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  #1  
Alt 07.05.2009, 10:42
Benutzerbild von schneemausi77
schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Dani.

glaubst du wirklich, daß unsere Mamis dafür sorgen, daß wir es leichter haben? Das wäre schön... Ich glaube ja an viele Dinge... Irgendwann werden wir es wissen...
Ja, ich bin auch froh, daß sich wenigstens ein Mensch in meinem Umfeld ernsthaft dafür interessiert, wie es mir geht, aber so richtig in die Tiefe geht das auch nicht. Es fällt mir schwer, das zuzulassen... Ich konnte das noch nie. Ich lass es immer nur bis zu dem Punkt zu, bis ich kurz davor bin zu weinen. Schwäche zeigen fällt mir sehr schwer. Außer bei meinem Freund. Aber der läuft ja im Moment lieber weg...
Jetzt müssen wir erst mal Sonntag überstehen... Mal schauen, was ich mache... Und du?
Ixh schicke dir ein kleines Kraftpaket und Danke!
Sandra
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  #2  
Alt 07.05.2009, 11:05
Susanne1969 Susanne1969 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Schneemausi

Ich habe gerade Deinen Thread gelesen und es tut mir sehr leid dass Deine Mama gestorben ist. Mit 57 Jahren war sie viel zu jung.

Meine Mama ist im Januar gestorben. Wir wussten dass sie sehr krank ist, aber irgendwie wollte ich nicht daran glauben dass sie es nicht schafft.... Ich habe mir tausendmal vorgestellt wie es ist wenn sie doch stirbt.... Schlussendlich war/ist die Realität ganz anders....

Ich hatte grosse Angst vor der Beerdigung. Auch um meinen Vater. Aber unsere Familien haben uns aufgefangen, waren für uns da und sind es auch heute noch.
Am Abend nach der Beerdigung ging es mir sogar richtig gut. Ich war irgendwie erleichtert und befreit.

4 Monate danach hatte ich auch noch keinen Zusammenbruch, es ist nicht so dass ich meine Mama nicht vermisse. Wenn ich bei meinem Vater bin, denke ich immer "nun muss sie doch ins Wohnzimmer kommen". Manchmal kommt mir alles so unwirklich vor....

Es überwiegt immer noch die Dankbarkeit dass sie es nun besser hat, dass sie nicht mehr leiden muss und dass es ihr gut geht dort wo sie jetzt ist. Aber manchmal habe ich auch ein wenig Angst weil ich mir irgendwie so "gut" mit der Situation arrangiere...

Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht,
Susanne
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  #3  
Alt 08.05.2009, 00:57
Benutzerbild von schneemausi77
schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo liebe Susanne!

In deinen Worten erkenne ich mich nur zu gut wieder... Wirklich erstaunlich...
Auch um deine Mama tut es mir sehr leid!! Aber es ist schön, daß ihr euch so gegenseitig unterstützt. Irgendwie beneidenswert...
Ich habe im Prinzip eigentlich nur meinen Stiefvater und für ihn möchte ich stark sein, da es für ihn noch schwerer ist als für mich. Zumindestens glaube ich das... Alle anderen haben sich im Laufe der Krankheit von uns zurückgezogen. Ein Bruder von Mama hab ich kurz vor ihrem Tod noch erreicht und er war auch nochmal da, aber sonst ist meine Familie sehr kaputt. Und die meines Stiefvaters lebt nicht mehr. Wirkliche Freunde haben wir nicht und mein toller Freund macht sich auch sehr rar im Moment. Hatte ich ja schonmal erwähnt...
Privat, wenn ich frei habe, geht es auch eigentlich, aber wenn ich wie jetzt arbeiten muß, merke ich, daß es mir doch nicht so gut geht. Ich arbeite in einem Hotel am Empfang und dieses "auf Knopfdruck freundlich sein" macht mich so agressiv... Am liebsten würde ich doch noch zu Hause bleiben, aber ich kann mich ja auch nicht ewig verkriechen...
Ich wünsche dir von Herzen, daß du weiterhin soviel Kraft hast und ihr zusammenhaltet!
Alles Liebe
Sandra
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  #4  
Alt 08.05.2009, 10:39
kedi711 kedi711 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo Sandra,

ich kann dir vieles gut nachempfinden und bin dir schon ein Stück voraus. Meine Mama starb im Januar 2008 nach nur 13 Wochen Diagnose Brustkrebs. Ich habe bis heute noch nicht alles realisiert. Die Krankheit den Tod. Ich habe viele Sachen dadurch gelernt. Obwohl ich schon 32 Jahre alt bin

Man sortiert die guten Freunde aus. Sieht die Welt mit anderen Augen. Setzt andere Schwerpunkte und lebt anders. Man versucht alles zu geniessen obwohl es unheimlich schwer fällt ohne die Mama. Für mich war es erst eine Erleichterung. Meine Mama musste nicht mehr leiden. Sie hatte es geschafft und ist erlöst. Danach stürzte ich mich in die Arbeit. Bloß keine Gedanken aufkommen lassen. Und nahm ich mir die Zeit nach Wochen der Verdrängung und schrieb mir alles von der Seele. Wie ich die Krankheit erlebt habe und wie sehr mir meine Mama fehlt. Und mein Papa. Der Starb als ich 13 Jahre alt war...

Und nun geht es ein bisschen besser. Man erträgt es leichter. Und denke nie drüber nach ob der Zusammenbruch kommt oder nicht. Wenn es so ist können wir ihn nicht aufhalten. Finde dich erstmal selbst wieder und ordne dein Leben. Es wird erträglicher. Glaub mir. Ich hab es auch nie geglaubt.

Wir sind keine Maschinen und daher ist nicht jeder Tag gleich. Nur glaub mir unsere Mamas wollten uns nicht leiden sehen. Monatelang trauern. Sie gönnen uns von herzen unser Leben und auch mal ein Lachen...

Du schaffst das. Herzliche Grüße, Kerstin
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  #5  
Alt 09.05.2009, 01:17
Benutzerbild von schneemausi77
schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Hallo Kerstin!
Hey, mit 32 ist man doch nicht alt. Das werde ich auch dieses Jahr...
Es tut mir leid, daß auch du deine Eltern so früh verlieren mußtest!
Ich weiß einfach noch nicht, wie ich damit umgehen soll und werde.
Klar habe ich gute Vorsätze, was gesundheitliche Vorsorge betrifft, aber ob man die dann in die Tat umsetzt...
Freunde brauche ich nicht auszusortieren. Das hat sich alles schon von selbst erledigt. Und wirklich übriggeblieben ist keiner. Bin oft enttäuscht worden und hab natürlich jetzt Schwierigkeiten wieder Menschen an mich ran zu lassen. Außerdem habe ich nie gelernt, Schwäche zu zeigen oder Hilfe anzunehmen. Selbst bei meiner Mama fiel das schwer. Wenn sie denn mal mitbekam, daß ich hier und da Schwierigkeiten hatte und mir helfen wollte, habe ich immer ein schlechtes Gewissen gehabt und mich gewunden. Ich wollte noch so vieles wieder gut machen...
Schwerpunkte setze ich auf jeden Fall jetzt auch anders, schon seitdem meine Ma krank wurde...
Ich warte nicht auf den Zusammenbruch, ich habe einfach Angst davor. Aber vielleicht bin ich auch einfach stärker, als ich immer geglaubt habe...
Ich danke dir sehr, daß du mich an deinen Erfahrungen hast teilnehmen lassen und wünsche dir weiterhin von Herzen viel Kraft!
Alles Liebe
Sandra
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  #6  
Alt 10.05.2009, 12:09
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Tja, nun ist er da... Der erste Muttertag ohne meine Mama... Es tut so weh! Ich heul schon den ganzen Tag immer und immer wieder... Als ich heute morgen vom Dienst kam, hab ich erst mal ein paar Blümchen gekauft. Ich konnte irgendwie nicht ohne nach Hause gehen. Jetzt stehen sie vor ein paar Fotos von ihr. Ich hoffe, sie gefallen ihr... Sie hat Blumen sooooo geliebt...
Versuch jetzt mal langsam ein wenig zu schlafen, dann ist der Tag schneller vorbei...
Ich drücke alle, denen es heute auch schwer fällt, die wunderschöne Sonne zu genießen, denen auch schwer ums Herz ist... Ich wünsche euch ganz viel Kraft!
Alles Liebe
Sandra
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  #7  
Alt 10.05.2009, 18:37
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Liebe Sandra,
mir ging es heute genauso!
Erster Muttertag ohne Mutter, hab gedacht es wird nicht so schlimm,
weil meine Mama nichts vom Muttertag hielt.
Sagte immer, es ist nur für den Handel.
Sie hatte Recht, hab auch ohne Muttertag,
immer an meine Ma gedacht.
Es wird bestimmt noch lange dauern,
bis der Schmerz und die Leere verblasst.
Ich drück Dich herzlich!!!
Dani
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