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  #1  
Alt 27.08.2010, 11:03
RoterWildfang RoterWildfang ist offline
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Registriert seit: 25.08.2010
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Standard AW: Wie hilft man?

Hallo Chrissi,

vielen Dank!

Gestern abend hat es mir dann auf den Hut drauf gesetzt.

Er ist zu einem Termin mit diesem Heiler gefahren - und natürlich mußte er mir das mitteilen! Ich habe ihm klar zurückgeschrieben, wenn er sich auf diese Schiene einer Schuld an einer Krankheit einlässt, so wird er immer diese Schuld haben... wenn dieser Mensch nur ansatzweise Erfolg hat mit seinen Worten.

Das war dann irgendwann wohl zuviel für mich am gestrigen Tag!

Habe ihn nun gebeten, in der kommenden Woche Zeit für ein Gespräch zu finden. Er soll mir sagen, was er eigentlich für ein Ziel verfolgt, wie das nach seiner Ansicht aus, weiter funktionieren soll und auch ich! Worte des Zuspruches benötige, die da nicht immer heissen, daß er MICH braucht, sondern, daß er wohl noch klar realsiert, daß auch ich ein Mensch bin, der nicht unendlich an Kraft geben kann und dabei keine mehr zurück erhält.

Leider bin ich so veranlagt, daß mich offensichtliche Dummheiten von anderen Menschen (die ich kenne) manchmal wütend machen. Und deshalb leider - ausnahmsweise für mich - leider - dann zu sehr da rein investiere!

Eigentlich müßte ich es heute ja besser wissen - denn Dinge wiederholen sich ja bekanntlich im Leben.

Mir tut die Frau leid.... weil so eine Diagnose zu bekommen hat kein Mensch verdient. Auch ich weiss nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich eine Diagnose bekomme, die mein weiteres Leben in Frage stellt. Zieh ich mich zurück? Gebe ich auf? Versuch ich mich an allem festzuhalten was nach Chance aussieht? Keine Ahnung.

Diese Ehe ist seit über 30 Jahren auf Lügen aufgebaut. Seine Lügen! Warum ich das nun so akzeptiert habe? Grübel - ich frage mich manchmal selber. Vielleicht liegt es daran, daß dieser Mensch eine ganz eigene Anziehungskraft hat und ich ihn Jahrelang, bevor das mit uns begonnen hat, als einen graden, klaren, ehrlichen Menschen (als Chef) erlebt habe. Der niemals einer Auseinandersetzung ausgewichen ist (Ich bin kein einfacher Arbeitnehmer) und wir uns damals sehr viel in den Haaren hatten, weil ich mir nicht habe alles gefallen lassen. Er mich aber auch nie gekündigt

All dass, was Du schreibst in Bezug auf diese Ehe, auf die gemeinsamen Jahre.... sind alles Überlegungen, die ich auch habe und hatte. Darum versuche ich auch immer, mich so weit wie es geht so abzusichern, daß ich ihn nicht zu Leben benötige. Gefühle sind eine eigene Sache - die kann man nicht abschalten. Entweder werden Gefühle genährt, oder so lange getreten, bis sie sich von alleine abschalten und man endlich die Konsequenzen zieht.

Irgendwie stecke ich noch mittendrin in diesem Prozess.

Sicherlich bin ich nicht von dieser aktuellen Krankheits-Situation betroffen - sondern hänge da nur irgendwie mit dran - weil er mich als Puffer benötigt und ja auch benutzt.

Ich ihm auch helfen will - weil ich weiss, dass Familienangehörige oft genauso darunter leiden wie der Kranke. Aber wahrscheinlich muß ich mir selber helfen. Aus diesem Kreislauf heraus zu treten. Was leider nicht so einfach ist.

Er ist ein sehr einnehmender Mensch. Das hat schon zu einigen Konflikten geführt. Aber es ist dann doch immer weiter gelaufen.

Kennst Du das Gefühl, Chrissi, benutzt zu werden, damit man sich selber besser fühlt, weil man jemand anderem alles aufladen kann, der das für einen selber tragen soll? So komme ich mir vor!

Einerseits soll ich lt. ihm das Thema nicht zu meinem Thema machen - auf der anderen Seite kriege ich ständig Infos "Bin gerade dahin unterwegs mit ihr, heute ist das mit ihr passiert, gestern jenes, hilf mir, brauche Dich, weiss nicht mehr weiter," etc. pp.

Da drängt sich bei mir die Überlegung auf, ob nicht ER das zu meinem Thema macht, um sich die nötige Luft zu verschaffen.

Ich denke, Du hast Recht. Ich muß mich zurückziehen. Darum habe ich auch um ein Gespräch gebeten. Diese Familie muß da durch - wies ausgeht? Kann nicht mein Ding sein. Ich werde da sein, wenn er mich wirklich braucht, doch ich werde mich nicht mehr von ihm in dieses Thema hineinziehen lassen. Und an Tagen, wenn grad alles gut läuft? Dann braucht man mich nicht.

Das ist schräg, weisst Du!

Es gibt soviele Menschen, die wären froh, jemanden zu haben, der ihnen nur ein bisschen zuhört und ein bisschen für sie da ist. Es gibt Menschen die hart kämpfen, damit sie leben dürfen und vieles dafür ertragen. Aber das, was da abläuft? Hat eine eigene Qualität. Die oftmals Kopfschütteln im mir erzeugt. Und auch eine Art Abwehrhaltung, mich zum Instrument machen zu lassen.

Anfangs habe ich geglaubt, durch klare Worte, Verständnis, zuhören, helfen zu können. Weil er mich auch darum bat. Doch nun geht es alleine auf meine Kosten!

61 Jahre ist er alt, um ehrlich zu sein. Sie ist 59 Jahre. Natürlich sind die Denkweisen durch den Generationsunterschied schon teilweise verschieden, doch nicht vergleichbar, als wenn das Verhältnis z.B. 20 zu 40 wäre. Ich habe ein sehr bewegtes Leben geführt mit viel Tiefschlägen und habe dadurch eine andere Sichtweise und Denkweise aufs Leben bekommen. Daher stehe ich komischerweise oft in der Situation ihm zu sagen, wie Dinge im Leben ablaufen - weil er die Erfahrungen, die ich gemacht habe, niemals erlebt hat. Eben immer ein Leben geführt, nach seinen Vorstellungen, nach seinen Richtlinien - für sich immer das beste herausgeholt hat und wohl noch nie eine Rechnung für sein Handeln bezahlen mußte.

Vielleicht beginnt er gerade, sie zu bezahlen, wer weiss. Aber dann bitteschön nicht auf Kosten von mir! Ich habe mich vielleicht in den letzten 3 Jahren schuldig gemacht, aber die 27 Jahre davor? Sicher nicht!

Ja, das Leben ist ein Irrenhaus!

Lieben Gruss
Steffi
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  #2  
Alt 27.08.2010, 13:37
RoterWildfang RoterWildfang ist offline
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Registriert seit: 25.08.2010
Beiträge: 4
Standard AW: Wie hilft man?

Ich habe nun noch einmal gelesen, was Du geschrieben hast.

Auch ich denke, daß sie sehr wohl weiß, was er da im geheimen macht. Vielleicht nicht mit klaren Vorstellungen, Worten... aber das Gefühl eines Menschen ist etwas untrügbares. Es fängt an, sich wie ein flaues Unwohlsein im Bauch fortzusetzen... bis es wie ein Backstein drin liegt. Und man kann sich nicht erklären, warum es nicht verschwindet.

Aber - meine Vermutungen oder Äußerungen in diese Richtung spielt er immer weg und glaubt (allen Ernstes) er sei so ein guter Schauspieler, daß sie niemals etwas merkt und er sich absolut im Griff hat.

Bewusst sicher - aber wir Menschen bemerken die unbewussten Dinge oft stärker als die, die wir sehen! Und das? Bedenkt er dabei nicht.

Wenn dieser Heilpraktiker (in Österreich wirst Du das noch einfacher als in Deutschland) ihr einen mentalen Halt gibt, ist das auch richtig. Und es ist vielleicht auch in gewisser Weise gut, daß sie einen anderen Bezugspunkt und somit auch eine andere Sichtweise kriegt. Dinge anders wahr nimmt. Nur den Rest? Finde ich mehr als merkwürdig und mich stört es, wenn ich sehe, daß Menschen mit Suggestion und Manipulation Menschen in eine Richtung drängen, daß sie alles andere darüber hinaus nicht mehr erkennen wollen.

Irgendwie denke ich, daß alles hat einen Sinn - wie es gerade läuft. Auch dieser Heiler (guru oder wie auch immer) hat seinen Zweck dabei.

Heute werd ich mir auf alle Fälle vornehmen, mir keine großen Gedanken darüber zu machen. Jeder von diesen menschen ist erwachsen und alt genug... muß wissen was er tut.

LG
Steffi
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  #3  
Alt 27.08.2010, 17:25
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 938
Standard AW: Wie hilft man?

Liebe Steffi,

Ich kenne Dich ja nicht persönlich, aber auch mein Leben, bin jetzt bald 40 , war bisher sehr bewegt und manchmal denke ich, mehr erlebt zu haben/mitgemacht zu haben wie so manch 90-jähriger...

Lass Dich nicht benutzen/ausnutzen - das hat sich auch niemand verdient! Arbeitest Du noch unter "Deinem Chef"?

Natürlich hat auch er an Dir Gefallen gefunden, das zweifelsohne, aber wenn Du einen Zettel nimmst und auf die rechte Seite "Steffi" schreibst und auf die linke "Er" und überall schreibst Du die Vorteile hin, die jeder aus dieser Beziehung zieht... zu welchem Ergebnis kommst Du dann? Das gleiche mit den Nachteilen machst... welches Ergebnis?

Steffi, ich will ihn Dir absolut nicht "ausreden", ganz und gar nicht, a) steht mir das nicht zu, b) ist es Dein Leben!!!
Doch sehe ich, dass Du darunter einfach gewaltig leidest!!!

Warum macht er sowas überhaupt, dass er Dir mitteilt, dass er unterwegs ist mit seiner Frau zum Heiler/Guru? frage ich mich. Was bezweckt er damit? Ist ihm nicht klar, dass Dich das alles belastet?
Will er, dass Du "aufgibst"? - Weißt Du was ich glaube, dass er ein Mensch ist, der gerne den anderen die Entscheidungen überlässt, die wirklich wichtigen Entscheidungen! z.B. hätte seine Frau irgendwann mal die Scheidung eingereicht, weil es ihr einfach "gereicht" hat, dann hätte er das "dankend angenommen", aber selber geht er so einen Schritt nicht (so schnell). Gut, so hat er seine Frau zuhause, die ebenso leidet psychisch, abgesehen jetzt mal von der Krebserkrankung, welche dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen aufsetzt!!! Und er hat eine Freundin/Geliebte, man nenne es wie man will und bitte das sollte nicht abwertend klingen!, welche ihm einen Teil seiner "Jugend" gibt, welche da ist bedingungslos... Er ist ein wahrer Egoist Und, jetzt nicht nur Deinetwegen, sondern wegen seines ganzen bisherigen Lebens(wandels) hat er ja doch ein schlechtes Gewissen irgendwo gegenüber seiner Frau - und das darf er auch ruhig haben . Er ist nicht schuld daran, dass sie erkrankt ist, das ganz und gar nicht, aber würde er nicht so fühlen, dann würde er doch nicht so reagieren, oder?

In dieser Situation tun mir zwei leid: Seine Frau und Du! Er hat keinen Funken Mitleid verdient, er tut zwar so, als ob er der Arme wäre, aber in Wirklichkeit lädt er seinen Seelenmüll ab, in Wirklichkeit ist er nicht bereit/fähig zu dem, was er tut, zu stehen, in Wirklichkeit geht er den Weg des geringsten Widerstandes!!! Und in Wirklichkeit hat er dabei ja keine ernsthaften Nachteile - so sehe ich es, sorry!
Vielleicht liege ich damit falsch, weiß ich nicht, kenne ich Euch alle ja nicht...

Es ist auch klar, dass eine bereits so langjährige Ehe nicht mehr so sein kann, wie wenn man frisch verliebt ist, jeder Mensch entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter, es kommen viele geplante und auch ungeplante Dinge daher, die aus Frischverliebten sowas ähnliches wie Freunde zum Pferdestehlen machen sollte, bei vielen flacht einfach alles ab und sie leben nebeneinander her, wirklich glücklich ist keiner der beiden mehr in dieser Beziehung, aber aus Gewohnheit, Bequemlichkeit, Ansehen, Kinder, Geld usw. bleibt man halt zusammen (z.b. eine Scheidung kostet ein Vermögen)... man arrangiert sich irgendwie, vlt. akzeptiert man auch, dass der Partner außereheliche Beziehungen hat (auch das gibt es wirklich), Hauptsache ist, dass die "Fassade" stimmt! Tja, ein auf Lügen aufgebautes Leben .

Ach, ich weiß es nicht... Du hast Dir das auch auf keinen Fall verdient...

Du bist in der "Aussenseiterrolle", Du kannst nicht wirklich aktiv etwas tun, außer zuhören und leiden/mitleiden...

Er denkt, dass er sich/die Situation mit der Frau zuhause im Griff hat - na, das ist ja schön von ihm , dann hat er aber vlt. noch nicht bedacht/begriffen, dass Frauen in manchen Dingen einfach viel feinfühliger sind als Männer?
Ihm stört es ja auch nicht, dass er Dich des öfteren verletzt oder denkt er da auch, dass es Dich nicht stört, wenn er heimfährt , wenn er zuhause eine "heile Familie spielt", wenn Du Weihnachten allein unterm Baum sitzt? usw. Na klar, das war ja eh von vornherein klar, dass das so ist und auch das hat er im Griff - menno, ich muss aufhören zu schreiben, das regt mich so auf, wie kann man(n) nur derart unsensibel sein, selbst bezogen sein, derart mit den Gefühlen von Menschen spielen?

Ja, alles im Leben hat so seinen Sinn..., oft braucht es schicksalshafte Wendungen, um weiterzugehen .

Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen Weg - haste grad auch keinen leichten...

Gönn Dir heut´noch was Schönes - einfach so, für Dich, für Deine Seele - ich werde jetzt noch Schwammerlputzen gehen, habe heute jede Menge mit Junior gefunden .

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