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  #1  
Alt 08.01.2009, 12:47
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rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Standard 3. Chemo

Liebe Diana und alle anderen...

Mom bekommt ab heute den dritten Chemo Zyklus... und sie hat schon wieder Dynamit gefrühstückt.
Sie ist Privatpatientin und hat (eigentlich, so vorhanden) Anspruch auf ein Einzelzimmer... das klappt aber leider nicht immer. So auch seit gestern, sie liegt mit einer älteren Dame (85 Jahre) zusammen im Zimmer und regt sich ständig lauthals darüber auf, dass es ihr zu warm ist, die Dame zu alt etc. etc. etc. Das ging dann soweit dass die Stationsschwester ihr nahelegte doch wieder nach Hause zu gehen und heute erst wieder zu kommen.
Anschliessend wollte Mom eine der grünen Damen zum Einkauf schicken... die allerdings wollte dann lieber am Kiosk des Krankenhauses einkaufen weil sie bei dem Mistwetter wohl nicht unbedingt raus wollte. Auch die Dame wurde dann mit den Worten "Vergessen Sie es einfach!!!" des Zimmers verwiesen.
Ich darf im Moment nicht hin weil meine Erkältung nicht weggehen will und ich immernoch (auch nach Antibiotikum) stark huste.
Wenn ich eure Berichte lese... es ist so anders.
Mom ist erst am Anfang und obwohl sie sagt dass sie Leben will... liegt sie IMMER nur im Bett. Ihre Ärzte sagen auch dass sie sich mehr bewegen muss um nicht noch schwächer zu werden.
Dann wird sie sauer und staubsaugt ihre Wohnung um sich dann aufzuregen dass es sie zu sehr anstrengt. Verständlich!
Raus will sie gar nicht...
Ich verstehe dass sie schwach ist, aber nur im Bett liegen hilft ihr doch aucht nicht...
Ich möchte nicht ungerecht ihr gegenüber erscheinen, aber ich frage mich ob es ihr nicht besser gehen würde wenn sie wenigstens ein kleines bisschen am Leben teilnehmen würde...

Traurige Grüße
Jasmin
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  #2  
Alt 08.01.2009, 16:44
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jojo08 jojo08 ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Hallo Jasmin,

deine Mama scheint ja heute recht "Zickig" zu sein. Sicherlich ist es sehr ärgerlich, wenn man als Privatpatient (bin auch Privat versichert) kein Einzelzimmer bekommt. In der Klinik in der ich die Chemo bekomme, spielt es keine Rolle ob Kassen - oder Privatpatient! Derjenige der ein Einzelzimmer am dringensten benötigt (d.h. sehr, sehr krank ist) bekommt ein Einzelzimmer und dann muss man eben als Privatpatient in ein 2-Bett Zimmer.
Du musst versuchen, dass sich deine Mama mehr bewegt. Die Muskulatur baut sehr schnell ab und sie wird somit bald keine Kraft mehr haben alltägliche Dinge zu tun. Frage mal in der Klinik nach Krankengymnastik, damit sie zumindest sich etwas bewegen muss.

Viele Grüsse
Gabi
__________________
ED April 2008: Kleinzelliges Bronchialkarzinom pT4c,N3,M1,G3(StadiumIV)Nebenierenmetastasen re., Lymphknotenmetastasen bds.
01/09 Lebermetastasen, Lympknotenmetastase kleinkurv. Magen, 01/10 LK Bauchspeicheldrüse und Mediastium
ED April 08: Brochoskopie: Exzision und Laser-Destruktion
5-8/08: Chemo Carboplatin /Etoposid,
9-10/08:Bestrahlung Bronchial Tumor 41 Gy
1-3/09: ChemoTopotecan,
4-7/09: Chemo ACO
9-11/09 FOLFIRI, 11-12/09
Taxotere, seit 1/10 Bendamustin
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  #3  
Alt 08.01.2009, 17:06
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Liebe Gaby,

die Krankengymnastin war vor ca. 10 Tagen bei ihr, Mom sollte ein bissel aufs Fahrrad... das hat sie dann wegen ihrer Hüftprothese vehement abgelehnt.
Wenigstens geht sie jetzt, wenn die Langeweile richtig groß wird, mit (oder manchmal auch ohne) Rollator zum Krankenhauskiosk. Das ist allerdings auch eine ordentliche Strecke, das KKH ist sehr verwinkelt gebaut und ausgerechnet die Pneumologie ist im abgelegensten Winkel.
Als sie zuhause war ist sie nichtmal zum Briefkasten gegangen. Sie hat eine süße Souterrainwohnung... also auch nicht viele Stufen zu bewältigen.
Gaby, Du bist wirklich ein tolles Vorbild, ich wünschte Mom würde mal im KK etwas von Dir lesen oder von selbst etwas aktiver werden.
Und... ohja... sie ist zickig heute... :-)))
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  #4  
Alt 13.01.2009, 10:46
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Mom hatte gerade ihre dritte Chemo und ist jetzt wieder wahnsinnig schwach.
Alles strengt sie extrem an, es ist ein Teufelskreislauf. Sie ist schwach, kann kaum aufstehen... bleibt also weitestgehend im Bett und wird durch das viele Liegen wieder schwächer.
Wie kann man das durchbrechen?
Dann bin ich immer noch erkältet, bzw. der Husten will gar nicht weggehen... trotz Antibiotika, und traue mich nicht so häufig zu ihr.
Sie möchte zwar dass ich komme, aber dann schimpft sie auch wieder dass ich sie bloß nicht anstecken soll.
Klar desinfiziere ich meine Hände und trage auch den Mundschutz... aber jetzt hustet sie seit gestern wieder sehr stark.
Evtl. soll sie jetzt morgen nach Hause kommen... ich habe aber große Angst dass es dann wieder schlimmer wird und sie sich wieder einen Infekt einfängt.
Ihre Freundinnen scheinen jetzt froh zu sein dass ich hier bin und kümmern sich schlicht gar nicht mehr um sie.
Alleine kann sie aber auch nicht die ganze Zeit bleiben... und soll sie ja auch nicht.
<hmpf>
Ich habe ihr gestern eine Monatsration Orthomol immun Trinkfläschchen besorgt und hoffe dass es damit etwas besser geht.
Ende des Monats kommt dann die vierte Chemo, und danach soll sie in der Uni Klinik bestrahlt werden... zum einen der Kopf wegen der Metastasen und evtl. auch der Tumor direkt.
Auch wenn ich sicherlich weiss dass Mom ein recht schwieriger Mensch ist... auch schon als sie gesund war... und jetzt ist es wahrhaftig nicht besser... ist sie jetzt aber auch frustriert weil die Krankenschwestern ihr offensichtlich das Gefühl geben ein Hypochonder zu sein und teilweise auch recht pampig sind... und mich macht das so sauer dass ich die Damen heute mal daran erinnern möchte wer da jetzt krank ist und dass es ihr verdammter Job ist auch mal die Faust in der Tasche zu ballen...
Ich sage damit nicht dass sie sich alles gefallen lassen müssen, aber wenn Mom fragt ob es nicht etwas gäbe was sie etwas fitter macht, muss auch kein selbstgefälliges Lächeln kommen und die Ansage: "Da müssen sie Schaaawuuuuung haben!!!" <grummel>
Oder denken die ernsthaft das macht Spaß???
Ich für meinen Teil bin heute in Nahkampfstimmung...

Liebe Grüße
Jasmin
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  #5  
Alt 17.01.2009, 22:39
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Liebe Dani,

lieb dass Du fragst... Mom geht es leidlich gut... sie ist seit 4 Tagen zuhause.
Sie ist wahnsinnig schwach, bekommt schlecht Luft, zittert oft sehr... und damit beginnt auch schon der Teufelskreislauf.
Sie ist schwach, bleibt überwiegend im Bett... das macht sie noch schwächer.
Ansonsten ist sie ganz schön grantig und moppert an allem was ich mache herum... heute ist mir (leider) der Kragen geplatzt und ich hab' zurückgebrüllt was mir aber auch sofort wieder leid tat.

Gestern schon hatte ihr eine Freundin gesagt dass sie aber doch bitte nicht in dem Ton mit mir reden könne...
Oh well... warum sollte es jetzt anders werden als die 42 Jahre zuvor?

Ich versuche alles so zu machen wie sie es möchte, aber das ist fast unmöglich.
Ihre Freundinnen haben sich so ziemlich alle von ihr zurückgezogen was heisst dass ich wirklich jeden Tag von mittags bis abends dort bin...
Nicht dass ich nicht gerne da bin, aber es ist frustrierend wenn ich bügele, staubsauge, 100x täglich einkaufe, aufräume... und es ist immernoch nicht gut genug.
Ob es ist dass das "Staubsaugemuster" im Teppichboden nicht stimmt, oder ich vergessen habe den Wassereinfüllelch vom Bügeleisen wegzustellen...

Gestern kam dann noch : "Das einzige worauf ich mich freue ist wieder meine Hunde bei mir haben zu können"... <hmpf>
Die zwei Hunde sind im Moment bei einer Freundin (vemutlich die letzte im Bunde) und auch da regt sie sich auf dass die Arme ja alles falsch macht.
Die Freundin wiederum fragte mich ob Mama irgendwann mal geäussert hätte was denn im Fall der Fälle mit den beiden Fellnasen passieren solle... und war dann gestern äusserst unpassend missionarisch tätig indem sie Mom sagte dass man ja noch nicht wüsste ob sie jemals wieder fit genug für die Doggies wird...
WAAAAAAAH!!!
Mom flippte völlig aus... ich habe dann abends bei ihrer Freundin angerufen und sie gebeten doch bitte so etwas nicht zu sagen...

Es regt sie auf dass einige unserer Sachen bei ihr "herumliegen"... aber Himmelherrgott... wohin sonst mit den Sachen???
Wir haben sozusagen kein zuhause mehr..., unsere Möbel sind in USA bei Freunden gelagert und wir wohnen jetzt bei meiner besten Freundin mit 7 Leuten und 2 großen Hunden in einer 4-Zimmer Wohnung.
Wenn Mom zur Chemo im Krankenhaus ist wohnen wir solange bei ihr... wenn sie wieder raus kommt geht es wieder zu meiner Freundin.
Meine Tochter hat den zweiten Schulwechsel innerhalb eines Schuljahres... mein Mann muss Deutsch lernen um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, ich bekomme z.Zt. Hartz IV <schauder>

Sobald sie nur etwas erwähnt rase ich los und kaufe es ihr... ob es ein pflanzliches Mittel aus der Parfumerie ist welches angeblich das Wachstum der Wimpern wieder anregt, Orangenmarmelade, Bettwäsche, Koffer...
Alles um nur ein Lächeln zu bekommen...

Nicht dass ich das alles nicht gerne tun würde, aber wenn es immer nur falsch ist was ich tue ist das schon ganz schön frustrierend manchmal.

Am 28.01. kommt die vierte Chemo, und am 09.02. dann die Vorbesprechung für die Bestrahlungen.

Im Moment ist der Tumor hübsch klein geworden und jetzt müssen nur die Hirnmetastasen kampfunfähig gemacht werden, das wäre doch mal ein echter Etappensieg...

Ich drück Euch alle...
Jasmin
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  #6  
Alt 17.01.2009, 23:24
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Hey Jasmin ....

ich hab gute neuigkeiten für Dich. Ihrer zwei: Erstens: Du bist hier im Kreis der verstehenden. Frag mal Annika nach den Minenfeldern zuhause, oder Thess oder mich. Wir kennen das alle. Allerdings haben wir einen kleinen Vorteil Dir gegenüber; wir sind in die Stimmungsschwankungen und den "Unmut" über alles und nichts hinein gewachsen. Es wurde Stück für Stück mehr, aber auch zwischenzeitlich weniger. Die zweite: Es liegt zum einen ganz sicher an der Erkrankung, der damit einhergehenden Angst, den Kampf zu verlieren aber auch (bei meiner Ma war es zum 90 % so) am Cortison. Nimmt sie welches zur Zeit? Ich bin fast sicher. Meine Ma war teils so geladen und unzufrieden, dass ich bei dem leisesten Hauch eines Fehlers (oftmals war nicht mal einer nötig) eine neue Frisur hatte, ich kam mir vor wie im Windkanal. Es war schwer damit umzugehen. Meine Ma erklärte mir irgendwann, dass sie in der REgel schon während dem Sauer werden merkt, dass es falsch ist. Aber eben auch, dass sie sich dann nicht mehr abbremsen kann. Deine Ma wird vermutlich viele kleine Nebenwirkungen haben über die sie vielleicht nichtmal spricht. Die Summe ist vermutlich mehr als strapazierend und wird durch Cortison mehr als verzehnfacht. Wenn ich daran denke, wie es mir geht - vor allem aber meinem Umfeld - wenn ich fiese zahnschmerzen habe, dann habe ich eine idee davon.

oft habe ich mir den schuh angezogen und habe geweint. geweint in der überzeugung, dass ich machen kann was ich will, ich würde ihr nie entsprechen. diese "stimmungen" sind inzwischen lange vorbei und meine mutter versucht immer cortison einnahmen zu umschiffen. natürlich haben wir ihr gesagt, dass sie das nicht soll, wir wissen ja woher es kommt und das ist allemal besser zu ertragen als das es ihr nicht gut geht.

ihrem onko hat sie mal gesagt, entweder wir reduzieren das cortison, oder ich bringe meine famiie um - falls sie mich nicht vorher killen

vielleicht hilft dir das ein bißchen. lass dir zeit hinein zu wachsen und bis dahin such dir einen richtig guten boxsack

und was das nicht bewegen angeht: bitte glaub mir, chemo macht tausendfach mehr als wir sehen. es ist unheimlich kräftezehrend. und leider ist es nunmal so, dass der körper von chemo zu chemo etwas länger braucht um sich zu erholen. ich hatte bei meiner ma den gleichen eindruck. bis ich mitbekam, wie tief traurig sie war wenn sie sich einen weg oder eine sache, die sie erledigen wollte, vorgenommen hat und in der hälfte kapitulieren musste. es war schlimm, das zu sehen. noch schlimmer sicherlich es zu erleben. ich habe gemerkt, dass sie die zeiten wo sie spürte dass sie mehr kann derart ausgenutzt hat, dass sie am ende des tages die quittung bekam. seither habe ich nciht mehr versucht, sie zu motivieren. sie war motiviert bis unter die fußspitzen. aber die kraft hat schlicht gefehlt. sie kam aber wieder. ganz ehrlich.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (17.01.2009 um 23:27 Uhr)
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  #7  
Alt 18.01.2009, 15:11
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Ach Bibi, Du Süße....

und "plumps" kam ich wieder von der Palme 'runter. :-)
Du hast recht... in allem was Du schreibst. Danke! :-)

Trotzdem,... Deine Mom hat wenigstens zwischenzeitlich noch Humor... die Sache mit dem Onkologen hat mich laut lachen lassen...
Meine Mom hatte vorher schon kaum welchen, und irgendwie erwartet man (oder ich) dass unser Verhältnis wenigstens jetzt besser wird... wird es aber nicht wirklich... und das macht mich unendlich traurig.

Als mein Vater vor knapp 21 Jahren starb kam das plötzlich... ganz unerwartet, und natürlich hatte ich jahrelang das Gefühl dass ich ihm dieses oder jenes noch hätte wissen lassen wollen... mittlerweile ist aber auch das OK für mich. Er hat nicht gelitten... vielleicht ein paar wenige Minuten als der Infarkt kam und er nach der Schwester klingelte... vielleicht auch als sie vergeblich versuchten ihn zu reanimieren... aber das waren kurze Momente, und ich weiss dass man im Moment eines Infarktes sehr mit sich selbst beschäftigt ist und gewiss nicht damit was man sich von irgendwem vielleicht noch gewünscht hätte...

Ich ziehe den Hut vor meinem Mann dass er sich das alles antut, und wir sind erst seit Mai verheiratet. Auf der anderen Seite muss ich gestehen dass ich ihm auch sagte, dass die Ehe für mich keinen Bestand hat wenn er mich damit alleine lässt...
Egal, ich bin froh und dankbar dass er mitgekommen ist und ich bin vor Scham fast gestorben als wir letzte Woche Montag bei der kommunalen Ausländerbehörde waren und der Sachbearbeiter sich derart übel aufgeführt hat dass ich am nächsten Tag bei seiner Vorgesetzten darum gebeten habe einen anderen Sachbearbeiter zu bekommen da ich mit seiner "Herrenrassenmentalität" nicht klar käme.
Sie hat sich nicht weiter geäussert ausser dass sie ihn auf sein Benehmen selbstverständlich ansprechen werde und... wir haben einen anderen Sachbearbeiter.

Ich hätte mir so sehr gewünscht dass meine Mama meinem Mann auch mal gesagt hätte dass sie es toll findet dass er mitgekommen ist statt sich in den USA ein neues Projekt oder eine feste Stelle zu suchen... dass sie sich freut dass WIR da sind...

Ich weiss dass ich im Moment viel herumjammere... es ist nur so schwer... Mom hat irgendwie wirklich keine Freunde mehr, selbst die Krankenschwestern (bis auf eine) lächeln nicht mehr wenn sie sie sehen...
Wir sind so unterschiedlich...
Ich habe meinen Freundeskreis, und ich streite mich auch nicht mit meinen Freunden, wozu auch...

Mom hasst ihre "Freundinnen" wenn sie anrufen... dann ist es nur Sensationslust.... und wenn sie nicht anrufen interessiert es sie nicht.

Sie hatte nach der Scheidung von meinem Dad nie wieder eine wirkliche Beziehung... eigentlich hatte sie einfach kein Leben mehr.
Sie lebte für ihre Hunde, und das war es auch schon.
Vor 3 Jahren Weihnachten kam sie am 22.12. aus dem KKH nachdem ihre Hüftprothese sich entzündet hatte.
Mein Mann (damals noch Freund) und ich wollten am 24.12. für sie kochen... und sie rief mich am 23.12. an um mir zu sagen dass wir nicht kommen sollten... ihre Freundin Marlies würde sie Heiligabend besuchen "sie sei auch alleine"... <schluck>
Wir könnten ja am 25. oder 26. auf einen Kaffee rüberkommen.

Ich war enttäuscht... aber wirklich traurig war Julchen, meine Tochter...
Sie konnte natürlich gar nicht verstehen warum ihre Omi Weihnachten nicht mir ihr verbringen wollte.
Auch das war immer ein Trauerspiel... Julia durfte in ihren 11 Lebensjahren genau zweimal bei meiner Mutter übernachten... ansonsten durfte sie alle 2-3 Wochen Sonntags zum Frühstück zu ihr gehen.
Wir haben Luftlinie keine 50 meter voneinander weg gewohnt.
Als ich wieder Teilzeit arbeiten gehen wollte bat ich sie mittags evtl. 1-2 Std. auf Julchen aufzupassen....
Auch nix... sie wolle sich nicht festlegen. Ab und zu ginge das eventuell... aber nicht regelmäßig.

Als David und ich im Juli heirateten wollte sie auch nicht nach USA kommen, wir haben dann beschlossen die Hochzeit per Skype zu übertragen und selbst da wollte sie zuerst nicht zu meiner Freundin fahren um es sich anschauen zu können... es sei ihr zu spät. (Es war gegen Mitternacht)
Meine andere Freundin hat sie dann ewig lange überredet, dann abgeholt und auch wieder nach Hause gefahren...
Hätte sie das nicht getan, hätte meine Mom meine Hochzeit nicht gesehen...

Ich bin einfach nur frustriert im Moment... es tut mir so leid dass hier meinen Seelenmüll ablade aber ich weiss auch manchmal nicht mehr wohin damit.

Unser Verhältnis zueinander war immer schwierig aber wenn sonst alles ok ist kommt man damit klar... jetzt ist es fast unerträglich schwer weil ich mir so sehr wünschen würde wenigstens jetzt ein wenig Anerkennung, Zuneigung oder was-auch-immer zu bekommen...

Ihr Lieben... ich wünsch Euch was...

Jasmin
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