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  #1  
Alt 13.11.2009, 18:11
loewi loewi ist offline
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Standard 27. august 2009

seit monaten habe ich den wunsch, einmal wieder einfach nur gehalten zu werden, wenigstens einen kleinen moment... doch ich kann diesen wunsch nie äußern geschweige denn wenn es jemand versuchen würde, es auch annehmen.

gestern dann ist es mir wiederfahren. ich bin einfach einmal in den arm genommen worden. hatte gar keine zeit mir zu überlegen ... denn die umarmung kam von meinem gegenüber und war eine solche ehrliche geste der herzlichkeit ohne erwartungen.

und heute? heute ist mir noch ein großer schritt gelungen: ich habe um hilfe gebeten.

vorgeschichte: ich habe letzten freitag per post meinen antrag für mein krankheitssemester geschickt + das attest von meinem gynäkologen. gestern dann mal nachgefragt, wann denn die bewilligung zu erwarten sei und nochmal drauf verwiesen dass sie die schriftliche bewilligung zum bewo schicken, damit die in der zeit, wo ich im kh bin alles an die arge weiterleiten können. die sagten mir, dass mittwoch (also gestern) ein meeting ist, bei dem darüber entschieden wird. heut früh dann nochmal angerufen, da stellte sich heraus, dass die meine unterlagen gar nicht bekommen haben .

gott sei dank war heute jobcafé beim bewo und ich bin hin. alles nochmal faxen und telefonieren und hier und da. ich habe aber herrn f. gebeten, mir ein wenig zu helfen (man höre: ich gebe verantwortung ab, bitte um hilfe!) so entstand eine tolle teamarbeit! mit dem ergebnis, dass ich mein urlaubssemester durchgekriegt habe. habe dann ans bewo eine email geschrieben:

Ein riesiges Danke noch einmal an Herrn F.!
Wir haben heute in einwandfreier Teamarbeit meine Bewilligung des Urlaubssemesters durch bekommen.
Es war eine tolle Erfahrung, denn mit seiner Hilfe habe ich vieles selbst gemacht und einiges an ihn abgegeben.
Man höre und staune, ich gebe Verantwortung ab!
Doch auch dank der Unterstützung und Ermutigung durch Herrn F. habe ich es geschafft, einige der unangenehmen Dinge selbständig zu erledigen.
Auch wenn es für Herrn F. sein Job ist, mit mir hat diese Stunde heute sehr viel gemacht und dafür nochmal ein dickes Danke!



alles etwas durcheinander heute
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Mitfreude, nicht Mitleid, macht den Freund aus. (Nietzsche)
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  #2  
Alt 13.11.2009, 18:15
loewi loewi ist offline
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Standard 28. august 2009

gestern war noch ein ziemlich schlimmer tag. angefangen als frau h. anrief, meine andere betreuerin und eben wissen wollte, ob das jetzt alles geklappt hat und so. ich saß in der bahn und kämpfte am telefon schon mit den tränen weil ich einfach dermaßen am limit gerade mich bewege, was meine körperlichen und seelischen kraftreserven angeht. sie fragte mich dann auch, was mir gedanklich halt geben könnte. und ich habe mich zu sagen, dass mir dieser moment halt gegeben hat und es auch gedanklich tut:

ich bin gestern soooo überraschend von einem super netten menschen in den arm genommen worden und konnte mich gar nicht wehren
nein im ernst, es hat mir einen kleinen moment halt gegeben. es ist das wonach ich seit monaten mich sehne, aber angst hatte es auszusprechen und ich glaube ich hätte es auch nicht wirklich ausgehalten.*prinzesschen rühr mich nicht an*
aber gestern in einer meiner schwächsten momente hat niels mich einfach umarmt. eine kleine geste so voller ehrlicher herzlichkeit.
tat so gut


dann entstand gestern in der ergo binnen glaub weniger als einer minute ein sehr krasses bild. ich habe gleich angefangen ohne zu reden, einfach diesen druck loswerden. nur es geht nicht. im moment ist die angst wie eine schlinge, die sich um meinen hals legt. so habe ich es auch auf dem bild gemalt.

ich auf einem drahtseil, unter mir der abgrund und in meinem nacken der krebs und um meinen hals die angst, die schlinge, die mir aber vielleicht gerade auch den letzten rest an halt gibt.

ich spüre, dass ich zunehmend depressiver werde und wieder vermehrt mit meiner maske vor dem gesicht rum laufe. ich reiße böse witze und weiß es ist galgenhumor. nur ist der nicht besonders witzig, vertreibt nicht meine angst und meine fassade beginnt zu bröckeln. und ich kämpfe und kämpfe und kämpfe, dass ich noch irgendwie diese letzten fünf tage schaffe. und dann wenn ich wieder aufwache beginnt noch einmal die zeit der folter.

ja, ich bin optimist, sehr sogar, aber ich kann nicht anders, als darüber und daran zu denken, was sein wird, wenn sie etwas finden und ich chemotherapie bekomme. und am meisten machen mir echt meine haare zu schaffen. gerade gehe ich sehr sorgfältig mit ihnen um, kämme sie ausgiebig und trage sie oft jetzt offen. aber es tut mir weh, wenn ich daran denke, dass ich sie vielleicht in zwei wochen werde kurz schneiden müssen, denn drei dinge sind klar für mich, wenn ich eine chemo kriege:

1. ich lasse mir die haare schick kurz schneiden
2. ich werde mir einen port legen lassen, damit sie mich für die chemo nicht immer neu stechen müssen
3. ich werde keine perücke tragen . es gibt so schöne hüte und mützen und und und...

es fällt mir schwer, mich im spiegel zu betrachten und zu wissen, dass ich in fünf tagen nicht mehr so aussehe wie heute. klar verändert man sich jeden tag. (auch das ist etwas, das mir in den letzten monaten sehr aufgefallen ist) - doch dann werde ich eine narbe haben von 20 cm etwa. und diese narbe werde ich täglich sehen. die andere sehe ich ja nicht. naja und auch wenn sie so gut verheilt wie die andere, so werde ich sie immer fühlen können. ich finde narben irgendwie faszinierend, denn für mich ist es immer so, dass narben geschichten erzählen. jede narbe, die ich mir selber zugefügt habe, erzählt ihre eigene geschichte.
anders fühlt es sich noch mit dieser narbe an, die entstehen wird:
- sie ist sehr präsent für mich, sie zeichnet mich an einer für mich sehr intimen stelle. für mich ist mein bauch und besonders mein bauchnabel etwas fast heiliges, denn darin habe ich meinen sohn getragen - schwer zu erklären
- die geschichte, die diese narbe erzählen wird, ist eine geschichte vom krebs, ob sie was finden oder nicht, aber sie wird gemacht um alles auszuschließen. und auch wenn ich danach gesund bin, dann wird das eine ewige erinnerung an diese zeit bleiben.

das ganze ist schwer in worte zu fassen. ich fühle mich fremd, habe einen sehr schlechten kontakt zu meinem körper, aber dafür einen sehr intensiven kontakt zu meiner seele... wie sieht es in meiner seele aus. ich greife nochmal auf die methode von thomas zurück, meine gefühle und meine gedanken mit worten zu beschreiben:

meine seele erinnert mich an ein verlassenes fabrikgebäude. alte backsteine, rote, warme backsteine, sie isolieren. je tiefer ich in das verlassene gebäude vordringe, desto mehr fällt mir der staub auf dem boden auf, hier und da einmal ein werkzeug, verrostet, da sich lange zeit keine verwendung dafür gefunden hat. ich hebe diese werkzeuge auf und sammel sie ein. dann gehe ich weiter, blicke in rohre und versuche ihrem dunklen verschlungenen weg mit meinem blick zu folgen. doch sie verlaufen ineinander und teilen sich wieder. ich blicke hinauf zur decke. zerbrochene fenster, durch die lauwarmer nieselregen fällt. wärmt und kühlt meine haut. die umgebung macht mich benommen, doch ich fühle mich sicher. ich gehe zur wand des gebäudes und lehne mich an die backsteinwand. genieße die kühle der steine, betrachte die halle von einer anderen seite, überall der staub, denke lange nicht aufgeräumt worden, hier drinnen... jede menge werkzeug, aber was ich nicht finden kann, das sind ein besen oder ein staubsauger... der regen, der durch die deckenfenster fällt, wärmt plötzlich nicht mehr, kühlt, ich fühle mich wie gelähmt... etwas drückt mich an die wand...dunkelheit...benommenheit. plötzlich rieche ich rauch. und da sehe ich es: feuer! es brennt... alles in meiner seele brennt und ich bin gefangen ...
ich bin so durcheinander im moment, dissos, ich merke es schon wieder, aber noch muss ich drei stunden durchhalten, um dann an meinem derzeit einzigen sicheren ort ein wenig halt zu haben. mein anderer sicherer ort ist derzeit das bewo. das büro.
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  #3  
Alt 13.11.2009, 18:17
loewi loewi ist offline
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Standard 28. august 2009

heute habe ich eine wundervolle email von meiner freundin aus kanada bekommen, die mich und die ich liebevoll schwesterlein nennt. ja, katja ist so etwas wie meine zweite große schwester

mein liebes schwesterlein,
bin dir hier nicht sehr hilfreich.moechte dich ehrlichen herzens in den arm nehmen und moechte dir so gerne sagen ,alles wird gut.
doch macht es mich traurig.spuere deine angst und kann sie so sehr nachvollziehen.
es ist noch ein trauma mehr fuer dich.
wuensche dir viel,viel kraft und das du nur liebe menschen um dich hast.
alles andere interessiert nicht.
du bist wichtig,dass es dir besser geht.du gesund wirst.
moechte dir worte des haltes geben und doch waeren sie sinnlos und banal.
was soll ich dir schreiben,um ein stueck kraft zu geben.veilleicht faellt mir noch was ein.
ausser,dass ich abends bevor ich einschlafe an dich denke und fuer dich mit bete.
es nicht viel,aber vielleicht ein kleines bisschenhilfe aus der feerne,fuer einen ganz besondere frau.
es umarmt dich dein schwesterlein
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  #4  
Alt 13.11.2009, 18:22
loewi loewi ist offline
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Standard 29. august 2009

heute war ja mein großer tag am meer:
um fünf uhr aufstehen und um sechs uhr ging es los, mit verschiedenen halten um die anderen mit aufzunehmen. schluss endlich war dies gegen halb acht der fall und wir sind durchgefahren bis nordwjik.
je näher wir kamen, desto kribbeliger wurde mir im bauch, beinahe als wäre ich verliebt und je näher wir kamen, desto mehr merkte ich, dass sich auch die wolken und die farben des himmels veränderten. kurzum ich freute mich riesig auf diesen tag.

wir stiegen aus dem bus aus (6,5 stunden zeit am meer) und ich fühlte mich zuhause. diesen unverwechselbaren geruch der nordsee sofort in der nase, sturm und blauer himmel und tolle wolken. ich war vom ersten moment an glücklich. das meer habe ich bis dahin nur gerochen. aber ich spürte vom ersten moment an die kraft des meeres. das meer hinter den dünen, der wind und das rauschen des meeres im hintergrund. ich konnte es kaum erwarten

und dann endlich sah ich es: mein geliebtes meer und es war überwältigend, denn es herrschte mindestens windstärke 3 - 4 und somit ganz schöne wellen genauso wie ich es liebe und warum ich eben die nordsee liebe. ich mich in null komma nichts in meine anderen klamotten geschält, schuhe aus, socken aus und nur mit t-shirt und kurzer hose (trotz meiner unschönen beine ) und ab ans wasser. gerade ging die flut zurück so dass ich wirklich recht weit ins wasser konnte. und stand dann erst einmal eine weile da und genoss es, das wasser meine beine umspülen zu lassen und wenn das wasser zurück ging, dass der sand sich um meine füße verteilte und die nächste welle kam. ich habe vor dem meer bzw. vor der kraft des meeres doch ich fühlte mich so sicher wie ich mich immer am meer fühle. liegt es an dieser unglaublichen weite des meeres und an der kraft der elemente? das wasser - die luft - der sand? egal, es ist wie mein zuhause. so bin ich dann los und etwa gute drei kilometer im und am wasser entlang bis zum einen ortsende gelaufen. durch den ort dann zurück und "typisch" holländisch freute ich mich auf eine frikandel mit holländischen pommes. *püh* stink normale dünne pommes. naja lecker war es trotzdem . der ort an sich ist recht nichtssagend. tourihochburg eben . dann habe ich mich gegen halb eins wieder auf den weg gemacht und geschaut, wo genau der parkplatz ist. gut einen kilometer vom zentrum entfernt und dahinter begann die dünenlandschaft und damit der noch schönere teil als direkt am strand. ich bin also am parkplatz vorbei, wusste nun wo er ist und wie lang es braucht. und rein in die dünen. ein wenig mulmig war mir zumute, aber das legte sich schnell. es war unfassbar, diese landschaft, sie ist atemberaubend. und so bin ich gute fünf kilometer gelaufen. in der ganzen zeit habe ich nur wenige menschen unterwegs getroffen und so konnte ich diese eindrücke in mich aufsaugen. die landschaft, der herbe geruch nach gewächsen die ich aus dem süden frankreichs kenne (wo ich auch immer sehr glücklich war), der starke wind, die hohen dünen und im hintergrund das rauschen des meeres und der geruch nach salzwasser. ich bin gelaufen und gelaufen und gelaufen ohne nachzudenken dass ich laufe. es hatte etwas sehr reinigendes für mich. ich bin an meine grenzen gegangen (denn ich musste ja die fünf kilometer auch wieder zurück), aber ich habe sie meines erachtens nicht überschritten. es hat mir kraft gegeben, denn es hatte etwas beinahe meditatives. ich habe es im nachhinein als meinen eigenen kleinen jakobsweg bezeichnet, als meine kleine pilgerreise. denn eines tages möchte ich den jakobsweg gehen, und wenn es auch nur ein teil ist. doch ich habe nun zum zweiten mal diese eindrucksvolle erfahrung gemacht, dass dieses schweigende gehen, dieses meditieren, sehr heilsam und reinigend ist.

dieser tag hat mir sehr sehr viel kraft gegeben. und ich bin nicht wie sonst meistens mit gesenktem blick gelaufen, sondern mit offenen augen auf die umgebung gerichtet. und habe nicht einmal mit mir selber geredet, wie ich es sonst schonmal mache. nix, schweigen und nur das rauschen von wind, meer, strandgras und sand.
es lässt sich schwer in worte fassen, was diese stunden mit mir gemacht haben und das weiß nur ich alleine in meinem herzen. tief in meiner seele kann ich daran festhalten und kraft schöpfen.
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  #5  
Alt 13.11.2009, 18:26
loewi loewi ist offline
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Standard 1. september 2009

so und weiter geht es. gestern hatte ich die ganzen voruntersuchungen und dann kam dr.L. und sagte, ich soll schon heut aufgenommen werden, muss komplett abführen.
hab gestern dann noch gefragt ob ich was frühstücken darf wenigstens. klar kein ding. gestern abend war mir dann so schlecht vor aufregung dass ich nichts runter gebracht habe und heut früh dacht ich cool, kannst dann im krankenhaus frühstücken, hatte natürlich auch kohldampf. ja am abend -nischt war. statt dessen die erste ladung abführmittel bekommen erst nur ne kleine portion die ging noch. dann etwa anderthalb stunden später kam der blanke horror, so gegen elf bis abends halb acht. eine 2-liter-kanne elekrolyt-lösung ... dass sie ekelig schmeckt war mir klar, aber was der blanke horror war, der geruch und der geschmack haben mich an irgendwas erinnert und ich konnte es nicht einordnen - absolut nicht. merkte nur, dass es mich massivst triggert. und mit einem mal wusste ich woran mich geruch und geschmack erinnern. an meine affäre, an den sch...typen der mich vor etwa anderthalb jahren vergewaltigt hat, weil ich nicht mit ihm schlafen wollte. ich hab echt gedacht ich kotz gleich, war vollkommen fertig mit mir und der welt und habe es runtergewürgt. all das hat mich bis dahin sechs stunden etwa gekostet. dann sagten sie dass es aber noch nicht ausreicht und dann habe ich noch einen liter bekommen. den musste ich dann aber doch nicht ganz austrinken. jetzt bin ich kaputt aber saumäßig stolz auf mich, denn ich wusste während der ganzen zeit, wofür ich es mache auch wenn ich es zwischendurch verflucht habe und auch frau h. eine sms geschrieben habe, wenn ich könnte würde ich abhauen. aber habe es ausgehalten mit viel kraft und noch mehr tränen, auch frau h. gegenüber. es ging nicht mehr, glaube das heut hat meine fassade sehr bröckeln lassen. aber war nicht schlimm. man hat mich auch weitgehend in ruhe gelassen,ich habe mich auf mich konzentriert und ohne mukke oder inet (nur kurz). hab mir zum ziel gesetzt, einen entspannten zu machen, wenn ich alles ausgetrunken habe. ja und das mache ich jetzt
und trotz allem, so schlimm es heut war, aber zwischendurch dachte ich immer, es hat etwas sehr reinigendes, meditatives, eben wahrscheinlich auch, weil ich mal keine mukke und nichts hatte, sondern mit mir und meinen gefühlen alleine war, ähnlich wie der tag am meer in den dünen.

aber: wenn ich wählen darf zwischen meer und ekelzeug, nehme ich natürlich das ekelzeug ne quatsch natürlich mein geliebtes meer

ach ja, und dann kam noch im laufe des nachmittags der anästhesist. mein lieber dr. j. um mir die horrornachricht zu bringen, dass sie mir einen peridural katheter zur schmerzbehandlung legen müssen aber ich vertraue ihm wird schon werden...
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  #6  
Alt 13.11.2009, 18:28
loewi loewi ist offline
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Standard 4. september 2009

so, tag bzw. nacht 2 nach der op. ich weiß nicht wie ich liegen soll, ich habe hunger und voll peinlich, durchfall. naja kann man nichts machen, funzt halt alles noch nicht so. gestern haben sie mir ja den blasenkatheter gezogen und ich musste überhaupt nicht aufs klo. gegen abend hatte ich dann so schmerzen, dass die schmerzärztin sagte, wenn das in ner stunde nichts wird, dann krieg ich nochmal einen katheter . wurde dann leider tatsächlich erstmal nichts, also einen einmalkatheter bekommen. ging dann auch besser, aber ich denke ich habe eher wieder eine blasenentzündung, denn inzwischen kann ich wieder pinkeln aber die schmerzen bleiben. hab auch das gefühl dass die nadel hinten nicht mehr so optimal sitzt. alles in allem eine sehr sehr unruhige nacht. mein bauch fühlt sich an, als hätte ich muskelkater. na gut mal sehen was der tag so mit sich bringt.
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  #7  
Alt 13.11.2009, 18:32
loewi loewi ist offline
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Standard nachtrag: 3. september 2009

naja bin heut noch voll erledigt aber es geht. werde vollgepumpt mit schmerzmitteln
gestern war fast witzig: um halb acht bin ich hoch gekommen in den op, schon alles vorbereitet und um halb neun kurz bevor alles fertig war, haben sie in der blutbank angerufen und die sagten, ne, wir haben kein blut bereit also haben sie mich in den aufwachraum zurück. haben mir die rückenmarkspritze gelegt, was nicht angenehm aber ok war . besonders als der anästhesist mir dann dormicum zur beruhigung gespritzt hat (das was man eigentlich vor der narkose bekommt), dann nochmal eine dosis, katheter lag (und ich spüre wirklich nichts). danach war ich von dem zeug so high und habe nicht wirklich was mitgekriegt, außer dass ich wohl nach einer dritten verlangt habe (und sie auch ernsthaft gekriegt habe), danach in den op (endlich gegen halb elf) und da kaum was mitbekommen außer dass mich der narkosearzt fragte, wovon ich träumen möchte. ich glaube ich habe gesagt von meinem tag am meer, sauerstoff und propofol und ab ging es in das reich der träume. gegen drei war ich soweit fit, dass sie mich runter holen durften. kurz danach kam mein doc, den ich nur im halbschlaf gesehen habe. er ging raus und ich fragte die schwester ob dr.L. wirklich gerade da war, ja, sagt sie es war kein traum . gestern abend durfte ich zum ersten mal mich auf die bettkante setzen, damit die mein bett machen können. mom schreib gleich weiter.
so weiter gehts. nicht nur auf die bettkante auch aufstehen, wobei ich mich glaube ich mehr oder weniger an der schwester festgekrallt habe.
die nacht war lang und ungemütlich. heut früh gegen acht kamen zwei schwestern damit ich endlich aufstehen und ins bad gehen kann. holla die waldfee, erst auf die bettkante wieder und ich so, hey das geht viel besser als gestern . dann aufstehen. ich hey das geht super. nur dass ich bald umgekippt wäre. mich dann einigermaßen tauglich gemacht. stehe auf um mich abzutrocknen und anzuziehen, plötzlich höre ich auf dem rechten ohr nichts mehr, schwindel, kreislauf, ende und setzen. man war ich froh, wieder im bett zu sein .
aber: blasenkatheter is raus (thanks god) mein kreislauf normalisiert sich wieder etwas. vorhin hatten wir die schmerzmitteldosis mal reduziert, aber es geht noch nicht.
ansonsten gehts mir recht gut und vorhin war auch frau h., meine betreuerin da. tat sehr gut.
langsam fühle ich mich wieder wie ein mensch und bis auf zwei schläuche im bauch mit denen ich aber gut leben kann, bin ich schon heute von allen anderen nadeln und schläuchen befreit . dank meiner schmerzunempfindlichkeit komme ich seit heut mittag komplett ohne schmerzmittel aus. gestern acht ml/stunde, dann abends runter auf sechs, und heut früh dann von sechs auf 0,1. aber war ok. ein bisschen schmerzt der rücken noch von der spinal anästhesie aber das dauert halt ein wenig. mein bauch fühlt sich an als hätte ich 3.000.000 situps gemacht . ansonsten geht es mir sehr gut, naja gut besuche strengen halt schon an aber ich genieße auch sehr die ruhe... hört hört und das von mir! aber im ernst, ich genieße es wirklich (auch wenn ich natürlich wieder wie ein junges reh durch die gegend springe ). und auch meine blase und mein durchfall scheinen sich wieder zu regenerieren. was sehr unangenehm ist, ist der verbandwechsel, aber hey, das ist ein klacks gegen die op. .
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