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#1
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AW: "Ersatzmama" hat Hirntumore...
Hallo Steffie ...
Alessandra hat Dir ja das Wesentliche geschrieben. Wir haben all das mit dem Glioblastom auch gerade hinter uns bringen müssen und ich denke, Deine Freundin ist erstmal in einer Art Schockzustand ... Vielleicht kannst Du Dich etwas einbringen indem Du Dich ungefragt etwas um ihren Vater kümmerst, der ja wahrscheinlich jetzt immer allein zuhause sitzt? Oder ihr Dinge abnimmst wie Einkaufen, Wohnung aufräumen oder ähnliches? Ich bin froh, dass meine Kinder (14 und 16) die Zeit so tapfer mit uns getragen haben ... ich war von morgens bis abends im Hospiz und hier zuhause verwahrloste so ziemlich alles, was ich derzeit noch aufzuarbeiten versuche. Und vielleicht sagst Du Deiner Freundin behutsam, dass ihre Mama auch FÜR DICH eine "besondere Bedeutung" hat, auch wenn Du nicht ihre Tochter bist ... Ach so: erzähle ihr NICHT was Du weißt, wenn sie Dich nicht explizit danach fragt Es ist oft besser, das den Ärzten zu überlassen - die sind in Gesprächsführung bei solchen Themen geschult und machen es dann, wenn sie sie so einschätzen dass sie die Wahrheit verkraftet oder wenn es nicht mehr anders geht - bzw es keine Hoffnung mehr gibt. Sie wird sich die Informationen dann beschaffen, wenn SIE es will ... Viel viel Kraft für euch und ich wünsche "eurer" Mama, dass die Therapie anschlägt und sie noch etwas SCHÖNE Lebenszeit geschenkt bekommt ...
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! Geändert von HeikesFreundin (22.07.2010 um 13:17 Uhr) |
#2
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AW: "Ersatzmama" hat Hirntumore...
hallo ihr lieben,
ich gebe heikesfreundin da in allen punkten recht und das mit dem im haushalt und in hinsicht auf den vater helfen ist eine super idee! das hätte ich zeitweise auch gebraucht, denn man lebt nur noch so nebenbei in seinen vier wänden, kommt zum duschen, schlafen, essen, wäsche waschen etc, nur zum aufräumen hat man weder zeit, noch nerven und wenn man dann doch etwas zur ruhe kommt, ist man erstmal geschockt wie man alles hat verkommen lassen... du hast das "glück" jetzt in der position zu sein und hier auch noch einen solchen tip zu bekommen, das wird ihnen unwahrscheinlich helfen und entgegen kommen. ist doch auch schonmal ein fortschritt dass sie dich nun angerufen hat und sich schonmal auf ein kleines gespräch eingelassen hat. sage ja man muss erstmal den ersten schock irgendwie verdauen. habe innerhalb der ersten tage auch nur mit meinem freund sprechen können, war nur am weinen, wusste nicht mehr weiter. und als diese erste phase dann weg war, da konnte ich mich dann meinen freunden und meiner cousine anvertrauen und habe mir endlich luft gemacht, habe aber trotzdem eine gewisse fassung gehabt und habe darüber eher sachlich statt emotionsgeladen gesprochen. frag mich nicht warum, aufeinmal ging das einfach... und bei dem vater sollte wohl auch etwas passieren wie schon gesagt wurde. ich bezeichne mich jetzt mal als "leicht" depressiv, mache da auch kein geheimnis draus und bin jetzt auch bereit mir hilfe zu suchen. bei mir läuft gerade einiges aus den rudern und meinem kopf macht das wahnsinnig zu schaffen. wenn ich von dem suizidversuch lese, da wird mir ganz anders, besonders wenn man den eher harmlosen grund überdenkt. habe auch schon einige gedanken an meinen selbstmord verschwendet und einmal kam es auch zu einer gefährlichen situation, nur bei mir waren es etwas schlimmere gründe (ich weiss, keine begründung sich das leben zu nehmen!) und dann möchte ich garnicht wissen was jetzt gerade in diesem armen mann vorgehen mag. solche depressionen sind was schlimmes und wenn man wieder eine bekommt dann kann man nie sagen was deine psyche mit dir macht... ich weiss nicht ob deine freundin jetzt auch noch den doppelten stress bewältigen kann, also sich sowohl um die mutter als auch den vater zu kümmern, deshalb sehe ichs genauso: versuch auf den vater zuzugehen und ihm in der schweren zeit beizustehen so gut es geht! für ihn und seine psyche muss das ganze hier grade der hammer sein... und wo ich auch nochmal recht geben muss: BLOSS NICHTS DARÜBER SAGEN WAS DU GELESEN HAST BEZÜGLICH DES VERLAUFES DIESER KRANKHEIT!!! denke aber mal das wirst du auch nicht... ich habe nach der diagnose aufeinmal von allen seiten irgendwelche horrorstories zu hören bekommen und auch das was ich im internet las hat mich oft zum verzweifeln gebracht. man muss es aber immer etwas nüchterner sehen, denn jeder mensch ist anders, jeder körper reagiert anders und jedes schicksal nimmt auch ein anderes ende! man kann hier nichts pauschalisieren und das sollte man auch nicht tun. ich hoffe dass deine freundin nicht zu viel im internet nachsieht, zumindest in nächster zeit noch nicht. kann nur von mir sprechen, ich habe damals die ersten nächte nur mit heulen und googeln verbracht und es hat mich noch tiefer gerissen...ein paar wochen später wäre besser gewesen habe bis heute mit noch keinem arzt gesprochen, da meine mutter ja das wahre ausmaß immernoch versucht geheimzuhalten. das was ich heimlich gelesen habe ist der behandlungsbericht für den hausarzt, natürlich alles fachchinesisch. konnte mir das dann zum glück von jemandem der in der onkologie arbeitet, allerdings kein arztist, etwas erklären lassen. naja, alles in einem habe ich mich selbst unnötig fertig gemacht und meine umwelt hat noch dazu beigetragen, gibt leider leute die es nicht so ganz verstehen dass sie mir mit den horrorstories alles noch schlimmer machen es rührt mich zu lesen wie sie dich in ihren kreis mit aufgenommen haben solche menschen sind soooo viel wert und was sie dir damit gegeben haben müssen lässt sich wohl nicht so recht in worte fassen. es ist schön zu hören dass es noch solche menschen gibt, das ist heutzutage leider nicht mehr so selbstverständlich, denn die meisten versuchen ja doch eher nur ihr eigenes ding durchzuziehen. umso schöner soetwas zu lesen... wenn du einfach nur da bist wenn sie dich brauchen ist das beste was du machen kannst! denn sie waren ja auch in den momenten da wo du sie gebraucht hast, wie zum beispiel an weihnachten... mach dir nicht zuviele gedanken und lass den dingen ihren lauf. du siehst ja dass deine freundin langsam wieder auf dich zugeht und das wird jetzt bestimmt immer mehr werden und alles weitere ergibt sich dann von selbst wenn du was auf dem herzen hast, dann sofort hier rein schreiben, denn hier gibt es soooo viele nette menschen und du wirst verstanden sowas ist sehr wichtig in dieser zeit... wenn mal was ist dass du ungern hier reinschreiben willst, dann kannst du mir auch eine private nachricht schreiben...antworte dir auch ganz bestimmt
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Liebe Grüße Alessandra http://www.youtube.com/watch?v=8pktE6ddPvk Meine über Alles geliebte Mami...am 05.12. musste ich dich gehen lassen. Mein einziger Trost ist, dass nun dein Leid ein Ende hat. Ich werde dich immer Lieben und auch sehr vermissen!!! Für dich kämpfe ich weiter, denn egal wo du nun auch bist, ich möchte, dass du Stolz sein kannst... In meinem Herzen lebst du weiter! |
#3
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AW: "Ersatzmama" hat Hirntumore...
Steffie, ich wollte Dir noch was mitgeben:
... wenn ich eines gelernt habe im Leben ist es: ich höre auf mein Herz. Es hat mich stets das Richtige tun lassen ... Höre auch Du auf Dein Herz - es wird Dir den Weg zeigen, das Richtige zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu tun. Manchmal vertraut man zu wenig auf das was man fühlt.
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! Geändert von HeikesFreundin (22.07.2010 um 21:27 Uhr) |
#4
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AW: "Ersatzmama" hat Hirntumore...
Hallo,
erstmal herzlich willkommen, wenn auch aus traurigem Anlass. Ich kann dir nur aus eigener Sicht schreiben. Wir haben in den ersten Wochen auch niemanden an uns rangelasse und das ganz bewusst!. Nicht um den Menschen weh zu tun, sondern einfach weil wir solche Sätze wie: "das schaffen wir schon " "das kann man doch heilen" "lass doch den Kopf net hängen, ihr müsst kämpfen" usw. nicht hören wollten. Wir waren vom ersten Moment über alle Eventualitäten informiert und haben auf Grund der Größe des Tumors mit allem gerechnet. Es war schrecklich und sicherlich haben wir eine Zeit lang unter Schock gestanden. Wir wollten niemandem wehtun. Noch heute zucken wir zusammen wenn wir jemanden informieren müssen warum mein Papa nicht so folgen kann, wenn dann so Sachen kommen wie: "das ist aber nicht schön, kann man doch heut aber mit leben und kann doch geheilt werden und dann am Ende jeden Gesprächs, Gute Besserung!" Manche Menschen können nicht damit umgehen, und geben dusseligen Dünnsinn von sich statt einfach den Mund zu halten. Ich wünsche dir und der Familie deiner Freundin ganz viel Kraft und Liebe. Halte du durch und sieh wo du einfach da sein kannst. Versuch, nicht es übel zu nehmen wenn sie dich momentan ausschließen. Die Zeit wird kommen wo sie dich dringend brauchen werden und dann bist du da und kannst sie einfach in den Arm nehmen oder auf jede andere Art und weise unterstützen die sie brauchen werden. Bleib dran und versuch da zu sein.
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Liebe Grüße Birgit Balkengliom 11/ 2009 diagnostiziert Rezidiv 07/2011 Hoffnung ist nicht die Überzeugung, das etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, das etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht. Papa wir lieben dich ! 20.03.1955-25.11.2011 |
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