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  #1  
Alt 09.07.2010, 20:51
lilysun lilysun ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark,

ich find es schön von dir daß Du das Konzert da organisieren wolltest und es auch geschafft hast. Auch wenn Katrin nicht wollte, aber sie hat es sicher zu schätzen gewusst
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  #2  
Alt 10.07.2010, 08:25
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ein Freund gestaltete uns ein hübsches Plakat und verteilte es im Krankenhaus. Alle die wir kannten und Dienst hatten waren zumindest kurz anwesend und teilten uns ihre Glückwünsche mit. Ihr Psychologe hatte an unserem Hochzeitstag frei, ließ es sich aber auch nicht nehmen vorbei zu schauen. Einer nach dem anderen drängte sich zu uns. Wir waren regelrecht belagert.

Katrin saß im Rollstuhl und ich stand neben Ihr und hielt Ihre Hand als uns die Gäste gratulierten. Am liebsten hätte ich Sie für mich alleine gehabt aber Sie genoß die Aufmerksamkeit.

Beim anschneiden der Hochzeitstorte zitterte meine Hand, mein Liebling führte mich.
Es gab sehr viel zu essen. Jede Menge Kuchen. Katrin probierte alles durch. Einige staunten nicht schlecht über Ihren Appetit. Die Aprikosencremetorte mochte Sie am liebsten.

Marco, ein Bekannter von mir und Fitnesstrainer, erzählte ich von Katrin. Ich erwähnte auch das mein Schatz nicht zum Krebssport wollte. Sie wollte keine besondere Behandlung.

Wir hatten auch immer wieder darüber gesprochen einen Behindertenausweis zu beantragen. Sie verschob es immer wieder. Die Vorstellung als behindert zu gelten war für Sie unerträglich.

Jedenfalls bot Marco sich unentgeltlich an mit Katrin regelmäßig zu trainieren. Katrin lehnte ab. Also erkundigte ich mich über Heimtrainer und fragte auch unsere lieben Anverwandten ob sie auf ihre Gerätschaft für eine Weile verzichten können. Die Ereignisse überschlugen sich wenig später und eine solche Anschaffung machte keinen Sinn mehr. Katrin lag von da an fast nur noch im Bett und war froh wenn die Lymphdrainage anschlug.

Unser gemeinsames Namensschild an der Klingel blasst immer mehr aus. Ich werde es abfotografieren, ausdrucken, nachzeichnen und erneuern.

Das Buch von Liz Nickles, Für jetzt und alle Ewigkeit, das ich euch empfohl, habe ich bis auf die beiden letzten Kapitel gelesen und werde sie auch nicht lesen. Ich mag kein trauriges Ende. Ich denke mir mein eigenes Ende. Nicki wird wieder gesund, sie und Michael werden gemeinsam alt, haben entzückende Kinder und lieben sich wie am ersten Tag.

Ich habe so viel Zeit verschwendet mit Recherche. Ich hätte lieber noch ein paar Stunden mehr an Katrins Seite sein sollen, Sie lieb haben und ihr ein gutes Gefühl vermitteln sollen. Dazu gehört auch ihr Vertrauen in die Ärzte und Behandlung zu stärken; das wäre der richtige Weg gewesen. Das weiß ich heute. Ich habe öfter vor Ihr meinen Unmut über die Behandlung und über die Informationspolitik zum Ausdruck gebracht. Es blieb Ihr nichts anderes, als Vertrauen und wenn das zerstört wird geht auch die Hoffnung.

Ich bin dankbar für die Zeit die wir zusammen verbrachten und traurig das wir nicht mehr Zeit hatten. Meine Gefühle, Empfindungen, mein Schmerz sind ein Teil von mir und dagegen kämpfe ich nicht. Ich lasse sie zu und nehme dadurch am Leben teil. Irgendwann wird es nicht mehr so weh tun aber im Moment ist es die Hölle.

Gestern erst hat mir eine Bekannte von einem Freund erzählt der jetzt auch Krebs hat. Ich bekam sofort am ganzen Körper Gänsehaut. Dieser Scheiß läßt einen nicht los. Man wünscht sich immer wieder könnte ich nur was tun. Letztlich ist man völlig machtlos und kann nur da sein. Aber das ist schon sehr viel.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Hochzeitsplakat.jpg (95,2 KB, 543x aufgerufen)

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:24 Uhr)
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  #3  
Alt 14.07.2010, 20:22
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich war heute schwimmen. Um mich herum auch viele hübsche, wirklich schöne Frauen. Die meisten sind so unleidlich, tragen eine Schlappe bis unters Kinn oder wirken verkrampft, unfreundlich, die reinsten Eiszapfen. Wenn die Mimik, der Ausdruck nicht stimmt und die Person nicht offen und herzlich sein kann ist Aussehen nichts Wert.

Wo ich auch hinsah keine Katrin. Ich war so unglaublich gesegnet mit Ihr. Ich hatte so ein Glück Sie zu finden und an Ihrem Leben teilhaben zu dürfen. So ein Mensch, so eine Frau wird mir mein ganzes Leben nicht mehr begegnen. Ganz gleich wie es Ihr selbst ging Sie begegnete allen Menschen unvoreingenommen. Sie war neugierig und herzlich. Alle liebten Sie dafür. Du fehlst mir mein Schatz. Ich liebe Dich!

Katrin war einfühlsam und feinfühlig, das wußte ich sehr zu schätzen.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:26 Uhr)
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  #4  
Alt 14.07.2010, 23:31
lilysun lilysun ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark, schön daß Du schwimmen warst.
und daß Du überall Katrin gesucht hast..das kann ich verstehen.
Man versucht etwas zu finden.

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  #5  
Alt 15.07.2010, 21:11
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich hatte mit Katrin im September gewettet das ich schneller als sie 5 Kilo abnehme. Sie hat mit unfairen Mitteln gewonnen. Das war einfach nicht richtig. Ich finde das müssten wir ausdiskutieren. Außerdem bin ich nie dazu gekommen meinen Wetteinsatz einzulösen. Heute habe ich es endlich geschafft und die fünf Kilo sind gepurzelt. Liebling, du kannst stolz auf mich sein und wenn es korrekt zugegangen wäre hätte ich jetzt gewonnen. Kuss und Klaps, Schatz!

In der Familie war Katrin für alle Huddi. Ich glaube Ihr jüngerer Bruder hat Sie als Kleinkind Huddi gerufen und das gefiel allen und wurde gepflegt. Katrin mochte Ihren Zweitnamen. Wir hatten eine Menge Kosenamen füreinander und zwar passend zu jeder Lebenslage. Viele habe ich auch schon wieder vergessen. Wenn Sie mir aus dem Bad zurief Schatz ich wiege ein Kilo weniger sagte ich zu Ihr, toll Pummelchen. Wenn ich Sie verwöhnte, neckte ich Sie mit, möchte die olle reiche Tante (insider), die sich übrigens sehr gut gehalten hat und die sich im besten Haus der Stadt auch mal was junges knackiges gönnt vielleicht eine Fussmassage. Wenn ich sang war ich Paolo. Paolo singt schrecklich. Naja, und so weiter. Alles verrate ich euch nicht. Die anderen behalte ich für mich.

Ich war am Rheinufer spazieren. Hätte ich mal besser sein lassen. Heute Abend wird gefeiert. Überall Party. Mädels rausgeputzt und in Flirtlaune, Pärchen händchenhaltend, gute Stimmung und jede Menge Lärm. Ich konnte es kaum aushalten. Ich bin so froh wieder daheim zu sein. Ich gönne heute Abend niemand Spaß. Ich wünschte der Rhein würde über das Ufer treten und alles und alle wegspülen. Die Verliebten, das Lachen, der Lärm, mein Neid und mein beschissenes Leben.

Im September lösten wir Katrins alte Wohnung auf. Ihr Bruder half mit. Katrin wohnte bereits zwei Monate mit mir zusammen und war nur ab und zu in Ihrer Wohnung in Laubenheim. Die Wohnung sah schon recht auseinander gepflückt aus. Es war ja auch nur noch Lagerraum. Ihr Bruder gab einen dummen Kommentar ab und machte den Fehler sich zu wiederholen. Mein Schatz ging auf Ihn los. Ich glaube am liebsten hätte Sie ihn die Treppe runtergestoßen. Wenn Ihr jemand dumm kam wußte Sie sich zu wehren. Der Bruder tat mir Leid aber er hatte eine Abreibung verdient. Der Vater und ich standen mit offenen Mündern daneben und dachten wohl beide wenn ich mich einmische reißt mich der Orkan mit. Sie konnte so unglaublich temperamentvoll sein. Sie beruhigte sich, wollte ihn aber nicht mehr in Ihrer Nähe haben. Ihr Bruder verschwand für fünf Minuten vor die Tür und kam dann wieder um mit Katrin über den Vorfall in Ruhe zu sprechen. Für Katrin war die Angelegenheit erledigt und wollte einfach nicht mehr mit Ihm reden. Weil er nicht verstand, forderte Sie ihn abermals auf zu gehen. Der Vater intervenierte und Sie beruhigte sich wieder. Ihr Bruder konnte Sie leicht in Rage versetzen. Er ist ganz in Ordnung. Die beiden hatten wohl nicht viel gemeinsam und Katrin fand Ihn nervig, mochte Ihn aber letzlich doch. Sie schimpfte zwar immer wieder über Ihre Familie aber brauchte deren Halt. Über Ihren jüngeren Bruder habe ich Sie nie etwas schlechtes sagen hören. Er war Ihr Liebling. Es war nur traurig das er als es Katrin so schlecht ging in Australien war. Das ist kein Vorwurf. Niemand von uns wußte was uns erwartet. Katrin freute sich immer über Nachricht von ihm und berichtete mir gleich.

Ich habe mir eine Musik-CD gekauft. Das Beste von Rio Reiser. Auf meinem Weg zum Saturn bin ich durch eine Einkaufspassage gekommen. An einem Eisstand wartete ein junges Mädchen. Sie war gekleidet wie Katrin. Sie trug ein Lieblingsoutfit von meinem Schatz. Jeanshemd, schwarze Leggins und schwarze Snickers mit weißen Sohlen. Die Haare trug sie nach oben gesteckt, war auch noch blond und hatte in etwa dieselbe Figur. Alles stimmte. Das Gesicht konnte ich nicht sehen. Ihrer Größe nach vielleicht gerade mal 16 Jahre alt. Katrin sah umwerfend aus in Ihren Sachen. Ich sehe immer wieder Frauen die in der Hitze wie in den letzten Tagen Leggins tragen. Das muß doch kaum auszuhalten sein. Katrin wollte gut aussehen aber sich wohlfühlen. So verrückt, wie die, war Sie nie.

Wenn ich mich auf einen Flirt einlasse was würde ich sagen? ... Was willst du von mir? Möchtest du eine starke Schulter zum ausweinen? Händchenhalten, jemanden mit dem man über alles reden kann, gemeinsam sein, eine eingeschworene Gemeinschaft; kein Ärger, kein Frust, kein Stress, keine Angst weil du da bist; alles bewußter erleben, weil zu zweit; der Alltag wird zum Abenteuer. Vielleicht willst du auch nur Spaß und Sex. Du mußt dich schon mitteilen. Ich bin nicht zynisch, mir passiert auch Gutes, die Frage ist nur wann, nein, es ist ganz einfach so das ich schon 41 bin und vielleicht nicht mehr lange lebe. Weißt du es gibt Leute die sterben noch viel jünger. Meine Frau, Katrin ist Ihr Name, hatte Gebärmutterkrebs. Hast du eine Ahnung was das bedeutet. Sie ist Tod und ich allein und das bleibe ich. Danke für dein Interesse! P.S. Vielleicht bin ich doch zynisch.

Ich wurde nett angelächelt, höflich eingeladen der Dame ein paar nette Worte zu sagen als Auftakt für das erste Date. Sie fragt sich immer noch ob der Typ eine nette Stimme hat. Es nervt und ich bin über mich selbst verärgert wenn ich so kindische, verlegene Rollenmodellversuche wahrnehme.

Wenn ich durch die Straßen in Mainz laufe und die Menschen beobachte frage ich mich immer wieder was ist bei euch los. Wüßten wir alle von unseren Tragödien müßten wir uns den ganzen Tag in den Armen liegen und weinen.

Ich weine um Dich mein Schatz.

Der Tod Katrins ist nicht umkehrbar. Ich muß damit leben und fühle mich schlecht wenn ich mich freue. Irgendwann werde ich mich wieder freuen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und Sie wird es verstehen. Sie war dem Leben zugewandt und hätte nicht gewollt das ich mich vergrabe. Ich vermisse Sie aber so unglaublich und Sie nie mehr an meiner Seite zu wissen, nicht zu wissen wie es Ihr geht, nie mehr Ihr ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, Ihren entzückenden Mund zu küssen, Ihr eine Strähne hinters Ohr zu streichen, Ihr ins Ohr zu flüstern, ich liebe Dich macht mich traurig und läßt nur wenig Freude zu.

Genau vor einem Jahr wurde bei Katrin die Wertheim-OP durchgeführt. Ich weiß noch wie tapfer Sie war und wie wir uns verabschiedeten. Sie hatte so einen Kittel, der hinten offen war an und ich durfte Ihr die Schleife binden. Ich machte Ihr noch ein Kompliment dann waren auch schon die Schwestern da. Das Zimmer auf Station erschien mir als sie Sie herausgeschoben hatten Richtung OP-Saal auf einmal riesig. Ich kam mir so verloren vor. Ich konnte nichts tun, nur abwarten.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:28 Uhr)
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  #6  
Alt 17.07.2010, 23:49
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Hallo Mark,

durch die SPRK-Erkrankung meine Mannes lese ich oft im Forum und bin heute zufällig auf Deine Seiten gestoßen. Habe den Abend damit verbracht, Eure Geschichte zu lesen. Mir kullern die Tränen und es tut mir sooo leid für Dich und für Eure große Liebe.

Hast Du schon einmal daran gedacht, wie glücklich Deine Katrin sich schätzen konnte, so einen sensiblen und liebevollen Partner an ihrer Seite zu haben?! Das ist nicht jedem vergönnt.

Ich drück dich und wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Monika
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  #7  
Alt 18.07.2010, 22:12
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Katrin mochte Primeln sehr, überhaupt Blumen. Sie mochte ihre Blüten und auch ihren Duft. Katrin hatte sehr viele Düfte angesammelt und mischte sie auch selbst an. Düfte waren Ihre große Leidenschaft. In Laubenheim hatte sie eine kleine Hexenküche. Ihr Privatlabor sah chaotisch aus und in den ersten Tagen unserer Beziehung dachte ich mir mit Ihr darfst du dich nicht anlegen sonst mischt Sie dir noch irgendein Gift unter. Katrin hätte so etwas natürlich nie getan. Die vielen Chemikalien erschreckten mich einfach.

Im Bad stehen noch jede Menge Flakons von meinem Schatz. Wenn jemand bei mir zu Gast ist den ich noch nicht so gut kenne und mein Vertrauen nicht hat bekomme ich jedesmal Panik die Person könnte einen Duft oder irgendwas von Katrins Sachen entwenden. Am liebsten würde ich die Dinge nummerieren und katalogisieren um sicher zu gehen das immer alles an seinem Platz ist.

Von irgendwem hat Katrin das Buch Bewusstsein als neue Währung geschenkt bekommen. Ich habe es gerade von der Folie befreit und durchgeblättert. Ich kann verstehen das Sie es nicht gelesen hat. Was in diesem Buch steht verwirrt mich bloß. Damit kann ich nichts anfangen.

Auf der Rückseite steht, "Lesen sie dieses Buch und lassen sie sich inspirieren zur Reise in die Heilung." Klingt erstmal nicht schlecht. Eigentlich geht es in dem Buch um die Überwindung der Finanzkrise und den persönlichen Verlusten. Ich vermute da hat sich jemand vergriffen. Wie auch immer, das Buch ist schlecht.

Das letzte Buch das Katrin las war von Astrid Lindgren, Die Brüder Löwenherz. Sie verschlang es regelrecht. Sie erzählte mir davon und war total begeistert. Mich machte das Gerede von Liebe über den Tod hinaus mürbe. Ich wollte davon nichts wissen. Als ich es Wochen später selber las vergoß ich viele Tränen.

Sie war so süß. Sie war so wunderschön. Sie war bei mir. Schatz du wirst für immer so schön in unserer Erinnerung sein. Du bleibst für immer jung.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:30 Uhr)
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  #8  
Alt 21.07.2010, 10:00
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

Ich bekam von einigen Menschen in meinem Umfeld den weisen Rat mich nach einem halben Jahr nach einer neuen Partnerin umzusehen.

Ich weiß nicht was in zwei Monaten sein wird. Vorstellbar ist eine neue Partnerin aus meiner jetzigen Warte keinesfalls. Für mich wäre es wie verrat und so eine Art Ersatzpartnerschaft, -befriedigung. Wenn die Trauerphase nicht durchlebt wurde kann man sich dem neuen Partner nicht angemessen widmen. Ich glaube, es kommt auch darauf an ob man sucht oder der Zufall es will das man auf einen Menschen stößt mit dem man sich versteht und vielleicht früher als man selber von sich glaubte eine neue Partnerschaft eingeht.

Ich war schon fünf Jahre ohne Partnerin und kam auch zurecht. Ein Richter verheiratet mit einer ehemals besten Freundin von Katrin, die hat Sie ganz schön im Stich gelassen, riet mir, laß dir ruhig ein halbes Jahr Zeit und dann such dir eine neue Frau. *Übel*. Die zwei sind über StudiVZ zusammengekommen. Christine ist ihr Name, wie er heißt kommt mir gerade nicht in den Sinn. Christine, sehr sehr schüchtern, hat Katrin immer bewundert für ihre offene Art und hing an Ihrem Rockzipfel. Der Herr Richter ist ihr erster Mann. Sie war 28 als sie sich kennenlernten. Mit Studium fertig und zack ein paar Nachrichten ausgetauscht, getroffen, verlobt und jetzt verheiratet. Seit sie verheiratet sind hatte sich Christine kaum mehr gemeldet, sie pflegt ihr neues Biedermannleben. Vermutlich hat sie sich das immer gewünscht. Freunde zählen für sie nicht mehr. Er kommt aus Schweinfurt, schrecklich Konservativ. *Schüttel*. Das ich mir eine neue wie er sich kurz ausgedrückt hat, sehr charmant, der Typ ist total roh in seiner Ausdrucksweise, da läuft einem der kalte Schauer den Rücken runter, in spätestens einem halben Jahr suchen soll wiederholte er in einem halbstündigen Gespräch am Telefon mindestens sechsmal. Ich habe erst zum Ende des Gesprächs versucht mitzuzählen.

Ist mein Leben weniger Wert weil ich trauere? Ich empfinde das nicht so. Bin ich in einer Lebensphase wo alles weniger Wert ist weil ich trauere? Ich glaube nicht.

Wenn man so schnell in ein neues Bett hüpft beschränkt sich die Beziehung bald auf lieber Mann wir brauchen nicht nur getrennte Schlafzimmer, wir brauchen auch für jedes Stockwerk einen extra Staubsauger aber bitte nur von Vorwerk. Was ich damit auszudrücken versuche ist, das hat was von einer Zweckgemeinschaft, ein Druckverband und darunter schon alles eitrig.

Ich bin Katrins Ehemann und daran wird sich nichts ändern. Du bist die Liebe meines Lebens. Du bist meine Weggefährtin. Wir sind zusammen für immer und ewig. Ich liebe dich mein Schatz.

Geändert von Katrin&Mark (21.07.2010 um 10:09 Uhr)
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