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AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Was ich hier alles von Euch lerne ... Wenn ich Euch nicht hätte.
Ich drück natürlich gegen alle Komplikationen die Daumen. Bin gespannt wie es bei Dir weiter geht, April. Meine hauterhaltende Mastektomie ist am 18. Mai, keine Prophylaxe, sondern DCIS in erster Operation festgestellt. Ich lese mich hier durch, um mich seelisch vorzubereiten und um die Entscheidung zu fällen: Sofortrekonstruktion mit Silikon oder erst mal Aussenprothese. Ich muss nach der OP schnell auf dem Dampfer sein, um einen grossen Umzug, neues Einleben, neuen Job etc. zu wuppen: Wenn ich die Komplikationen lese, sollte ich wohl von der Sofortrekonstruktion absehen. Wie sehen denn da die statistischen Zahlen aus? Darüber findet man irgendwie gar nichts. Fühle mich noch jung mit 40 und bin seit dem Tode des Vaters meines Sohnes alleinerziehend - das auch noch. Mir bleibt nicht viel erspart, aber immerhin Chemo und Bestrahlungen . Aber wie ist das Leben ohne Brust mit Aussenprothese? Liebe Grüsse an Euch alle und vor allem für alle geduldigen Antworten, denn die französischen Teams, denen ich hier ausgeliefert bin, sind wenig auskunftsfreudig. Douce Grâce |
#2
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AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Hallo nach Frankreich!
ob man mit der "Außenprothese" (finde ich richtig witzig den Ausdruck) zurecht kommt oder nicht hängt eigentlich sehr stark von der eigenen Person ab und von den Tätigkeiten. Will sagen: wenn du wie Pam. Anderson in Baywatch den ganzen Tag im Badeanzug durch die Gegend hüpfen wolltest, ist das vielleicht nicht die allerbeste Wahl. Ansonsten kann man mit der Einlage für den normalen Alltag und Kleidung den Schein aufrechterhalten. Auch für den Sport ist das durchaus tauglich. Parallel habe ich es als sinnvoll angesehen, das Gewicht der noch vorhandenen Brust (bei mir wars einseitig) mit einer Silikoneinlage auf der anderen Seite zu koppeln, damit man nicht noch Verspannungen wegen verdrehter Körperhaltung bekommt. Meine Prothese packe ich z.B. auch in einen normalen BH von früher. Nach der OP war ich schon nach 10 Tagen wieder draussen, die Heilung verlief unkompliziert. 8 Wochen hatte ich schon wieder erste Bälle in den Fingern, nach weiteren 6 Wochen konnte ich schon partiell wieder Ballsport betreiben. Insofern will ich auch ganz zufrieden sein. Den geplanten Aufbau habe ich noch nicht geschafft - kommt irgendwie immer was dazwischen und das nervt mich total. Ein Hauptgrund ist dafür, dass ich mich irgendwie immer anpassen muß, anstelle einfach in den Schrank zu greifen oder im Urlaub einfach am Strand im Bikini spazieren gehen kann. Egal, jammern bringt keine Veränderung, und nur vom Wünschen wird es auch nicht besser. Daher gehe ich jetzt mein Rezidiv (oder was auch immer) an, mache meine Reha und dann gibt es den Aufbau. DIEP-Flap habe ich mir ausgesucht, damit mein Bauchspeck auch mal zu etwas nutze ist . Dir stehen alle Möglichkeiten offen - also horche in Dich hinein, betrachte Dein Umfeld und triff Deine Entscheidungen. Viele Grüße
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1991 M. Hodgkin IIb; anhaltende Vollremission 2008 Mamma Carc. rechts, 3x FEC, 3 x Taxol subk. Mastektomie mit Silikonimplantat; 2nd line Chemotherapie 6 x Taxol, 5FU, zw.zeitlich Ablatio wegen Nekrose 2010 invasives Mamma Ca links und lymph. Ca rechts Therapieansatz Vinorelbin, Gemcitabin, Femara, Bestrahlung |
#3
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AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Zitat:
Ich stand im Juni 09 vor dieser Entscheidung (Situation kleine Brust, großes multifokales DCIS, kleines invasives Ca) und habe mich gegen eine Sofortrekonstruktion entschieden. Das ging mir damals alles zu schnell, ich hätte mich über 1 Wochenende entscheiden müssen, und im Anschluss war auch noch die Chemotherapie geplant. Ich komme als Amazone ganz gut klar, weiß aber für mich, dass das nur ein vorübergehender Zustand sein kann. Ich bin zur Zeit in einer Art Planungsphase, was den Aufbau betrifft. Mehr gerne per PN oder in einem anderen Thread, weil das hat nichts mehr mit prophylaktischer Mastektommie zu tun (naja, vielleicht doch, ich kenne mein BRCA-Testergebnis noch nicht). LG Gledi
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Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne? |
#4
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AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Liebe Grace,
lasse dich von uns Komplikationstanten nicht einschuechtern . Ich glaube nicht, dass wir die Regel sind. Es ist ja nur natuerlich, dass sich die Frauen, die keine Probleme habe weniger austauschen weil ja alles ok ist. Du hast wirklich ein schweres Schicksal zu tragen und deshalb finde ich es von dir sehr mutig und sehr vernuenftig dich mit dieser Entscheidund auch noch auseinanderzusetzen. Der Vorteil eines Sofortaufbaus ist, dass du natuerlich nicht nochmal unters Messer musst. An Kisten zu packen bzw zu tragen ist in den ersten 6 Wochen natuerlich nicht zu denken. Diese Zeit musst du dir danach auf jeden Fall geben, damit alles schoen verheilen kann. Ob du mit einer Aussenprothese klar kommst kannst natuerlich nur du fuer dich entscheiden. Ich druecke dir und allen anderen die die OP noch vor sich haben ganz feste die Daumen und kann nur nochmal sagen, dass ich trotz der Komplikationen den Weg wieder so gehen wuerde Liebe Gruesse Nicole |
#5
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AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Hallo zusammen,
ich möchte hier auch kurz etwas zu sagen - die Entscheidung über den Aufbau ist sicher nicht ganz einfach - ich hatte mich letztes Jahr für Silikon entschieden und bin super zufrieden damit. Es gab keinerlei Probleme, Drainage würde nach 7 Tagen gezogen und ich war innerhalb einer Woche zuhause, 6 Wochen den Stuttgarter Gürtel und fertig - die Narbe ist super geworden und ich hätte jederzeit auch mit Drainage duschen können - rundum hat alles gut geklappt. Werde mir jetzt nach überstandener Chemo den Sommer über überlegen, was ich mit der anderen Seite (muss noch angeglichen werden) mache. Die anderen Varianten wurden auch besprochen - Rückenmuskel war bei mir nicht ausreichend und die Op mit dem Bauchmuskel habe ich mir aufgespart - kann ich also wenn ich mit dem Silikon irgendwann nicht mehr zufrieden bin immer noch machen. Lg Anke |
#6
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AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Liebe Grace,
jetzt will ich mich doch auch noch mal zu Wort melden, denn ich bin eine dieser Frauen, bei der alles wirklich komplikationslos verlief. Im Juli 2009 hatte ich die prophylaktische OP mit direktem Silikonaufbau. Gut, die ersten tage waren relativ schmerzhaft, aber ich habe sie mit ein paar Paracetamol in den ersten 2-3 Tagen auch gut überstanden. Nach 5 tagen sind die Drainagen rausgekommen und ich durfte nach Hause. Da mein Mann bereits Urlaub hatte, als ich im KKH war, musste er gleich wieder zur Arbeit und ich war allein mit meinen 2 Kindern und Haushalt. Sicher war es nicht so sauber wie sonst und ich habe mich viel ausgeruht, aber es war zu schaffen. Kisten schleppen ist natürlich nicht angesagt!!! Auch nach den besagten 6 Wochen, würde ich mich hüten zu schwer zu tragen. Bei mir sind die Nähte (in der Brustumschlagfalte) auch wirklich toll verheilt. kein nachbluten, keine Wundheilungsstörung, gar nichts - einfach nur zwei ganz dünne rote Linien. So kann es auch laufen. Wie erwähnt, war es schmerzhaft und es dauert seine Zeit, bis man wieder einigermaßen schmerzfrei und gut beweglich ist, aber ich habe den Schritt nie bereut. Wie alt ist denn Dein Sohn? Mich hat es in den ersten tagen psychisch ziemlich mitgenommen, dass ich meine Kleinen nicht richtig in den Arm nehmen konnte. Zu enges "Kuscheln" war sehr schmerzhaft. Aber auch das hat sich, zum Glück recht schnell gelegt. Ich wünsche Dir, dass Du, den für Dich richtigen Weg findest Und wenn Du noch fragen hast, immer her damit Liebe Grüße, Rina |
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Stichworte |
brustwarze, mastektomie, prophylaktisch |
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