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  #1  
Alt 26.01.2010, 05:11
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Lieber Micha,

unsere Diagnose ähnelt sich sehr, unser Alter (ich war bei Diagnose 46) auch.

Auch mir wurde erklärt "unheilbar", weil er eben blöd sitzt. Nur lebensverlängernd, inoperabel. Fast 5 Jahre geht es nun so.

Dank Tarceva war ja bei mir 2 Jahre und 9 Monate Ruhe. Auch jetzt heißt es immer, man muss ihn wieder klein halten. Natürlich hoffe ich, dass die Ärzte es noch lange schaffen. Wichtig ist dabei auch meine Lebensqualität, nicht Chemo um jeden Preis.

Bei mir wurden auch schon Chemopausen bis zu 1/2 Jahr gemacht und der Tumor beobachtet. Geringes Wachstum toleriert, ständig Chemos hätten mich auch umgebracht, denke ich einmal.

Konnte nach 1 Jahr auch wieder stundenweise arbeiten, aber im Moment ist es wieder ein Wunschdenken. Habe einfach abgebaut und auch meine Nerven liegen blank. Trotzdem ist mir jede Ablenkung, jedes kleine Stück Normalität immer willkommen.

Ich denke, meine Ärzte wissen was sie tun. Da ich viele Gemeinsamkeiten in unseren Geschichten finde, denke ich auch bei dir wird richtig gehandelt.

Schau einmal auf die Uhrzeit, ich habe eine schlaflose Nacht heute. Ist alles nicht leicht.

Bis bald
Gitta
  #2  
Alt 26.01.2010, 15:53
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Lieber Micha,

Lungenkrebs...das war für mich wie ein Dolch, was mitten ins Herz trifft. Es hat mir so fürchterliche Angst gemacht und ich habe mich an Zeiten erinnert, an dem eine Einweisung in die Thoraxklinik gleichzusetzen mit einem Todesurteil war. Liest sich jetzt sicher schlimm...aber ich musste so weit ausholen.....
Der Umgang mit der Krankheit und die Begleitung meines Vaters haben mir diesen Schrecken ausgetrieben. Die Behandlungsmethoden sind um soo viel besser geworden und eine vermeindlich "nur " palliative Behandlung kann viele gute Jahre bringen.
Glaube daran...oder viel mehr glaube an Dich!
Nach anfänglichen Problemen, hatte ich später einen wirklich guten Kontakt mit den Ärzten. Das war wichtig...sehr wichtig!Ich habe ihnen vertraut....
Alles Liebe und Gute wünscht Dir Mariesol
  #3  
Alt 26.01.2010, 16:35
tomtom tomtom ist offline
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Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Hallo, Micha!

Ich wollte schon seit einer Weile deinen "Monolog" endlich mal wieder bereichern, doch das haben mir schon andere abgenommen...

Wenn ich so deine Beiträge lese, denke ich oft, dass sie auch von mir sein könnten. Ich hab jetzt auch den dritten Chemozyklus gestemmt, meine Venenprobleme haben sich verschärft, die Leukos fahren Achterbahn und Akne habe ich jetzt auch.

Heute morgen bei der Blutabnahme bei der Hausärztin war folgender Dialog zu hören:

Ärztin: "Wie geht es Ihnen?"
Ich: "Danke, ganz gut, ich fühle mich wieder wie 16."
Ärztin: "Wie? So fit?"
Ich: "Nee, so viele Pickel."


Das nennt man wohl Patienten-Humor. Nun aber zu dir:
Mein Onkologe (in der Thoraxklinik, von der Mariesol spricht) sagte mir, dass eine Chemo allein tatsächlich nicht für eine "Heilung" ausreicht, d.h. der Tumor bleibt und kann sich in verschiedenen Hinsicht verhalten, aber eben nicht ganz verschwinden oder komplett absterben. Je nach genauer Diagnose, Verlauf, Mutationsanalyse usw. kann man aber (wie du ja auch hier im Forum siehst) damit jahrelang ohne weitere Therapie leben. Ich habe z.B: in der Thoraxklinik einen Zimmernachbarn gehabt, der nach 6 Zyklen Chemo erst mal fast vier Jahre lang Ruhe hatte und gerade mit seiner zweiten Chemorunde begonnen hat. Soll heißen: Würde der Erfolg dieser auch wieder vier Jahre halten, wären wir schon mal bei 8 Jahren.
Aber: Hast du auch schon mal das Thema Strahlentherapie mit deinem Doc besprochen? Es gehört zwar je nach Stadium nicht zum Standardprocedere, aber meine Docs meinten, bei jungen Patienten weicht man vom Schema F sowieso meist ab.
__________________
Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist!

Geändert von tomtom (28.01.2010 um 21:46 Uhr)
  #4  
Alt 28.01.2010, 21:31
Micha66 Micha66 ist offline
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Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Hallo ihr Lieben,

... und danke für die aufmunternden Zeilen. Manchmal hat man das einfach, da kommen die Zweifel, da ist das kleinste Zwacken im Körper bereits ein "Alarmsignal". Ich habe das mal einfach so bezeichnet: Man kennt sich schließlich nicht mehr seit der Diagnose. Man muss seinen eigenen Körper neu kennenlernen. Neu beurteilen, was man der Erkrankung zuschreiben sollte und was nicht. Ja, Gitta - ich gebe Dir da völlig Recht; Es ist nicht einfach.

Der Job halbtags bietet mir einfach die Möglichkeit, mich in das Leben zurück zu kämpfen - ein Stück "Normalität" zurück zu bekommen. Es entlastet auch meine Partnerschaft, dass ich nicht nur den ganzen Tag mit mir selbst beschäftigt bin. Und langsam kommt auch eine gewisse Belastbarkeit zurück. Und der Mut - Mut, auch mal Nein zu sagen, gehört übrigens auch dazu.

@ tomtom
Danke für Deine Ideen und die Bestätigung, dass die Nebenwirkungen so "normal" sind. Was die Bestrahlung angeht: Mein Ursprungstumor soll
10,5 x 10 cm gehabt haben - DEN hat man bereits bestrahlt. Man wollte danach sehen, ob er dadurch ggf. operabel würde, was sich leider nicht bewahrheitete. 50,4 Gy hab ich da letzten Herbst bekommen und das hat den Tumor annähernd halbiert - vielleicht sogar gesplittert und z. T. inaktiv gemacht. Es wird hier auch bereits daran gedacht, dem Schalentier mit einem der neuen stereotaktischen Strahlentische zu Leibe zu rücken. Ich denke, dass sich das alles nach dem 08. - 10.02. herausstellen wird.

Bis dahin sollte ich mich in Geduld üben und das Leben genießen...

lieben Gruß
Micha
  #5  
Alt 29.01.2010, 18:41
Gitta aus Nürnberg Gitta aus Nürnberg ist offline
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Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Hallo Micha,

wollte ich noch anbringen.

Seit meiner Diagnose sind bestimmt drei neue Chemovarianten u.ä. zugelassen worden. Jetzt Iressa, damals im September 2005 Tarceva. Also auch von dem med. Fortschritt können wir immer wieder profitieren.

Bis bald
Gitta
  #6  
Alt 29.01.2010, 21:30
Micha66 Micha66 ist offline
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Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Mensch Gitta,

auch wenn man diese Erfahrungen sicher in der Form nicht machen wollte, aber an diesem Beispiel merkt man, wie man auf Deine Erfahrung bauen kann. Solch ein Beitrag macht sicher nicht nur mir Mut, sondern auch vielen anderen und zudem im Besonderen sicher den Neubetroffenen, wenn sie es lesen.
(Insofern passt solch eine positive Nachricht in diesen Thread mit der Überschrift besonders gut hinein. )

Man will ja in erster Linie Zeit und Ruhe gewinnen. Nichts macht mehr krank, als zusätzlich noch zuviel Ängste durchstehen zu müssen.

Lieben Dank an Dich
Gruß
Micha
  #7  
Alt 01.02.2010, 15:20
tomtom tomtom ist offline
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Beiträge: 281
Standard AW: Chemotherapie bei NSCLC - Zyklen und verwendete Medikamente

Morgen geht es bei mir los mit der Strahlentherapie, bin ganz hibbelig.

Ja, auch das Problem mit dem Zwicken hier und Jucken da und den Sorgen, die man sich gleich macht kommt mir sehr bekannt vor. Komisch, vor ein paar Jahren lebte ich noch sehr gut mit der festen Überzeugung, dass 99% alle gesundheitlichen Probleme nur Zeit und Ruhe brauchen und habe sie größtenteils ignoriert. Nun bin ich Dauerpatient - wie sich die Welt doch ändern kann.

Schön, dass du sogar so fit bist, dass du arbeiten kannst. Körperlich würde ich es derzeit wahrscheinlich auch packen, aber die Streßresistenz geht noch gegen Null.

Drücke die Daumen, dass der Februar gute Nachrichten für dich bringt!
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Stichworte
chemotherapie, nsclc, plattenepithel


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