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  #1  
Alt 21.01.2010, 13:19
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Alexandra,

die 1. Wächterlymphknoten-OP war im Juni, die 2. jetzt Anfang Januar. Dazwischen wurde ich neoadjuvant mit Chemo 4xEC + 4xDOC und Lapatinib behandelt. Leider hat der Tumor nicht so auf die Chemo angesprochen, dass er verschwunden ist, aber lt. US ist er jedoch durchaus geschrumpft. In meinem Befund steht: Regressionsgrad 0 was ich in diesem Zusammenhang leider auch nicht ganz verstehe - muss ich noch nachfragen.

Das während der Chemo noch was gewachsen sein könnte -so habe ich das noch nicht gesehen. Ist sowas wahrscheinlich? Der Prof. geht wohl eher davon aus, das die Sentinel-Methode in meinem Fall versagt hat.

Liebe Grüße
Claudia
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  #2  
Alt 21.01.2010, 13:45
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DelphinHH DelphinHH ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Zitat:
Zitat von Bärbel Beitrag anzeigen
Das während der Chemo noch was gewachsen sein könnte -so habe ich das noch nicht gesehen. Ist sowas wahrscheinlich?
Oh je, ich wollte jetzt keine neuen Bedenken zufügen. Das waren nur meine Überlegungen. Die Wahrscheinlichkeit hängt vermutlich mit dem Ansprechen auf die Chemo zusammen.
Aber gut, dass sie JETZT bei der OP bei Dir erwischt wurden.

Liebe Grüße
Alexandra

P.S.:
Bei mir waren 2-3 Lymphknoten befallen. Deshalb von Vornherein keine Sentinel-OP. Ich hatte ebenfalls eine neoadjuvante Chemo, die Lympknoten wurden erst NACH der Chemo entfernt - bei der BET. Der Tumor war danach geschrumpft, aber nicht ganz weg und auch in einem der Lymphknoten waren noch aktive Krebszellen zu finden.
Die OP war im März 2006 und es geht mir gut!

__________________
Rückwärts leben geht nicht.
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  #3  
Alt 21.01.2010, 14:23
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Bärbel Bärbel ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Alexandra,

nein, neue Bedenken habe ich deswegen nicht.....gehe bei mir von einem "nicht-funktionieren" der Sentinel-Methode aus.
Vielen Dank aber für "Deine Geschichte". Angst macht mir nämlich jetzt eher der Gedanke, dass sie noch mehr befallene LKs finden.....

Liebe Grüße
Claudia
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  #4  
Alt 21.01.2010, 14:35
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Bei mir wurde beim Sentinel-Schnellschnitt erst mal nichts gefunden, die Feinbiopsie ergab dann aber eine Mikrometa. Ich machte dann Chemo und bei der BET wurden weitere 12 Lymphknoten entfernt, die dann frei waren. Die Operateurin tat sich wohl sehr schwer, überhaupt so viele bei mir zu finden, da sie alles sehr klein und versteckt waren. Sie musste ziemlich "wühlen", wie sie das sagte. Also letztlich weiß ich auch nicht, ob sie nur zufällig 12 unbefallene fand, oder ob wirklich alle frei waren. Mir wurde das zwar schön mit der "Perlenkette" erklärt, die solche Lymphknoten bilden, aber wenn man dann aufgeschnitten auf dem OP-Tisch liegt, siehts halt ganz anders aus.

Gleichzeitig hat die frühere Alternative, alle Lymphknoten zu entfernen, die man finden kann, statistisch auch keine besseren Ergebnisse gebracht. Wir müssen wohl leider einfach damit leben, dass wir ab jetzt auf einem Pulverfass sitzen. So empfinde ich es zumindest häufig
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  #5  
Alt 21.01.2010, 15:25
deena3 deena3 ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Bärbel, erst mal Grüße von BW nach BW!
Mir wurde auch in der ersten (brusterhaltenden) Op der Sentinel entfernt, der nicht befallen war. Später wollte man nochmals brusterhaltend operieren, weil man zu nahe am "Gesunden" war; da entschied ich mich aber für eine Ablatio. Bei dieser Op wurden nochmals 17 Lymphknoten entfernt, die wieder nicht befallen waren. Auf meine Frage, warum dies gemacht wurde, obwohl der Sentinel nicht befallen war, erklärte mir der Arzt, dass es neue Erkenntnisse in den USA gäbe, wonach der Sentinel oft "übersrungen" würde und sich dahinter befallenen LK befinden könnten. Das war der Stand 2006. Demzufolge schlußfolgere ich für mich, dass die Sentinelmethode wohl doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist....

Liebe Grüße von deena3

Geändert von deena3 (21.01.2010 um 17:11 Uhr)
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  #6  
Alt 21.01.2010, 15:57
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Bärbel Bärbel ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo an alle,
danke für Eure Reaktionen - die ganze Sache beschäftigt mich schon ein bischen

Suzie - genau das habe ich mir heute auch schon überlegt. Vielleicht ist die Markierung der Sentinel der springende Punkt. Bei wurde radioaktiv gekennzeichnet, aber dabei kommt es ja auch darauf an, ob das radioaktive Material an der richtigen Stelle eingespritzt wird, oder?

LG Claudia
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  #7  
Alt 21.01.2010, 16:13
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Claudia,
ein falsche Stelle gibt es eigentlich nicht.Das radioaktive Material wird am Vortag der OP in die unmittelbare Nähe des Tumors gespritzt.Am OP Tag wird der "strahlende"LK in der Radiologie gefunden und markiert.Während der OP,besser gesagt zu Begin der OP wird zusätzlich blaue Farbe in die Nähe des Tumors gespritzt.Diese wandert dann zu den LK,den Wächter-LK.Und es werden mit einem Geigerzähler im OP nochmal die Wächter(also die radioaktiv markierten)gesucht.Und alles,was sich blau färbt und/oder mit dem Geigerzähler finden läßt,wird als Wächter-LK herausgenommen.
Bei mir war es so,dass sich morgens in der Radiologie nur 1LK radioaktiv finden ließ.Mit der blauen Farbe waren es dann 4.
Wurde bei Dir die blaue Farbe angewendet?
Grundsätzlich wird ja nur in der Axilla nach blauen und radioaktiv markierten LK gesucht.
Was aber wenn das Abflußgebiet ganz woanders liegt?Richtung Brustbein oder in der Brust?Dann wird gar kein Wächter gefunden ...
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
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  #8  
Alt 21.01.2010, 18:10
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Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Guten Abend,

Im Januar 2004 wurde die Sentinel-Lymphknotenbiopsie während einer Entfernung des Tumors aus der Brust als Standard anerkannt nach einer im UniversitätsSpital Zürich Ende Dez. 03 abgeschlossenen Studie. PD Dr. Mathias Fehr (mein Chirurg Ende Januar 04) hat sich sehr damit beschäftigt und eine Zusammenstellung verschiedener Studien erstellt und das Ergebnis derselben an einem Ärztekongress vorgetragen - siehe "Standards der Sentinel-Lymphknotenbiopsie" in 31 Tafeln.

Zitat:
...Vielleicht ist die Markierung der Sentinel der springende Punkt. Bei mir wurde radioaktiv gekennzeichnet, aber dabei kommt es ja auch darauf an, ob das radioaktive Material an der richtigen Stelle eingespritzt wird, oder?
Zu obigem:
- Die Rate an falsch-negativen Sentinel-Lymphknoten hängt zum grossen Teil mit der Erfahrung des Operateurs zusammen.
- Ebenso ist die Injektionstechnik ausschlaggebend, also auch der Ort.

- Und wie soll die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie durchgeführt werden?

Richtig ist die kombinierte Methode, d.h. alle blauen und heissen (= radioaktiven) SLN entfernen (und palpatorisch suspekte), das ergibt die höchste Identifikationsraten und die niedrigsten falsch-negativ-Raten.

Studien-Identifikationsraten
Blau alleine . . . . . . 81,1% = falsch-negativ 10,9 %
Radionuklid alleine. . 89,2% = falsch-negativ 8,8 %
Kombiniert. . . . . . . 91,9% = falsch-negativ 7 %

Also: Farbstoff und Radiotracer ergeben mehr identifizierbare Sentinel-Lymphknoten, weniger falsch-negative - nur 2/3 der aufgefundenen sind auch blau.

Ich hoffe, dass die Unsicherheit über die Sentinel-Lymphknotenbiopsie etwas weichen kann. Ich bin von dieser Methode sehr überzeugt, auch wenn keine hundertprozentige Sicherheit besteht. Dafür werden die entnommenen Wächterlymphknoten (es können auch einige sein) nachträglich mikroskopisch untersucht. Sollte einer befallen sein, müssen mindestens 10 weitere Lymphknoten aus der Achsel entfernt werden.

In meinen Unterlagen habe ich eine mehrseitige Abhandlung über "Standards der brusterhaltenden Chirurgie" von Herrn Dr. Fehr. Ich habe also nur das mir momentan wichtig Erscheinende herausgeschrieben. Bei weiteren Fragen ist wahrscheinlich auch noch eine Antwort auffindbar.

Liebe Grüsse
Erika Rusterholz
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  #9  
Alt 21.01.2010, 14:29
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

hallo ihr lieben,
also ich versteh es eher so, dass bei dir, claudia, wohl bei der ersten wächter OP eben NICHT ALLE wächter gefunden wurden. die treffsicherheit hängt u.a. von der markierungsmethode ab (farbe oder radioaktiv).

(ich habe mich damals erkundigt, da bei mir die esentinelOP nach der BK-OP stattfand ("verzögerter sentinel"), weil der tumor bis dorthin als gutartig eingeschätzt wurde (auch im schnellschnitt bei der OP).

dass beim schnellschnitt etwas gutartig erscheint, es aber dann doch eine böse überraschung gibt, habe ich anhand meines tumors erfahren. das selbe kann natürlich auch bei einem lymphknoten passieren, der schnellschnitt ist nicht 100%ig, aber ich denke, es ist sehr selten.

alles gute wünsch ich euch!
suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase
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