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  #1  
Alt 24.04.2010, 12:38
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.

Mein Mann ist nun über 13 Monate krank geschrieben, wenn er nicht mehr voll arbeiten kann, bekommt er dann auf Antrag die EU-Rente erst einmal auf jeden Fall? Oder können die das auch ablehnen? Er ist bis 11/2010 zu 100 % schwerbehindert, dann müssen wir einen neuen Antrag beim Versorgungsamt stellen.

Da in unserem Umkreis nichts als Arbeitslosigkeit herrscht, ist es wichtig, den Job - wenn auch evtl. nur stundenweise - zu behalten. Da es sich um einen kleinen 3-Mann-Betrieb handelt, zählt jeder und da könnte mein Mann sich, wenn er nicht mehr kann, auch nicht andauernd wieder auf irgendwelche Diagnosen hin krank schreiben lassen, wie es manche Kranke machen müssen, nur um zu überleben (Ich sehe das seit einem Jahr an meiner Nachbarin, Brustkrebs...!) . Er würde dann sicher seinen Job verlieren, die Firma ist zu klein, um so etwas abzufangen.
Irgendwie klappt das hier nicht so richtig mit den Beratungen, ich muss mich nächste Woche evtl. mal um eine Rentenberatung kümmern. Mein Mann hat die ganzen Sachen wie Krankenhäuser und all den Papierkram drumherum sooo satt im Moment, dass er sich gar nicht drum kümmert. Selbst Arzttermine und -gespräche sind ihm zu viel...


LG Monika

Geändert von monika100 (24.04.2010 um 12:43 Uhr)
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  #2  
Alt 24.04.2010, 13:58
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika,
bei meinem Mann war es folgendermaßen: Er war 78 Wochen krankgeschrieben und hat dann ALG1 bekommen, weil seine Therapie (er hat zwei Krebse hintereinander bekommen) noch andauerte. Das ALG 1 nennt sich in diesem Fall "Nahtlosigkeitsgeld". Mein Mann war weiter in ungekündigter Stellung!

Dieses Nahtlosigkeitsgeld bekommt man normalerweise dann nur bis die EU Rente durch ist, oder bis eine Reha gemacht werden kann. Man bekommt also vom Arbeitsamt eine Aufforderung Rente zu beantrage oder eine Reha. Wir haben die Reha beantragt, die mein Mann aber nicht antreten konnte, da er weiterhin in Chemo-Behandlung war. Ein medizinischer Gutachter hat ihm dann bescheinigt, dass er eventuell nach Abschluss der Behandlung wieder voll erwerbsfähig sein könnte und er bekam das Nahtlosigkeitsgeld ein volles Jahr. Hätte der Gutachter gesagt: "Der kann später vielleicht wieder arbeiten, aber auf keinen Fall voll, dann hätten sie auch nur in der Höhe Nahtlosigkeitsgeld bezahlt! Das war also sehr wichtig!"

Am Ende des Jahres stellte sich dann aber raus, dass mein Mann gar nicht mehr arbeiten kann. Seine Prognose ist sehr schlecht und er hat dann EU Rente beantragt und gleich unbefristet genehmigt bekommen.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #3  
Alt 25.04.2010, 15:40
silence silence ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo,

also dieses Thema interessiert mich ebenfalls brennend. Bei meinem Mann wurde im Herbst 2008 ein seltenes sehr schlecht behandelbares T-Zell-Lymphom festgestellt. Seine Prognose auf einen Heilungserfolg lag bei 20 % mit dem Hinweise, dass die Krankheit zwar durch die Standardchemo behandelt werden kann, aber nach kurzer Zeit zurückkehren würde. Dieses bestätigte sich, so dass die Ärzte die Standardchemo abgebrochen haben und als letzte Rettung eine Hochdosischemo mit anschließender allogener SZT durchführten. Erfreulicherweise hat mein Mann alles ganz gut überstanden. Bereits im Juni letzten Jahres - nach ca. 26 Wochen Krankengeldbezug - forderte die Krankenkasse meinen Mann auf, eine REHA bei der DRV zu beantragen. Die REHA wurde von der DRV abgelehnt, Begründung war: es ginge ihm zu schlecht für eine REHA, ein zweiter Antrag wurde ebenfalls abgelehnt mit der gleichen Begründung. Außerdem wurde der Antrag rückwirkend in einen Rentenantrag umgedeutet. Bereits nach zwei Wochen erhielt mein Mann den Rentenbescheid (rückwirkende Bewilligung zum Datum des ersten REHA-Antrages). So gesehen hat mein Mann also nur ca. 26 Wochen Krankengeld bekommen und nicht nicht 78 Wochen.

Dummerweise oder eigentlich glücklicherweise sagen alle Ärzte mein Mann könne durchaus wieder arbeiten - nur nicht in seinem bisherigen Beruf (aufgrund der allogenen SZT hat er ein sehr schwaches Immunsystem und ist anfälliger für jede Art von Infekten, Lungenentzündungen etc.) Da sein Beruf extensiven Kundenkontakt und Schichtarbeit beinhaltet, empfehlen die Ärzte, diesen Beruf nicht mehr auszuüben.

Dummerweise hat die DRV uns bereits mitgeteilt, dass eine Umschulung bei meinem Mann nicht in Frage kommt, weil er mit 45 Jahren (!) für den Arbeitsmarkt nicht mehr von Interesse ist. Die Rente läuft nur bis Oktober d. J. - was machen wir dann? Hat ein Verlängerungsantrag überhaupt Sinn?

Oder doch einfach in den Beruf wiedereingliedern lassen und das Risiko eingehen?

Muß der Arbeitgeber einer stundenweisen Wiedereingliederung zustimmen?
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  #4  
Alt 25.04.2010, 18:01
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo silence,

ich weiss auch nicht, was Ihr machen sollt. Auf der einen Seite zu krank für den Beruf, auf der anderen Seite zu alt für ne Umschulung. So wird es uns auch gehen. Ich denke, ihr solltet den Rentenantrag neu stellen bzw verlängern lassen. Wenn er schon befristet berentet ist, geht das vielleicht am besten?! Vielleicht wird jetzt ja auch eine Reha bewilligt, wo dann die Ärzte dort vielleicht einschätzen können, wie belastbar dein Mann ist.

Einer Wiedereingliederung muss der Arbeitgeber m. E. nicht zustimmen. Der Wiedereingliederungs-Antrag wird vom Arzt ausgefüllt, es steht dann darin, wie lange welche tägliche Arbeitszeit versucht werden soll. Dann muss dein Mann, die Krankenkasse und der Arbeitgeber unterschreiben und so das Einverständnis erklären.

Ich frage mich nur, wovon man in all der "Entscheidungs-Zeit" lebt. Alle Kosten laufen weiter, bei uns sind das allein durch Miete und alle Nebenkosten fast 1000 Euro mtl... Wir müssten quasi unsere fast erwachsenen Kinder, - in Aus- und Weiterbildung - vor die Tür setzen und dann eine Mini-Wohnung suchen, damit wir das finanzieren können. Aber in so einer Situation auch noch das zu Hause aufgeben, find ich ganz schön schwierig. Hoffe, dass es irgendwie weiter geht.

LG Monika
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  #5  
Alt 01.06.2010, 12:17
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo zusammen,

habe eine Frage, vielleicht kann mir jemand helfen?! Ich werde sie auch noch einmal unter "SPRK"
stellen:

Mein Mann befindet sich nach SPRK seit dem 15.03. in der Wiedereingliederung Diese endet nun Ende d. W. und ab dem 07.06. soll er wieder voll arbeiten. Das bedeutet für ihn als LKW-Fahrer ca. 11 - 12 Std. tägliche Abwesenheit von zu Hause...

Heute morgen haben wir einen Termin beim Arzt gehabt, da mein Mann eigentlich im Moment mit den täglichen 6 Std. + An- und Abfahrt usw. schon an seine Grenzen kommt und eigentlich nicht weiss, wie er den ganzen Tag schaffen soll.
Auf der anderen Seite beziehen wir nun seit 15 Monanten nur Krankengeld und stecken finanziell mittlerweile so in der Klemme, dass er gar keine andere Möglichkeit hat, als wieder voll arbeiten zu gehen, damit er was verdient.
Der Arzt meinte, er könne sich evtl. befristet berenten lassen, das ist aber - selbst wenn er noch einen 400 Euro-Job machen könnte - sehr wenig, und vor allen Dingen und das ist viel schlimmer: Dann wäre sein Job weg und mit der Diagnose und mit 49 Jahren wird er auch nichts anderes mehr bekommen!

Nun meinte der Arzt, es gäbe da "Hintertürchen". Z. B. könne er mit seinem Arbeitgeber z. B. 5 Std. tägliche Arbeitszeit ausmachen und der Rest bis zum Lohn könnte in solchen Fällen evtl. vom Arbeitgeber oder vom Staat zugesteuert werden!? Das wäre ja eine gute Lösung, aber ich habe keine Ahnung, wo ich hierzu Informationen bekommen kann. Hat einer von Euch davon schon einmal was von gehört?

Wäre für eine Antwort dankbar.

LG Monika

Geändert von monika100 (01.06.2010 um 12:50 Uhr)
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  #6  
Alt 01.06.2010, 16:34
Heino* Heino* ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Monika,

vielleicht kann Dein Mann seinen Urlaub sinnvoll einsetzen?
Ich habe seinerzeit den in der Krankheit ja nicht verbrauchten Urlaubsanspruch in Abstimmung mit meinem Arbeitgeber so eingesetzt, dass ich regelmäßig Mittwochs Urlaub genommen habe. So hatte ich immer nur 3 Tage "volle Schicht" und konnte das packen. Vorteil: Ich bekam volles Gehalt auch in dieser Phase der Wiedereingliederung. Weil ich noch soviel Resturlaub hatte, konnte ich das fast 9 Monate so machen. Außerdem entging ich so der Frage nach "Aussteuerung" bei der Krankenkasse. (Weil ich einen Behinderten-Ausweis habe, ist mein Urlaubsanspruch 35 Tage im Jahr.)

LG, Heino.
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  #7  
Alt 01.06.2010, 19:30
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Heino,

danke für deine Antwort, das ist gar keine schlechte Idee. Mein Mann hat über 60 Tage Urlaubsanspruch, da er ja seit Ende März 2009 krank geschrieben ist. Wäre vielleicht erst einmal eine Alternative.

LG Monika
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  #8  
Alt 02.06.2010, 21:49
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrung mit "Wiedereingliederung" nach Krebserkrankung bzw. Teil-Erwerb

Hallo Mimmi,

danke für deine Nachricht.
Mein Mann ist vom Geburtsjahrgang 1961, ab da gibt es wohl das mit teilweiser Erwerbsmindungsrente nicht mehr.

Der Arzt hat sich zu diesem "Hintertürchen" nicht näher ausgelassen, uns zur Beratung bei einem Versichertenältesten der Rentenversicherung geraten. Der Termin ist nächste Woche Freitag. Ich hoffe, dass der uns noch irgendwas neues sagen kann!?

Aber Fakt ist, das mein Mann ab Montag wieder voll arbeiten gehen muss, er kann sicher ab und an krank geschrieben werden, nur: sein chef hat uns die ganze Zeit beigestanden und unterstützt, so dass mein Mann "ihn nicht dauernd wieder hängen lassen will" und eine vernünftige Regelung sucht.
Der Chef sagt immer " dass es doch wohl nicht sein kann, dass er nach so einer Krankheit und Diagnose noch 10 Std. täglich auf dem LKW sitzen muss" und drängt darauf, dass er nur 4 - 5 Std. täglich macht.
Aber woher nehmen wenn nicht stehlen ...

Mal abwarten. Ich meld mich wieder.

LG Monika
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