Hilfe ..Pleuramesotelium mit 34!!!!

[Fabi]

Hallo Nicole,

kann mich leider nur den anderen Schreiber anschliessen und Dir sagen wie unendlich leid und nah mir Dein Schicksal geht....
Wir sitzen alle im gleichen Boot. Ich bin fast 41 Jahre alt und habe einen Sohn
der im Juli 3 wird... Mein Papa hat auch seit 3 Wochen einen ähnlich schrecklichen Befund.. Er ist 63 Jahre alt und hat fast 40 Jahre mit Asbest gearbeitet...So wie es im Moment aussieht wird er wohl nicht operiert. Er hat
am Donnerstag einen Termin beim Onkologen. Das einzige was wir bis jetzt wissen ist dass er einen langsam wachsenden Tumor an der Rippe hat...
Ich habe nur noch meinen Papa, mein Bruder verstarb mit 18 J. bei einem
Autounfall und meine Mama mit 45 an einem Herzinfakt. Das war das schlimmste in meinem Leben...Ich hoffe dass mein Papa noch ein paar schöne
Jahre schafft. Klammere mich an jedem Strohhalm. Und auch Du musst das
machen...Denke an Deine Kinder. So schwer wie das fällt...Ich habe die letzten Wochen nur geweint..Mein Sohn klammert seitdem ohne Ende...Kann
keine Tür schliessen ohne dass er schreit... Die Situation ist im Moment ganz
schlimm....Denke dass es uns allen und auch Dir wenigstens ein wenig guttut
mit Leidgenossen zu schreiben und Gefühle auszutauschen...
Dir wünsche ich ganz ganz viel Kraft für die kommende Zeit..
Ganz liebe Grüsse
Birgit

[NicoleH77]

Hallo Fabi,

danke dir recht Herzlich für Deine tröstenen Worte! Das mit Deiner Mutter und Deinem Bruder tut mir sehr leid,natürlich auch mit Deinem Vater! Wieso gibt es eigentlich sollche schrecklichen Erkrankungen?? Ich habe in den letzten zwei Jahren , sehr viele Krebs Partienten im ambulanten Bereich gepflegt und es war manchmal schrecklich mit anzusehen, wie diese Menschen verfallen und teilweise auch leiden mussten!Wenn ich so daran denke, das es bei meinem mann auch so sein könnte...ich mag gar nicht dran denken!Aber ich muss mich jetzt zusammenreissen und stark für Ihn sein , auch für meine Kinder.Ich weiß noch gar nicht so richtig, was bzw. wie ich es meinen Kindern beibringen soll , was der Papa hat.Im März bekommt er ja auch seine erste Chemo und wird sich ja auch äußerlich sehr ändern. (Haare fallen aus) !Spätestens dann muß ich Sie ja aufklären, aber wie sagt man das einem vier und sechs jährigen?

[Fabi]

Hallo Nicole,

Du hast Recht...Man stellt sich immer dann die Frage warum wir??? Und nicht
die anderen....Aber überall passieren diese schrecklichen Schicksalsschläge..
Bei uns ist auch nichts mehr so wie es vor 4 Wochen war...Wir sind selbstständig und mein Mann ist bis Abends arbeiten. Selbst oft an Wochenenden.D.h ich bin auch den ganzen Tag mit meinem Kleinen und meinem neuen Hund allein...Ich kann vor dem Kleinen auch nicht immer das Gesicht wahren.Wir sind alle nur Menschen...Das tut alles so weh...
Das Schicksal von Dir und Deinem Mann ist ganz ganz furchtbar..Aber sicherlich ist das junge Alter positiv für all die Chemos und evt. Bestrahlungen..Du hast die Frage gestellt, warum jetzt und nicht mit 60J....
Die Frage stellte ich auch mir und meiner Familie. Warum jetzt und nicht
mit 70...Aber ich denke mal ganz einfach...Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt
loszulassen. Es wird immer ganz ganz ganz furchtbar weh tun...
Anfang des Jahres ist meine über alles geliebte Rottweilerhündin unerwartet
mit 8 jahren gestorben. Brach zusammen...Tierklinik stellte Knochenkrebs fest.
Haben sie direkt in Narkose gelassen. Liegt jetzt auf einem Tierfriedhof....
Dachte die Welt bricht zusammen...aber es gibt immer weitere und neue Schicksalsschläge.....
Wie verhalten sich denn z.Zt deine Kinder??? Unser ist sehr feinfühlig und sensible...Bekommt irgendwie alles mit...Es gibt doch sicherlich auch fachkundige Anlaufstellen die uns Mütter in solchen Situationen unterstützen.
Wie geht es Deinem Mann im Moment???
Muss jetzt mal kurz unterbrechen..Mein Kleiner macht schon wieder Blödsinn...

Bis später mal
L.G Birgit

[NicoleH77]

Hallo Fabin,

da gebe ich Dir auch recht, einen richtigen Zeitpunkt gibt es nie richtig, aber doch nicht so früh und schon gar nicht mit zwei kleinen Kindern! Im Moment geht es mit den Kindern , ok der Kleine ist recht sensibel geworden und weint auch schneller.Das wurde mir auch schon von den Erziehern mitgeteilt.Ich werde mich mal auf jeden Fall umhören , ob man irgentwo hilfe bekommen kann.Bei meinem Mann war ich ich gestern Mittag, allerdings nur für eine halbe Stunde, er hatte von der OP starke schmerzen und sein Kreislauf war durch den hohen Blutverlust stark geschwächt.Heute habe ich noch nicht mit Ihm gesprochen, wenn alles gut geht,kommt er heute auf die normale Station, spätestens aber morgen!Oh man ich hab noch so viel zu erledigen.Hab mir grade im Internet eine Ermächtigung zur anmeldung einer Eheschließung online ausgedruckt, damit ich die Eheschließung ohne Ihn anmeden kann.Wir wollen doch jetzt schnellst möglich heiraten!Wir sind jetzt acht Jahre zusammen und wollten immer heiraten , allerdings kam irgentwie immer was dazwischen und jetzt....

[Fabi]

Hallo Nicole,

genau das ist der springende Punkt...Da musst Du dran glauben...Dein Mann ist viel zu jung....Und er hat ein Familie für die er stark sein muss und kämpfen muss...Da musst Du und er ganz ganz fest dran glauben....Positives
Denken ist wichtig....
Und das ihr heiratet ist doch ein sehr schönes Ereignis....Auch das gibt ihm doch ganz viel Kampfwille......
Deine Kinder sind ja sicherlich bereits im Kindergarten bzw. Schule......
Der Kontakt zu den anderen Kinder ist ja auch gerade in solchen Situationen
sehr wichtig...Mein Sohn geht im August zum Kindergarten...Im Moment
ist er starkt angespannt und macht dadurch sehr viel Blödsinn..Ist ja auch
verständlich. Bin froh wenn er im Kindergarten abgelenkt wird...Hat in den
letzten Wochen ja fast nur das Krankenhaus gesehen. Wie schrecklich...

[NicoleH77]

Hallo Ihr lieben,

eben erzählte mir die Oberärztin, das Sie seid neun Jahren jemanden in der Nachsorge betreuen, der ein epithelares PM hat.Allerdings hätte sich jetzt was auf der anderen Seite gebildet und er müste mit der Therapie wieder beginnen.Aber egal! Neun Jahre!!!

Heute ist mein Mann schwächer wie gestern, er sagt die OP hätte Ihn ganz schön umgehauen!Er ist sehr erschöpft und konnte kaum sprechen, ich war keine halbe Stunde bei Ihm.

[Fabi]

Hallo Nicole,

die Schwäche bei Deinem Mann ist doch sicherlich total verständlich. Die OP
ist doch auch erst vor einem Tag gewesen...Er muss sich jetzt erstmal von den OPStrapazen erholen..
Die Aussage von der Oberärztin lässt bei mir wieder die Hoffnung höher steigen. Mein Vater hat auch ein "epitheloides PM"...Wir müssen alle positiv
denken und daran glauben dass unsere betroffenen Familienangehörigen entgegen der Statistik den Kampf schaffen...Wunder passieren doch immer
wieder!!!!!

Ganz liebe Grüsse
und immer den Kopf nach oben...auch wenns schwer fällt

[kiana]

Hallo Nicole,

ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und schicke ein dickes Kraftpaket. Mein Papa ist jetzt 72 und auch hier stellt sich die Frage, warum jetzt? Meine Kinder haben nur noch den einen Opa und die eine Oma, sie sind doch erst 4 und 1,5Jahre alt und lieben ihren Opa. Dem Großen habe ich schon erklärt, dass der Opa krank ist und nicht mehr gesund wird. Er beschäftigt sich auf seine Weise damit, auch mit dem Thema Tod, was aber wohl in diesem Alter oft passiert. Auch ich stelle mir oft die Frage, wie soll ich den Kindern gegenüber mit damit umgehen? Mir hat ein gespräch mit einem befreundeten Pfarrer sehr geholfen. Für meinem Mann und mich sind zumindest einige Punkte geklärt.
Ich drücke dich ganz doll und wünsche Euch alles Gute

Lieben Gruß
Kiana