Mein Sohn hat Leukämie

[Marion Michaela]

Hallo Mellanie,

das hört sich ja alles gar nicht gut an,
ich weiß wie es ist wenn die Jungs immer weniger werden,
und sie selber auch leiden.
Die Launenhaftigkeit kenne ich, der Tee ist zu heiß, jetzt zu kalt.
zu laut, zu leise, zu kalt zu warm.
ich dachte mir damals immer, wir stecken nicht in seiner Haut,
wer weiß wie wir wären.
Wie geht es weiter nach der Chemo, SZT ??

Und als ob du damit nicht absolut genug hättest, das noch
mit deinem Mann ?? Ist der Hammer. Ist er der leibliche Vater
von Oliver ?? wobei das eigentlich auch keine Rolle spielt, mein
Mann ist auch nicht der leibliche Vater von Alex.
Wir Mütter müssen die Situation meistern, wir können nicht einfach
wegrennen, Leukämie ?? will ich nichts mit zu tun haben.
Sorry wenn ich so direkt schreibe, aber da geht mir die Hutschnur hoch.
war bei Alex mit seiner Freundin damals genau so, überfordert, will net,
zum
Aber sind wir froh das wir unser Mutterherz haben.
Wenn du mal jemand zum reden brauchtst, melde dich.
Schrei Hilfe, bin für dich da.

Liebe Grüße
Marion

[Miss Black]

Hallo Mellanie da ist ja viel bei euch passiert. Ihr müßt ja ganz schön was mitmachen.
Welche chemo ist bei deinem Sohn den mißglückt? Mein Sohn hat auf Asparaginase zum Schluß allergisch reagiert und sie wurde abgebrochen.
Das ist doch viel zu gefährich dann weiter zu machen.
Vielleicht ist es wirklich besser deinen Sohn in eine andere Klinik zu bringen.
Und nicht genug mit der Krankheit deines Sohnes jetzt auch noch familiäre
Probleme. Das kann man nicht alles aushalten.
Sowas macht " Mann " einfach nicht
Ich wünsche euch, dass es schnellstmöglich wieder auwärts geht.
LG Tanja

[Marion Michaela]

Hallo Mellanie,

melde dich doch kurz.
Mache mir Sorgen.

Liebe Grüße
Marion

[Mellanie]

Hallo,


ich bin mit den Nerven moment einfach nur noch am Ende.
Nachdem wir sehr schöne Tage hatten, wo Oliver zu Hause war, geht es zurzeit einfach nur noch bergab.

Nachdem uns mehrmals Hoffnung gemacht wurde, wurden wir in Sachen Spender immer wieder enttäuscht und müssen nun weiter warten.
Oliver plagten dann vor ein paar Tagen wieder starke Schmerzen vorallem im Brust und Bauchbereich, bekam kaum noch Luft. Dazu Fieber, Infekte (Mundschleimhaut etc.). essen hat er in den letzten Tagen auch nicht mehr angerührt, ist nichts mehr dran an dem Jungen wieder 3kg runter.
Seit Freitag hat er nun Pfeiffersches Drüsenfieber und wurde ins künstliche Koma gelegt, weil die Schmerzen zu stark waren und kein Medikament mehr dagegen wirken wollte.
Ich bin in den letzten Wochen so nah am Wasser gebaut, fang bei jeder Sache die nicht positiv für Oliver ist sofort an zu heulen, meine Nerven liegen nur noch blank. Ich hab so eine Angst um meinen Jungen.

Grüße

[Marion Michaela]

meine liebe mellanie,

ich habe Gänsehaut bekommen als ich deine Zeilen las.

Ich kenne diese Momente, da fängt man ohne Grund an zu heulen,
oder jemand kuckt einen schief an, und man heult, zu kotzen.

ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, ich kenne ja selber die Situationen,
dieses auf und ab, die permanente Angst um sein Kind, es reißt einem das Herz raus, man denkt man dreht durch.

Bist du schon umgezogen ?? was macht der Rosenkrieg ??

Schreibe dir ne PN

Ich drück dich ganz doll

Marion

[Mellanie]

Das ist dann gerade das tolle hier an diesem Forum, dass man hier auch einfach mal seine Gefühle hinschreiben kann und verstanden wird, weil alle hier in der gleichen Situation stecken.
Die meisten in der Familie und im Freundeskreis können einen trösten, doch trotzdem hat man manchmal das Gefühl sie verstehen das alles nicht und können es gar nicht nachvollziehen.

Man ist in einem ständigen Gefühlschaos dieses ständige auf und ab.
Und immer diese Angst es könnte vorbei sein.
Gerade bei Leukämie ist es häufig so das ein Infekt sehr sehr gefährlich wird.

Nein, wir ziehen gar nicht um. Wir bleiben in Stuttgart wohnen, ich möchte mein Kinder doch nicht aus ihrer gewohnten Umgebung nehmen und uns gefällt es hier sehr gut. Werden nur nach Tübingen ins Krankenhaus gehen.

[Mellanie]

Liebe Annett,

danke für deine lieben und tröstenden Worte.
Man lebt zur Zeit von Tag zu Tag.
Und man wacht jeden Morgen auf mit der Hoffnung, dass man einen Schritt in die richtige Richtung tun kann.

Ich habe gelesen was für ein schlimmes Schicksal du hinter dir hast. Es kann nichts schlimmers für eine Mutter geben

Auch ich wünsche dir ganz viel Kraft



Oliver ist nach wie vor im künstlichen Koma, konnten ihn aber heute etwas runterkühlen, so dass das Fieber gesunken ist. Es heißt nur abwarten wie die nächsten Tage verlaufen...

Grüße