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  #1  
Alt 04.12.2009, 12:05
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Nun auch noch meine Mutter...

Ja, ich weiß,

dass jetzt viele Betroffene ungläubig staunen und anderer Meinung sind.

Nicht umsonst heißt es ja auch: "In der Regel"...

Zitat:
Brustkrebs wächst in der Regel langsam und unter Annahme einer durchschnittlichen
Verdopplungszeit von 100 Tagen , weist ein 1 cm großer Tumor einen Zeitraum von 8 – 10
Jahren auf, bis er – auch in bildgebenden Verfahren – nachweisbar sind.


Quelle:
http://www.gyn-menke.de/pdf/Brustkrebs.pdf

Ich könnte jetzt noch etliche andere Quellen nennen, überlasse es aber euch, einfach mal Google zu befragen.

Der Tumor in meiner Mini-Brust war 5 cm groß. Auf dem Mammo-Bild hat das Ding bereits die ganze Brust ausgefüllt.
Und vor 25 Jahren soll es eine winzige "Zyste" gewesen sein.

Und noch etwas:
Vertrauen zu Ärzten ist gut, Kontrolle ist besser.

Und mit "Kontrolle" meine ich: 2. und notfalls eine 3 Meinung einholen.

Ich spreche aus Erfahrung!

Und ich glaube kaum, dass ich hier noch schreiben könnte, wenn ich nicht:

1. das Internet mit unglaublich guten Ratschlägen gehabt hätte

2. eine 2. Meinung eingeholt hätte

3. eine über alle Maßen hinaus engagierte Onkologin gefunden hätte

4. einen ausgezeichneten und sehr erfahrenen Chirurgen bei der Ablatio an der Seite gehabt hätte

5. meinen Mann gehabt hätte, der immer dann eingesprungen ist, wenn mich der Schockzustand lähmte und keinen klaren Gedanken mehr zuließ.

Wenn ich an die ersten Monate nach der Diagnose zurück denke, kommen mir immer wieder 2 ganz markante Erlebnisse in den Sinn.

Zum Einen war das der Arzt, welcher die Mammo-Bilder angesehen hat.
Ich war gerade dabei, mich wieder anzuziehen, als bereits die Tür aufging und dieser Arzt ohne jede Begrüßung mit einem entsetzten Gesichtsausdruck fragte:

"Frau, warum sind Sie bloß nicht eher gekommen!?"

Zum Zweiten war das der Oberarzt einer Klinik, zu der ich mich zur Zweitmeinung eingefunden hatte:

"Jetzt sagen Sie mir bitte nicht, dass man SIE!!! sofort operieren will!?

(Doch, wollte man!).

Sorry, jetzt hab ich viel von mir geschrieben.
Aber vielleicht hilft der Erfahrungsbericht anderen Betroffenen.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007
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  #2  
Alt 07.12.2009, 11:21
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Ort: Nordbayern
Beiträge: 446
Standard AW: Nun auch noch meine Mutter...

Hallo Norma,

Zitat:
Zitat von Norma Beitrag anzeigen

Nicht umsonst heißt es ja auch: "In der Regel"...

Zitat:
Brustkrebs wächst in der Regel langsam und unter Annahme einer durchschnittlichen
Verdopplungszeit von 100 Tagen , weist ein 1 cm großer Tumor einen Zeitraum von 8 – 10
Jahren auf, bis er – auch in bildgebenden Verfahren – nachweisbar sind.
Für die einzelne Patientin gibt es - Statstik hin oder her - keine Regel.

Wie schnell der Tumor wächst ist unterschiedlich. Wie schnell er streut, ebenso.

Dass es auf ein paar Tage, evtl. Wochen zwischen Diagnose (Stanze) und Therapiebeginn nicht ankommt, belegen wohl Studien.

Darauf, dass Brustkrebs im Durchschnitt (!) eher langsam wächst, kann man als Individuum wenig geben. Mit einer ausführlichen Histologie kann man schon eher etwas sagen.
Mit dem Zitat oben kommt es so rüber wie "bleib cool, Du hast statistisch locker noch ein paar Jahre Zeit" und das ist einfach nicht so. Nicht umsonst gibt es ein Staging und Grading und was auch immer und nicht umsonst wird zeitnah therapiert und kein Arzt der Welt würde einen 5 mm Tumor (der sich durchaus schon deutlich in einem bildgebenden Verfahren zeigen kann) ignorieren, weil Brustkrebs "im Durchschnitt nur langsam wächst". Selbst meiner Oma wurde mit fast 90 noch ein relativ kleiner Tumor brusterhaltend entfernt, obwohl sie in ihrem Alter statistisch eine Metastasenbildung kaum mehr erlebt hätte.

Es ist absolut richtig, dass, wie Du sagst, die richtige Diagnostik und die Wahl der richtigen Therapie wichtiger ist, als superschnelles Handeln. (das schreib ich jetzt mal fett )
Nur das Zitat mit den 10 Jahren finde ich völlig unpassend. Es ist nicht beruhigend sondern extrem verharmlosend.

Viele Grüße,
Eleve
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  #3  
Alt 08.12.2009, 20:16
In_Motion In_Motion ist offline
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Registriert seit: 17.03.2009
Ort: Freiburg im Breisgau
Beiträge: 77
Standard AW: Nun auch noch meine Mutter...

Mal ein kleines Update:

Meine Ma ist seit heute morgen im KH, untergebracht in einem netten, kleinen Zwei-Bett-Zimmer. Das KH macht also schon mal einen guten Eindruck. Heute morgen war noch ein abschließendes Aufklärungsgespräch über die OP. Sie haben gesagt, dass sie eben den Tumor brusterhaltend operieren werden + ca. 10 Lymphknoten entfernen werden. Eine neoadjuvante Therapie haben sie überdacht, dann aber aufgrund der hohen Östrogen-Rezeptor-Sensibilität wieder verworfen. Angeblich weil es sein kann, dass die Chemo die Östro-Rezeptoren auf dem Krebs auch schädigen kann??? Auch ist der Krebs nicht multizentrisch - der Tumor selbst ist wohl 2,5cm groß und der Lymphknoten daneben auch noch mal über 2cm.
Jedenfalls ist wohl noch nicht mal sicher, ob meine Mutter tatsächlich Chemo oder "nur" Bestrahlung und Antihormontherapie bekommt. Ich persönlich finde das ja gar nicht fraglich. Bei befallenen Lymphknoten gibt man doch normalerweise immer ne Chemo, oder seh ich das falsch? Jedenfalls meinten sie, dass man bevor nicht der Tumor endgültig histologisch samt Ausläufern untersucht wurde, man keine genauen Aussagen machen kann.

LG,
Leon

Geändert von In_Motion (08.12.2009 um 20:55 Uhr)
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