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  #1  
Alt 01.11.2009, 22:06
Benutzerbild von Koepifisch
Koepifisch Koepifisch ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Liebe Hope,
was soll man noch sagen??? Ich denke, Ihr werdet so viele Worte in den letzten Wochen gehört haben und auch die konnten keinen Trost für das Unfassbare geben.

Wenn ich solche Zeilen lesen, wird mir immer klar, wieviel Glück mein Jürgen bis dato gehabt hat und ich ihn noch bei mir habe.

Dein Bruder lebt nun in einer besseren, friedvolleren Welt und irgendwann werdet Ihr wieder beisammen sein.

liebe Grüße aus Duisburg Marie-Luise
__________________
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  #2  
Alt 03.11.2009, 07:06
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Lieber HOPE

Der Tod von Deinem Bruder tut mir sehr leid. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zuversicht in der kommenden harten Zeit. Evt. bleibst Du dem Forum ja treu und berichtest auch weiterhin, wie es Dir geht.
Gruss aus der Schweiz
Stefan
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  #3  
Alt 09.11.2009, 13:58
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Liebe Hope,
auch ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft, denn die wirst Du brauchen. Mein Bruder starb am Montag, den 08.06.2009 aufgrund dieser Erkrankung. Er hatte am Wochenende zuvor einige Krampfanfälle, die ihn sehr geschlaucht haben. Am Sonntag Mittag bin ich dann nochmal zu ihm gefahren, da schlief er jedoch. Meine Mutter und meine Schwester hatten schon Stunden bei ihm gesessen (er war die letzten 2 Monate auf einer Palliativstation). Meine Mutter musste jedoch nach Hause, da mein ebenfalls an Krebs erkrankter Vater Fieber und schweren Durchfall hatte. Meine Schwester und ich sind dann später zum Glück nochmal zu ihm gefahren. Er war hellwach, hat noch ein paar Süßigkeiten gegessen und uns gesagt, dass er uns liebt, was er sonst eigentlich nicht gemacht hat. Dabei hat er gelacht und gesagt, dass er es ernst meint. Wir haben ihm gesagt, dass wir ihn auch lieben und das auch ernst meinen. Ich hab dann meine Mutter angerufen, die dann auch noch kurz mit ihm telefoniert hat. Am nächsten Morgen um 10.30 Uhr hat er für alle, auch das Pflegepersonal, plötzlich für immer die Augen geschlossen. Er hatte auch gekämpft und geglaubt er hätte noch ein paar gute Jahre vor sich. Auch wir wollten ihm diese Hoffnung nicht nehmen. Er hat nach der Diagnose noch 11 Monate gelebt.
Am Ende hat er bei 1,80 m keine 50 Kilo mehr gewogen.
Mein Vater sieht mittlerweile noch schlimmer aus. Bei ihm begann es im Februar diesen Jahres mit Blasenkrebs und einer radikalen Zystektmomie. Es wurde in künstlicher Blasenausgang gelegt. Seit Anfang Oktober hat er nach einem Darmverschluss durch einen neuen Turmor auch noch einen künstlichen Darmausgang bekommen. Nachdem er am 28.10. aus dem Krankenhaus entlassen wurde, mussten wir ihn letzten Mittwoch mit einem neuen Darmverschluss wieder einliefern. Es ist nichts mehr zu machen und der Krebs ist agressiv und wächst sehr schnell. Er bekommt seit Mittwoch Morphium gespritzt. Ich rechne jeden Momet mit dem Anruf, den ich bereits am 08.06. bekommen habe, dass er für immer die Augen geschlossen hat. Es ist schlimm innerhalb eines Jahres zwei geliebte Menschen so verfallen zu sehen und für mich nicht zu glauben, was ein menschlicher Körper alles aushalten kann. Mein Vater sieht zwischenzeitlich noch schlimmer aus, als mein Bruder zuletzt und das ist schon schwierig. Ich wünsche Dir Hope und allen Anderen ganz viel Kraft, ob der Kampf nun schon verloren ging oder noch in vollem Gange ist. Denn das ist das, was man am dringendsten braucht, ganz viel KRAFT. Ich merke wie mir die Kraft langsam ausgeht.
Alles, alles Gute!
Moni

Geändert von Kleine Schwester (10.11.2009 um 11:32 Uhr)
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  #4  
Alt 10.11.2009, 01:20
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Hallo Hope,

dies ist nicht meine "Abteilung". Von daher habe ich es jetzt erst gelesen. Ich fühle mit Dir und habe eine Kerze angezündet, die 48 h für Euch brennen wird:

Eine Kerze für den Bruder von Hope

Liebe Grüße chaosbarthi
__________________
Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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  #5  
Alt 10.11.2009, 22:51
Hope80 Hope80 ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Hallo,
ich danke Euch allen für Eure liebe Anteilnahme. Ich konnte das Ganze bisher leider noch garnicht auf mich wirken lassen, da ich gestern meine letzte Prüfung für mein Staatsexamen hatte. Noch nie in meinem ganzen Leben ist mir das lernen so schwer gefallen. Ich war am Ende total erschöpft. So erschöpft, dass ich nicht einmal mehr aufgeregt war, aber nun ist diese ganze Tortur vorbei und ich habe bis zum 1.Februar Zeit, mich voll und ganz auf die Trauer einzulassen.
Wir haben den Computer meines Bruders auf den Kopf gestellt und haben so erfahren, dass er bereits vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus Anfang Februar geahnt hat, dass er Krebs hat. Zwar nicht dass er DIESEN Krebs hat, aber immerhin, dass er überhaupt Krebs hat. Aber er hat nie auch nur ein Wort mit uns darüber geredet. Er hat auch in den letzten Monaten nicht mit uns geredet. Ok, am Ende hatte er natürlich auch keine Luft mehr zum reden. Vermutlich hat er auch erst dann kapiert, dass es zu Ende geht. Aber er hat auch sonst nichts hinterlassen, was für uns etwas Klarheit in sein Verhalten bringt. Er hat seinen Freunden im Chat oft geschrieben, dass er uns alle nicht leiden kann - meine Eltern noch weniger als mich. Meine Mutter leidet sehr darunter. In seinen Chat-Verläufen ist sogar von Hass die Rede. Aber in den letzten Tagen und Wochen hat er sich für jeden kleinen Handgriff bedankt, und ich denke, dass das ein Zeichen dafür war, dass er seine Meinung über uns geändert hat. Ich hoffe es.
Ich habe Kontakt zu einer Freundin von ihm, und wir reden viel miteinander über meinen Bruder. Und sie sagte, dass er am Ende keinen Hass mehr empfand. Das versuche ich auch meiner Mutter klar zu machen.
An dem Tag an dem er starb, war ich untröstlich, aber auch erleichtert. Denn ich musste mir keine Sorgen mehr machen. Ich dachte eigentlich, dass ich mir nach der endgültigen Diagnose, dass er sterben wird, auch schon keine Sorgen mehr gemacht hatte, weil da eh schon alles zu spät war. Aber wie sehr mich das belastet hat, merkte ich erst, als er gestorben war. Ich war an dem Tag unheimlich erleichtert. Ich hoffe, ihr versteht das jetzt richtig, weil man auch den Eindruck bekommen könnte, ich wollte dass mein Bruder stirbt. Das war nicht so. Aber er hat so unglaublich gelitten in der letzten Nacht. UNd es wäre ja nicht mehr besser geworden...
Jedenfalls ist von dieser Erleichterung nicht mehr viel übrig. Momentan fühle ich mich einfach nur leer.
Aber ich wünsche jedem Betroffenen viel Kraft für den Kampf und die Trauer.
Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine Möglichkeit, diesen Krebs zu heilen. Wollen wir es hoffen...
Liebe Grüße
Hope
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  #6  
Alt 11.11.2009, 14:45
Benutzerbild von Tinchen68
Tinchen68 Tinchen68 ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

Hallo zusammen....,

@Moni(kleine Schwester): Auch dir mein herzliches Beileid!Tut mir sehr leid mit deinem Bruder.Und das ihr nun mit deinem Vater das Leid nochmal durchmachen müßt,ist doppelt schlimm.Wünsche euch,das dein Vater nicht so sehr leiden muß und viel Kraft für die nächste Zeit!

@Hope ; Dir auch noch mal alles Gute und eine liebe Umarmung Ist klar,das du erst jetzt alles realisierst,wenn du so im Prüfungsstreß warst.Wünsche dir ganz viel Stärke für die Kommende Zeit!Ja,vielleicht ist irgendwann diese schreckliche Krankheit mal in den Griff zu bekommen.

LG Tinchen
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  #7  
Alt 11.11.2009, 22:43
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Gibt es überhaupt Überlebende?

@ Hope
Liebe Hope,
mein Bruder hatte vor seiner Erkrankung auch nicht viel mit Familie am Hut. Erst als er krank war und Hilfe brauchte, hat er sich auf uns besonnen. Aber auch da hat er auch geschimpft. Bewerte das nicht zu hoch. Ein kranker Mensch agiert und reagiert nicht immer so rationell wie ein gesunder Mensch. Der Neid und der Hass auf die gesunden Menschen beherrscht sicher auch ganz stark das Denken. Man läßt sein Leben Revue passieren und sucht vielleicht Verantwortliche. Das er so früh an diesem Krebs sterben musste, hatte ja auch eine Ursache, die in früher Kindheit liegen muss. Vielleicht kommt daher dieser Hass. Vielleicht hat er gedacht, dass seine Eltern ihn einer Situation ausgesetzt haben, die die Ursache für diese Erkrankung war. Ich spekuliere hier natürlich nur, da ich ja nicht weiß, was ihr genau gefunden habt. Auf jeden Fall wünsche ich Dir/Euch ganz viel Kraft. Ich war beim Arzt als es nicht mehr ging, nehme im Moment noch Antidepressiva und habe nun rein vorsorglich für den 16.11 einen Termin beim Psychotherapeuten gemacht. Vielleicht läßt sich damit ein Zusammenbruch verhindern, wenn dann mein Vater wirklich geht. Eigentlich bin ich ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch, daher passen diese Angstzustände und Depressionen so gar nicht zu mir. Lass Dir helfen, wenn Du das Gefühl hast, Dir wächst alles über den Kopf.

@Tinchen
Hallo Tinchen,
danke für Deine lieben Wünsche und Dein Beileid.
Haben meinen Vater heute besucht und er war so gut drauf, wie seit bestimmt 8 Wochen nicht mehr. Er hat mit uns geredet und gelächelt. Allerdings sitzt er aber auch voll Wasser, was natürlich nicht ungefährlich ist. Seine Nieren haben schon öfter fast den Dienst quittiert. Dadurch sah er heute natürlich properer aus. Ende dieser, Anfang nächster Woche wird er auf die Palliativstation des Krankenhauses verlegt, in dem er jetzt ist, damit die intensive Pflege gewährleistet werden kann.

Ich wünsche Euch allen, alles liebe und Gute. Es ist schön, dass es solche Foren gibt, in denen sich Betroffene austauschen und sich gegenseitig Trost spenden und Ratschläge geben können.

Liebe Grüße
Moni
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