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  #1  
Alt 21.08.2009, 08:41
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Ort: Ende aus, Micky Maus
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Standard AW: Umgang mit anderen: Wie erzählt man von der Krankheit?

Ich bin recht offensiv damit umgegangen. Wer sich fragte oder wunderte, was mit mir los ist, bekam halt gerade raus die Antwort. Ehrlich gesagt ist es mir doch schnuppe, wie der andere mit meinem Schicksal klar kommt. Der Sensemann hustete schließlich mir auf die "Ei..." *räusper

Familie war da schon ein gehörig größeres Problem, da meine Ma zur Zeit der Diagnose seit Monaten auf Intensiv lag und kurz nach meiner OP, noch vor der Histologie und dem Finden der Metastase, leider auch dort verstarb. So nannte ich mein Einrücken zur OP einen Leistenbruch. Und ich liebe nunmal Uni-Kliniken und lasse dort auch Routine-OP´s machen.... .Zwei Wochen später dann allerdings verkünden zu müssen, dass ich metastasierten Krebs habe der auch noch ein Vierteljahr Chemo verlangt, war schon echt übel. Die Familie war aber auch der einzige Bereich, in dem ich die Realität etwas verdaulicher verpackt habe.

Alles in allem haben es aber alle ganz gut vertragen, dass sie an sich immer die Wahrheit zu hören bekamen.Auch wenn vielleicht das eine odern andere Mal mit einem rosa Schleifchen verpackt.
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  #2  
Alt 21.08.2009, 12:10
alela alela ist offline
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Registriert seit: 14.08.2009
Beiträge: 8
Standard AW: Umgang mit anderen: Wie erzählt man von der Krankheit?

Vielen Dank für die Antworten!

Wegen psychologischer Hilfe bin ich schon in der Warteschleife, dauert aber noch ein paar Wochen bis ich einen Termin bekomme.

ricola, den Tip mit den Briefen finde ich gut. Einfach mal, um es niederzuschreiben und selbst zu sehen, wie es mir damit geht. Vielleicht gebe ich sie auch gar nicht weiter, aber ich glaube es bringt schon mal was, das zu formulieren, dadurch gewinne ich sicher mehr Klarheit.
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  #3  
Alt 22.08.2009, 00:06
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Registriert seit: 22.11.2006
Ort: Ende aus, Micky Maus
Beiträge: 2.175
Standard AW: Umgang mit anderen: Wie erzählt man von der Krankheit?

Liebe Ricola,

da scheinst Du mich in der Tat richtig eingeschätzt zu haben. Ich muss aber gestehen, dass mein trockener Humor nicht allen Leuten gut bekommt. Mitunter fühlen sich die Leute dann doch verletzt oder irritiert. Eines meiner Lieblingshighlights ist ja die Frage, ob mir nicht etwas (dies oder das..) auf die Eier geht. Eine inzwischen irgendwie geläufige und öfter gebrauchte Frage (liegt das an der Generation ???) In der Regel antworte ich dann mit "Ja, wie denn ?????" oder "nun ja.... ist ja nicht mehr soooooo viel übrig." Und wenn ich ehrlich bin: ich liebe diese Gesichtsausdrücke schockierter Sprachlosigkeit und das Nichtwissen, ob man über meine Antwort nun lachen darf oder nicht. Aber mit genau diesen Antworten brach ich bisher auch das Eis denjenigen gegenüber, die eben nicht so ganz wussten, wie sie mir diesbezüglich gegenübertreten sollen. Ich helfe ja gern .

Ansonsten liest man ja von uns Betroffenen und Angehörigen sehr häufig, dass wir uns eben auf das Wesentliche konzentrieren. Logisch. Wir verschwenden keine Zeit mehr. Was soll ich mich über irgendetwas aufregen? Ändert es sich dadurch? Eher nicht. Nur mein Blutdruck und mein Wohlbefinden. Warum soll ich mich schlecht fühlen, wenn jemand anders Mist baut? Neeeee..... nüscht is....

Damit müssen diejenigen, die diese Situation nicht kennen, erst einmal klar kommen. Und mal ganz ehrlich: ich war trotz meines Berufes "davor" auch lange nicht so unbefangen im Umgang mit Krebs und anderen schweren Erkrankungen.
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  #4  
Alt 22.08.2009, 08:15
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: Umgang mit anderen: Wie erzählt man von der Krankheit?

hallo Alela,

was genau willst du denn den Anderen mitteilen? Wenn, wie du schreibst die Ärzte "schwammige" (???) Auskunft darüber gaben?

Welche Art von Borderline Tumor hattest du, dass ein Arzt einer Entfernung der inneren GS zustimmt? Das machte man vor 50 Jahren, aber heute garantiert nicht mehr!
Eine Pathaloge kann eigentlich sehr genau einen Borderlinetumor identifizieren, das anhand der vor ihm liegenden Fakten. (Gewebe). In welchem Alter bekamen deine Mutter und Schwester Krebs, und welche Art? Vielleicht wärst du dann rundum an einem humangenetischen Institut, mit ausführlicher psychologischer Betreuung und Begleitung eventuell an der besseren Adresse?

Das mit den Briefen ist eine gute Sache, wenn du sie nicht abschickst solltest du sie aber nicht Korrektur lesen, sondern einfach nur auf die Seite legen, erst Wochen später lesen.
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Jutta
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