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  #1  
Alt 30.09.2010, 17:36
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

es tut wirklich gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. mein vater ist zur zeit in portugal, er erholt sich und kommt am 15.10. wieder dann folgt das ct und damit die nackte wahrheit... wirds schlimmer oder haben wir noch zeit???

es ist wie ein knoten der sich in meiner brust zu zieht und einem die luft zum atmen nimmt, obwohl das manchmal irgendwie auch gut tut, klingt blöd ist aber so. ich weiß manchmal nicht was ich mir wünschen soll, ihn noch lange bei mir zu haben oder einen schnellen tod? darf man sowas?

ich weiß noch nicht mal, ob er seine enkel kennenlernen wird.

mir hilft musik hören sehr... dann fliehe ich immer in eine ganz andere welt, die so weit weg ist, als wäre ich in trance.

ich denke an euch.
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  #2  
Alt 01.10.2010, 12:23
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo Claudia

freu dich doch für deinen Vati,dass er sich gerade in Portugal erholen darf und kann.

Ich hätte es mir für meinem Sohn so gewünscht und immer wieder gehofft,
er schafft es noch einmal zu verreisen.Bitte sei doch glücklich darüber und denke
nicht schon wieder an das bevorstehende CT.
Du kannst es nicht beeinflussen wie lange es noch dauert,wenn es soweit ist,dann ist es so.
Geniesse lieber die Zeit mit ihm,wenn er wieder da ist und nutze sie.

Ich denke du machst dich verrückt und es schadet auch deiner Gesundheit.

Wünsche euch alles Gute

L.G. Geli
__________________

_____________________


Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen warum Du
geweint hast.
unbekannter Verfasser
___________________________________________
Mein geliebtes Kind *18.09.1976 +29.08.2010
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  #3  
Alt 01.10.2010, 17:48
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

liebe susen,

natürlich freue ich mich für meinen vater, ich freue mich dass er das meer geniessen kann und die sonne auf seiner haut spürt, ich freue mich über jeden atemzug den er machen kann und darf. so war das alles auch nicht gemeint.
ich bin für vieles so dankbar, denn habe ich diese gedanken, die einfach über mich hereinplatzen, und mich traurig machen...

leider...
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  #4  
Alt 01.10.2010, 18:05
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Ich denke, dass solche Gedanken kommen, liegt einfach daran, dass man sich als Angehöriger mit dem Sterben auseinander setzt. Wenn die Diagnose Krebs festgestellt ist, denkt man zwangsläufig ans sterben und man bereitet sich teilweise - jeder auf seine Art vor - auf das was einem bevorsteht. Bei meiner Mama ist es im Moment genau so. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich Sie habe und gleichzeit sehe ich wie schlecht es Ihr geht, wie hilflos Sie ist und wie hilflos ich doch selbst bin. Zwangläufig wünsche ich mir das Ende herbei, damit das ganze Leiden ein Ende hat. Für meine Mama wünsche ich es mir ... aber auch für mich, weil es für mich oft unerträglich ist ... und mir selbst inzwischen an die Nerven geht! Meine Mama leidet, ich leide, mein Mann leidet, weil ich leide. Ich kann Ihr nicht mal mehr Hoffnung geben, weil eben alles hoffnunglos ist. Da wünscht man sich schon mal, dass es einfach "einen Schlag tut" und das kommt, was sowieso kommt - weil man weiss, dass es kommt.
Man will einfach nur noch, dass es vorbei ist
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  #5  
Alt 02.10.2010, 12:41
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

genau das ist es ich kann green eye da voll und ganz verstehen, man will nicht so denken, man will nicht so fühlen, aber es kommt von ganz alleine, leider... und es wird nicht besser im gegenteil. man ist sehr dankbar für jeden einzelnen tag, aber man verflucht auch jeden weiteren irgendwie weil er auch wie eine qual ist für alle. das ist schwer auszudrücken und mache menschen kommen irgendwie immer besser klar als andere, teilweise auch der kranke selbst. wenn ich meinen vater manchmal beobachte, dann bin ich so stolz auf ihn und das gibt mir wiederum kraft.

der kampf ist noch nicht vorbei...!

ich danke euch sehr.
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  #6  
Alt 02.10.2010, 17:11
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GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Liebe Claudia,

ich wünsch Dir von ganzem Herzen ganz viel Kraft, Geduld und auch die nötigen Nerven, damit Du die Zeit mit Deinem Vater so gut wie möglich nutzen und "überstehen" kannst, Ihm helfen kannst wenn es notwendig ist und wenn Er Deine Hilfe braucht.

Ich bin noch nicht lange im Forum angemeldet und manchmal weiss ich nicht, ob mir das Geschriebene gut tut, oder ob ich teilweise noch frustrierter werde, als ich es eh schon bin. Würde ich hier das schreiben, was in mir tatsächlich vorgeht, würde ich als schlechte Tochter da stehen. Nicht genug, dass ich mit meinem eigenen Dauer-schlechten-Gewissen durch die Welt laufe und mir mein Lachen schon lange abhanden gekommen ist, so versteht es meine Mama immer wieder, mir noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen zu machen, obwohl mir JEDER sagt, dass ich nicht mehr für Sie tun kann und konnte. Mir wird dann "mangelndes Verständnis" vorgeworfen und ich könnte "abgehen wie ein Zäpfchen"! Ich frage mich oft, ob mir für das, was mir im Kopf rum geht noch ein Plätzchen im Himmel zusteht - so schlimm sind meine Gedankengänge teilweise. Aber jeder hat ein anderes Päckchen zu tragen, weil jeder anders mit der Situation umgeht. Gott sei Dank ist es nicht bei jedem gleich!

Ich hab grad in dem Moment ein bissl Kraft über - es reicht grad für ein Paket, dass schick ich Dir gleich mal fix rüber!!!

Du bist nicht allein mit Deinen Gedanken!!!!
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  #7  
Alt 02.10.2010, 21:00
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

hallo green eye,
also wenn du mit bösen gedanken sowas wie wütend auf den erkrankten selbst zu sein, dann herzlich willkommen im club, das habe ich auch schon durchgemacht. den vorwurf zu machen warum tust du mir das an (natürlich gedanklich gesprochen) habe ich auch schon gehabt, gepaart mit einer darauf folgenden demut wie ich auf so einen scheiß komme, mein vater kann ja nichts dafür, alles schon da gewesen, allerdings hat mein vater mir selbst noch kein schlechtes gewissen gemacht, im gegenteil, er war früher immer der chef der family unnahbar und manchmal sehr hart. eben wie man das kennt in einer südländischen familie, jetzt ist er sehr dankbar, wir reden viel und klar zeigt er mir immernoch, wie "stark" er ist aber es ist nun anders, er ist aufmerksamer sucht den kontakt und zeigt, was er fühlt. auf der einen seite toll, auf der anderen seite zeigt genau das, wie anfällig er geworden ist. könnte ich entscheiden zwischen diesen beiden persönlichkeiten, würde ich die erst beschriebene nehmen, dann wüsste ich er wäre gesund.

auch ich bin in gedanken bei dir und den anderen hier, tut gut, dass man nicht alleine ist.

und ganz besonders dir green eye möchte ich sagen, wenn deine ma dir ein schlechtes gewissen macht, sag ihr das, mit ehrlichkeit ist allen in solchen situationen besser geholfen, denn das hat keiner verdient.
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