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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo ihr alle,
mir fällt auf, dass hier viele Frauen um die 40 sind. Das finde ich prima, denn ich war bei Diagnosestellung auch erst 43 und dies ist nächsten Monat 2 Jahre her. Ihr sprecht mir alle aus der Seele, ich fühle mich auch täglich einmal von einem Damoklesschwert bedroht, dass über mir schwebt, aber für den Rest des Tages blende ich es aus und bin froh Ablenkung in Form von Familie, Katzen, Haus, Garten und Teilzeitbeschäftigung zu haben. Schön zu lesen, dass man nicht alleine ist mit seinen Sorgen, denn auch bei mir ist es so, dass ich meinem Mann damit nicht kommen darf. Er plant weit im Voraus und ich überlege, ob ich nicht erst die nächste Mammografie abwarten soll und dann erst den Urlaub buche....So ergänzen wir uns halt. Was kann schon passieren? Auch Gesunde können täglich erkranken, das Leben lässt sich nicht planen. Sorge dich nicht, lebe! So sollten wir es sehen und das auch zu können wünsche ich uns allen. Hannah Pt 1c, N0, M0, R0, G1. Ablatio, Bestrahlung, 6 x FEC und nun Tamoxifen |
#2
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
[QUOTE=Hannah1963;659198]Hallo ihr alle,
mir fällt auf, dass hier viele Frauen um die 40 sind. Das finde ich prima, denn ich war bei Diagnosestellung auch erst 43 und dies ist nächsten Monat 2 Jahre her. Hallo Ihr Lieben, ja schon komisch, dass wir so Viele im ähnlichen Alter sind... Es fällt auch den Ärzten auf, dass es momentan so viele noch recht junge Frauen trifft, in einem Alter, wo Krankheit eigentlich noch kein Thema sein sollte. Die Ursache wäre interessant, aber, die ist nicht bekannt. Die Vorsorgen müssten anders laufen, Sonografie der Brust ab 30, das müsste Kassenleistung sein. Wäre ich mir meiner Brustkrebsgefahr bewusst gewesen, hätte ich schon selbst hin und wieder ´ne Sono machen lassen, vielleicht wäre dann mein Krebs nicht erst als T3 entdeckt worden? Aber Krebs war für mich nie ein Thema, wir hatten vor mir keinerlei Krebsfälle in der Familie. Meine Freundinnen jedenfalls leisten sich jetzt regelmäßig ´ne Sono der Brust. Meine Urlaube plane ich trotzdem, auch vor den Nachsorgen. Meine Nachsorgen liegen so ungünstig, will ich in der Ferienzeit z.B. fliegen, dann kann ich nicht erst Ende Mai buchen....ich bin immer Anf. Nov. / Anf. Mai "fällig". Wenn ich dann gesagt bekomme, alles okay, dann fällt mir ein Stein vom Herzen und ich gehe danach sofort in die Buchhandlung nebenan und kaufe mir ein Buch, also belohne mich....und dann ist auch ´ne ganze Zeit alles leichter, weniger Angst...bis die nächste Nachsorge naht... Liebe Grüße Kirsten |
#3
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
ich habe auch schon überlegt woran es liegen kann das
unsere generation so früh seinem feind begegnen muß .. fazit meiner überlegung .. wir sind die generation der pastorisierten ..homogenisierten genmanipulierten ewig haltbaren nahrungsmitteln .. wir sind die generation von frauen , die schon früh angefangen haben antibabypillen zu schlucken , damit wir nicht wie unserer mütter zu früh kinder kriegen . wir sind die generation von frauen , die eine doppelbelastung haben und wollten .. beruf und kinder unter einen hut zu bekommen . wir sind die generation von frauen , die wachsamer mit ihrem körper umgehen und den taliban durch früherkennung "früher" begegnet sind als unsere mütter und großmütter ( möchte nicht wissen wieviele unserer omas an krebs verstorben sind ohne das sie das wußten ) das sind wir .. und nun zahlen wir die zeche aber wir sind auch die generation .. die durch die heutige medizin zumindest möglichkeiten haben , dem taliban in den hintern zu treten . hoffen wir ... das wir durch unser vorleben und unsere bereitschaft an studien teilzunehmen ,dafür sorgen das die medizin wege findet noch bessere waffen herzustellen gegen den scheiß krebs .. hoffen wir , das unserer töchter durch uns lernen .. sich nicht auszupowern und egoistischer zu sein .das sie lernen "nein" zu sagen bevor sie sich und ihren kräftehaushalt und damit ihr immunsystem zu plätten . hoffen wir ... das unser kampf nicht umsonst ist .. auch wenn manche von uns im krieg gegen diesen terroristen ihr leben lassen .. HOFFEN WIR FÜR UNS UND FÜR UNSERE MÄDCHEN, DIE EINES TAGES SELBST MÜTTER SEIN WERDEN . |
#4
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo ihr Lieben,
die Entdeckung meines Brustkrebses war auch Zufall. Ich war 42 und der Gyn hat mich zur Mammo geschickt, "um später einen Vergleich zu haben, falls mal ein unklarer Befund gefunden wurde". Bin aber erst 3 Monate später gegangen, da ja bei der Vorsorge alle OK war. Mammographie und dann Bingo. der Knoten war aber in der Mammo nur 0,9 cm. Ich dachte schon wie blöd bin ich denn, daß ich das nicht selbst gefunden hatte. Ein Regel-Ultraschall hätte es vielleicht bei einem guten Untersucher schon sichtbar gemacht. Bei uns in der Familie hatte bis dahin niemand Brustkrebs. Daß mich das erwischt hätte ich nicht gedacht. Ich finde das Screening ab 51J nicht richtig. Diese Untersuchung sollte schon Frauen früher zugänglich gemacht werden. Auch die Nachsorgen sollten anders gestaltet werden, aber das ist ein anderes Thema. Wir haben auch Urlaub im Juli gebucht. Jetzt steht vielleicht irgendwann ein anderes Auto an (hofft, es lohnt sich noch). Im Moment bin ich eigentlich gut drauf. Die Spannung steigt dann wieder zum Termin im März kurzfristig. Stimmungsschwankungen hängen vielleicht auch mit Tamoxi zusammen. Dann hilft mir Lieblingspowermucke und lautes mitsingen. Mein Mann macht sich kaum einen Kopp, der denkt mit Chemo und Bestrahlung sei alles geregelt. (Natürlich haben wir geredet, geredet, geredet...., aber Männer). Also ist es zu Hause nicht mehr das große Thema, auch schon nicht wegen der Kinder. Die kann ich ja auch nicht schon im Vorfeld aufmischen. Ist jetzt etwas lang geworden Liebe Grüße und viel Mut und Gelassenheit Lilli, die eigentlich Eva heißt |
#5
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo!
Dem bisher Geschriebenen ist beinah nichts hinzuzufügen! Mir hilft übrigens was ganz Komisches: Mein Vorbild sind meine Eltern! Die sind 75 und 78, beide haben gesundheitlich schon viel mitgemacht, aber jetzt geht es ihnen beiden gut. Mein Vater hatte Blasenkrebs und seit einem Jahr hat er einen Stent wegen schlimmer Arterienverkalkung. Müssten die beiden nicht dauernd denken: Bald geht´s bergab, bald bleibt einer von uns allein, bald ist alles vorbei - ich meine, die Wahrscheinlichkeit ist doch noch viel höher als bei mir, trotz Brustkrebs, im Grunde ist es doch fast 100% sicher, dass es in den nächsten 5-10 Jahren entweder vorbei mit ihnen ist oder zumindest sehr unerfreulich wird ! Statt sich solche Gedanken zu machen, sind sie aber voller Tatendrang und Lebensfreude, meine Mutter sprudelt immer nur so über, wenn sie erzählt, was gerade so los ist oder was sie gemacht haben - letztes Jahr haben sie mit viel Wirbel eine Solaranlage installiert, jetzt planen sie photovoltaic und wollen deswegen irgendwelche Bäume fällen - die Abschreibungszeit ist über 10 Jahre, aber das ist kein Thema! Okay, man könnte sagen, die haben ihr Leben schließlich gehabt in ihrem Alter - aber ob man das selber so sieht? Wenn es einem gut geht, liebt man das Leben, egal wie alt man ist - und das ist doch auch gut so!! Wenn die Angst und Sorge mal auf mir lastet, brauche ich nur daran zu denken, dann geht es mir sofort besser!! Hätte ich nie gedacht, dass meine Eltern mir selbst heute, mit 48 so helfen würden, ohne es überhaupt zu wissen! Liebe Grüße Susaloh |
#6
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo susaloh,
erstmal Hochachtung vor Deinen Eltern und vor soviel Lebenskraft und Lebensfreude Ich finde sehr interessant, was Du schreibst, denn im Umkehrschluß heißt das doch für uns (krebskranke) Eltern, das wir unseren Kindern für ihr Leben sehr viel mitgeben können, wenn wir nicht verzweifeln, uns nicht aufgeben und die Krankheit nicht unsere Lebensfreude zerstört. Wenn unsere Kinder später auch ihre Kraft aus unserem Verhalten schöpfen können, dann haben wir ihnen das richtige vermittelt. Liebe Grüße Cora |
#7
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo Susaloh und Cora,
jetzt sprecht Ihr mir beide sowas von aus der Seele!!! Und wenn ich heute wüßte, daß ich morgen sterben müßte, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen....oder so ähnlich! Alles Liebe, Amba |
#8
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Ihr Lieben,
nein, seid dem Tag der ersten Diagnose im Juli 1995 habe ich mich keinen Tag mehr sicher gefühlt. Aber nachdem ich mich viele, viele Monate wie ein ängstliches Kaninchen gefühlt habe, habe ich den Entschluss gefasst das Leben auch anzunehmen und zu genießen. Jeden Tag. Klingt jetzt enorm weise, ist aber auch heute noch, nach der zweiten Erkrankung 2006, oft ein Kampf. Hat auch sehr lange gedauert, bis es so funktionierte. In den ersten Jahren habe ich mir auch kleine Wegstrecken zum Ziel gemacht: das erste Schuljahr meiner Tochter, den Schulwechsel meines Sohnes, meinen 40 Geburtstag, den Jahrtausendwechsel usw. usw.. Der letzte Pakt war: ich möchte meinen Vater überleben. Was soll ich sagen, er ist jetzt 88. Heute benutze ich also in schlechten Momenten meine große Schublade. Die ist geheim, nur für mich und wenn ich merke, ich beginne mal wieder in das große Loch zu fallen ( hängt ja auch sehr von der Tagesform ab), dann ziehe ich sie schnell auf und packe den ganzen Gedankenmüll hinein und konzentriere micch ganz feste auf etwas schönes. Z.B. mit meiner inzwischen 20 jährigen Tochter , s. o., ins Kaffee zu gehen oder ähnliches Banales. Hilft immer. Tja ,das sind meine Erfahrungen mit Sicherheit und Vertrauen ins sich selbst- Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, das was war ist ein Teil von uns und wir müssen damit leben. Aber eben LEBEN!!!!!!!! Liebe Grüße Angelika |
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