Nächtliches Schwitze bei Lungenkrebs

[Lisa87]

Hallo ihr Lieben,
mein Stiefvater hat ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom. Es wurde vor ca. 4 Wochen festgestellt, ab nächste Woche bekommt er Chemo. Der Tumor ist schon 12 cm groß... Was ihn sehr fertig macht, ist das starke Schwitzen nachts. Habt ihr damit Erfahrung, oder Tipps, die Linderung verschaffen? Er ist sehr schwach und hustet stark... Ich habe Angst vor dem, was da noch kommt....

[bygvir]

Zitat von Lisa87

Hallo ihr Lieben,
mein Stiefvater hat ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom. Es wurde vor ca. 4 Wochen festgestellt, ab nächste Woche bekommt er Chemo. Der Tumor ist schon 12 cm groß... Was ihn sehr fertig macht, ist das starke Schwitzen nachts. Habt ihr damit Erfahrung, oder Tipps, die Linderung verschaffen? Er ist sehr schwach und hustet stark... Ich habe Angst vor dem, was da noch kommt....

Bei meinem Vater wurde im Dez 05 ein mandarinengroßes, metastasiertes kleinzelliges Lungenkarzinom diagnostiziert (= es gibt keine Heilung, palliative Behandlung). Er litt auch stark unter dem Schwitzen während der Behandlung, dagegen ließ nichts machen.

Du hast Angst vor dem was noch kommt! Kann ich gut verstehen, hatte ich auch. Es ging alles irgendwie seinen Gang, er wurde in einer Spezialklinik mit sehr kompetenten Ärzten (Großhansdorf) behandelt und starb recht friedlich letzten Sommer im Beisein seiner Familie. während ich ihm die Hand hielt.

Alles Gute für deinen Stiefvater und dir und deinen Angehörign viel Kraft.

Bgvir

[Lisa87]

Danke das ist lieb von dir... Ich weiß nur manchmal nicht, wie ich das alles aushalten soll... Es ist so schwer...

[bygvir]

Ich würde einfach Schritt für Schritt das tun was nötig ist, und versuchen mir nicht alles mögliche ausmahlen - du hast eh keinen einfluß auf den Verlauf der Krankeit.

Frage dich auch, was willst du noch von deinem Schwiegervater?

Irgendwann ist es vorbei, aber irgendwie geht s auch nie vorbei. Es ist jetzt 7 Monate her, daß mein Vater starb, mir kommmt es vor wie 7 Tage.

LG Bygvir

[Ulla Krefeld]

Hallo Lisa,

habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Damit Du Dich nicht so alleine gelassen fühlst, möchte ich Dir gerne - soweit ich kann - antworten.

Wie Du schreibt, leidet Dein Stiefvater unter nächtlichem Schwitzen und Du fragst, was man da tun kann. Klar, wie bei kleinen Kindern, zwischendurch den Schlafanzug ausziehen, warm abwaschen, eventuell die Bettwäsche wechseln, vielleicht ein Frotteétuch auf das Kopfkissen legen und öfters wechseln. Wo liegt das Problem?

Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass die Diagnose schon vor einem Monat gestellt wurde und jetzt erst mit der Therapie beginnt. Ich meine, dass dabei wertvolle Zeit verloren geht. Aber schau doch mal bitte die Berichte von Sammy (Seite 5. /1. Bericht) und von Wolfwo (wieder Seite 1)
an. Die werden Dir jetzt, wo Du dringend Hilfe brauchst, sehr gut tun.

Wenn Du möchtest, stell ruhig alle Fragen, die Dir auf dem Herzen liegen. Wir sind hier alle gerne bereit, diese zu beantworten.

Kopf hoch, und ganz wichtig, nie die Hoffnung verlieren.

Liebe Grüsse Ulla

[Lisa87]

Danke für deine Antwort. Ich weiß auch nicht, warum die Therapie erst jetzt beginnt. Am Montag bekommt er seine erste Chemo. Ich habe Angst, dass er sie nicht verträgt. Er fühlt sich sehr schlapp.... Kann mir jemand erklären was genau Tumormarker bedeuten? Also was genau sagt das aus ? Es ist schön zu wissen, dass hier Menschen sind, die die Gedanken teilen... Alles Liebe

[Ulla Krefeld]

Liebe Lisa,

sicherlich werden in der nächsten Zeit sehr viele Fragen kommen.
Zum Tumormaker kann ich leider nicht viel sagen, weil man bei mir seinerzeit diese Werte nicht berücksichtigt hat. So viel ich weiss, wird bei der Blutabnahme dieser Tumormaker bestimmt, also entsprechende Werte analysiert, die wohl mit dem Tumor zu tun haben. Wenn man diese Werte - wie bei mir - von vorne herein nicht berücksichtigt, hat man später auch keine Vergleichswerte. Sollte ich mit dieser Aussage verkehrt liegen, lasse ich mich gerne von unseren Usern belehren.

Warum hast Du Angst vor der Chemotherapie? Liebes Lieschen, wenn diese Therapie die einzige Chance ist, das Leben zu retten, m u s s man sie ergreifen! Auch Chemotherapien werden von Patient zu Patient unterschiedlich zusammen gestellt, und sollte es Deinem Vater nicht so gut gehen, werden die Ärzte das mit Sicherheit bei der Behandlung berücksichtigen. Habe schon sehr viele Beiträge gelesen, wo es den Menschen nach der Chemo wieder richtig gut ging. Sie bekamen wieder Luft und .... vor allem HOFFNUNG, weil sie ja noch Behandlung erfahren.

Drum, liebe Lisa, nun ist es sehr wichtig, Geduld aufzubringen. DAS IST SOOO SCHWER, JA. Es ist nun einmal kein Schnupfen. Jeder neue Tag kann auch erfreuliches bringen oder auch kleine Fortschritte, die Euch noch enger zusammen schweissen.

Sei lieb gedrückt

Gruss Ulla

[Lisa87]

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die netten Antworten. Sie tun mir so gut. Es ist im Alltag leider so, dass viele Leute zwar fragen, aber dann dem Gespräch ausweichen... Ich habe halt Angst, dass er die Chemo nicht gut verkraftet, aber andererseits ist es die letzte Chance und ich habe Hoffnung, dass uns noch ein wenig schöne Zeit schenkt. Danke auch zu den Infos über die Tumormarker. Jetzt bin ich auf jeden fall schlauer ;-) Es ist doch hoffentlich richtig, dass ich meinem Vater viel Mut mache oder ? Mir hat nämlich jemand gesagt, es wäre egoistisch, weil ich nur will, dass er weiterlebt, damit es mir gut geht... Ich fand das echt eine Frechheit. Ich wünsche euch allen alles Liebe... Lisa

[Ulla Krefeld]

Liebe Lisa,

mach Dir mal darum keine Sorgen, da hast Du weiss Gott andere. Du machst das vollkommen richtig. Du informierst Dich an richtiger Stelle und kannst Deinem Vater dadurch mehr helfen. Ich sage keinem Aussenstehenden mehr, dass ich Krebs habe. Die Antworten sind fast immer die gleichen, nein in meiner Familie - 14 Tage gestorben, die Kollegin meiner Freundin Krebs - lebt zwar noch, aber nicht lange. Solche Botschaften kann man - wenn man den Kampf aufgenommen hat - überhaupt nicht brauchen.

Es ist schön, dass Dein Pa Dich jetzt hat. Wäre auch froh, eine Tochter wie Dich zu haben.

Euch beiden drücke ich gaaanz feste die Daumen, dass noch alles gut wird.

Alles Liebe
Ulla

[Liz und Willy]

Liebe Lisa

Auch wir wünschen dir viel Kraft - von Egoismus kann keien Rede sein. Vergiss nicht, und das ist leider eine Tatsache, in solchen schweren lebenssituiation trennt sich der Spreu vom Weizen in Bezug auf echte Freundschaften - man verliert viele Freunde, gewinnt aber noch mehr, dafür umso bessere dazu.

Betreffend Pfefferminze-Waschungen - grundsätzlich gut, man muss nur aufpassen Menthol - das ätherische Öl im Pfefferminz was diese Schweissminderung auslösen soll - hat vor allem den Effekt, dass es einen kühlenden Effekt auf der Haut hat, falls dein Paps zwar schwitzt aber trotzdem kalt oder kühl hat (was oft vorkommt), dann eignet sich das nicht, denn er wird kalt haben. Da die Gefahr einer Lungenentzündung bei Lungenkrebs erheblich erhöht ist, sollteman mit Unterkühlung aufpassen. Also vorsicht. Es ist ja auch ein Schwitzen das nicht mit einer Überhitzung des Körpers einhergeht, sondern Tumor und Therapie ausgelöst wird.

Ein Kraut das wirklich gegen das Schwitzen alleine wirkt ist SALBEI, Salbei Tee trinken und Waschungen machen. Es gibt sogar spezielle Salbeibäder die man ins Bad oder für die Waschungen verwenden kann von der Fa. Weleda.

Wichtig ist auch sehr viel zu trinken denn er vierliert viel Flüssigkeit durch das Schwitzen hat aber Chemo die die Nieren belasten, also wirklich sehr, sehr viel trinken evtl. per Infusion "wässern" lassen. Falls es sehr hohes Schwitzen ist, lohnt es sich ein Elektrolyten Getränk zu geben z.B. Isostar etc. Auch Cola ist gut.

Viel Kraft und bleib zuversichtlich Lisa

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli

[Lisa87]

Bei meinem Vater wurde mitte Januar diesen Jahres ein nicht - kleinzelliges Bronchialkarzinom rechts zentral T4N1 festgestellt. Seit der Bronchoskopie im Februar ging es stetig bergab. Er hat jetzt einmal Chemo bekommen ( Carboplatin/ gemcitabine ) und hat sie gar nicht vertragen. Er hat insgesamt 15 kilo abgenommen, zittert nur noch und ist verwirrt. Er ist körperlich so schwach, dass er nicht mal selbstständig etwas trinken kann. Letzte Nacht hat er neben dem unglaublich starken Husten noch Schmerzen im Bauch bekommen. Der Raum zwischen Rippen und Lunge sowie Zwerchfell und Milz sind vom Krebs befallen. Er bekommt starke Schmerzmittel und ist kaum noch wach. Die Ärzte meinten heute, es könne sein, dass er Ostern nicht mehr erlebt. Ich kann das nicht fassen. Vor der Diagnose ist er noch arbeiten gegangen. Außer dem Husten hatte er nichts. Seit der Bronchoskopie stirbt er jeden Tag ein wenig mehr. Ich weiß nicht, wie ich dass alles aushalten soll. Ich will ihm so gern helfen, ihm den Schmerz nehmen. Es tut so weh ihn so leiden zu sehen. Ich habe Angst dass er erstickt. Ich wünsche ihm, dass er bald erlöst ist. Geht das bei Lungenkrebs immer so schnell? Ich weiß nicht, ob ich so etwas fragen darf, aber wie sterben die Leute bei dieser Krankheit?Traurige, verzweifelte Grüße Lisa

[derengel]

Liebe Lisa,
ich kann dir leider bei Lungenkrebs nix sagen (mein Vater leidet an Darmkrebs mit Lebermetas), aber dein Hilferuf klingt so verzweifelt, dass ich einfach antworten muss.
Lisa, hol dir hier alle Hilfe die du kriegen kannst. Schreib alles auf, was dir auf der Seele brennt, wenn du glaubst, der Schmerz frisst dich auf. Hier wirst du verstanden und in null komma nichts hast du eine Runde Menschen um dich, die dich auffangen und deinen Schmerz verstehen. Ich wünsche dir alle Kraft der Welt, dass du deinem Vater beistehen kannst und er vor allem n icht so unerträglich Schmerzen erleiden muss.
Eine dicke Umarmung und ein Riesen-Kraftpaket für die nächste Zeit !!!!
Grit

[Ekaka]

Hallo,Lisa!----Dein Bericht hat mich sehr erschreckt.Wie können Dir Ärzte sagen,das Dein Vater nicht mehr lange lebt;letztendlich weiss das bei Krebs keiner.Ich habe selber ein nicht kleinzelliges Adeno-Ca.,lks.zentral gelegen,inoperabel,nach Aussagen der Ärzte Lebenserwartung 3 Monate.( T4N1M0) Nach Bestrahlung und Chemo lebe ich seit 6,5 Jahren damit und es geht mir gut.-----Du solltest Dich schnellstens um einen guten Lungenarzt oder Onkologen bemühen,den es geht um das Leben Deines Vaters.Für die Schmerzen gibt es schon hervoragende Mittel und was den Husten angeht,euer Arzt sollte einen guten Hustenblocker aufschreiben,damit er sich nicht quält.( Hatte ich damals auch)Was das abnehmen angeht,es gibt heutzutage in jeder Apotheke gute Essenszusatzmittel,die ihn wieder aufbauen.Wird vom Arzt verschrieben,bezahlt die Kasse.Ausserdem gibt es noch die sogenannten "Astronautendrinks" in jeder Apotheke.---Ich wünsche Dir viel Kraft für einen langen schweren Weg: Erika.

[Amaka]

liebe liesa, hab nicht so viel angst. die ärzte werden deinem vater helfen. sie werden ihm schmerzmittel geben und dafür sorgen, das er genug sauerstoff bekommt. es ist sehr schwer einen lieben menschen zu verlieren. ich wünsche dir viel kraft.

[schwesterchen]

Hallo liebe Lisa,
das mit deinem Papa tut mir unendlich leid. Ich finde auch, dass du dir ganz schnell einen guten Facharzt für Onkologie/Lunge suchen solltest. Ich finde es unverantwortlich vom Arzt zu behaupten, dein Papa würde Ostern nicht erleben. Zeig es diesem Arzt und geh mit deinem Pap zum Spezialisten, bitte.
Ich bin auch erst ein paar Tage hier auf der Seite, weil mein Bruder nicht richtig behandelt wurde. Er ist 43 und geistig behindert und die Ärzte haben uns verschwiegen, dass er Krebs hat. Leider gibt es solche Ärzte. Ich kämpfe für meinen Bruder bis zu meinem letzten Tag!
Ich fühle mit dir, meinem Bruder geht es auch nicht gut.
Kämpfe um deinen Papa, er braucht dich jetzt!
Von Herzen alles Liebe
Heike