast geweint, als ich deine Geschichte mit dem gefundenen Brief deines Mannes las, ja das hätte ich mir auch gewünscht, irgend ein Zeichen nachträglich von ihm zu finden. Doch brauche ich darauf nicht hoffen, denn er hatte leider keine Chance, mir ein Zeichen oder Brief zu hinterlassen.
Er war so voller Hoffnung es zu schaffen, doch der Tumor hat sich dann innerhalb von 14 Tagen so rapide vergrößert, dass er gedanklich kaum noch etwas umsetzen konnte. Für ihn war es ganz gut so, er brauchte wenigstens nicht leiden und bekam nicht voll bewußt mit, dass er bald sterben würde. Heute tröstet mich das, denn er wollte so gerne leben und ein Leben, so wie es sich beim ihm entwickelt hatte, wäre für ihn ganz schlimm geworden. Obwohl man das alles weiß und auch versucht zu verstehen, tut es immer wieder weh, wenn man allein ist und anfängt darüber nachzudenken.
Ich bemühe mich täglich immer mehr Positives zu sehen und möchte wieder so fröhlich werden wie früher. Es gibt so viele schöne Dinge, die das Leben lebenswert machen, aber ich muss lernen diese Dinge auch richtig zu sehen. Müsste ich nicht dankbarer sein. Wir haben eine wunderschöne Zeit zusammen verbracht und ich habe drei wunderbare Kinder, auf die ich sehr stolz bin und die wirklich voll hinter mir stehen, außerdem habe ich zwei kleine Enkelkinder - sind das nicht auch Dinge, für die es sich lohnt zu leben. Und es gibt soviele gute Kleinigkeiten, die wir leider in unserem Kummer oft übersehen.
Mein Mann hätte bestimmt gewollt, dass ich wieder gerne lebe und ich denke mir auch oft, er wird bestimmt sehen können, wie alles weiterläuft. Dann möchte ich auch, dass er stolz ist auf mich und für ihn möchte ich es schaffen.
In diesem Sinne
Illy

[Polyglotte]

Liebe Lissi,
ich denke immerzu an Dich, wünsche Dir alles Liebe.
Sei fest umarmt,
Deine Sarah

[Ekaka]

Liebe Lissi, Ich denk an Dich! Liebe Grüsse: Erika.

[Lissi 2]

Mein geliebter Peter,
nun ist das neue Jahr schon 16 Tage alt, jeder dieser Tage ohne Dich ist so bedeutungslos und leer. Und immer wieder ist der Freitag am schlimmsten, jede Woche hoffe ich nächsten Freitag wird es ein kleines Stückchen besser gehn. Pustekuchen, habe im Augenblick das Gefühl es wird eher schlimmer. Immer wieder spielt sich am Freitag die letzte halbe Stunde deines Lebens vor meinen Augen ab, ich möchte schreien und diesen Film so gerne ausschalten, es gelingt mir nicht, egal was ich anstelle und wie sehr ich versuche mich abzulenken. Du siehst ohne dich hat dein Engel leider keine Kraft und Stärke mehr. Du fehlst mir so sehr... deinen Liebe die mich wärmte, mich umarmte und tröstete... diese deine Liebe die mir die Kraft und die Stärke auf all meinen Wegen gab, in der ich mich so wunderbar geborgen fühlte... nein sie ist nicht vorbei, nur ohne dich ist sie mir so fremd, so kalt und voller Trauer, sie gibt mir keine Kraft und Stärke mehr. Muss noch lernen mit ihr zuleben... nur wie macht man das???
Habe letzte Nacht einpaar Gedichte gelesen und eines davon das drückt meine Gefühle so gut aus:

Der Schmerz brennt sich tief hinein
Die Seele schreit
Tausend messerscharfe Klingen in der Brust
Jeder Atemzug singt ein Klagelied
Kein Gefühl mehr für das eigene "Ich"
Mitmenschen in ihrer Normalität kaum ertragbar
Ziellose Schritte in eine ziellose Zeit
Zugreifen und ins Nichts fassen
Gefangen in dieser fremden Welt
Wo bist du "Gestern"
Offene Augen die nichts sehen
Am Pullover noch eine vergängliche Spur Lieblingsparfüm
Sonne am Himmel die nicht wärmt
Fragen suchen vergeblich nach Antworten
Müdigkeit und Leere lähmen die Pflichten
Trost kann nicht ankommen
Gedanken machen fast schwindlig
Immer wieder unkontrollierbare Tränen
Diese Angst vor dunklen, stillen Nächten
Keine Lust auf den neuen Tag
Verlangen nach dem Zauberspruch, der alles ungeschehen macht
Unbändiges vergebliches Suchen
Die Sehnsucht quält...
Heidi Schwenkow

Liebling, eigentlich müsste ich schon am anderen Ende der Erde wieder rausschauen, so tief ist das Loch in dem ich hier sitze, bitte schick mir ein klein wenig Kraft, einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer, ohne dich bin ich so verloren und einsam, ausgebrannt und leer... du fehlst mir so sehr.
Dein Engel Lissi

[Ypsi]

Liebe Lissi,

endlich schaffe ich es, Dir hier zu schreiben. Es fällt mir noch jeder Tastendruck hier in diesem Forumsbereich so schwer. Und Worte des Trostes, des Mitgefühls, die einem in den Kopf schießen, sehen so leer aus, wenn sie dann geschrieben stehen...
Wir alle stehen vor einer Mauer und für jeden von uns scheint diese Mauer anders auszusehen. Meine Mauer sind Erschöpfung (tiefster Schlaf, 9 oder 10 Stunden lang) und Erleichterung (Paps muss nicht mehr leiden). Ich finde nur hin und wieder einen kleinen Stein mit Tränen in meiner Mauer. Und ich frage mich, ob ich noch richtig >ticke<.
Ich umarme Dich jetzt einfach mal.
Ypsi