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  #1  
Alt 07.07.2010, 09:32
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Standard AW: Ewing

Hallo,

upps, da hatte ich euch viel jünger eingeschätzt.

Meistens sind ja jüngere Menschen von Knochentumoren betroffen(liegt am beschleunigten Stoffwechsel in jüngeren Lebensjahren). Ich selber hatte mit Anfang zwanzig einen gutartigen Knochentumor(der leider erst entdeckt wurde, als er schon ziemlich groß geworden war). Heute bin ich Ende Vierzig.

Zu welcher Therapie haben die Ärzte deinem Freund geraten?

So viel ich weiß(ich will jetzt nichts Falsches behaupten),wird meistens eine Chemotherapie gemacht. Vielleicht ist eine Chemotherapie bei deinem Freund auch nicht mehr das Richtige.

Du schreibst, daß die Krankheit bei deinem Freund schon weit fortgeschritten ist. Du hast ja schon im Internet ein wenig recherchiert. Da muß ich dir ja nicht sagen, daß seine Prognose nicht gerade sehr günstig ist.

Mir hat mal ein Arzt gesagt, je dichter der Tumor an der Wirbelsäule sitzt -umso ungünstiger. Und du schreibst, es hat bereits in der Wirbelsäule gestreut.

Aus meiner Sicht(aber das ist nur meine Meinung)macht dein Freund einen Fehler, wenn er seine Familie und dich mit seiner Diagnose nicht belasten will.
Irgendwann muß Klarheit herrschen.

Wenn du deinen Freund begleiten willst, kommt eine schwere Zeit auf dich zu. Besonders, wenn du ihm alles was er über seine Erkrankung weißt, aus der Nase ziehen mußt. Das ist sehr ungünstig, besonders, weil du "nur"seine Freundin bist. Die Ärzte müssen dich nicht einbeziehen und aufklären, wenn sie es nicht wollen. Ihr seid ja nicht verheiratet. Also sprich mit deinem Freund. Ja, frag ihn ruhig 'Löcher in den Bauch'.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit und deinem Freund viel Mut!

Alles Gute für euch! Melde dich weiter!

Gruß Kerstin
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  #2  
Alt 07.07.2010, 10:35
Hutchi Hutchi ist offline
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Standard AW: Ewing

Hallo Kerstin,

es tut wirklich gut mit jemandem zu sprechen, der sich "auskennt"

Wir hatten am WE einige gute Gespräche, aber er ist eben auch psychisch sehr angeschlagen und manchmal strengen ihn die Gepräche sehr an. V.a. ist das Thema sterben eben schwierig.

Die àrzte haben ihm wohl zu einer Chemo geraten, aber da die Prognose so schlecht ist (sie geben ihm noch etwa 1 Jahr) will er die Zeit noch nutzen, die ihm bleibt. Und bei den Nebenwirkungen der Chemo kann ich das echt gut verstehen. Ich hab das bei meinem Vater ja auch schon mitgemacht, dessen Körper letztendlich die Anstrengungen der Therapie nicht mehr mitgemacht hat.
Die Alternative ist jetzt der Versuch mit Contergan. Er setzt da recht viel Hoffnung rein, ich ehrlich gesagt nicht. Es ist ein Versuch sein Leben noch zu verlängern, aber das ist die Chemo eben auch nur.

Tja wenn er so viel "Glück" beim Lottospielen hätte, wäre er jetzt Millionär... Die Chance diese Krankheit in seinem Alter zu bekommen ist ja verschwindent gering.

Es ist so eine verdammt Sch***, sorry...

Ich versuche immer wieder mit ihm zu sprechen, ihn auch davon zu überzeugen, dass er uns, die ihn lieben mit einzubeziehen. Anfang / Mitte August werden die Werte überprüft, dann will er auch dem Rest seiner Verwandtschaft und Freunde die grauenvolle Wahrheit sagen. Aber er hält das auch schwer aus, wenn er sieht wie fertig mich das macht. Bei seinen Eltern und seinem Sohn - oh je, eigentlich will ich da gar nicht dran denken.

Ich weiss ja, wie schlimm die Zeit werden wird. Und das macht die Sache leider auch nicht wirklich besser. Da heisst es jetzt wohl Augen zu und durch.

Ich bin wirklich froh um den Austausch hier!!!

Vielen lieben Dank, dass Du mir ein offenes Ohr schenkst. Ich fühl mich nicht ganz so verloren damit.

Viele Grüsse
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  #3  
Alt 07.07.2010, 10:55
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Standard AW: Ewing

Hi,

kein Problem. Ich antworte gerne. Erinnere ich mich doch noch zu gut an meine Krankheit, der Angst und die vielen Sorgen(meine Tochter war damals gerade ein Jahr alt geworden. Am Anfang gingen die Ärzte von einem bösartigen Tumor aus).

Außerdem ist meine Mutter vor fast drei Jahren an Brustkrebs gestorben. Sie war fast zehn Jahre krank. Es war nicht immer einfach sie zu begleiten. Sie war ein schwieriger Mensch und das änderte sich natürlich während ihrer Krankheit nicht.

Hat dein Freund schon mal über psychologischen Beistand nachgedacht? Das wäre meiner Meinung nach sehr sinnvoll, besonders, weil er ja auch noch mit seinen Angehörigen sprechen muß.

Ja, eine Chemotherapie wäre für deinen Freund sicher eine zusätzliche Belastung. Besonders, da er ja weiß, was auf ihn zu kommt. Da kann ich seine Entscheidung sehr gut verstehen.

Und ja, es ist eine richtige Sch... Da kann ich dir nur zustimmen. Aber du versuchst deinem Freund beizustehen. Das finde ich großartig.

Ich schicke dir liebe Grüße! Gerne kannst du mir übrigens auch eine PN(Privatnachricht schicken), wenn du magst.

Geändert von Kerstin N. (07.07.2010 um 13:36 Uhr)
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  #4  
Alt 07.07.2010, 12:12
Benutzerbild von Levira
Levira Levira ist offline
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Beiträge: 206
Standard AW: Ewing

Hallo!

Das ist wirklich absolut keine schöne Situation, in welcher Ihr Euch befindet.

Ich möchte mich den Ratschlägen von Kerstin anschliessen.

Obwohl ich es auch nicht gut finde, bleibt Dir nichts anderes übrig, die Entscheidung zu akzeptieren, wenn Dein Freund nicht gross über seine Krankheit und die damit verbundenen Ängste sprechen will.
Trotzdem machst Du es gut, dass Du immer wieder mit ihm redest und ihn fragst.

Ich finde es auch grossartig von Dir, dass Du ihn begleiten willst.
Es wäre aber sicher sehr hilfreich für Dich, wenn Du auch für Dich professionelle psychologische Hilfe beanspruchst.
Es wird viel auf Dich zukommen und Du brauchst viel Kraft. Da ist es ganz wichtig, dass Du Unterstützung hast und nicht alleine bist.

Liebe Grüsse
Levira
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  #5  
Alt 07.07.2010, 23:07
Hutchi Hutchi ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Ewing

Vielen dank für Eure Beiträge!

Ich hoffe ja, dass sich mein Süsser überzeugen lässt, bald möglichst seine Krankheit "öffentlich" zu machen.

Der Tip mit der Psychol. Hilfe ist sehr gut. Ich bin schon seit Sept. letzten Jahres wegen Depris in Behandlung (eigentlich schon viele Jahre) aber jetzt noch mal offensiv mit ner Gesprächstherapie. Ja das ist schon gut solche Unterstützung zu haben. Ich bleib auf jeden Fall dran.

Heute abend ist es ein wenig besser. Ich konnte heute mit meiner Thera. über das ganze sprechen. Ihr kennt das ja sicher auch, die Ungewissheit und die schlechten Prognosen finde ich das Schwierigste. Ich hab so wenig Hoffnung und will mir auch keine Hoffnungen machen, da hab ich extrem Angst, dass sie dann enttäuscht werden.

Auf jeden Fall ganz lieben Dank für Eure Unterstützung. Ich hab nicht gedacht, dass ich mal so in einem Forum lande und dann wirklich noch Kraft daraus schöpfen kann

Viele Grüsse, ich halt Euch auf dem laufenden...
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  #6  
Alt 08.07.2010, 09:01
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Standard AW: Ewing

Hallo,

das klingt ja schon einmal ganz optimistisch.

Wir freuen uns, wenn du weiter schreibst.

Erst einmal schicke ich dir viele Grüße und wünsche dir und deinem Freund alles Gute!

Bis bald
Kerstin
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  #7  
Alt 08.07.2010, 13:06
Benutzerbild von Levira
Levira Levira ist offline
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Beiträge: 206
Standard AW: Ewing

Hallo!

Das freut mich, wenn wir Dir hier ein bisschen helfen können.

Und dass Du psychologisch unterstützt wirst, ist auch sehr gut.
Du wirst in den nächsten Wochen diese Schwankungen immer wieder erleben zwischen Hoffen und Mutlosigkeit.
Da ist es wichtig, dass Du Hilfe hast und bestmöglichst aufgefangen wirst.

Ja, das Forum ist wirklich eine gute Sache.

Ich freue mich, wieder von Dir zu lesen und wünsche Euch alles Gute!

Liebe Grüsse
Levira

P.S.: Wenn Du willst, kannst Du mir auch eine PN schicken
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