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  #1  
Alt 24.08.2010, 19:15
Nanulein Nanulein ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Durogesic Pflaster, Verwirrung - Brauche Hilfe & Rat

Hallo paula,

danke auch für deine Antwort, dass gibt mir doch ein wenig Mut.

Nunja, nach dem Hausbesuch unseres Hausarztes beruhigte mein Vater sich wieder ein wenig und schlief 30min. Aber nicht um Ruhe zu haben oder entspannt zu sein, ganz im gegenteil, da gings leider erst richtig los.

Ich muss dazu sagen, mein Vater ist sehr schwach, eigtl. nur noch Haut und Knochen, er hat seit April rund 30 Kilo verloren und durch das viele Erbrechen und durch die Hitze wurde er natürlich noch schwächer, obwohl er gerade vom Aufpäppeln kam.

So nun stand er ständig vor meiner Tür, mein Zimmer ist direkt neben dran, fast am stürzen oder umkippen. Entweder suchte er "Maschinen" mit denen er heute gekocht und gebacken hat. Er wollte die Pfannkuchen aufessen, die er gebacken hatte. Ich ihn also zurück gebracht und ihm gesagt er hätte sie schon gegessen, wir würden morgen neue machen. Ok nach 3-malen hat er sich dann beruhigt. Danach stürmter er wieder 2-mal aus der Türe und rief er wolle nach Hause, er wolle nicht hier sein. Aber hier ist doch sein zu Hause.

Er kann sich nicht mehr vollends orientieren, er denkt wir sind in der Wohnung von Fremden Leuten. Wie sagte er? Ist das nicht die Wohnung von diesen Polen? Hier wohnen aber keine Polen.

Also rief ich unsere Pflegeschwester an und die hat sich denn nochmal mit unserem Hautarzt kurzgeschlossen, welche kurz vor 19:00 Uhr nochmal vorbei kam. Sie hat meinen Vater denn ins Krankenhaus, wo er aufgepäppelt wurde, eingewiesen. Natürlich nicht mit Ach und Krach sondern mit netten Überreden, bis er überzeugt war. Ausserdem sagte sie, dass sie ihn sowieso eingewiesen hätte die nächsten Tage, nicht nur wegen seiner Verwirrung, sondern weil er ganz Arg schlimme Blutarmut hätte, sagte sie. Daher könnte auch die Verwirrung kommen. Nun ja was soll ich sagen, ich bin auf einer Seite froh, dass er ins Krankenhaus ist, weil ich weiss, dass sie sich dort viel besser kümmern können, als ich hier, auf der anderen Seite fühle ich mich schlecht als wenn ich ihn abgeschoben hätte, aber ich möchte ja auch nur das Beste für ihn. Von daher hoffe ich, dass sie ihn ganz schnell wieder hinkriegen mit der Bluttransfusion und was auch immer sie noch machen.

Soviel erstmal von mir, einen schönen Abend wünsche ich allen.

LG Nanu

Geändert von Nanulein (24.08.2010 um 19:25 Uhr)
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Alt 24.08.2010, 20:02
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Beiträge: 1.806
Standard AW: Durogesic Pflaster, Verwirrung - Brauche Hilfe & Rat

Hallo Nanulein,

Zitat:
@annika
Haben die von dir beschriebenen Sympthome denn auch nach gelassen bzw. konnte sie die Sachen die sie nicht mehr machen konnte wieder tun? Keine Halluzinationen mehr etc?
Nein, also wenn Du wissen möchtest, ob ihr Zustand sich noch einmal verbessert hat, nein. Die Halluzinationen waren nicht jeden Tag gleich schlimm. Es gab Tage (meine Mutter lag 14 Tage im KH, also die letzten 14 Tage), da meinte man, es zeichnet sich wieder eine leichte Besserung ab, weil sie auch klare Momente hatte. Doch am Tage darauf, erwartete einen wieder ein völlig anderes, eher die Hoffnung zu nichte machendes Bild. War eine recht eindeutige Tendenz. Aber es hängt eben vom Allgemeinzustand ab, ob man noch eine Chemo geben kann oder nicht. Das ist wieder eine individuelle Einzelfallentscheidung. Bei meiner Mutter war die Erkrankung zu diesem Zeitpunkt bereits zu weit fortgeschritten, und die Chemotherapie hätte keine Lebensqualität als solche mehr schaffen können. Ihr Allgemeinzustand ließ auch keine Chemo mehr zu.

Die Halluzinationen waren schlimm und wirkten auf uns natürlich befremdlich. Sie sah auch Tiere und dergleichen. Mama dachte fortwährend sie sei zu Hause und läge oben auf dem Sofa. Darum rief sie auch kontinuierlich nach ihrem Mann, so berichteten die Krankenschwestern.

Hier ist die Symtomatik auch nochmal erläutert: http://aerzteblatt.lnsdata.de/pdf/103/39/a2559.pdf

Jedenfalls drücke ich die Daumen, dass die Verwirrtheit auf die Blutarmut zurückzuführen ist, und Dein Papa nach bestem Vermögen aufgepäppelt werden kann.

Alles Gute

Annika
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  #3  
Alt 24.08.2010, 20:02
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Durogesic Pflaster, Verwirrung - Brauche Hilfe & Rat

.... entgegen der Erfahrungen von Jutti habe ich sehr wohl schon derartige Nebenwirkungen bei Patienten erlebt - auch bei "nur" 75 er Durogesic.

Aber es ist wohl so, dass jeder so seine Erfahrungen hat.

Vielleicht ist es bei Deinem Vater ja auch eine Mischung aus allem?

Am Besten ist es die Hausärztin kontaktet den Palliativmediziner und trifft mit ihm eine Absprache.
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #4  
Alt 25.08.2010, 15:48
Reinhard Reinhard ist offline
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Beiträge: 834
Standard AW: Durogesic Pflaster, Verwirrung - Brauche Hilfe & Rat

Hallo ihr Lieben,

ich hatte von den Schmerzpflastern (Fentanyl) auch sehr unschöne Nebenwirkungen.

Das war gleich zu Beginn. Ich hatte 25er. Erst eines, keine Wirkung, dann zwei und nach ein paar Tagen drei gleichzeitig.

Ich bekam fürchterliche Angstzustände, Depression, Panik und das Gefühl zu ersticken.
Es war mir dabei stets klar, daß das nicht wirklich so war, sondern nur eine Folge der Medikamente (Fentanyl, Mistel und Omeprazol, 25er).
Aber die Panik war so stark, das ich mich hätte umbringen können, nur um das nicht weiter ertragen zu müssen. Die Schmerzen erschienen mir im Vergleich dazu völig harmlos.

Das scheint wohl sehr selten zu sein. Ein Patient, dessen Tochter hier schrieb, erlebte aber das gleiche.

lg Reinhard
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  #5  
Alt 14.10.2010, 00:07
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Durogesic Pflaster, Verwirrung - Brauche Hilfe & Rat

Hallo Nanu,

ich war heute im Krhs bei meinem Vater und er hatte ähnliche Symptome.
Diese Symptome hatte er bei der letzten Chemo im krhs auch als sie ihm Tavor verpaßt hatten.
Er kriegte bisher immer 25 er fentanylpflaster. Jetzt 50er.

Diese Verwirrtheit und abwesenheit war am schlimmsten.

Hab Beitrag dazu geschrieben, weil er auch noch Fieber usw dazu hatte.

Ist es bei deinem Vater besser geworden nach Transfusion?

Der Doc hatte wohl auch angedeutet daß er wieder nach der chemo Blutarmut haben könnte, wird morgen kontrolliert.

liebe grüße
Mini
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